Das Stadtgebiet ist etwa 38 Kilometer lang und 16 Kilometer breit (Maximalwerte). Bremen ist bezogen auf die Fläche(siehe:Liste der flächengrößten Gemeinden Deutschlands) die siebzehntgrößte Stadt Deutschlands und bezogen auf die Einwohnerzahl, nach Hamburg, die zweitgrößte Stadt im Norden Deutschlands und die zehntgrößte in ganz Deutschland(siehe:Liste der Großstädte in Deutschland).
Bremen liegt etwa 50 Kilometer östlich vonOldenburg (Oldb) und 180 Kilometer östlich vonGroningen, 110 Kilometer südwestlich vonHamburg, 120 Kilometer nordwestlich vonHannover, 100 Kilometer nördlich vonMinden und 105 Kilometer nordöstlich vonOsnabrück. Ein Teil desBremerhavener Hafengeländes, dasStadtbremische Überseehafengebiet, bildet eineExklave der Stadt Bremen.
Die nächstgelegenen Großstädte sind im Westen die StadtOldenburg (176.614 Einwohner 31. Dezember 2024[4]) und im Norden die SeestadtBremerhaven (118.610 Einwohner). Für dieAgglomeration Bremen werden rund 987.400 Einwohner[5] geschätzt, für die weiter gefasste Metropolregion Nordwest über 2,37 Millionen.[6] Von den 239.063 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Stadt Bremenpendeln 103.206 beziehungsweise 43,2 % aller Beschäftigten von außerhalb ein. Von den 168.443 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in der Stadt Bremen wohnen, pendeln 32.586 zu und von ihrem Arbeitsplatz außerhalb der Stadtgemeinde.[7]
Das Stadtgebiet Bremens ist in fünfStadtbezirke eingeteilt. Von den insgesamt 88 Ortsteilen sind vier direkt einem Stadtbezirk zugeordnet, die anderen sind in 18 Stadtteilen zusammengefasst, die ihrerseits den Stadtbezirken zugeordnet sind. Oberneuland ist aufgrund seiner hohen Einwohnerzahl ein Stadtteil, obwohl es nicht aus mehreren Ortsteilen besteht. Die Namen der Stadt- und Ortsteile gehen weitgehend auf historisch gewachsene Bezeichnungen zurück.[8]
Für die Stadtteile und selbständigen Ortsteile ist – als einzige kommunalpolitische Entscheidungsebene unterhalb der Stadtbürgerschaft – jeweils ein Beirat zuständig. Ausnahme: Die Ortsteile des StadtteilsHäfen werden aufgrund ihrer geringen Einwohnerzahl von anderen Beiräten betreut oder sind beiratsfrei. Die 22 Beiräte werden alle vier Jahre von den Bürgern direkt gewählt und tagen mehrmals im Jahr öffentlich. Die Befugnisse des Beirats sind ähnlich beschränkt wie die derBezirksversammlung oderBezirksverordnetenversammlung anderer Stadtstaaten.
Hauptaufgabe der 17Ortsämter ist die Führung der Geschäfte der Beiräte, für die sie zuständig sind. Vier der Ortsämter sind für jeweils mehrere Stadt- bzw. Ortsteile zuständig.[9]
Zur Stadt Bremen gehört auch das etwa 8 km² großestadtbremische Überseehafengebiet, für das die Stadt Bremerhaven im Rahmen von Verträgen mit der Stadt Bremen als Gemeindeverwaltung zuständig ist.[10] Derzeit bestehen Verträge über die Müllabfuhr[11] sowie über Brandschutz, Hilfeleistung und Rettungsdienst.[12] Das Gebiet gehört zum StadtteilHäfen, ist aber aufgrund der fehlenden geografischen Nähe zu anderen Bremer Ortsteilen keinem Beirat zugeordnet. Damit ist das Überseehafengebiet der einzige Ortsteil der Stadtgemeinde Bremen, in dem die Bürger keinen Beirat wählen.
Die Bundeswasserstraße derWeser, die durch die Innenstadt fließt, stellt eine geschichtlich gewachsene Grenze dar: So wird noch heute in vielen Bezeichnungen unterschieden zwischen „links der Weser“ (südliches Stadtgebiet) und „rechts der Weser“. Geographisch, historisch und für das Alltagsleben bedeutsam ist die Grenze zwischen Bremen-Stadt undBremen-Nord entlang derLesum, einem Nebenfluss der Weser. Südlich der Lesum istMarsch, dasWerderland, nördlich davonGeest, dieBremer Schweiz. Die politische Grenze des Stadtbezirks Bremen-Nord liegt allerdings etwas weiter südlich. Ein weiterer Nebenfluss der Weser, dieOchtum, bildet die natürliche südliche Grenze der Stadtgemeinde Bremen. DieWümme fließt durch Borgfeld und ist dann Grenzfluss bis zur Mündung (zusammen mit derHamme) in die Lesum.
Die Innenstadt liegt auf einer Weserdüne, die amBremer Dom eine natürliche Höhe von10,5 m ü. NHN erreicht; der höchste Punkt mit14,4 m ü. NHN liegt östlich davon beimPolizeihaus (Am Wall 196). Die mit32,5 m ü. NHN höchste natürliche Erhebung in der Stadt und im Land Bremen befindet sich imFriedehorstpark im nordwestlich gelegenen StadtteilBurglesum.[15] Damit hat Bremen die niedrigste derhöchsten natürlichen Erhebungen aller Bundesländer.[16] Der Gipfel der Mülldeponie im OrtsteilHohweg des StadtteilsWalle, der unterschiedlichen Angaben zufolge zwischen42 m ü. NHN[17] und49 m[18] hoch ist, überragt die Parkerhebung.
Bremen hat wie große Teile Deutschlands (außer Gebieten östlich und südlich derMittelgebirge) einkühlgemäßigtes Klima mit deutlichen maritimen Einflüssen aufgrund seiner Nähe zurNordsee, sodass die Temperaturunterschiede zwischen Winter und Sommer geringer ausfallen als weiter landeinwärts. Trotzdem können zu jeder Jahreszeit Perioden unter dem Einfluss kontinentaler Luftmassen auftreten, die im Sommer zu Hitzewellen und im Winter zu längeren Frostperioden führen. Im Allgemeinen sind Temperaturextreme aber selten und Temperaturen unter −15 °C und über 35 °C treten nur alle paar Jahre auf. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 18,0 °C und der kälteste der Januar mit 1,8 °C (Bezugszeitraum 1981–2010).[19] Die höchste je gemessene Temperatur in Bremen lag bei 37,6 °C am 9. August 1992. Die tiefste je amtlich gemessene Temperatur betrug −23,6 °C am 13. Februar 1940,[20] jedoch berichteteHeinrich Wilhelm Olbers −27,3 °C am 23. Januar 1823 gemessen zu haben.[21]
Wie im Rest des Landes sind die Durchschnittstemperaturen in Bremen in den letzten Jahren angestiegen, was zu einem Anstieg derJahresdurchschnittstemperatur um 0,6 °C zwischen den beiden Klimareferenzperioden 1961–1990 und 1981–2010 geführt hat. So war z. B. 2014 mit einer Durchschnittstemperatur von 11,1 °C wie in den meisten Regionen des Landes auch in Bremen das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.[22]
Trotz seiner Lage in der vergleichsweise sonnenscheinarmen Nordwesthälfte Deutschlands ist es in Bremen über die letzten Jahre zu einem Anstieg der jährlichen Sonnenscheindauer um 62 Stunden zwischen den Perioden 1961–1990 und 1981–2010 gekommen, wovon am meisten die Monate April, Mai und Juli profitiert haben.[23] Dieser Trend hat sich etwa seit der Jahrtausendwende nochmals verstärkt, so dass die Jahre 2001–2015 nun eine durchschnittliche Sonnenscheindauer von 1609 Stunden aufweisen, knapp 130 Stunden mehr als in der alten Referenzperiode 1961–1990.[24] Wie fast überall in Deutschland bleiben vor allem die Winter jedoch sehr trüb und sonnenscheinarm, im Dezember wird durchschnittlich pro Tag nur etwas mehr als eine Stunde Sonne registriert (von sieben astronomisch möglichen). Während Bremen im Sommer etwas weniger Sonnenschein verzeichnet als im deutschen Flächenmittel, sind gerade die Frühjahre im Vergleich zu weiter landeinwärts liegenden Regionen eher sonnig, da die noch kühlen Meere der Wolkenbildung entgegenwirken. Der sonnigste Monat des Jahres im Durchschnitt 1981–2010 ist in Bremen entsprechend dann auch der Mai und nicht der Juli, wie an den meisten Stationen des Binnenlandes.[25]
Die Niederschläge fallen, über das ganze Jahr verteilt, mit einer leichten Tendenz zu eher trockenen Frühjahren und eher feuchteren Sommern, letzteres hauptsächlich aufgrund von Schauern und Gewittern. Im Laufe eines Jahres fallen am Flughafen durchschnittlich 697 mmNiederschlag, wobei innerhalb des Stadtgebietes nicht unerhebliche Unterschiede bestehen. Die Niederschlagsmengen in Form vonSchnee sind hingegen vergleichsweise gering und schwanken sehr von Jahr zu Jahr. Während in manchen Jahren nur an wenigen Tagen überhaupt eine geringe Schneedecke zu verzeichnen ist, gibt es immer wieder auch Jahre mit sehr langlebigen Schneedecken (zuletzt 2010 mit 77 Schneedeckentagen).[26] Im Durchschnitt 1977–2007 liegt an 19,3 Tagen im Jahr Schnee,[27] der Schneedeckenrekord vom 18. Februar 1979 liegt bei 68 cm. Dies war – trotz Bremens vergleichsweise wintermilder und schneearmer Lage im nordwestdeutschen Tiefland – interessanterweise gleichzeitig die höchste Schneedecke, die seit demZweiten Weltkrieg in einer deutschen Stadt mit über 500.000 Einwohnern gemessen wurde.[28]
Die folgenden Klimatabellen enthalten Daten der Referenzperiode 1961–1990 (Temperaturen, Niederschlagstage, Luftfeuchtigkeit) und 1981–2010 (Niederschläge, tägliche Sonnenstunden).
Nach einer vomInstitut für Weltwirtschaft der Universität Kiel 2012 erstellten Untersuchung lag Bremen im Städtevergleich hinsichtlich der Umweltsituation auf hinteren Rängen. Beim „Umweltkapital“ landete es auf Platz 66 der 100 größten kreisfreien Städte. Dabei wurden mehrere Indikatoren erfasst und deutschlandweit miteinander verglichen: Luftqualität (Feinstaubbelastung,Ozonbelastung,Stickstoffdioxidbelastung), Flächennutzung (Anteil Siedlungs- und Verkehrsfläche, Anteil naturbelassene Fläche) und Abfallmanagement (Hausmüllaufkommen,Recyclingquote). Beim Feinstaub und bei der Ozonbelastung wurde im Gegensatz zur Stickstoffdioxidbelastung nicht die Durchschnittskonzentration, sondern die Zahl Tage mit Grenzwertüberschreitungen als Maßstab verwendet. Der Indikator „naturbelassene Fläche“ ist nicht definiert. Bremen verfügt über wenig Wald und über großeGrünlandflächen, die vor etwa neunhundert Jahren durch künstliche Entwässerung erschlossen wurden (Hollerkolonisation). Auch die bebauten Flächen stammen großenteils aus dieser Erschießung. Daher ist ein geringer Anteil naturbelassener Flächen in Bremen kein Ausdruck von Versäumnissen. Andererseits ist zu bedenken, dass ein Großteil der elektrischen Energie in der Stadt Bremen aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, was einen relativ höheren CO2-Ausstoß zur Folge hat.[30] Obwohl in Bremen einigeWindkraftanlagen in Betrieb sind, ist das Potential an Windenergie noch längst nicht ausgeschöpft. Auch die Nutzungsmöglichkeit von Gebäudedächern fürPhotovoltaik ist nochlängst nicht ausgeschöpft.
In Bremen werden die Luftschadstoffe seit 1987 durch das Bremer Luftüberwachungssystem (BLUES) gemessen. Der Straßenlärm wurde erstmals 1977 durch ein Lärmkataster systematisch erfasst.[31] Ein Umweltinformationssystem bietet eine detaillierte Zustandsbeschreibung zu verschiedenen Themen wieNaturschutzgebieten und Gewässerqualität.[32]
Mit dem Klimawandel sind ein Anstieg des Meeresspiegels und eine Änderung von Niederschlagsmustern (Flusshochwasser) in Bremen und im Einzugsbereich der Weser zu erwarten. Der Hochwasserrisikomanagementplan der Flussgebietsgemeinschaft Weser beschreibt für die nahe Zukunft (2031 bis 2060) die Notwendigkeit zur Anpassung in Bezug auf Flusshochwasser.[34] Eine aktuelle Küstenschutz-Maßnahme stellt der Bau einer fast zwei Kilometer langen und über vier Meter hohen Schutzmauer entlang des als „Stadtstrecke“ bezeichneten Abschnitts der Weser von der großen Eisenbahnbrücke bis zum Werdersee dar.[35]
Der Ortsname ist im 9./10. Jahrhundert bezeugt alsBrema,Bremae,Bremun; die letztere Form, Grundlage der heutigen Gestalt des Namens, wird alslokativisch verwendeterDativ desPlurals desaltsächsischen/mittelniederdeutschen Wortesbrem ‚Einfassung, Rand (des Landes/des Wassers/der Düne)‘ (vgl. engl.brim)[36] gedeutet.[37][38][39]
Im Mittelalter bezeichnete sich die Stadt alscivitas Bremensis, also als Stadt Bremen und dieses auch noch nach 1646. Wenn die verfassungsrechtliche Stellung Bremens betont werden sollte, führte sie nach dem Erhalt derReichsstadturkunde (Linzer Diplom) ab 1646 den TitelKayserliche und deß heiligen Römischen Reichs Freye Stadt (und Ansestadt) Bremen. Im Zuge der Auflösung desHeiligen Römischen Reiches wechselte der amtliche Sprachgebrauch 1806 zum BeinamenfreyeHansestadt,[40] spätestens ab 1820 in der Schreibweisefreie Hansestadt.[41] Seit der Verfassung vom 21. März 1849 wird rechtlich zwischen dem bremischen Staat und der Stadt Bremen unterschieden.[42] Alle bremischen Verfassungen bezeichnen die Stadt seitdem lediglich alsStadt Bremen bzw.Stadtgemeinde Bremen, um Verwechslungen mit dem StaatFreie Hansestadt Bremen zu vermeiden, der auch die StadtBremerhaven umfasst. Bis heute wird diese namentliche Unterscheidung jedoch weder im amtlichen Sprachgebrauch noch im Volksmund konsequent durchgehalten.
Zwischen dem 1. und dem 8. Jahrhundert n. Chr. entstanden an derWeser erste Siedlungen auf einemDünenrücken, der Schutz vor Hochwasser bot, am oberen Ende derGezeitenströme, die die Erreichbarkeit vom Meer aus erleichterten, und nahe einerFährstelle oder einerFurt.
Als Bischofsstadt und Kaufmannssiedlung reicht Bremens Geschichte bis ins 8. Jahrhundert zurück.[43] Sie war aber zunächst noch unsicheres Missionsgebiet. So schrieb der MissionarWillehad 782: „… hat man uns aus Bremen vertrieben und zwei Priester erschlagen.“ Die Stadt wurde 787 vonKarl dem Großen zumBischofssitz erhoben.Seit dem späten 9. Jahrhundert mit dem Erzbistum Hamburg zumErzbistum Hamburg-Bremen vereint, erlangte Bremen unter ErzbischofAdalbert (1043–1072) erstmals Einfluss auf Reichsebene.
Mit demGelnhauser Privileg unterstellte KaiserFriedrich Barbarossa Bremen mit der Erteilung desStadtrechts 1186 zugleich der «Justitia imperialis» (kaiserlichen Gerechtigkeit) und machte es damit in gewissem Sinne zu einerReichsstadt, allerdings unter Rücksicht auf die Rechte der „Bremer Kirche“ als bisheriger Stadtherrin.
1260 trat die Stadt derHanse bei, war in der Hanse aber zeitweise ein unsicherer Bündnispartner. Durch den mit der Mitgliedschaft im Hansebund verbundenenFreihandel blühte Bremen auf, wovon bis heute prächtigeBaudenkmale zeugen. Die vermehrt zu wirtschaftlicher Bedeutung gelangende Stadt schüttelte die weltliche Herrschaft derErzbischöfe ab und errichtete als Zeichen dieser Freiheit denRoland (1404) und ihrRathaus (1409) auf demBremer Marktplatz, welche heute zumUNESCO-Welterbe zählen.
Die Erzbischöfe gerieten wiederholt in wirtschaftliche Schwierigkeiten undverpfändeten in solchen Situationen Hoheitsrechte im Umland an die Stadt. Auf diese Weise und durch den Erwerb weltlicherGrundherrschaften erlangte die Stadt ein ausgedehntesHoheitsgebiet, im Titel derDilich-Chronik als «praefecturarum, quas habet» erwähnt.
Zum Schutz desSeehafens, also der Weser umSchlachte undTeerhof, wurde bei der Umwallung der Stadt durchJohan van Valckenburgh am Westufer der Weser die befestigte Neustadt angelegt. Die Weser versandete jedoch zunehmend, und für die Handelsschiffe wurde es immer schwieriger, an der seit dem 13. Jahrhundert als Hochseekai genutzten Schlachte anzulegen. Von 1619 bis 1623 bauten deshalb im flussabwärts gelegenenVegesack niederländische Konstrukteure den ersten künstlichen Hafen Deutschlands.
Bremer Marktplatz 1859Stadtplan 1885Bremen um 1900, Fotografie vomStadtwerder auf das Stadtzentrum1911 Bremer FreihafenBremer Überseehafen 1959
1783 begannen Bremer Kaufleute einen direkten Transatlantikhandel mit denVereinigten Staaten. 1802 beauftragte die Stadt den LandschaftsgärtnerIsaak Altmann, die bisherige Stadtbefestigung in die heutigenWallanlagen umzugestalten.
Im 19. Jahrhundert hatte Bremen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des deutschen Überseehandels. Auf der Werft vonJohann Lange wurde 1817 das erste von Deutschen gebauteDampfschiff gebaut. DerRaddampferDie Weser verkehrte als Passagier- und Postschiff zwischen Bremen, Vegesack,Elsfleth undBrake, später auchGeestemünde bis 1833. Wegen der zunehmenden Versandung der Weser wurde 1827 die Siedlung Bremerhaven als Außenposten auf einem vomKönigreich Hannover angekauften Grund angelegt. Den Vertrag zum Erwerb des Hafengeländes unterzeichneten am 11. Januar 1827 für HannoverFriedrich von Bremer und der Bremer BürgermeisterJohann Smidt.[44]
Das Schließen derStadttore bei Sonnenuntergang, die Torsperre, wurde 1848 abgeschafft. Dieser Umstand beschleunigte die industrielle Entwicklung der Stadt. Die gemeinschaftlich von der Freien Hansestadt Bremen und denKöniglich Hannoverschen Staatseisenbahnen finanzierteBahnstrecke Wunstorf–Bremen ging 1847 in Betrieb. Nach großzügiger Eindeichung des umliegendenMarschlandes begann 1853 in den Vorstädten die bis ins 20. Jahrhundert für Bremen typische Reihenhausbebauung mit sogenanntenBremer Häusern.
1812 hatte Bremen rund 35.000 Einwohner; 1875 wurde die Grenze von 100.000 überschritten. 1911 hatte die Stadt bereits 250.000 Einwohner. 1857 erfolgte die Gründung desNorddeutschen Lloyds, später auch anderer Schifffahrtsgesellschaften. 1867 wurde BremenGliedstaat desNorddeutschen Bundes und 1871 desDeutschen Kaiserreichs. Aufgrund der Seehäfen blieben die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck nach 1870/71 noch Zollausland. Sie traten erst 1888 demDeutschen Zollverein bei. DieFreihäfen von Bremen und Hamburg blieben danach außerhalb des deutschen Zollgebiets.
1886 bis 1895 wurde durch eine Korrektur der Fahrrinne die Schiffbarkeit der Weser für Seeschiffe bis Bremen gesichert. 1890 fand auf dem Gelände des Bürgerparks dieNordwestdeutsche Gewerbe- und Industrieausstellung statt. Die wirtschaftliche Entwicklung Bremens schritt in derWeimarer Republik fort. Auf demFlughafen begannen 1920 Linienflüge. 1928 wurde dieColumbuskaje in Bremerhaven eingeweiht. Von hier ausgehend gewann das PassagierschiffBremen dasBlaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung. Mit der wirtschaftlichen Bedeutung wuchs auch die Einwohnerzahl beträchtlich.
Der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft bedeutete auch für Bremen einen tiefen Einschnitt in das Leben der Stadt. Bremen wurde in denGau Weser-Ems, dessen Verwaltungssitz sich in Oldenburg befand, eingegliedert. Zwar wurde versprochen, die Gauleitung nach Bremen zu verlegen, doch dazu kam es nicht.[45]
1939 verlor Bremen die StadtBremerhaven (außer dem Überseehafengebiet), die mit dem preußisch-hannoverschenWesermünde vereinigt wurde.[50] Das stadtbremische Gebiet wurde dafür um das heutige Gebiet nördlich der Lesum (außer Vegesack, das schon vorher zu Bremen gehörte), Hemelingen,Arbergen undMahndorf vergrößert. Einige Randgemeinden wurden dabei schlicht vergessen (Beckedorf).
Wie in vielen deutschen Städten waren auch in Bremen große Bauvorhaben gemäß demGesetz über die Neugestaltung deutscher Städte geplant. Diese Pläne kamen durch denZweiten Weltkrieg letztlich zum Erliegen.[45]
1992 erwirkte der Senat unterWedemeier ein positives Urteil desBundesverfassungsgerichts zumFinanzausgleich für Bremen durch Bund und Länder. Der Senat bekräftigte durch dieBremer Erklärung vom November 1992 die Selbstständigkeit der Freien Hansestadt Bremen und konnte sie durch erfolgreiche Verhandlungen bei der Gewährung von Ausgleichszuweisungen bewahren.
Im Hafenareal baut Bremen seit 2000 auf einer Fläche von 300 Hektar das neue StadtviertelÜberseestadt. 1998 wurde das Becken des Überseehafens verfüllt und überbaut.[52]
Im Zuge derFlüchtlingskrise ab 2015 und derFlucht aus der Ukraine 2022 nahm Bremen viele Migranten auf. Im Jahr 2023 wies Bremen von allen Bundesländern mit rund 37 Prozent den höchsten Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund auf.[53] Im selben Jahr gab es in Bremen mehr schulpflichtige Kinder mit Migrationshintergrund als solche ohne.[54]
1969 erreichte die Einwohnerzahl mit 607.184 ihren historischen Höchststand. Bis Ende 1986 ging die Zahl der Erstwohnsitze auf 521.976 zurück. Im Zuge der Wiedervereinigung wuchs die Bevölkerung schnell auf 554.377 im Dezember 1992. Bis Ende des Jahrhunderts sank die Zahl der Erstwohnsitze wieder auf 540.330. Am 31. Dezember 2015 waren 557.464 Einwohner gemeldet.[56]
Nach den Ergebnissen desZensus am 9. Mai 2011 gehörten in der Stadt Bremen 212.281 Einwohner (39,1 %) zur (öffentlich-rechtlichen) evangelischen Kirche und 59.323 (10,9 %) zur römisch-katholischen Kirche. 271.106 Einwohner (50,0 %) wurden unter „Sonstige, keine, ohne Angabe“ genannt.[62]
Nach einer Berechnung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Bremen 2011 bei 8,4 % (rund 45.800 Personen).[63] In vielen deutschen Großstädten ist der Islam zur zweitstärksten Religionsgemeinschaft geworden. Nach Aussagen der Senatskanzlei sollen etwa 50.000 Muslime in der Stadt Bremen leben; die islamischen Dachverbände sprechen von 60.000. Damit gibt es in Bremen mehr Muslime als Katholiken.[64][65]
Die alle vier Jahre gewählte Volksvertretung des Landes Bremen ist dieBremische Bürgerschaft. In zwei getrennten Wahlbereichen werden 68 Abgeordnete in Bremen und 15 Abgeordnete in Bremerhaven gewählt. Die im Wahlbereich Bremen gewählten Abgeordneten bilden gleichzeitig die kommunale Stadtbürgerschaft.
An der Spitze der Landes- und Stadtverwaltung steht derSenat der Freien Hansestadt Bremen. Präsident des Senats und Bürgermeister ist seit dem 15. August 2019 Andreas Bovenschulte (SPD). Auch der Stellvertreter des Präsidenten des Senats wird traditionsgemäß als Bürgermeister bezeichnet. DemBremer Senat als Landesregierung gehören gegenwärtig neun Mitglieder (5 SPD, 2 Grüne, 2 Linke) an.
Die Senatoren leiten ihr Senatsressort in Landesangelegenheiten (wie Minister in einem Flächenland) und in Kommunalangelegenheiten der Stadt Bremen (wieDezernenten in Großstädten), sowie die ihrem Fachbereich zugeordneten Landes- und Kommunalbehörden.
Wappenbegründung: Der Schlüssel ist das Attribut des ApostelsPetrus, des Schutzpatrons des Bremer Doms. Er taucht als Wappensymbol bereits 1366 imStadtsiegel Bremens auf. Im Laufe der Geschichte veränderte sich die Form des Schlüssels mehrmals. Auch zeigte das Stadtwappen teilweise den Heiligen Petrus mit dem Schlüssel. Die Formen außerhalb des Wappenschildes veränderten sich ebenfalls mehrmals. So erscheinen etwa die Löwen erstmals 1618 auf dem großen Wappen. In seiner heutigen Form geht das Wappen auf die Wappenordnung von 1891 zurück. Im Bremer Volksmund wird eine Verbindung zum Wappen der StadtHamburg hergestellt, indem spöttisch gesagt wird: „Hamburg ist das Tor zur Welt, aber Bremen hat den Schlüssel dazu.“
DieFlagge Bremens ist mindestens achtmal (die genaue Zahl ist nicht festgelegt) rot und weiß gestreift und am Flaggenstock gewürfelt. Sie wird umgangssprachlich auch alsSpeckflagge bezeichnet.
Die Staatsflagge enthält in der Mitte das Flaggenwappen mit Schlüssel und drei Löwen. Die Dienstflagge führt nur das Schlüsselwappen.Die Flagge Bremens trägt die Farben derHanse, Rot und Weiß.
Anfang 2019 hatte die Stadt Schulden in Höhe von knapp 9 Milliarden Euro.[72] Zum 1. Januar 2020 übernahm das Land Bremen von der Stadt 8,6 Milliarden Euro Schulden. Es verblieben noch Darlehen des Sondervermögens Häfen in Höhe von 600 Millionen Euro bei der Stadt.[73]
DerRoland ist seit 1404 Mittelpunkt und einWahrzeichen der Stadt. Der originale Kopf des Roland ist imFocke-Museum ausgestellt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er aus Furcht vor Zerstörung durch Bombenangriffe durch eine Kopie ersetzt. Sein Blick ist auf denDom St. Petri gerichtet, der für Besucher das Dom-Museum und denBleikeller bereithält und dessen Südturm eine Aussichtsplattform hat. Neben dem Roland steht dasRathaus, in dessenRatskeller Wein serviert und verkauft wird. Roland und Rathaus gehören zumUNESCO-Welterbe. An der Westmauer des Rathauses sind seit 1953 dieBremer Stadtmusikanten, ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt, zu finden. Hier endet dieDeutsche Märchenstraße. Es schließt sich die ehemalige RatskircheUnser Lieben Frauen an.
Auf der gegenüber liegenden Seite des Marktplatzes steht derSchütting, das Haus der Kaufleute, dieBremischen Bürgerschaft sowiewestlich eine Reihe von Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Neben dem Rathaus befindet sich die evangelischeLiebfrauenkirche, die 1229 imfrühgotischen Stil errichtet wurde. Der Turmhelm der Ratskirche hat eine außergewöhnliche Höhe.
ZwischenDomshof undSchnoor befindet sich die katholische PropsteikircheSt. Johann, eine dreischiffige Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert, ehemalige Klosterkirche derFranziskaner und die einzige noch erhaltene Klosterkirche in Bremen.
Im Stephaniviertel, am westlichen Ende der bremischen Altstadt, wurde die evangelische PfarrkircheSt. Stephani gebaut. Sie ist eine gotische Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert mit einem rund 75 m hohen neugotischen Südturm.
In Höhe der Martinikirche beginnt dieSchlachte, die in den 1990er Jahren sanierte historische Uferpromenade mit zahlreichen gastronomischen Angeboten. Vom Martinianleger aus werden Hafenrundfahrten angeboten.[74] Gegenüber auf der Halbinsel zwischen der Weser und der Kleinen Weser liegt derTeerhof, auf dem sich neben dem MuseumWeserburg und derGesellschaft für aktuelle Kunst (GAK) in den 1990er Jahren errichtete Wohnbebauung befindet.
DerSchnoor ist ein mittelalterliches Gängeviertel in der Altstadt Bremens und wahrscheinlich der älteste Siedlungskern. Das Quartier verdankt seine Bezeichnung dem alten Schiffshandwerk. Die Gänge zwischen den Häusern standen oft in Zusammenhang mit Berufen oder Gegenständen: So gab es einen Bereich, in welchem Seile und Taue hergestellt wurden (Schnoor = Schnur), und einen benachbarten Bereich, in dem Draht und Ankerketten gefertigt wurden (Wieren = Draht). Zahlreiche Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind noch erhalten und vermitteln einen romantischen Eindruck vom Leben in früheren Zeiten. In den Jahren 1856/57 wurde hier dasDienstgebäude der Landherren errichtet, und erst am 19. September 1945 wurde die Stellung des Landherren aufgehoben.
DieStadthalle von 1964 nach Plänen vonRoland Rainer, Umbau 2005, steht auf der Bürgerweide (offizielle Bezeichnungen der Bremer Stadthalle: 1964–2004:Stadthalle Bremen, 2005–2009:AWD-Dome, 2009–2011:Bremen-Arena, seit 2011:ÖVB-Arena). Die markanten, schräg verlaufenden Pfeiler der ursprünglichen, seltenen Tragwerkskonstruktion, die beim Umbau 2005 erhalten blieben, sind ein Wahrzeichen von Bremen.
DasBremer Haus ist ein Reihenhaustyp, der in England seine Wurzeln hat. Es war, in verschiedenen Größen, für alle sozialen Bevölkerungsgruppen gedacht und bestimmte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre den Wohnungsbau in Bremen. In den Stadtteilen Schwachhausen, Steintor, Ostertor und der Neustadt findet man hauptsächlich den großen Typ, der für wohlhabendere Bürger errichtet wurde, in Arbeitervierteln wie Walle und Gröpelingen den kleinsten mit ein bis zwei vollen Etagen und niedrigeren Geschosshöhen.
DasTheater Bremen ist ein städtisches Theater der Freien Hansestadt Bremen mit Aufführungen von Opern, Operetten, Musicals, Schauspielen und Tanztheater. Es besteht aus mehreren Spielstätten – das größte unter ihnen ist dasTheater am Goetheplatz imViertel. 2007 wurde das Theater Bremen unter Klaus Pierwoß zumOpernhaus des Jahres gewählt.
Darüber hinaus besitzt Bremen eine vielfältige Theaterszene mit zahlreichen, etablierten Theatern in freier oder privater Trägerschaft. Bei derbremer shakespeare company imTheater am Leibnizplatz ist der Name Programm. Das Travestietheater vonMadame Lothár imSchnoor war eine bremische Institution. Inszenierungen moderner Stücke sind imJungen Theater zu sehen. Als Kinder- und Jugendtheater ist dasSchnürschuh Theater bekannt geworden. 1976 gegründet, finden dort außerdem Lesungen und Musikveranstaltungen statt.
1994 etablierte man neben dem StraßentheaterfestivalLa Strada mit jährlich bis zu 100.000 Zuschauern (sieheDeutsche Straßentheaterfestivals) dasOutnow-Festival für internationale Nachwuchskünstler aus Schauspiel, Musiktheater, Tanz und Performance.
In Bremen gibt es (Stand 2010) acht Filmtheater mit 38 Kinosälen und insgesamt 10.215 Plätzen. Drei Filmtheater sind davon Multiplex-Kinos mit zusammen 32 Sälen.
Die Museumslandschaft in Bremen mit seinen 27 Museen (Stand: 2024)[75] (sowie Bremerhaven mit seinen 11 Museen[76]) ist vielfältig, wie folgende Auswahl zeigt:
DasÜbersee-Museum ist eines der bedeutendsten völkerkundlichen Museen Europas mit über 100-jähriger Tradition und umfangreichen Sammlungen zu Ozeanien, Asien, Afrika, Amerika, Naturkunde und Handelskunde sowie wechselnden Sonderausstellungen.
DieKunsthalle, von Bürgern der Stadt gegründet, wurde nach Plänen vonLüder Rutenberg 1849 gebaut. Der Bestand umfasst heute europäische Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
DieBremer Philharmoniker wurden 1825 gegründet und sind das offizielle Orchester der Freien Hansestadt Bremen. Intendant der Bremer Philharmoniker ist Christian Kötter-Lixfeld, Generalmusikdirektor ist seit 2018Marko Letonja.
DieDeutsche Kammerphilharmonie Bremen, die seit 1992 ihren Sitz in Bremen hat, gehört zu den weltweit agierenden Orchestern. Künstlerischer Leiter ist seit 2004 der estnische DirigentPaavo Järvi.
Der Haupt-Veranstaltungsort fürklassische Musik in Bremen ist das 1928 erbaute HausDie Glocke neben dem Dom.Herbert von Karajan zählte die Glocke zu den drei besten Konzerthäusern Europas.
ImTheater am Goetheplatz finden unter der Regie desTheater Bremen regelmäßigeOpern- und Operettenaufführungen statt.
Der Fachbereich Musik derHochschule für Künste Bremen mit der 1986 gegründeten Akademie für Alte Musik leistet neben der künstlerischen Ausbildung durch zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen im Konzertsaal und in der Galerie einen wichtigen Beitrag zum vielfältigen kulturellen Leben der Hansestadt.
Aus Bremen kommen die Deutschrock-BandWolfsmond(Wie der Wind so frei), die Indie-Rock-BandTrashmonkeys, die sich inzwischen auch in England einen Namen gemacht hat, sowie die Sixties-BeatgruppeThe Yankees(Halbstark).
Der deutsche SchlagersängerRonny(Oh my Darling, Caroline), der sich auch als Entdecker und Produzent des holländischen KinderstarsHeintje(Mama) in den 1960er Jahren einen Namen gemacht hat, kommt ebenfalls aus Bremen. Hier lebt auch der Textdichter dieser und vieler weiterer berühmter Interpreten,Hans Hee.
Bei Radio Bremen produzierteMichael Leckebusch ab 1965 mit demBeat-Club eine der ersten richtungsweisenden TV-Musiksendungen der Nachkriegszeit. Die ModeratorenUschi Nerke undGerhard Augustin erzielten regelmäßig am Sendetermin am Samstagnachmittag hohe Einschaltquoten bei jugendlichen Zuschauern. Die Sendung entwickelte sich in einem nicht unerheblichen Maße zu einem Phänomen der Jugendkultur in Deutschland. Im Anschluss an denBeat-Club wurde u. a. derMusikladen oderExtratour produziert.
In Bremen existiert seit Anfang 2012 eine kleineK-Pop-Tanzszene mit aktuell etwa dreihundert aktiven Mitgliedern, mehreren Tanzgruppen, Tanzkursen und einer Veranstaltungsinfrastruktur (Stand: Dezember 2020).[78] Dazu gehören das regelmäßig stattfindende K-Pop Dance Off Bremen (KDOB) sowie mehreren Tanzschulen, die Kurse anbieten. Bremen war die erste Stadt Deutschlands, in welcher es einen K-Pop Tanzkurs gab und eine der ersten mit einem K-Pop-Tanz-Wettbewerb.[79][80]
Darüber hinaus wurde der Ausblick auf die BremerSchlachte von derTeerhofbrücke in Richtung derÜberseestadt im Musikvideo zum LiedLook der K-Pop GruppeGOT7, welches (Stand September 2020) über 86 Millionen Aufrufe erreicht hat, an einigen Stellen als Hintergrund verwendet.
Im Jahr 2022 veröffentlichte das japanische MusikduoYorushika ein Lied mit dem Titel ブレーメン, was auf DeutschBremen bedeutet. Darin wird nichts über Bremen gesungen, aber im Musikvideo sind die Tiere derBremer Stadtmusikanten zu sehen. Das LiedBremen hat in YouTube (Stand Oktober 2023) über 11 Millionen Aufrufe erreicht.[81]
Bremen hat auch wegen der Niederungsgebiete viele Grünzonen und Parks. Dazu die wichtigsten Anlagen:[82]
Bremen-Mitte
Bremer Wallanlagen
DieBremer Wallanlagen sind nach Plänen vonIsaak Altmann ab 1805 aus der bis zum 17. Jahrhundert erbautenBremer Stadtmauer und den darauf folgenden Befestigungsanlagen hervorgegangen. Sie sind nicht nur Bremens älteste, sondern auch die erste öffentliche Parkanlage in Deutschland, welche durch eine bürgerliche Volksvertretung realisiert wurde. In derWindmühle befindet sich heute ein Restaurant. Die meisten Bremer Windmühlen sind Stationen derNiedersächsischen Mühlenstraße.
DiePauliner Marsch ist mit 54 Hektar Bremens größter Sportpark und ein Grünzug. Sie liegt direkt an der Weser östlich vomWeserstadion und auf der anderen Weserseite. Hier ist auch die Heimat vonWerder Bremen.
Bremen-Ost
Das Parkhotel im Bürgerpark
DerBürgerpark ist der größte privat finanzierte Stadtpark in Deutschland. Er schließt sich hinter demHauptbahnhof direkt an dieBürgerweide an und geht in den Stadtwald über, mit dem zusammen er 202 Hektar umfasst. Der Bürgerpark wurde in den 1860er Jahren vom LandschaftsgärtnerWilhelm Benque angelegt. Südwestlich an den Bürgerpark schließt derNelson-Mandela-Park mit demAntikolonialdenkmal an.
DerRhododendron-Park bietet auf einer Fläche von 46 Hektar eine einzigartige Sammlung anRhododendren undAzaleen. 500 von den weltweit 1000 verschiedenen Rhododendronwildarten wachsen in diesem Park und dem hier stehenden grünen Science-CenterBotanika. Der Park wurde um 2000 durch einen Themenpark erweitert.DerBotanische Garten ist 3,2 Hektar groß und liegt im Rhododendron-Park. Er ist 1937 an diesem Standort neu aufgebaut worden.
DerAchterdiekpark in Oberneuland entstand ab 1969. Der Park selbst ist 8 Hektar groß und umfasst sieben Teiche.Der Achterdiekpark e. V. betreut die Anlage. Die anschließenden Grünflächen amAchterdieksee und derBundesautobahn 27 entstanden beim Bau derVahr in den 1960er Jahren. Sie sind 31 Hektar groß. Eine Golfanlage befindet sich direkt neben den Grünzonen.
Bremen-Süd
DieNeustadtswallanlagen auf der linken Weserseite sind ab 1805 auf der Befestigungsanlage derNeustadt entstanden. Geblieben ist davon nur eine nicht durchgängige 12 Hektar große Parkanlage vom Hohentorshafen bis zurPiepe.[83] Der markanteCentaurenbrunnen steht seit 1958 gegenüber derOberschule am Leibnizplatz.
DerPark links der Weser, 223 Hektar groß, entstand aufgrund der Initiative des gleichnamigen Vereins zwischenHuchting und Grolland als Landschaftspark ab 1975. Der Flusslauf derOchtum, die wegen desFlughafens verlegt wurde, stellt das wichtigste Element dieses Parks dar.
DieGrünanlage am Sodenmattsee ist 1960 in Huchting entstanden, als Sand für den Straßenbau benötigt wurde. Heute ist der Park 19 Hektar groß.
DerWeseruferpark Rablinghausen – eine 22 Hektar große maritime Meile – liegt direkt an der linken Weserseite und erstreckt sich vonRablinghausen bis zumLankenauer Höft.
Bremen-West
DerWaller Park von 1928 stellt in Verbindung mit demWaller Friedhof von 1875 den größten zusammenhängenden Park im Bremer Westen dar.
DasBlockland ist nicht nur ein Ortsteil, sondern ein 30 Quadratkilometer großes Landschaftsgebiet derWümmeniederung mit Naturschutzgebieten an der linken Seite derWümme, mit demWümme-Radweg und vielen Ausflugslokalen.
DerGrünzug West verbindet seit 1953 die Stadtteile Gröpelingen und Walle.
Bremen-Nord
Knoops Park mit der Lesum
Knoops Park inSt. Magnus am Rande derBremer Schweiz aus dem 19. Jahrhundert, stammt vonWilhelm Benque. Der 60 Hektar große Park ist eine Mischung aus englischem Park und italienischem Renaissance-Garten.
Der Naturpark umSchloss Schönebeck inVegesack mit malerischen Wegen im Tal der Schönebecker Aue umfasst 30 Hektar. Mittendrin befindet sich die bremische Ökologiestation.
DerStadtgarten Vegesack mit der Weserpromenade wird auch alsGarten am Fluss bezeichnet. Nur 2 Hektar groß, hat er eine fast 1 Kilometer lange maritime Promenade mit auch exotischen Gehölzen, die von derStrandlust Vegesack bis zum ehemaligen Werftgelände desBremer Vulkan führt.
Im Laufe jeden Jahres wechseln sich auf den Plätzen in der Stadtmitte die Losbuden derBürgerpark-Tombola und Fahrgeschäfte derOsterwiese, desFreimarktes und des Weihnachtsmarktes ab. Beim Freimarkt – der sogenanntenFünften Jahreszeit – handelt es sich um eines derältesten Volksfeste Deutschlands, das erstmals im Jahr 1035 abgehalten wurde. Er findet alljährlich im Herbst auf der Bürgerweide, unmittelbar hinter dem Hauptbahnhof statt. Die Verantwortlichen nehmen für sich in Anspruch, die größte Veranstaltung dieser Art in Norddeutschland zu organisieren. Der „Kleine Freimarkt“ findet vor dem Rathaus zeitgleich mit dem „großen“ Freimarkt statt. Im Rahmen des zweiwöchigen Freimarktes wird seit 1967 auch ein Umzug durch die Stadt veranstaltet.
Je einmal im Monat verkehren dieMuseumsstraßenbahn-Linien 15 und 16.[84] Zu den Attraktionen gehören auch die regelmäßigen Führungen durch die Altstadt sowie die Stadtrundfahrten mit derBimmelbahn Stadtmusikanten-Express. Die meisten Stadtführungen und -rundfahrten werden von der Bremer Tourismus-Zentrale organisiert, zu verschiedenen Themen und in mehreren Sprachen angeboten.[85] Einige Veranstalter bieten auch sogenannte „Nachtwächter-Rundgänge“ an, die meist durch einige mittelalterlich anmutende Straßen führen.
Freimarkt auf der Bürgerweide
Sommerfestival „Bremen swingt“
Vegesacker Hafenfest 2008
Mittelalterlich anmutende Straße in der Nacht
Bimmelbahn Stadtmusikanten-Express auf dem Marktplatz
DerBremer Kunstpreis wird seit 1955 an Künstler im deutschsprachigen Raum verliehen. Er hieß bis 1983Kunstpreis der Böttcherstraße. Der Stifterkreis ist seit 1983 ein Zusammenschluss von Mitgliedern desKunstvereins Bremen.
DerKultur- und Friedenspreis der Villa Ichon wird seit 1983 von dem Verein der Freunde und Förderer der Villa Ichon jährlich verliehen für Werk oder Wirken als Bekenntnis zum Frieden und von hohem kulturellen Rang.
DerHannah-Arendt-Preis wird seit 1995 von derHeinrich-Böll-Stiftung und dem Bremer Senat vergeben für Personen, die zu öffentlichem politischen Denken und Handeln beitragen.
DerKurt-Hübner-Preis wird seit 1996 vom VereinBremer Theaterfreunde verliehen an Ensemblemitglieder desTheater Bremens für besondere künstlerische Leistungen.
DerBremer Musikfest-Preis wird seit 1998 für herausragende Musikkünstler vergeben. Zusätzlich wird zusammen mit dem Deutschlandfunk derFörderpreis Deutschlandfunk für begabte Nachwuchskünstler verliehen.
DerBremer Filmpreis wird seit 1999 für langjährige Verdienste um den europäischen Film von derKunst- und Kultur-Stiftung derSparkasse Bremen vergeben.
DerHeinrich-Schmidt-Barrien-Preis wurde seit 2000 vomBremer Kulturverein Freizeit 2000 und seit 2007 vomFreundeskreis „Dat Huus op’n Bulten“ an Personen und Institutionen verliehen, die sich besonders um den Erhalt derniederdeutschen Sprache verdient gemacht haben.
DerRadio-Bremen-Krimipreis wird seit 2001 für Autoren qualitativ herausragender Werke der Kriminalliteratur vonRadio Bremen auf dem Krimifestival verliehen.
In derMall of Fame, als inoffizieller Name einer Fußgängerzone in Bremen, werden seit 2003 die Handabdrücke verschiedener Prominenter eingelassen.
DerBremer Stadtmusikantenpreis wird seit 2009 verliehen. Der undotierte Preis wird in den vier KategorienBürgerschaftliches Engagement (Senat),Medien (Radio Bremen und Weser-Kurier),Kultur (Internationalen Kulturform) undTourismus/Stadtmarketing (Verkehrsverein Bremen) vergeben.
Es gibt zahlreiche Diskotheken, Clubs, Bars, Lounges u. a. in der Bahnhofsvorstadt mit derDiskomeile. An dieser gilt nach Vorkommnissen seit 2009 ein abendliches Waffenverbot.[87] Zu den traditionsreichen Diskotheken gehör(t)en dasStuBu und dieLila Eule.
An derSchlachte am Weserufer befinden sich zahlreiche Biergärten. Das sogenannteViertel, Gebiet der Ortsteile Steintor und Ostertor hat eine hohe Kneipendichte.
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Die einzelnen Gemeinden in der Stadt Bremen haben deutliche Unterschiede in Tradition und religiösem Leben. Dem trägt dieBremische Evangelische Kirche (BEK) Rechnung, indem sie ihren Gemeinden ein großes Maß an Autonomie gewährt, ihrer Verfassung den Grundsatz der „Glaubens-, Gewissens- und Lehrfreiheit“ vorangestellt hat (siehe diePräambel der Verfassung der BEK).
Die BEK ist ein freiwilliger Zusammenschluss der meisten bremischen Einzelgemeinden und fungiert als „Dach“ dieser Gemeinden. Neben den meisten stadtbremischen Gemeinden gehört auch die Vereinigte Protestantische Gemeinde Bremerhaven als Einzige von mehreren Gemeinden in Bremerhaven der BEK an. Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, mit einem „Präsidenten“ bzw. einer „Präsidentin des Kirchenausschusses“ (ein Nicht-Theologe bzw. eine Nicht-Theologin) in Leitungsfunktion und einem „Schriftführer des Kirchenausschusses“ (ein Theologe) als geistliches Oberhaupt. Darin unterscheidet sich die BEK zu den meisten anderenLandeskirchen, deren Leitung durch einen Bischof ausgeübt wird. Dem Kirchenausschuss obliegen zentrale verwaltungs- und dienstrechtliche Aufgaben. Dieser Ausschuss wird vom Kirchentag, der parlamentarischen Vertretung aller Mitgliedsgemeinden (Synode), für jeweils sechs Jahre gewählt.
Nach den Umbrüchen der Reformation entstand ab 1648 in Bremen auch wieder einerömisch-katholische Gemeinde, die 1931 Sitz einesDekanats wurde. Das Dekanat Bremen (Südlich der Lesum) gehört zumBistum Osnabrück, das Dekanat Bremen-Nord gehört zumBistum Hildesheim.
Das katholische Stadtdekanat Bremen besteht aus fünfPfarreienverbänden: Stadtmitte (St. Johann), Häfen/Walle (St. Marien), Huchting/Woltmershausen (St. Franziskus), Schwachhausen/Horn/Oberneuland (St. Katharina) und Arsten/Habenhausen (St. Raphael).
Als „Dach“ aller katholischen, übergemeindlichen Einrichtungen fungiert derKatholische Gemeindeverband Bremen. Er unterhält aus Spenden mehrere katholische Schulen und Kindertagesstätten. Ein katholisches Krankenhaus besteht mit demSt.-Joseph-Stift.
Ab 1849 entstand in Bremen eine bischöflicheMethodistenkirche, die von hier aus eine Missionstätigkeit in Deutschland ausübte (heute: Frankfurt am Main).
In den 1950er Jahren trennte sich die BremerElim-Gemeinde vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und schloss sich derPfingstbewegung an. Die Gemeinde, die heute über drei Gemeindezentren im Bremer Stadtgebiet verfügt, ist Trägerin desSozialwerks Grambke. Neben verschiedenen Sozialeinrichtungen betreibt dieses Sozialwerk auch eine Schule.
Viele landeskirchliche und freikirchliche Gemeinden arbeiten in Bremen auf der Ebene derEvangelischen Allianz zusammen und betreiben verschiedene diakonische Einrichtungen, zum Beispiel dasMutter-Kind-Haus Bremen-Findorff und das Seelsorgezentrum an der Martini-Kirche.
DieMuslime sind in mehreren Gemeinden organisiert. Ihre größteMoschee ist dieFatih-Moschee inGröpelingen. Mit geschätzt 360Salafisten gilt der Anteil von Islamisten unter den Muslimen in Bremen 2015 als relativ hoch.[93]
In Bremen leben Angehörigesüd- undostasiatischer Religionsgemeinschaften in weniger festgefügten Organisationsformen, zum BeispielBuddhisten undHindus. Ihre Zahl wurde 2011 mit 3,2 % der Bevölkerung angegeben. Die indische Gemeinde gründete 2011 den hinduistischenSri Varasiththivinayakar Tempel in der Föhrenstraße. Die thailändische Gemeinde gründete 2012 den buddhistischen TempelWat Buddha Metta Parami in der Heidbergstraße. Am 29. Juni 2023 wurde der Sri Varasiththivinayakar Tempel auf dem Gelände des Ellener Hofs inOsterholz offiziell eingeweiht; er ist aktuell der größte Hindu-Tempel Norddeutschlands.[94]
Besondere Bedeutung hat für Bremen von jeher der Außenhandel. Auch wenn der Schwerpunkt des Warenumschlags in derHafengruppe Bremen/Bremerhaven inzwischen in Bremerhaven liegt, hat Bremen daran durch dasstadtbremische Überseehafengebiet Bremerhaven noch Anteil. Die Palette der verschiedenen Handelsgüter, die hier im- und exportiert werden, erstreckt sich von Fisch-, Fleisch- und Molkereiprodukten über traditionelle Rohstoffe wie die an derBremer Baumwollbörse gehandelte Baumwolle, Tee, Reis und Tabak bis hin zu Wein und Zitrusfrüchten. Während der Hafenumschlag von der halbstaatlichenBLG Logistics Group vorgenommen wird, sind in den Kontoren Großhändler wieC. Melchers,Otto Stadtlander GmbH undAtlanta zu finden.Bremen ist ein wichtiger Standort der Automobil-, Schiffbau-, Stahl-, Elektronik- und Nahrungsmittelindustrie. Das UnternehmenMercedes-Benz Group ist der größte private Arbeitgeber der Stadt und fertigt in seinemMercedes-Benz-Werk im Stadtteil Sebaldsbrück, das bis 1963 derBorgward GmbH gehörte, unter anderem die Automodelle der C-Klasse, das T-Modell und den Roadster SL. Darüber hinaus haben sich zahlreicheZulieferunternehmen in unmittelbarer Nähe angesiedelt. Das größte von ihnen ist die Hella Fahrzeugkomponenten GmbH aus derHella-Gruppe. Außerdem befindet sich in Sebaldsbrück ein großes Bahnwerk derDeutschen Bahn.
Schiffbau- und Stahlindustrie haben in den vergangenen Jahrzehnten einen Strukturwandel durchgemacht. Viele Unternehmen, darunter die beiden großenWerftenAG Weser undBremer Vulkan, haben ihn nicht überlebt; dieStahlwerke Bremen wurden vonArcelor (seit 2006:ArcelorMittal) übernommen. Die Luft- und Raumfahrtindustrie hingegen hat sich mit gewandelt und prägt heute Bremen als Dienstleistungs- undSpitzentechnologiestandort. So entwickelte sich an der Universität in den letzten Jahren einer der größten deutschenTechnologieparks, derTechnologiepark Bremen, in dem aktuell rund 7500 überwiegend hochqualifizierte Menschen Beschäftigung finden.
Der traditionell bedeutsame Schiffbau ist heute noch durch den Hauptsitz der im Yacht- und Marineschiffbau tätigenLürssen-Gruppe präsent.
Bremen hat eine führende Position in der Lebensmittelbranche. Neben der BrauereiBeck & Co. haben hierVitakraft undNordmilch ihren Hauptsitz.Mondelēz International hat hier seine deutsche Zentrale.Kellogg’s hat im ersten Quartal 2015 den Hauptsitz seiner deutschen Gesellschaft von Bremen nach Hamburg verlegt, betreibt in Bremen aber weiterhin eine Produktionsstätte.[98]
Die Apothekerkammer, Architektenkammer, Steuerberatungskammer, Ingenieurkammer und Zahnärztekammer sind in Bremen die weiteren Vertretungen der freien Berufe.
die Gewerbegebiete in derNeustadt an der Neuenlander Straße / Oldenburger Straße (B 75) mit über 210 ha Fläche, mit derAirport-Stadt amFlughafen Bremen, mitAirbus Bremen (3000 Beschäftigte) undAstrium Bremen, mit demGewerbegebiet Ochtum, mit derNordmilch-Zentrale und mit derStraßenbahn Bremen
derTechnologiepark Bremen um dieUniversität Bremen mit ca. 172 ha Fläche
derGewerbepark Hansalinie inHemelingen mit ca. 155 ha Fläche
Die Schifffahrt und die Häfen prägten Bremen jahrhundertelang. Trotz des Strukturwandels sind sie auch heute noch ein wichtiger Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor. Zu den stadtbremischen Häfen, die durch die Nähe zumGüterverkehrszentrum noch regelmäßig genutzt werden, zählen neben dem Neustädter Hafen auch die Handelshäfen, der Hohentorshafen, die Industriehäfen und die stadtbremischen Häfen in Bremerhaven. Für den Binnenschiffsverkehr gibt es flussaufwärts vom Stadtzentrum den WeserhafenHemelingen mit seinen drei Becken (Werrahafen, Fuldahafen und Allerhafen). Auf dem Gelände des verfüllten Überseehafens und auf den Industriebrachen rundherum entsteht ein neues Viertel, dieÜberseestadt. Um auch bei immer größer werdenden Schiffen weiter amSeehandel teilhaben zu können, beteiligt sich Bremen zusammen mit dem LandNiedersachsen am ProjektJadeWeserPort inWilhelmshaven, einemHafen für Schiffe bis 16,5 m Tiefgang. SogarUltra Large Container Ships können dort anlegen.
Die Stadtteile Vegesack und Blumenthal sind über drei Autofähren mit demLandkreis Wesermarsch in Niedersachsen auf dem anderen Weserufer verbunden. Zwischen den Stadtteilen Gröpelingen/Walle und Woltmershausen[100] sowie zwischen Mitte und Neustadt[101] verkehrenPersonenfähren mit eingeschränkter Betriebszeit.
Von touristischer Bedeutung ist die Nutzung von Bremer Gewässern durchFahrgastschiffe und Torfkähne. Ab und in Bremen werden regelmäßig (in der warmen Jahreszeit) Schifffahrten auf der Weser, derHunte bisOldenburg (Oldb), derAller bisVerden und der Lesum und der Hamme bisWorpswede sowie Hafenrundfahrten in Bremer Häfen angeboten. DieSielwallfähre der FahrgastschifffahrtsgesellschaftHal över, deren stadtseitiger Anleger zwischen denWallanlagen und demWeserstadion amOsterdeich liegt, verkehrt von März bis Oktober über die Weser zum Café Sand auf demStadtwerder im OrtsteilHuckelriede.Torfkähne starten vor allem vom Torfhafen am Ende des Torfkanals in Findorff aus. Die netzartig angelegten Wasserwege im Nordosten Bremens werden auch von einer Vielzahl vonKanu- undKajakvereinen genutzt.[102]
Vergleich internationaler Flughäfen in Deutschland
Im Süden Bremens befindet sich der internationaleFlughafen Bremen (BRE). Dieser Luftverkehrsstandort ist seit dem Jahre 1909 dort angesiedelt. Um das Terminalgebäude entstand seit 1995 ein Airport-Center mit zahlreichen Niederlassungen von teilweise internationalen Unternehmen. Ein neues Flughafen-Terminal wurde nach Plänen des ArchitektenGert Schulze 2001 eingeweiht. Das Passagieraufkommen lag im Jahre 2006 bei 1,7 Millionen Fluggästen. Zugleich sank die Zahl der Flüge 2006 mit 40.419 auf den niedrigsten Wert seit 1988. Eine Steigerung wurde durch die FluggesellschaftenRyanair undTurkish Airlines erzielt, die von Bremen aus neue Ziele in Europa und in dieTürkei direkt anfliegen. Im Jahr 2008 wurden 2,5 Millionen Passagiere abgefertigt. Durch Einsatz größerer Maschinen und bessere Kapazitätsplanung ist die Zahl der Flüge trotz steigender Passagierzahlen seit 1965 nie über 60.000 im Jahr gestiegen. Es besteht nur ein beschränkter Nachtbetrieb, das letzte Flugzeug landet planmäßig um 23 Uhr. Die Stoßzeiten sind morgens und abends. Der Flughafen kann über dieA 281 erreicht werden. VomHauptbahnhof führt dieStraßenbahn-Linie 6 direkt zum Terminal. Am Bremer Flughafen befindet sich außerdem dieVerkehrsfliegerschule derLufthansa.
DerRangierbahnhof im StadtteilGröpelingen wurde am 12. Juni 2005 als solcher stillgelegt, der örtliche Güterverkehr Bremens wird in dessen noch betriebenen Resten sowie an den Hafenbahnhöfen und am Werksbahnhof der Klöckner-Hütte (ArcelorMittal Bremen) abgefertigt. Der ehemalige nordwestlich des Hauptbahnhofes gelegene Güterbahnhof ist abgebrochen worden. Durch den Ausbau des Container-Terminals in Bremerhaven ist jedoch wieder eine Zunahme des Güterverkehrs zu verzeichnen.
Der 1961 eingestellte Personenverkehr auf der Strecke derBahnstrecke Bremen-Farge–Bremen-Vegesack inBremen-Nord wurde im Dezember 2007 mit Dieseltriebwagen derNordWestBahn im Halbstundentakt wieder aufgenommen. Diese Strecke wurde 2011 elektrifiziert und ist seit dem 11. Dezember 2011 Teil der S-Bahn-Linie RS 1.
Denöffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) innerhalb des Stadtgebiets bedienen achtStraßenbahn- und 44Buslinien derBremer Straßenbahn AG (BSAG). Die meisten Ortsteile Bremens und einzelne niedersächsische Vororte sind mit einem dichtenTakt an das ÖPNV-Netz angeschlossen. Für den Verkehr zwischen Bremen-Stadt und Bremen-Nord hat die S-Bahn hohe Bedeutung. Es gibt Bestrebungen, Straßenbahnlinien bis in das Umland zu verlängern und auf den bestehenden Eisenbahnstrecken den Takt zu verdichten, um die Vororte besser anzubinden.
Der Regionalverkehr wird durch Buslinien anderer Verkehrsbetriebe und Unternehmen betrieben. Sowohl Stadt- als auch Regionalverkehrsunternehmen haben sich imVerkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) zusammengeschlossen.
Insgesamt beträgt die Länge der Autobahnen auf dem Gebiet der Stadt Bremen ca. 50 bis 60 km.
Im Süden wird Bremen von derBundesautobahnA 1Rhein-Ruhr–Hamburg sechsspurig berührt und im Südosten, am Bremer Kreuz, wird die A 1 von der hier auch sechsspurigenA 27 Hannover (Walsrode)–Bremerhaven bzw.Cuxhaven gekreuzt, die durch das östliche Stadtgebiet führt. Im Norden zweigt die vierspurigeA 270 von der A 27 in Ihlpohl ab und führt auf einer Länge von 10 km bis nach Bremen-Farge. In Gröpelingen ist der erste Teil der vierspurigenA 281 vom Dreieck Bremen-Industriehäfen bis Bremen-Burg-Grambke fertiggestellt. Auf der westlichen Weserseite wurde der Abschnitt vomGüterverkehrszentrum bzw. Neustädter Hafen bis zum Flughafen bzw. bis zur Airport-Stadt 2008 dem Verkehr übergeben mit einer Schrägseilbrücke. Bis 2024[veraltet] sollen die Teilstücke mit einem Wesertunnel verbunden werden, außerdem ist die Verlängerung bis zur A 1 vorgesehen. Im Westen führt die A 28 nach Oldenburg, außerdem bindet sie den Stadtteil Huchting an die A 1 an.
Außerdem führen die Bundesstraßen B 6 (in Nord-Süd-Richtung),B 74 undB 75 (in West-Ost-Richtung) durch Bremen. Im Zuge der Fertigstellung der A 281 erhält dieB 212 eine neue Streckenführung: Sie wird künftig im Westen Bremens an der A 281 enden und denLandkreis Wesermarsch besser mit Bremen verbinden.
Die Hauptverbindungsstraßen der Stadtteile für den Autoverkehr sind 1914 inHeerstraßen umbenannteChausseen.
Bremen hat einen Radverkehrsanteil von über 22 % der Fahrten. ImFahrradklimatest desADFC wurde Bremen 2018 als Deutschlands fahrradfreundlichste Stadt in der Kategorie über 500.000 Einwohner ausgezeichnet.[103] Seit der Jahrtausendwende entstand ein stadtweites Wegweisungsnetz. Für etwa 80 % der straßenbegleitenden Radwege, deren Gesamtlänge bei etwa gleicher Einwohnerzahl größer ist alsin Kopenhagen, wurde die Benutzungspflicht aufgehoben. Überregional wird Bremen durch dieRadfernwegeHamburg–Bremen,[104] Bremen–Osnabrück (Brückenradweg) undWümme-Radweg erreicht.[105] Zudem ist die Stadt eine wichtige Station auf demWeserradweg, der die Weser von ihrem Entstehungsort bis nach Bremerhaven begleitet.
Außerdem kann die Weser amWeserwehr, oberhalb der Erdbeerbrücke, zu Fuß und mit dem Fahrrad überquert werden. Weiterhin bestehen mehrere Fährverbindungen (s. oben).
Viele regional gegliederte deutsche Organisationen haben eine Niederlassung in Bremen. Bedingt durch die Bedeutung für den Außenhandel sind in Bremen auch etwa 40Konsulate und Honorarkonsulate zu finden.
DiePolizei Bremen ist die Ortspolizei in Bremen und auch die Landespolizei der Freien Hansestadt Bremen.
DieFeuerwehr Bremen besteht aus der Berufsfeuerwehr verteilt auf sieben Feuer- und Rettungswachen (FW 1 bis 7) und neun weiteren Rettungswachen. Sie wird durch 19Freiwillige Feuerwehren der Stadt- bzw. Ortsteile unterstützt.
Universitäts-CampusCampus der Constructor UniversityBremer Technikum vor 1917, heute: Hochschule Bremen am NeustadtswallSpeicher XI: Teile des Gebäudes werden von der Hochschule für Künste Bremen genutztStadtbibliothekStaats- und Universitätsbibliothek
Der Unterricht in der Primarstufe erfolgt in 74 Bremer Grundschulen. Der Sekundärbereich ist seit 2010 zweigliedrig. 33 Oberschulen bieten sämtliche klassische Schulabschlüsse: die Berufsbildungsreife und die mittlere Reife nach der Klasse 10, die Fachhochschulreife nach der Klasse 12 sowie das Abitur zumeist nach der Klasse 13. Die acht Gymnasien im Bremer Stadtgebiet bieten dagegen das Abitur nach der Klasse 12. Daneben gibt es noch fünf Schulzentren für den Sekundarbereich II mit gymnasialer Oberstufe und Berufsschule.Informationen zu den einzelnen Schulen sind in den Artikeln über dieBremer Stadt- und Ortsteile enthalten.
Die staatlicheUniversität Bremen hat ca. 20.000 Studenten und über 1500 Wissenschaftler. 1971/72 nahm sie ihren Betrieb auf. 1971/1973 wurde diePädagogische Hochschule Bremen integriert. Beinahe alle Fachbereiche (außer Medizin und Theologie) sind vertreten. Seit 2012 ist sie durch dieExzellenzinitiative mit der höchstdotierten FörderlinieZukunftskonzept ausgezeichnet worden.
Die privateConstructor University in Vegesack, Ortsteil Grohn, ist 1999 nach US-amerikanischem Vorbild gegründet worden. Die Lehrsprache ist Englisch. Im November 2006 gab der KaufmannKlaus J. Jacobs bekannt, dass seine Stiftung der Universität insgesamt bis zu 200 Millionen Euro zuwenden wird. Deshalb trug die Hochschule ab 2007 den NamenJacobs University Bremen. 2013 waren 1370 Studierende immatrikuliert.
Die staatlicheHochschule Bremen entstand 1982 durch die Fusion von vier Hochschulen: Hochschule für Wirtschaft, Hochschule für Technik, Hochschule für Sozialwissenschaften und Hochschule für Nautik. 2011 waren rund 8200 Studierende immatrikuliert. Die älteste Vorläufer-Akademie wurde 1799 gegründet.
Die staatlicheHochschule für Künste Bremen hat 70 Professoren und rund 900 Studenten. Die älteste Vorläuferinstitution wurde 1873 gegründet. An der HfK Bremen gibt es den Fachbereich Kunst und Design, der sich imSpeicher XI in derÜberseestadt befindet, sowie den Fachbereich Musik in der Dechanatstraße in derAltstadt.
Mit dem ThemaSystem Erde gehörte Bremen zu den zehn deutschen Städten, die im Wissenschaftsjahr 2009 alsTreffpunkt der Wissenschaft ausgezeichnet wurden.
DieStadtbibliothek Bremen im ForumAm Wall ist als Eigenbetrieb der Stadt Bremen eine kommunale, öffentliche Bibliothek mit einem Gesamtbestand von 514.000 Bänden, mit rund 1,3 Mio. Besuchern und rund 3,5 Mio. Ausleihen. Sie ist eine der größten kommunalen Bibliotheken in Norddeutschland. Zum Bibliotheksnetz gehören weiterhin sechs Stadtteilbibliotheken, neun Jugend- und Schulbibliotheken, die Schulbibliothekarische Arbeitsstelle, die Busbibliothek, die Bibliotheken in der Justizvollzugsanstalt und die Bibliothek im Zentralkrankenhaus Ost.
DieStaats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) auf dem Campus der Universität ist die wissenschaftliche Bibliothek des Landes und der Universität Bremen. Im Jahr 2007 haben rund 38.000 aktive Benutzer die Bibliothek aufgesucht, und es gab 1.972.247 Entleihungen inkl. Verlängerungen, bei einem Bestand von 3.198.948 Bänden (Bücher, Zeitungen), 240.132 Dissertationen, 6.438 Karten, 13.596 Raritäten, 184Inkunabeln, 66.963 Noten, 96.680 AV-Materialien, 8257 laufend bezogene gedruckte Zeitschriften und 21.003 laufend bezogene elektronische Zeitschriften.
Bremen ist Sitz vonRadio Bremen, der kleinsten Rundfunkanstalt derARD. Radio Bremen produziert diverse Fernsehsendungen im „Radio Bremen TV“ und betreibt vier Hörfunkwellen – eine davon mit demWDR und demRBB (COSMO), hinzu kommt noch das crossmediale AngebotBremen Next. Als privates Pendant istEnergy Bremen in der Hansestadt mit einem Radioprogramm ansässig; zusätzlich gibt es im Sendegebiet die Radiosenderradio ffn undHit-Radio Antenne Bremen. Außerdem unterhalten die privaten Fernsehsender RTL und Sat1 Korrespondentenbüros in Bremen und produzieren von hier aus ein halbstündiges Regionalmagazin für Bremen und Niedersachsen. BeimBürgerrundfunk Bremen können Bürger aus Bremen kostenlos eigene Radio- und TV-Sendungen gestalten.Von Anfang September 2007 bis Juni 2013 gab es in Bremen den privaten Fernsehsendercenter.tv. Er produzierte täglich zwei Stunden aktuelle Live-Sendungen aus Bremen.
AlsTageszeitungen erscheinen derWeser-Kurier und die fast identischenBremer Nachrichten, letztere ist dem Titel nach die drittälteste noch erscheinende Tageszeitung Deutschlands. Montags und donnerstags liegt dem Weser-Kurier und den Bremer Nachrichten jeweils derStadtteil-Kurier (Sechs Ausgaben: Nordost, Südost, Mitte, Links der Weser, West und Huchting) bei. In Bremen-Nord erscheint von Montag bis Sonnabend die RegionalausgabeDie Norddeutsche, die unter dem NamenNorddeutsche Volkszeitung von 1885 bis 1941 sowie von 1949 bis 1971 eine eigenständige Tageszeitung war. Mit einer eigenständigen Ausgabe für den Großraum Bremen erscheint außerdem dieBild. Vorübergehend gab es eine eigenständige Bremen-Ausgabe dertageszeitung(taz), diese wurde jedoch nach einigen Jahren aus finanziellen Gründen eingestellt und in dietaz nord eingegliedert, die gegenwärtig neben der Mantelzeitung aus drei Seiten allgemeinem Regionalteil und einer Wechselseite jeweils für die Länder Bremen und Hamburg besteht. Auch die TageszeitungDie Welt versuchte mit einem Regionalteil die Medienlandschaft zu bereichern[107] und neue Leser zu gewinnen, reduzierte den Umfang jedoch inzwischen auf wenige Seiten für die norddeutsche Region.
In Bremen erscheinen ferner drei kostenlose Wochenblätter, die durch Anzeigen finanziert werden: derBremer Anzeiger, derWeser-Report sowie inBremen-NordDas BLV. MitBremer,Prinz Bremen,Bremen-Magazin, dem StadtmagazinMix,BIG Bremen undBremborium und demNordanschlag in Bremen-Nord erscheinen außerdem eine Reihe unabhängiger Stadtmagazine. Hinzu kommen die Kultur- und GesellschaftszeitschriftenFoyer undBrillant sowie zahlreiche kleinere Publikationen mit stark lokalem Charakter in einzelnen Stadtteilen.
Ferner sind alle großen Nachrichtenagenturen und die meisten großen Tageszeitungen Nordwestdeutschlands sowie zahlreiche Radiosender mit Korrespondentenbüros oder Regionalredaktionen vertreten.
Traditionell war Bremen in allen Bereichen der Ver- und Entsorgung weitgehend autonom. Steigende Anforderungen an die Versorgungsqualität haben dieseAutonomie nach 1945 zunächst verbessert und nach 1995 erneut beschränkt.
Trinkwasserversorgung
Die Entnahme vonTrinkwasser aus derWeser wurde mit zunehmender allgemeiner Verschmutzung und wegen starker Einleitung vonSalzrückständen in dieWerra im Laufe der 1970er Jahre eingestellt. Heute kommt das Trinkwasser ausschließlich aus lokalenTiefbrunnen inBlumenthal undVegesack, aus Brunnen derHarzwasserwerke sowie über weitere Brunnen von Wasserversorgern im norddeutschen Raum. Brauwasser für die lokalen Biere kommt mit eigener Leitung ausschließlich aus der Harzversorgung. Vorübergehend konnte von 1935 bis in die 1960er Jahre auch Wasser aus derSösetalsperre vomHarz über eine Fernleitung bis nach Bremen gefördert werden.
Brauch- und Regenwasserentsorgung
Große Teile des Stadtgebiets abseits der Domdüne und der Dünenkette anWeser undLesum liegen unter demHochwasserpegel der Weser. Infolgedessen konnte sich dieVolkswirtschaft seit dem 18. Jahrhundert lediglich eineMischwasser-Kanalisation leisten. In den alten Siedlungsgebieten wirdAbwasser ausBrauchwasser und Trinkwasser gemeinsam mit oberflächlich gesammeltemRegenwasser abgeführt. Das hat allemal den Vorteil guter Spülung derKanalisation nach zunehmender Sparsamkeit beim Wasserverbrauch. In neuen Siedlungsgebieten erfolgt seit den 1950er-Jahren die abwassertechnische Erschließung überwiegend imTrennsystem mit separater Ableitung von Schmutz- und Regenwasser.[108] Bei Starkregen kann es im Mischsystem einen Rückstau geben, so dass sich ein Teil des Schmutzwasseraufkommens über dieRegenwasserüberläufe an Ochtum und Wümme ungeklärt in die Flüsse ergießt.
Bauschuttentsorgung
Das Aufkommen anBauschutt aus den Kriegszerstörungen kann bei jeder Tiefbaustelle wahrgenommen werden, kaum einBodenaushub ist frei vonZiegelresten. Heute wird das gesamte Aufkommen an Baustellenabfällen getrennt und verwertet. Sperrige brennbare Anteile werden in einer geregelten Deponie verklappt oder gebrochen und verfeuert.
Das Bremer 110-Kilovolt-Ortsverteilnetz der Wesernetz Bremen GmbH ist über drei Netzeinspeisungen mit dem DeutschenVerbundnetz gekoppelt.[112] Den Großteil der thermischen und elektrische Energie produzieren die swb-KraftwerkeHafen,Hastedt,Mittelsbüren sowie dasMüllheizkraftwerk. Das Kraftwerk Mittelsbüren, das mit Gichtgas der Bremer StahlhütteArcelorMittal Bremen befeuert wird, erzeugt zudem wesentliche Energiemengen desBahnstromverbrauchs (16⅔ Hz) in der norddeutschen Tiefebene. Neben den bestehenden Anlagen zur Energieerzeugung, betreibtGemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG (GKB) inMittelsbüren einGas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD), das am 1. Dezember 2016 seinen Betrieb aufgenommen hat.[113] Darüber hinaus steht in Bremen-Nord noch dasKraftwerk Farge, das 2019 an die amerikanische Investmentgesellschaft Riverstone Holdings LLC verkauft wurde.[114] 2011 wurde dasWeserkraftwerk Bremen mit einer Leistung von 10 Megawatt in Betrieb genommen.
Frischluftversorgung
In Zeiten der besonderen Aufmerksamkeit für Luftverschmutzung gewinnt ein Merkmal an Bedeutung: Die Umgebungsluft in Bremen wird zunächst fortlaufend durch die üblich vorherrschende Westwindlage bereinigt. Außerdem erfolgt durch den täglichen Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht nach Sonnenuntergang eine abendliche Einströmung warmer Meeresluft, welche die Luftqualität bis zum Morgen wieder auf Spitzenwerte bringt.
Sonneneinstrahlung
Mit ansteigender durchschnittlicher Erwärmung im Nordseebereich erweitert sich die Schönwetterzone bei Hochdrucklagen von Ostfriesland und Oldenburg zunehmend nach Osten, so dass eine leichte Zunahme des Jahresmittels der täglichen Sonnenstunden zu verzeichnen ist (plus eine Stunde seit 1980).
DerGrün-Gold-Club Bremen ist Welt- und Europameister im Formationstanzen Latein.Für den Freizeitsport bieten sich der Bürgerpark mit dem Stadtwald, das Werdergebiet an beiden Seiten der Weser, derPark links der Weser sowie zahlreiche Wassersportanlagen auf den Nebenarmen der Weser und auf dem Stadtwaldsee an.
DieStadthalle ist als Veranstaltungsort des BremerSechstagerennens bekannt. Die Stadthalle ist Austragungsort weiterer Sportwettkämpfe, auch manche Heimspiele der Handball-ZweitligamannschaftSG Achim/Baden aus der NachbarstadtAchim fanden hier in der Saison 2007/08 statt. Gelegentlich finden Heimspiele der Basketball-ErstligamannschaftEisbären Bremerhaven dort statt.
Seit 2008 gibt es im Turnier-Tanz-Club (TTC) Gold und Silber e. V. Bremen mit Unterstützung des Behinderten-Sportverbandes Bremen e. V. und des Landestanzsportverbandes Bremen e. V. das AngebotRollstuhltanz.[115]
In Bremen wirdStandarddeutsch gesprochen, daneben nur noch seltenNiederdeutsch. DasBremer Platt als eigene Mundart ist nicht mehr in seiner Reinform zu hören, da es sich inzwischen mit dem Platt des Umlandes gemischt hat.
Eine der bekanntesten Bremer Spezialitäten istKohl undPinkel. In Bremen wird der Grünkohl als „Braunkohl“ bezeichnet, weil die regional angebaute Kohlsorte rote Pigmente in den Blättern hat. Dadurch erhält der Kohl beim Kochen eine bräunliche Färbung und schmeckt würziger.
Gerne wird auchKnipp serviert, eine Art von Grützwurst.
Ein beliebtes Bremer Wintergebäck ist derKlaben. Dieses „urbremische Gebäck“ ist ein schwererStollen, das Wort „Klaben“ weist auf die gespaltene Form hin. Er wird zumeist Anfang Dezember gebacken, und zwar in solchen Mengen, dass er bis Ostern reicht. Im Gegensatz zum Stollen wird Klaben nach dem Backen nicht mit Butter bestrichen und gezuckert.
Weitere beliebte Süßigkeiten sind BremerBabbeler (ein langes Lutschbonbon) undBremer Kluten (Zucker mit Pfefferminz und Schokolade).
DGzRS-Zentrale mit Wasserwerk(Umgedrehte Kommode) im Hintergrund
Robinson Crusoe ist der berühmteste Bremer in der Weltliteratur:Daniel Defoe lässt nämlich in seinem erstmals 1719 erschienenen Reisebericht den 1632 geborenen Robinson Crusoe schreiben:“My Father being a foreigner of Bremen, who settled first at Hall: He got a good Estate by Merchandise.” In York heiratete er eine Robinson aus einer sehr guten Familie,“and from whom I was called Robinson Kreuznaer; But by the usual Corruption of Words in England, we […] write our name Crusoe.”[121]
Der amerikanische Weltbestseller-AutorMario Puzo(Der Pate) hat auch einen Bremen-Roman geschrieben:The Dark Arena. Pan Books, London 1973,ISBN 0-330-23487-0; deutsch:Die dunkle Arena (= Ullstein-Buch. Nr. 24939). Ullstein, Berlin 2000,ISBN 3-548-24939-6 (aus dem Amerikanischen von Hans E. Hausner), der Bremen unter amerikanischer Besatzung mit Schwarzhandel u. a. schildert.
Frank Thomas Gatter, Mechthild Müser (Hrsg.):Bremen zu Fuß – 20 Streifzüge durch Geschichte und Gegenwart. Mit Beiträgen von Arbeitskreis Geschichte der Kultur- und Freizeit AG Hemelingen. VSA-Verlag, Hamburg 1984,ISBN 3-87975-421-7.
Klaus Kellner:BremenPass. Kellner Verlag, Bremen 2005,ISBN 3-927155-67-5.
Hanswilhelm Haefs:Siedlungsnamen und Ortsgeschichten aus Bremen. Anmerkungen zur Geschichte von Hafenstadt und Bundesland Bremen sowie des Erzbistums einschließlich Holler-Kolonieen (=Ortsnamenkundliche Studien. Band 21). Books on Demand, Norderstedt 2006,ISBN 3-8334-2313-7.
Claudia Dappen, Peter Fischer (Illustrationen):Bremen entdecken & erleben. Das Lese-Erlebnis-Mitmachbuch für Kinder und Eltern. Edition Temmen, Bremen 2006,ISBN 3-86108-565-8.
Karl Marten Barfuß, Hartmut Müller, Daniel TilgnerGeschichte der Freien Hansestadt Bremen von 1945 bis 2005. 3 Bände. Edition Temmen, Bremen 2008–2010,ISBN 978-3-86108-575-1.
Klaus Kellner:Bremisches Wörterbuch. Kellner Verlag, Bremen 2011,ISBN 978-3-939928-55-3.
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↑Bernd Strüßmann: Die Pendler in Bremen und Bremerhaven und „umzu“. (PDF; 513 kB) Arbeitnehmerkammer Bremen, September 2009, S. 3–4, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2011; abgerufen am 2. Oktober 2010.
↑Statistisches Jahrbuch 2014. (PDF; 3,5 MB) 1.1 Lage und Gebiet. In: statistik.bremen.de. Statistisches Landesamt Bremen, Dezember 2014, S. 25, abgerufen am 4. Juni 2015 (siehe letzter Satz unten links).
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↑−21,8 °Ré berichtet Heinrich Wilhelm Olbers in einem Brief anCarl Friedrich Gauß vom 6. Februar 1823, abgedruckt in:Carl Friedrich Gauß, Briefwechsel mit H.W.M. Olbers. Georg Olms Verlag, 1860 S. 233 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
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↑Daniel Defoe:The Life and Adventures of Robinson Crusoe. Erweit. Nachdruck der Ausgabe 1904 [1903]. Hrsg.: David Price. Seeley, Service & Co. edition, London 1911,OCLC559892788 (Daniel Defoe: Daniel Defoe’s Robinson Crusoe imProjekt Gutenberg-DE): „Mein Vater, ein Ausländer, aus Bremen gebürtig, hatte sich zuerst in Hull niedergelassen, war dort als Kaufmann zu hübschem Vermögen gekommen […] Nach der geachteten Familie, welcher sie angehörte, wurde ich Robinson Kreuznaer genannt. In England aber ist es Mode, die Worte zu verunstalten, und so heißen wir jetzt Crusoe, nennen und schreiben uns sogar selbst so, und diesen Namen habe auch ich von jeher unter meinen Bekannten geführt.“
Territorien und Stände im Niedersächsischen Reichskreis (Heiliges Römisches Reich, 1500–1806)