DerBristol Mercury ist ein luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor des britischen HerstellersBristol Aeroplane Company. Der Mercury ist eine Weiterentwicklung desBristol Jupiter. DerBristol Mercury von 1925 ist nicht zu verwechseln mit dem vierzehnzylindrigenCosmos Mercury aus dem Jahre 1919, der ebenfalls vonRoy Fedden konstruiert wurde.[1]
Die Entwicklung des Mercury begann 1925, nachdem erkennbar wurde, dass der VorgängerBristol Jupiter nicht mehr wesentlich zu verbessern war. Der Konstrukteur Roy Fedden verwendete ihn zwar als Grundlage, verringerte aber den Hub, um eine höhere Drehzahl zu erreichen und sah ein einstufiges Radialgebläse als Kompressor vor, um die Höhenleistung zu verbessern. DieLuftschraube wurde über ein Untersetzungsgetriebe angetrieben. Obwohl der Motor zunächst nicht leistungsfähiger war als der Jupiter, bestellte dasbritische Luftfahrtministerium drei Prototypen.
Der Motor wurde ein großer wirtschaftlicher Erfolg. Er fand Verwendung etwa bei den beiden JägernGloster Gauntlet undGloster Gladiator. Die bekannteste mit Bristol Mercury ausgerüstete Flugzeugserie dürfte aber dieBristol Blenheim gewesen sein.
Fertigungslizenzen wurden unter anderem nach Polen (Einsatz in derPZL P.11), in die Tschechoslowakei (Fa. Walter) und nach Schweden verkauft, wo dieNOHAB den Motor fertigte. Damit ausgerüstet wurden die dort in Lizenz gebautenJunkers Ju 86 und Gloster Gladiator sowie die schwedische EigenentwicklungSaab 17.
Der Motor hat 4-Ventil-Zylinderköpfe, wobei die hängenden Ventile über Stoßstangen betätigt werden. Die Auslassventile sindnatriumgekühlt.