Bruria Kaufman

Bruria Kaufman (*21. August1918 inNew York City; †7. Januar2010 inIsrael) war eineisraelischetheoretische Physikerin. Sie beschäftigte sich mitAllgemeiner Relativitätstheorie undstatistischer Physik. Bekannt ist sie vor allem durch ihre Arbeiten zum zweidimensionalenIsing-Modell.
Kaufman kam 1934 aus den USA nach Jerusalem. Sie studierte Physik an derHebräischen Universität Jerusalem und machte ihrenBachelor-Abschluss im Jahr 1938. Sie promovierte 1948 an derColumbia University in New York. Von 1947 bis 1955 war sie amInstitute for Advanced Study inPrinceton tätig, 1947/48 als Assistentin vonJohn von Neumann sowie 1950 bis 1955 als Assistentin vonAlbert Einstein. In den darauf folgenden Jahren arbeitete sie amCourant Institute of Mathematical Sciences of New York University sowie ab 1957 an derUniversity of Pennsylvania, wo sie sich mit mathematischer Linguistik beschäftigte. 1960 kehrte sie nach Israel zurück, wo sie Professorin für angewandte Mathematik amWeizmann-Institut für Wissenschaften inRechovot (1960–1971) und an derUniversität Haifa (1972–1988) war. Bruria Kaufman war mit dem 1992 verstorbenen LinguistenZellig S. Harris verheiratet. 1996 heiratete sie den NobelpreisträgerWillis E. Lamb. Bruria Kaufman war Mitglied desKibbuzMischmar haEmek. 1993 war sie Gastwissenschaftlerin an derUniversity of Arizona und an der Columbia University.
Sie arbeitete am Ausbau der exakten Lösung des Isingmodells, dieLars Onsager 1944 gelang, teilweise mit Onsager selbst.[1] Ihr gelangen wesentliche Vereinfachungen von Onsagers Lösung, indem sie die den Physikern damals aus der relativistischen Quantentheorie vertrauteSpinor-Analyse anwandte (Onsager verwendete in seiner ursprünglichen Arbeitelliptische Funktionen undQuaternionen). In ihrer Berechnung der Korrelationsfunktionen des Isingmodells mit Onsager verwandten sieToeplitz-Matrizen. Als mathematische Assistentin von Einstein beschäftigte sie sich in den 1950er Jahren mit Allgemeiner Relativitätstheorie und den damals von Einstein untersuchten Erweiterungsversuchen.[2] In Israel beschäftigte sie sich unter anderem mitHarry Lipkin mit demMößbauer-Effekt[3], mit unitären Symmetrien beim harmonischen Oszillator[4], gruppentheoretische Behandlung der speziellen Funktionen der mathematischen Physik.[5]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Biografie, mit Teil ihres Aufsatzes mit Onsager, Physical Review 1949
- Interview 1985 über den Musiker Stefan Wolpe
Verweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Crystal Statistics. II. Partition Function Evaluated by Spinor Analysis, Physical Review Bd. 76, 1949, S. 1232, mit Onsager:Crystal Statistics. III. Short-Range Order in a Binary Ising Lattice, ebenda, S. 1244
- ↑mit Einstein:Algebraic Properties of the Field in the Relativistic Theory of the Asymmetric Field, Annals of Mathematics, Bd. 59, 1954, S. 230–244, mit EinsteinA New Form of the General Relativistic Field Equations, Annals of Mathematics, Bd. 62 1955, S. 128–138, mit EinsteinSur l´etat actuelle de la theorie generale de la gravitation, Louis de Broglie Festschrift, Paris 1953, S. 321–336, KaufmanMathematical Structure of the Non-symmetric Field Theory, Proceedings of the 50. Anniversary Conference on Relativity, Bern 1955, Helvetica Physica Acta IV, Supplementum, 1956, S. 227–238
- ↑mit Lipkin:Momentum Transfer to Atoms Bound in a Crystal, Annals of Physics, Bd. 18, 1962, S. 249–309
- ↑ mit C.C.NoackUnitary Symmetry of Oscillators and the Talmi Transformation, Journal of Mathematical Physics, Bd. 6, 1965, S. 142–152
- ↑Special Functions of Mathematical Physics from the Viewpoint of Lie Algebra, Journal of Mathematical Physics, Bd. 7, 1966, S. 447–457
Personendaten | |
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NAME | Kaufman, Bruria |
KURZBESCHREIBUNG | theoretische Physikerin |
GEBURTSDATUM | 21. August 1918 |
GEBURTSORT | New York City |
STERBEDATUM | 7. Januar 2010 |
STERBEORT | Israel |