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Britisches Englisch

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Britisches Englisch (British English)

Gesprochen in

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Sprecher> 65 Mio.
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache inVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Sprachcodes
Locale/IETF

en-GB[1] (früher en-UK)

Britisches Englisch (British English; kurzBE oderBrE) ist die Bezeichnung für dieVarietät derenglischen Sprache, wie sie auf denbritischen Inseln gesprochen und unter der BezeichnungBritish Standard English als Schriftsprache Verwendung findet.

Der AusdruckBritisches Englisch ist mehrdeutig und wird je nach Kontext unterschiedlich verwendet und verstanden. So kann er sich auf die Sprache Englands, die Sprache Großbritanniens oder die Sprache der britischen Inseln beziehen. Schließlich wird britisches Englisch gelegentlich auch nur auf die Schreibweisen englischer Wörter bezogen, wie sie in britischen im Gegensatz zu amerikanischen Wörterbüchern festgelegt ist.[2] Häufig ist mit britischem Englisch die englische Sprache in Großbritannien gemeint, gelegentlich auch nur die Sprache Englands, da sichirisches Englisch undschottisches Englisch inzwischen als eigenständige Varianten des Englischen etabliert haben.

Britisches Englisch unterscheidet sich von anderen Varianten der englischen Sprache – wie etwa dem amerikanischen Englisch – durch eine eigene Aussprache sowie Eigenheiten in Vokabular und Grammatik. Vor allem die prestigeträchtige Standardaussprache Großbritanniens, dieReceived Pronunciation (RP), wird in vielen Ländern in den Medien und im Bildungswesen verwendet. In Großbritannien wird RP jedoch nur von wenigen Sprechern verwendet, denn die meisten Briten haben einen regionalen Akzent. Charakteristisch für das britische Englisch sind ferner der Wortschatz, so findet man z. B. britischchips vs.French fries imamerikanischen Englisch.

Inhaltsverzeichnis

Klassifikation

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Zusammen mit anderen nationalen Varianten des Englischen wie etwa demamerikanischen Englisch, demirischen Englisch oder demneuseeländischen Englisch wird das britische Englisch alsVarietät der englischen Sprache bezeichnet. Das britische Englisch zählt zu den Varietäten des Englischen, die in der Regel dieMuttersprache ihrer Sprecher sind. Andere Varietäten wie etwa dasindische Englisch sind zwar offizielle Sprachen ihres Landes und kommen in Verwaltung und im Bildungsbereich zum Einsatz, sind aber häufig dieZweitsprachen der meisten Sprecher.

Das britische Englisch ist zusammen mit dem amerikanischen Englisch eine Hauptvarietät des Englischen. Entweder britisches oder amerikanisches Englisch wird in vielen Ländern, z. B. in der Karibik, Afrika oder Hong Kong, als Norm betrachtet.[3]

Geschichte

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Hauptartikel:Geschichte der englischen Sprache

Die Ursprünge des Englischen in Großbritannien gehen auf das 7. Jahrhundert zurück, als diegermanischen Stämme derAngeln,Sachsen undJüten vom europäischen Festland nach England übersetzten und Teile Englands eroberten. Die Sprache der germanischen Eroberer verdrängte die Sprache der ursprünglichkeltisch sprechenden Ureinwohner. Die Sprache zu dieser Zeit wird alsAltenglisch bezeichnet, tatsächlich handelt es sich aber um eine Reihe von Dialekten. Die germanische Sprache des Altenglischen veränderte sich mit derEroberung Englands 1066 durch die französischenNormannen, denn mit dem Einfluss der Französisch sprechenden Oberschicht gelangten viele Worte aus dem Französischen in den englischen Wortschatz, weshalb man etwa ab 1100 von dermittelenglischen Sprachperiode spricht. In der mittelenglischen Zeit ist das Englische die Sprache der unteren sozialen Schichten und zeichnet sich durch viele regionale Varianten aus, ohne dass es einen landesweiten Standard gab. Erst um 1500 sind erste Standardisierungstendenzen zu beobachten, als das Englische zunehmend das Französische undLateinische wieder aus den Bereichen Gerichtsbarkeit, Regierung, Verwaltung und Bildung verdrängte. In derfrühneuenglischen Zeit ab 1500 etablierte sich zunehmend ein Standard, dessen Aussprache und Schreibung hauptsächlich aus der südenglischen Region umLondon ausging. Mit der Einrichtung eines staatlichen Schulsystems im 19. Jahrhundert setzte sich ferner eine überregionale Standardaussprache durch, dieReceived Pronunciation.[4]

Das moderne Englisch verbreitete sich durch Auswanderung undKolonialisierung weltweit. In Ländern wie denVereinigten Staaten von Amerika,Kanada oderAustralien wurde das Englische Landessprache und wird von der Mehrheit der Bevölkerung gesprochen. Diese Landessprachen werden als eigene Varietäten der englischen Sprache betrachtet. In Abgrenzung zu z. B. der Varietät des amerikanischen Englisch wird das Englische, das in Großbritannien gesprochen wird, als britisches Englisch bezeichnet. Der AusdruckBritisches Englisch findet sich ab dem 19. Jahrhundert; ein erster Beleg datiert nach demOxford English Dictionary aus dem Jahr 1869.[2]

Geografische Verteilung

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Durch seine über 1500 Jahre lange Geschichte zeichnet sich das britische Englisch durch eine besonders große regionale und soziale Variation aus, was es von jüngeren Varianten des Englischen wie dem australischen Englisch unterscheidet, das aufgrund seiner kürzeren Geschichte wesentlich homogener ist.[5] Dabei kann man zwischen traditionellen Dialekten unterscheiden, die heute hauptsächlich nur noch von älteren Leuten in ländlichen Gegenden gesprochen werden, und den heutigen modernen Dialekten, die von den meisten Sprechern auf den britischen Inseln gesprochen werden.[6] Unter den traditionellen Dialekten gibt es auch einige urbane Dialekte; besondere Bekanntheit auch außerhalb Englands haben dasGeordie inNewcastle und dasCockney in London erlangt.

Dialekte, Regiolekte und Soziolekte

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Britische Regiolekte des Englischen

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Geographische Gliederung der Regiolekte in England

Die heutigen englischenRegiolekte lassen sich grob in eine nördliche und eine südöstliche Großvariante einteilen. Der Norden umfasst die nördlichen Regionen Englands von der Grenze zuSchottland bis zu denWest undEast Midlands. Die South Midlands,East Anglia und der Südosten Englands einschließlich der Region umLondon wird von der südlichen Großvariante dominiert. Ferner kann man noch von einer westlichen Variante sprechen, dieLancashire sowie den südlichen Westen bis nachCornwall umfasst.

Kennzeichen der nördlichen Regiolekte (Midlands, North) ist die Aussprache des im Süden Englands üblichen Lautes​/⁠ʌ⁠/​ wie beispielsweise inbut,cut als​/⁠ʊ⁠/​ und​[⁠æ⁠]​ wie beispielsweise inback, sad als​[⁠a⁠]​. Der Westen zeichnet sich weitestgehend dadurch aus, dass das r in allen Positionen gesprochen wird (sogenannterhotische Akzente).[7]

Abgrenzen von diesen regionalen Dialekten in England muss man dasScots und dasschottische Englisch, das inSchottland gesprochen wird und häufig als eigene nationale Variante des Englischen klassifiziert wird. Dasirische Englisch, das in eine nordirische und südirische Hauptvariante unterschieden wird, zählt nicht zum britischen Englisch, sondern ist eine eigene Varietät des Englischen.

Regionen traditioneller Dialekte in England

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Hinweis: Die Aktualität ist nicht gewährleistet, bei den kursiven Einteilungen handelt es sich um je eine Kategorie.Eine Gruppe von Dialekten wird mitNorthumberland zusammengefasst, obwohl auch Gebiete in Schottland dabei sind.Eine weitere heißtLower North, reicht ebenfalls bis Schottland.Lancashire weist Unterschiede mit den erstgenannten auf.South Yorkshire sowieLincolnshire hat relative Ähnlichkeit mit demLower North. Teile desLincolnshire weisen starke Ähnlichkeit mitLeicestershire auf.Staffordshire, wozu auch Gebiete in Wales gezählt werden, weist Gebiete mit Ähnlichkeiten zu Lancashire sowie andere mit ÄhnlichkeitenLeicestershire auf.Northern Southwest, der auch Gebiete in Wales umfasst undEastern Southwest sind recht ähnlich.Western Southwest ist distinkt.Central East und dieEastern Counties sind relativ ähnlich. DerSoutheast unterscheidet sich davon deutlich.

Soziolekte

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Neben regionalen Dialekten kann man im britischen Englisch auch eine große soziale Variation beobachten. Häufig überlappen sich regionale und soziale Varianten: Dialektgebrauch ist eher mit niedrigem sozialen Status assoziiert. Beispiel für einenSoziolekt, der auf eine Region beschränkt ist, ist das Cockney, das Englisch der Londoner Arbeiterklasse.

Obwohl eine große Mehrheit der Briten einen regionalen Akzent hat, gilt dialektale Sprechweise häufig als ein Makel. Die Mundart verriet „Unbildung“ und galt als Hindernis im gesellschaftlichen Fortkommen. So zeigten Experimente, dass Sprecher der Received Pronunciation (RP) intelligenter, fleißiger und selbstbewusster als Nicht-RP-Sprecher bewertet werden, sogar von Nicht-RP-Sprechern selbst. Auch die Aussprache eines Schülers hat einen signifikanten Einfluss auf die Bewertung durch Lehrer und damit seinen Schulerfolg. Es gibt einige Indizien, dass sich die Einstellung gegenüber regionalen Akzenten seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts geändert hat, allerdings gibt es immer noch verbleibende Vorurteile.[8]

Auch bestimmte Färbungen desQueen’s English, King’s English oderOxford English sind Soziolekte der Oberschicht(siehe unten: Received Pronunciation).

Slang

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Siehe auch:Jargon

Slang ist eine Bezeichnung für eine „nachlässige Umgangssprache“, speziell im anglo-amerikanischen Raum.[9] Ihm entspricht das französischeArgot. Der Ausdruck Slang ist nicht eindeutig definiert, häufig wird mit Slang auchVulgärsprache,Gaunersprache oder Cant,Jargon und Substandard-Sprache assoziiert.[10] Je nach Kontext wird Slang nicht nur für eine sehr informelle Umgangssprache, sondern auch als eine Bezeichnung für Gruppen- oder Sondersprache oderSoziolekt verwendet.

Vulgärsprache findet man in allen Sprachen, schon im Latein der Römerzeit findet man dazu Belege, aber im Vergleich zum heutigen Slang ist Vulgärsprache auf wenige Ausdrücke beschränkt.[11] Der AusdruckSlang hat sich zunächst für die englische Sprache etabliert, ab dem 20. Jahrhundert wurde es auch auf Formen der Umgangssprache in anderen Sprachen bezogen.[12]

Slang kann spezifisch für eine regionale Variante des Englischen sein,[13] z. B. das britische Slangwortbollocks‚Unsinn‘.[14] Britische Slangwörter können sich von amerikanischem Slang unterscheiden, wodurch es zu Missverständnissen kommen kann: Wenn eine Engländerin den amerikanischen Angestellten an der Rezeption des amerikanischen Hotels darum bittet, am nächsten Morgen geweckt zu werden, und dabei die für sie unverfänglichen Worteknock up‚aufwecken‘ benutzt, so wird der Amerikaner konsterniert sein, da für ihn(to) knock up ein Slangausdruck für ‚(eine Frau) schwängern‘[15] ist und er ihn folglich mit ganz anderen Dingen assoziiert.

Weitere Beispiele für britischen Slang sind etwa die folgenden Wörter, die von Gangs im Arbeitermilieu in Glasgow in den 1960er Jahren verwendet wurden:crap-bag‚Feigling‘,square-going‚unbewaffneter Kampf‘ oderpeter‚Polizei‘ oder ‚Arrestzelle‘.[16] Besonders bekannt ist derCockney Rhyming Slang, eine Geheimsprache der Londoner Gauner des 19. Jahrhunderts, das bis heute verwendet wird:[17]

SlangwortBedeutung
bird limetime‚Zeit‘
bees and honeymoney‚Geld‘
Hampstead Heathteeth‚Zähne‘

Received Pronunciation

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Siehe auch:Aussprache der englischen Sprache

Mit dem BegriffReceived Pronunciation (RP)‚allgemein anerkannte Aussprache‘ wird die Aussprache des britischen Englisch bezeichnet, die als der neutrale, nicht-regionale Akzent gebildeter Sprecher empfunden wird. Häufig wird RP mit Sprechern aus dem Südosten Englands assoziiert, die ihre Ausbildung an einer der englischen Public Schools genossen haben.[18]RP ist einAkzent, der mitunter auch alsQueen’s English, King’s English oderOxford English bezeichnet wird. Ein weiterer Begriff istBBC English, denn lange hat die BBC in ihrer Einstellungspolitik darauf geachtet, Sprecher mit RP-Akzent zu bevorzugen.[18]

Tatsächlich ist RP die Aussprache einer kleinen Minderheit in Großbritannien. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde geschätzt, dass RP lediglich von 3–5 Prozent der Sprecher in England gesprochen wird, der Rest hat einen mehr oder weniger ausgeprägten regionalen Akzent.[19] War Anfang des 20. Jahrhunderts RP noch der uneingeschränkte Standard, sind inzwischen moderat regionale Akzente akzeptabel und werden als sympathischer empfunden als der Oberklassenakzent RP. Sogar die BBC hat ihre Einstellungspolitik für Sprecher dahingehend gelockert.[20]

RP unterscheidet sich von den regionalen Standards, die inSchottland,Wales undIrland gesprochen werden. Genau genommen ist RP ein Standard Südenglands, in Schottland z. B. istStandard Scottish English die akzeptierte Norm, inzwischen auch in den Medien.

RP gilt trotz dieser Entwicklungen noch alsReferenzsystem für dieDialekte auf den britischen Inseln, aber auch für die anderen Varietäten der englischen Sprache. In weiten Teilen Deutschlands und in den meisten anderen Ländern Europas bildet RP die Grundlage des englischenFremdsprachenunterrichts.

Es wird zwischen verschiedenenRP-Aussprachevarietäten unterschieden:Conservative RP,General RP undAdvanced RP.

General Received Pronunciation

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RP zeichnet sich hauptsächlich durch die folgenden charakteristischen Aussprachemerkmale aus:[21]

Vokaltrapez mit Angabe der Zungenstellungen derMonophthonge in derGeneral RP
  • RP unterscheidet zwischen (geschlossenen) gespannten und (offenen) ungespanntenVokalen, deren Länge sich nach demKonsonanten richtet, der ihnen folgt. Vorstimmhaften Konsonanten undSonoranten sind sie länger, vorstimmlosen Konsonanten werden sie kurz ausgesprochen, ohne dabei ihre Lautqualität zu verändern. Die vorderen Vokale sind generell ungerundet, die hinteren Vokale gerundet und die zentralen Vokale werden mit neutraler Lippenhaltung gesprochen.
  • Aussprache des /r/ nur in prävokalischen und intervokalischen Positionen.
  • intrusives /r/: Einschub eines /r/ anSilbengrenzen, wo zwei Vokale aufeinander treffen. Beispiel:law and order, wo zwischenlaw undand ein /r/ gesprochen wird.
  • Unterscheidung zwischenpalatalem /l/ undvelarem /l/.
  • Keine Unterscheidung zwischen behauchtem und unbehauchtem /w/ (Kein Unterschied bei der Aussprache des /w/ zwischenwhales undWales).

Nur wenige – meist ältere – Menschen auf den britischen Inseln sprechen nochConservative RP, einen Akzent, der sich durch eine äußerst distinguierte Artikulation auszeichnet. So wird behauchtes und unbehauchtes /w/ unterschieden; derDiphthong inhome und der Vokal inlord werden geschlossener ausgesprochen als in derGeneral RP.

Advanced RP undEstuary English

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BereitsAlfred C. Gimson, ein Schüler von Daniel Jones, konstatierte in den 1960er Jahren eine „moderne“ RP-Aussprache, die erAdvanced RP nannte. RP war immer schon ein Akzent, der auf der Grundlage der südöstlichen Dialekte basierte.Advanced RP, der meist von jungen Leuten der höheren Schichten übernommen wurde, zeichnete sich nun dadurch aus, dass das gesamte Vokalsystem der von Daniel Jones beschriebenenConservative RP offener wurde, indem die gesamteArtikulationsbasis offener wurde und letztlich nur eine Zentralisierung des gesamtenVokalsystems darstellte.Advanced RP war allerdings immer noch RP, und in den 1960er Jahren hörte man nun diese moderne Sprechart in wachsendem Maße auch in den Medien. Vor allen Dingen trug hierzu die Tatsache bei, dass das RP der „alten Leute“ und der „Reichen“ immer mehr als allzu sehr distinguiert (vornehm) undelitär empfunden wurde.

Da sich die südöstlichen Dialekte Englands generell durch eine offenere und laxere Aussprache auszeichneten, beinhaltete einAdvanced RP-Akzent die Tendenz, den Dialekten wie z. B. demCockney und dem Dialekt inEssex ähnlich zu werden. Der Vokal ingood wurde entrundet und die Vokale insee undmood wurden nun leicht diphthongiert, während die Diphthonge selbst etwas gelängt wurden. Auch die Intonation des „RP“, die ohne Zweifel „südostenglisch“ war, tendierte immer mehr in Richtung der südöstlichen Dialekte.

Im Jahre 1984 prägte David Rosewarne, ein Englischlehrer, der Ausländer unterrichtete, den BegriffEstuary English, das er als eine Sprachvariante bezeichnete, die als eine Vermischung typisch südöstlicher Aussprachemerkmale mit RP beschrieben werden kann, also als eine Art Mittelding zwischen dem Londoner Akzent (Cockney) und RP. Es handelt sich hier genauer um eine Weiterentwicklung desAdvanced RP und um einen Akzent, der den mit RP verbundenen Snobismus vermeidet und zunehmend von jüngeren Sprechern verwendet wird.[22]

Die Merkmale desEstuary English sind:[23]

  • Knacklaut(Glottal Stop) als Ersatz für /t/ zwischen Vokal und Wortsilbengrenze.
  • Ersetzung des dunklen /l/ durch /o/,L-Vocalization
  • Ersetzung von /tj/ und /dj/ durch [] und [] (tune unddune werden wie [tʃuːn] und [dʒuːn] ausgesprochen).
  • Die beiden für das Englische so typischenDentallaute/θ/ und/ð/, schriftlich mit der Buchstabenkombination "th" wiedergegeben, werden von jüngeren Sprechern vermehrt labiodental als /f/ bzw. /v/ ausgesprochen. Diese Aussprachevariante, im englischsprachigen Raum als "Th-Fronting" bekannt, gilt jedoch immer noch als falsch und wird besonders in höheren Sprachregistern vermieden.

Grammatik

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Hauptartikel:Englische Grammatik

Wie im Wortschatz gibt es nur wenige Unterschiede zwischen dem britischen Standardenglisch und anderen englischen nationalen Varietäten wie dem amerikanischen Englisch. Es gibt jedoch einige grammatische Konstruktionen, die eher für das britische Englisch typisch sind.[24]

Dazu zählen unter anderem:[25]

  • Verwendung vonhave als Vollverb: Im britischen Englisch besteht beim Verbhave in der Bedeutung von ‚haben‘, ‚besitzen‘ die Möglichkeit, zwischenHilfsverb und Vollverb zu unterscheiden, so dass der BeispielsatzHas he (got) any children? (Hilfsverb +Partizip = ‚Hat er Kinder?‘), in dem es um einen andauernden Besitz geht, mit dem BeispielsatzDo you have a letter from her? (Vollverb = ‚Hast du einen Brief von ihr?‘) kontrastiert. Im amerikanischen Englisch wird in beiden Fällen eine Umschreibung mit(to) do bevorzugt.
  • Unregelmäßige Verbformen: Das amerikanische Englisch hat im Vergleich zum britischen Englisch einige regelmäßige Verbformen wieburned,smelled,learned, während man in Englandburnt, smelt undlearnt bevorzugt. Hingegen wird die in den USA häufig verwendete, unregelmäßige Verbformdove (von(to) dive) im Britischen nicht gebraucht.
  • Abweichende Verwendung vonshall: Im britischen Englisch wird für ‚sollen’ auch dasModalverbshall verwendet, alsoWhere shall I put my bag?
  • Artikel: Vor Bezeichnungen von Institutionen wird tendenziell der Artikel weggelassen, z. B.he goes to university odershe is in hospital.
  • Abweichende Verwendung von Präpositionen: In einigen Fällen verwendet das britische Standardenglisch andere Präpositionen als das amerikanische Englisch, z. B.different to oder auchdifferent from im Gegensatz zu AmEdifferent than.

Wortschatz

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Siehe auch:Amerikanisches Englisch#Wortschatz

Der größte Teil des Wortschatzes im britischen Standardenglisch gehört zumcommon vocabulary core, d. h. man findet große Gemeinsamkeiten im Wortschatz in allen Varietäten des Englischen. Abweichungen zwischen dem britischen Englisch und anderen Varietäten des Englischen wie dem amerikanischen Englisch sind z. B. dadurch entstanden, dass andere Englischvarianten entweder obsolete oder Dialektformen beibehalten haben, die es im britischen Englisch nicht mehr gibt, wie z. B.fall im amerikanischen Englisch undautumn im britischen Englisch. Ferner haben viele nicht-britische Varianten des Englischen durch Entlehnungen aus anderen Sprachen Wörter in ihren Wortschatz aufgenommen, die es im britischen Englisch nicht gibt.[26]

Ein kleiner Teil des Wortschatzes ist jedoch typisch für das britische Englisch, weil es für das Vereinigte Königreich spezifische Gegebenheiten beschreibt, so diecomprehensive school‚Gesamtschule‘, für die es z. B. im amerikanischen Englisch nurhigh school gibt, was aber kein genaues Äquivalent ist. Weitere Beispiele sindbarrister‚Rechtsanwalt, der das Recht hat, an höheren Gerichtshöfen zu sprechen‘,don‚Universitätslehrer, speziell in Cambridge und Oxford‘ oderdowns‚niedrige, grasbewachsene Hügel, insbesondere Kreidehügel, wie im Süden Englands‘.[27]

Durch die Verbreitung von Massenmedien wie z. B. amerikanischen Filmen in Großbritannien und anderen englischsprechenden Ländern gewinnt das amerikanische Englisch zunehmend Einfluss auf das britische Englisch, was sich auch im Wortschatz bemerkbar macht. So gibt es einige amerikanische Vokabeln, die die britischen Äquivalente inzwischen verdrängt haben, so z. B.radio (AE) statt ursprünglich BEwireless, AEsweater statt ursprünglich BEjumper oder AEsoft drinks statt BEminerals.[28]

Beispiel

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Das folgende Hörprobe ist ein Beispiel für einen Sprecher des britischen Englisch (Received Pronunciation):

Britisches Englisch – Hörprobe

Siehe auch

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Literatur

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Britisches Englisch als englische Varietät

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Matthew Engel (2018)
  • Alexander Bergs, Laurel J. Brinton (Hrsg.):The History of English: Varieties of English. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2017,ISBN 978-3-11-052279-2.
  • Klaus Hansen, Uwe Carls, Peter Lucko:Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten. Eine Einführung. Erich Schmidt, Berlin 1996,ISBN 3-503-03746-2.
  • Bernd Kortmann, Clive Upton (Hrsg.):Varieties of English 1: The British Isles. Mouton de Gruyter, Berlin/New York 2008,ISBN 978-3-11-019635-1.
  • Peter Trudgill, Jean Hannah:International English. A guide to the varieties of Standard English. 5. Auflage. Routledge, London/New York 2008,ISBN 978-0-340-97161-1.

Aussprache

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Regionale und soziale Varianten

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  • Arthur Hughes, Peter Trudgill, Dominic Watt:English Accents and Dialects. 5. Auflage. Hodder Education, London 2012,ISBN 978-1-4441-2138-4.
  • Peter Trudgill:The Dialects of England. Basil Blackwell, Oxford 1990,ISBN 0-631-13917-6.
  • Peter Trudgill:Language in the British Isles. Cambridge University Press, Cambridge 1984,ISBN 0-521-24057-3.

Slang

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  • Julie Coleman (Hrsg.):Global English Slang. Methodologies and Perspectives. Routledge, London/New York 2014,ISBN 978-0-415-84268-6.
  • Jonathon Green:Language! 500 Years of the Vulgar Tongue. Atlantic Books, London 2014,ISBN 978-1-84887-898-3.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. language-subtag-registry, bei derIANA, dort zu „Description: United Kingdom“; aufgenommen am: 16.10.2005
  2. abPam Peters:Standard British English. In:Alexander Bergs, Laurel J. Brinton (Hrsg.):The History of English: Varieties of English. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2017,ISBN 978-3-11-052279-2, S. 96–97.
  3. Peter Trudgill:Standard English in England. In: Peter Trudgill (Hrsg.):Language in the British Isles. Cambridge University Press, Cambridge 1984,ISBN 0-521-24057-3, S. 32.
  4. Klaus Hansen, Uwe Carls, Peter Lucko:Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten: eine Einführung. Erich Schmidt, Berlin 1996,ISBN 3-503-03746-2, S. 30–34.
  5. Peter Trudgill:The Dialects of England. Basil Blackwell, Oxford 1990,ISBN 0-631-13917-6, S. 9.
  6. Peter Trudgill:The Dialects of England. Basil Blackwell, Oxford 1990,ISBN 0-631-13917-6, S. 51.
  7. Peter Trudgill:The Dialects of England. Basil Blackwell, Oxford 1990,ISBN 0-631-13917-6, S. 51–55.
  8. Jenny Cheshire:Indigenous nonstandard English varieties and education. In: Peter Trudgill (Hrsg.):Language in the British Isles. Cambridge University Press, Cambridge 1984,ISBN 0-521-24057-3, S. 546–547, 556.
  9. Hadumod Bußmann:Lexikon der Sprachwissenschaft. Kröner, Stuttgart 1983,ISBN 3-520-45201-4, S. 465.
  10. Jonathon Green:Language! 500 Years of the Vulgar Tongue. Atlantic Books, London 2014,ISBN 978-1-84887-898-3, S. 11–16.
  11. Jonathon Green:Language! 500 Years of the Vulgar Tongue. Atlantic Books, London 2014,ISBN 978-1-84887-898-3, S. 22.
  12. Julie Coleman (Hrsg.):Global English Slang. Methodologies and Perspectives. Routledge, London/New York 2014,ISBN 978-0-415-84268-6.
  13. Julie Coleman (Hrsg.):Global English Slang. Methodologies and Perspectives. Routledge, London/New York 2014,ISBN 978-0-415-84268-6, S. 6.
  14. Collins German Dictionary. English-German Dictionary/Englisch-Deutsch. 2. Auflage. HarperCollins, Glasgow 1992, S. 70.
  15. Collins German Dictionary: English-German Dictionary/Englisch-Deutsch. 2. Auflage. HarperCollins, Glasgow 1992, S. 369.
  16. William O’Grady, Michael Dobrovolsky, Francis Katamba:Contemporary Linguistics. An Introduction. 3. Auflage. Longman, London/New York 1996,ISBN 0-582-24691-1, S. 556.
  17. William O’Grady, Michael Dobrovolsky, Francis Katamba:Contemporary Linguistics. An Introduction. 3. Auflage. Longman, London/New York 1996,ISBN 0-582-24691-1, S. 558.
  18. abA. C. Gimson:The RP Accent. In: Peter Trudgill:Language in the British Isles. Cambridge University Press, Cambridge 1984,ISBN 0-521-24057-3, S. 45–46.
  19. Arthur Hughes, Peter Trudgill, Dominic Watt:English Accents and Dialects. 5. Auflage. Hodder Education, London 2012,ISBN 978-1-4441-2138-4, S. 4.
  20. Lynda Mugglestone:Received Pronunciation. In: Alexander Bergs, Laurel J. Brinton (Hrsg.):The History of English. Varieties of English. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2017,ISBN 978-3-11-052279-2, S. 160–161.
  21. Arthur Hughes, Peter Trudgill, Dominic Watt:English Accents and Dialects. 5. Auflage. Hodder Education, London 2012,ISBN 978-1-4441-2138-4, S. 42–51.
  22. Arthur Hughes, Peter Trudgill, Dominic Watt:English Accents and Dialects. 5. Auflage. Hodder Education, London 2012,ISBN 978-1-4441-2138-4, S. 5–6.
  23. Ulrike Altendorf:Estuary English. In: Alexander Bergs, Laurel J. Brinton (Hrsg.):The History of English. Varieties of English. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2017,ISBN 978-3-11-052279-2, S. 173.
  24. Klaus Hansen, Uwe Carls, Peter Lucko:Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten. Eine Einführung. Erich Schmidt, Berlin 1996,ISBN 3-503-03746-2, S. 51–52.
  25. Klaus Hansen, Uwe Carls, Peter Lucko:Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten. Eine Einführung. Erich Schmidt, Berlin 1996,ISBN 3-503-03746-2, S. 52–53.
  26. Klaus Hansen, Uwe Carls, Peter Lucko:Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1996,ISBN 3-503-03746-2, S. 124.
  27. Klaus Hansen, Uwe Carls, Peter Lucko:Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten. Eine Einführung. Erich Schmidt, Berlin 1996,ISBN 3-503-03746-2, S. 50.
  28. Peter Trudgill, Jean Hannah:International English. A guide to the varieties of Standard English. 5. Auflage. Routledge, London/New York 2008,ISBN 978-0-340-97161-1, S. 92.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4014777-0(lobid,OGND,AKS)
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