Brjansker Front
DieBrjansker Front (russischБрянский фронт) war eine militärische Formation derRoten Armee in der Zeit desZweiten Weltkriegs.
Erste Formation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieBrjanskerFront wurde zum ersten Mal am 16. August 1941 aus dem rechten Flügel derZentralfront aufgestellt. Unter dem Kommando vonAndrei Iwanowitsch Jerjomenko wurden (auf dem Papier, so Erickson) die50. und13. Armee mit zusammen acht Schützen-, drei Kavallerie- und einer Panzer-Division zusammengefasst. Hinzu kamen zwei Armeen der Zentralfront, die21. und3. Armee, die der Einschließung durch die Wehrmacht entgangen waren, wobei sie schwere Verluste hinnehmen mussten. Zusammen mit derWestfront und derReservefront unternahm die Brjansker Front eine große Gegenoffensive im RaumSmolensk,Jelnja undJaroslawl, mit dem Ziel den Vormarsch derHeeresgruppe Mitte aufMoskau zu stoppen. Trotz einiger Erfolge der Reservefront waren die Anstrengungen der Brjansker Front vergeblich. Am 10. November 1941 wurde die Brjansker Front aufgelöst, aber unmittelbar darauf erneut aus dem rechten Flügel derSüdwestfront aufgestellt.
Zweite und Dritte Formation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Dezember 1941 wurde unter Tscherewitschenko erneut eineBrjansker Front formiert, zu der während derJelezer Operation die61.,3.,13. und40. Armee sowie das 3. Garde-Kavallerie-Korps gehörten. Später kamen die48. und38. Armee, die5. Panzerarmee sowie die2. Luftarmee hinzu.
Am 12. März 1943 wurde auf Befehl des sowjetischen Oberkommandos vom Vortag die Brjansker Front inReservefront umbenannt. Kurzzeitig wurde sie alsKursker (23.–27. März) und alsOreler Front (27.–28. März) bezeichnet, ehe sie am 28. März 1943 wieder in Brjansker Front zurück benannt wurde. Zur dritten Formation der neu geschaffenen Front zählten die 3. und 61. Armee sowie die 15. Luftarmee; später kamen die 63., 50., 11. und11. Garde-Armee sowie die3. Garde- und4. Panzerarmee hinzu.
Im Zuge derOrjoler Operation wurde Brjansk am 17. September 1943 durch die sowjetische11. Armee befreit, nach der Rückeroberung der namensgebenden Stadt wurde die Front am 10. Oktober aufgelöst. Die meisten ihrer Verbände wurden an die1. Weißrussische Front übergeben, während das Frontkommando zur Aufstellung derBaltischen Front verwendet wurde, die am 20. Oktober 1943 in2. Baltische Front umbenannt wurde.
Frontkommando
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Erste Formation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- GeneralleutnantAndrei Iwanowitsch Jerjomenko (16. August – 13. Oktober 1941)
- GeneralmajorGeorgi Fjodorowitsch Sacharow (14. Oktober – 10. November 1941)
- Divisionskommissar P. I. Masepow (Mitglied des Militärrats, August – Oktober 1941)
- 1. Sekretär des ZK der Weißrussischen KPPanteleimon Kondratjewitsch Ponomarenko (Mitglied des Militärrats, Oktober – November 1941)
- Generalmajor G. F. Sacharow (Chef des Stabes, August – Oktober 1941)
- OberstL. M. Sandalow (Chef des Stabes, Oktober – November 1941)
Zweite Formation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Oberbefehlshaber
- GeneraloberstJakow Timofejewitsch Tscherewitschenko (24. Dezember 1941 – 2. April 1942)
- GeneralleutnantFilipp Iwanowitsch Golikow (3. April – Juli 1942)
- GeneralleutnantNikandr Jewlampijewitsch Tschibissow (Juli 1942)
- GeneralleutnantKonstantin Konstantinowitsch Rokossowski (Juli – September 1942)
- GeneralleutnantMax Andrejewitsch Reiter (September 1942 – März 1943)
Chef des Stabes
- GeneralmajorWladimir J. Kolpaktschi (Dezember 1941 – Januar 1942)
- GeneralmajorM. I. Kasakow (Januar – Juli 1942)
- GeneralmajorM. S. Malinin (Juli – September 1942)
- Oberst, seit Februar 1943 Generalleutnant L. M. Sandalow (September 1942 – März 1943)
Mitglied des Kriegsrats
- Korpskommissar A. F. Kolobjakow (Dezember 1941 – April 1942)
- KorpskommissarI. S. Sussaikow (April – Juli 1942)
- Regimentskommissar S. I. Schabalin (Juli 1942 – September 1942) (seit Juli 1942 Brigadekommissar)
- Korpskommissar, Generalmajor (seit Dezember 1942), seit März 1943 Generalleutnant I. S. Sussaikow (Oktober 1942 – März 1943)
Dritte Formation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Generaloberst M. A. Reiter (März – Juni 1943)
- GeneraloberstMarkian Michailowitsch Popow (Juni – Oktober 1943)
- Generalleutnant der Panzertruppen I. S. Sussaikow (Mitglied des Militärrats, März – Juni 1943)
- GeneralleutnantLew Sacharowitsch Mechlis (Mitglied des Militärrats, Juni – Oktober 1943)
- Generalleutnant L. M. Sandalow (Chef des Stabes, März – Oktober 1943)
Quellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- John Erickson:Stalin's war with Germany. Volume 1:The Road to Stalingrad. Weidenfeld and Nicolson, London 1975,ISBN 0-297-76877-8.
- John Erickson:Stalin's war with Germany. Volume 2:The Road to Berlin. Weidenfeld and Nicolson, London 1983,ISBN 0-297-77238-4.
- David M. Glantz:Colossus Reborn. The Red Army at War 1941–1943. University Press of Kansas, Lawrence KS 2005,ISBN 0-7006-1353-6.
- David M. Glantz:From the Don to the Dnepr. Soviet offensive Operations. December 1942 – August 1943. Frank Cass, London 1991,ISBN 0-7146-4064-6.
- István Nemeskürty:Untergang einer Armee. Verlag der Nation, Berlin 1976.
- Earl F. Ziemke:Stalingrad to Berlin. The German Defeat in the East. Barnes & Noble, New York NY 1996,ISBN 0-88029-059-5.