Brozas
Gemeinde Brozas | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
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Basisdaten | ||
Land: | Spanien![]() | |
Autonome Gemeinschaft: | Extremadura![]() | |
Provinz: | Cáceres | |
Comarca: | Brozas | |
Gerichtsbezirk: | Cáceres | |
Koordinaten: | 39° 37′ N,6° 47′ W39.6125-6.7780555555556410Koordinaten:39° 37′ N,6° 47′ W | |
Höhe: | 410 msnm | |
Fläche: | 398,84 km² | |
Einwohner: | 1.746(Stand: 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 4 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 10950 | |
Gemeindenummer (INE): | 10032Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | Milagrosa Hurtado Marcos | |
Website: | Brozas | |
Lage des Ortes | ||
Brozas ist ein westspanischer Ort und eine Gemeinde(municipio) mit knapp 1.800 Einwohnern in derProvinz Cáceres in derAutonomen RegionExtremadura im SüdwestenSpaniens. Seit dem Jahr 2016 ist der alte Ortskern als Kulturgut(Bien de Interés Cultural) in der KategorieConjunto histórico-artístico eingestuft.
Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Ort Brozas liegt knapp 10 km (Luftlinie) südlich desTajo 50 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der ProvinzhauptstadtCáceres in einer Höhe von ca.410 m. Der über die Grenzen Spaniens hinaus bekannte und unweit der Grenze zuPortugal gelegene OrtAlcántara ist nur knapp 16 km in nordwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 635 mm/Jahr) fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr.[2]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1842 | 1900 | 1950 | 2000 | 2021 |
Einwohner | 5.525 | 5.143 | 5.960 | 2.328 | 1.790[3][4] |
Der deutliche Bevölkerungsrückgang seit den 1950er Jahren ist im Wesentlichen auf dieMechanisierung der Landwirtschaft sowie die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und den damit einhergehenden Verlust von Arbeitsplätzen zurückzuführen.
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die fruchtbaren aber steinigen Böden der Umgebung lieferten die Grundlage für den Anbau vonWeizen und anderen Feldfrüchten für die in früheren Zeiten vorwiegend alsSelbstversorger lebenden Einwohner. In der wachsenden Kleinstadt selbst ließen sich sukzessive Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder.
Geschichte
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Bronze-,eisenzeitliche undrömische Kleinfunde wurden in geringer Zahl gemacht; die Gegend gehörte lange Zeit zurrömischen ProvinzLusitanien. DieWestgoten hinterließen kaum Spuren. Die Region wurde im 8. Jh. von den Arabern und ihrenmaurischen Hilfstruppen überrannt; archäologische Zeugnisse fehlen jedoch. Brozas (früherLas Broças) und sein Umland wurden um das Jahr 1213 von denkastilisch-leonesischen TruppenAlfons’ IX. (reg. 1188–1230) aus den Händen der Mauren zurückerobert(reconquista), anschließend demAlcántara-Ritterorden übergeben und sukzessive von Christen aus dem Norden und von Flüchtlingen ausAl-Andalus wiederbesiedelt(repoblación). Im 15. Jahrhundert gab es in der Gegend wiederholte Auseinandersetzungen zwischen den um Territorialansprüche rivalisierenden KönigreichenKastilien undPortugal, die erst gegen Ende des Jahrhunderts durch dieKatholischen KönigeIsabella von Kastilien undFerdinand von Aragón beendet wurden. UnterKarl I. (reg. 1516–1556) erhielt Brozas gegen eine Zahlung von 7500Golddukaten im Jahr 1537 dieStadtrechte und löste sich somit aus der Abhängigkeit vom Alcántaraorden. Danach setzte ein enormer wirtschaftlicher und demografischer Aufschwung ein, der allerdings durch diePestepidemie der Jahre 1599 bis 1601 unterbrochen wurde.[5]
Sehenswürdigkeiten
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- Brozas beeindruckt durch zahlreiche Kirchen(iglesias),Einsiedeleien(ermitas),Konvente(conventos) und Adelspaläste(palacios) mit steinernenWappenschilden.
- Wichtigster Sakralbau der Kleinstadt ist die an der Stelle eines einfachen Vorgängerbaus im 16. Jahrhundert entstandeneIglesia de Santa María la Mayor y de la Asunción (auchLa Catedralina = „kleine Kathedrale“ genannt), deren auf den ersten Blickromanisch anmutendes Westportal sowohl Stileinflüsse derSpätgotik als auch derRenaissance zeigt; besonders zu erwähnen sind dieArchivoltenbögen mitEngelsfiguren, die dieLeidenswerkzeuge Christi in Händen halten. Die Westfassade ist dagegen insgesamt äußerst schmucklos gehalten. Ein weiteres Portal(Portal de la Umbria) zeigt ausschließlich Renaissanceformen und -ornamente. Das dreischiffige, aber gleich hohe Kircheninnere (Hallenkirche) wird von einem spätgotischenSterngewölbe überspannt. Aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt derspätbarocke Hauptaltar(retablo mayor).[6][7][8]
- Von der immer wieder erneuerten Stadtbefestigung sind nur wenige Teile erhalten.
- Aus derselben Zeit wie die Kirche stammt derPalacio de los Condes de Canilleros mit einem ungewöhnlichen über Eck gesetzten Wappenschild.
- Umgebung
- Ca. 1 km außerhalb des Ortes steht der ebenfalls im 16. Jahrhundert erbauteConvento de las Comendadoras de Alcántara, der gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu einem Hotel umgebaut wurde.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Brozas – Fotos + Infos
- Brozas, Sehenswürdigkeiten – Fotos (spanisch)
- Stele von Brozas (spanisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Instituto Nacional de EstadísticaMunicipal Register of Spain
- ↑Brozas – Klimatabellen
- ↑Brozas – Bevölkerungsentwicklung
- ↑Brozas – Karte + Fakten
- ↑Brozas – Geschichte
- ↑Brozas – Kirche Santa María la Mayor y de la Asunción@1@2Vorlage:Toter Link/www.turismoextremadura.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023.Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑Brozas – Kirche Santa María la Mayor y de la Asunción
- ↑Brozas – Kirche Santa María la Mayor y de la Asunción