| Marktgemeinde Breitenau am Hochlantsch | ||
|---|---|---|
| Wappen | Österreichkarte | |
| Basisdaten | ||
| Staat: | Osterreich | |
| Land: | Steiermark | |
| Politischer Bezirk: | Bruck-Mürzzuschlag | |
| Kfz-Kennzeichen: | BM | |
| Hauptort: | Sankt Jakob-Breitenau | |
| Fläche: | 62,47 km² | |
| Koordinaten: | 47° 23′ N,15° 26′ O47.39138888888915.429444444444607Koordinaten:47° 23′ 29″ N,15° 25′ 46″ O | |
| Höhe: | 607 m ü. A. | |
| Einwohner: | 1.561 (1. Jän. 2025) | |
| Bevölkerungsdichte: | 25 Einw. pro km² | |
| Postleitzahl: | 8614 | |
| Vorwahl: | 03866 | |
| Gemeindekennziffer: | 6 21 05 | |
| NUTS-Region | AT223 | |
| UN/LOCODE | AT ZAE | |
| Adresse der Gemeinde- verwaltung: | St. Jakob 9 8614 Breitenau am Hochlantsch | |
| Website: | www.breitenau-hochlantsch.at | |
| Politik | ||
| Bürgermeister: | Martin Pretterhofer (WIR) | |
| Gemeinderat:(Wahljahr:2025) (15 Mitglieder) | ||
| Lage von Breitenau am Hochlantsch im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag | ||
Breitenau von Westen | ||
| Quelle:Gemeindedaten beiStatistik Austria | ||
Breitenau am Hochlantsch ist eine österreichischeMarktgemeinde imGerichtsbezirk Bruck an der Mur und im politischenBezirk Bruck-Mürzzuschlag in derSteiermark mit 1561 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).
Die Marktgemeinde Breitenau am Hochlantsch liegt in der Mitte der Steiermark, in einem Seitental des mittleren Murtales, eingebettet zwischen dem Gebirgsstock desHochlantsch (1722 m ü. A.) im Süden und denFischbacher Alpen mit demRennfeld (1630 m ü. A.) und demHochschlag (1582 m ü. A.) im Norden. Das Tal selbst wird auch als Breitenau oder Breitenauertal bezeichnet. Die Breitenau erstreckt sich überwiegend in Ost-West-Richtung über circa 20 km Länge. Die Gemeinde gehört zurNaturparkregion Almenland.
Im Gemeindegebiet leben auf 62,47 km² 1.561 Einwohner[1] in zwei Ortschaften, in vier Großsiedlungen und in ca. 65 Bauernhöfen.
Der Ort St. Jakob (607 m ü. A.) ist das politische Zentrum mit Gemeindeamt, Marktplatz, Postamt, einer Rotkreuz- und Polizeistation und mit der örtlichen Volksschule sowie dem Kindergarten. Es gibt neben verschiedenen Vereins- und Sporteinrichtungen auch ein Hallenbad mit Sauna. Die Infrastruktur wird hier ergänzt durch einen praktischen Arzt, eine Raiffeisenbank, mehrere Gasthöfe, ein großes Lebensmittelgeschäft, eine Kfz-Reparaturwerkstätte mit Autohandel und mehrere Holz verarbeitende Betriebe. Die Ortsmitte bildet dieFilialkirche Sankt Jakob mit Zwiebelturmhaube. In St. Jakob leben 1058 Einwohner.
Die OrtschaftSankt Erhard (658 m ü. A.) ist das kirchliche Zentrum mit der großen gotischenPfarr- und Wallfahrtskirche St. Erhard und dem Pfarrhof. In St. Erhard leben 503 Einwohner.
Verwaltungsmäßig ist die Gemeinde in dieKatastralgemeindenErhardstraße,Lantsch,Schlaggraben undSonnleiten-Pernegg unterteilt.
Die Nachbargemeinden sind:
Die ersten sesshaften Bewohner im Tal waren alpenslawische Bauern, die hier ab dem siebenten Jahrhundert n. Chr. etwa 100 Meter über dem Talboden, der versumpft war, die steilen Hänge mittelsBrandrodung urbar machten. Diese Slawen haben viele Berg-, Tal-, Gewässer- und Hofnamen hinterlassen, die bis heute gebräuchlich sind: Lantsch, Gräbisch, Gabraun, Feisterer, Friesen, Lammer, Prietl u. v. m. Um das Jahr 1150 kam das Tal zur Grundherrschaft der Hochfreien vonPernegg, die es nun mit bairischen Bauern, zuerst im Talgrund und allmählich auch in den höheren Lagen, besiedelten.[2]
Ab 1050 wurde bereits Bergbau auf Gold am Strassegg betrieben. In den weiteren Jahrhunderten folgten Silber, Bleiglanz und Arsen. Dafür wurde ein fahrbarer Weg durch das Tal über das Strassegg in dieGasen angelegt.
Eine ersteKirche entstand um 1250 im DorfSt. Erhard, die ab 1360 von den Landesherrn, den Habsburgern, als Wallfahrtskirche in gotischem Stil neu errichtet wurde. Im Jahr 1400 wurde im Zentrum des Tales unterhalb des Zehenthofes (heute Bäckerei Strassegger), am Rande derbreiten Au dieDorfkirche St. Jakob erbaut. Diese war von 1750 bis 1826 die Pfarrkirche, seither ist es St. Erhard. Bis 1750 gehörte die Breitenau zur Pfarre Pernegg; ab 1850 trennte sie sich auch als Gemeinde von Pernegg.
Ab dem frühen 16. Jahrhundert entstanden im Tal Hammerwerke und Sensenhämmer, die zum Teil hier gewonnenes Eisen verarbeiteten. Der letzte Sensenhammer des Gewerken Schaffer wurde 1905 stillgelegt. Von 1840 bis 1873 bestand auch eine Breitenauer Eisengewerkschaft mit eigenem Hochofen. Die Facharbeiter rekrutierten sich aus den Söhnen der Bauern und Keuschler. Seit 1906 besteht das Magnesitwerk Breitenau und seit 1913 die dafür eingerichtete 10 km langeSchmalspurbahn Mixnitz–Sankt Erhard.
Ein erster Lehrer ist ab 1716 bekannt. Ein erstes Schulhaus wurde 1780 in St. Jakob gebaut; weitere in den Jahren 1833, 1893, 1913 und 1964. Von 1953 bis 2015 bestand auch eineHauptschule, die aufgrund von Sparmaßnahmen des Landes geschlossen wurde.
Der Höchststand bei der Bevölkerungszahl des 1989 zurMarktgemeinde erhobenen Ortes war 1971 mit 2.891 Einwohnern erreicht worden. Heute leben hier 1561 Einwohner.
| Breitenau am Hochlantsch: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1869 | 1.561 | |||
| 1880 | 1.669 | |||
| 1890 | 1.692 | |||
| 1900 | 1.634 | |||
| 1910 | 2.079 | |||
| 1923 | 2.106 | |||
| 1934 | 2.126 | |||
| 1939 | 2.037 | |||
| 1951 | 2.286 | |||
| 1961 | 2.786 | |||
| 1971 | 2.891 | |||
| 1981 | 2.722 | |||
| 1991 | 2.430 | |||
| 2001 | 2.100 | |||
| 2011 | 1.812 | |||
| 2021 | 1.613 | |||
| 2025 | 1.561 | |||
| Quelle(n):Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021 | ||||
In der Gemeinde gibt es zwei Sportvereine, die mehrere Sporteinrichtungen wie einen Fußballplatz, einen Eislaufplatz und mehrere Tennisplätze betreiben. Im Hauptort St. Jakob gibt es ein Hallenbad mit Freibereich.

LautArbeitsstättenzählung 2001 gibt es 57 Arbeitsstätten mit 432 Beschäftigten. Hauptarbeitgeber ist derMagnesitbergbau der FirmaRHI-Magnesita.
Die Breitenau ist seit über 1.000 Jahren ein von Bergbau geprägtes Tal. Ab dem 11. Jahrhundert schürfte man hier nach Gold, Silber, Bleiglanz und Arsen (Hittrach).Diese Bergbautätigkeiten auf Edelmetalle wurden um 1590 eingestellt. Nur geringfügiger Eisenabbau und kleine Eisenschmelzen blieben noch einige Jahrzehnte länger erhalten und belieferten die ab dem späten 16. Jahrhundert hier neu entstandenenHammerwerke undSensenhämmer mit Roheisen.
Die industrielle Entwicklung begann im Tal um 1840 mit dem (leider nicht sehr ergiebigen) Abbau von Eisenerz gegenüber der Ortschaft St. Jakob. In der Marienhütte wurde das Erz vor Ort in einem Hochofen verhüttet. Bis zur Stilllegung des Werks 1873 war auch eine Gießerei angeschlossen.
1867 wurde im Verband mit dem Eisenerz Magnesit entdeckt und seit 1906 wird hier über Tage und unter TageMagnesit abgebaut. Der Magnesit wurde früher in Schachtöfen mit Koksfeuerung, heute in großen Drehrohröfen mit Erdgasfeuerung, verhüttet und für den weltweiten Versand aufbereitet. Zwei voneinander unabhängige Industrieanlagen erzeugen in der Breitenau Magnesit-Sinter durch dieRHI Magnesita beziehungsweiseMagnesiumoxid durch die FirmaMagnifin Magnesiaprodukte.
Die Gemeinde bildet gemeinsam mitFladnitz an der Teichalm,Gasen,Passail,Pernegg an der Mur undSt. Kathrein am Offenegg denTourismusverband „Naturpark AlmenlandTeichalm-Sommeralm“. Dessen Sitz ist die Gemeinde Fladnitz an der Teichalm.[3] Von der Breitenau aus ist das Zentrum der Region, die Teichalm, auf kürzestem Weg über den Breitalmsattel (1263 m ü. A.) auf einer gut ausgebauten Straße zu erreichen.
DerMariazeller Wallfahrtsweg führt über dasStraßegg (1163 m ü. A.). DieWeitwanderwege702 und 702A tangieren das Gemeindegebiet im Süden, Osten und Norden. Der Gipfel desHochlantsch, mit1722 m ü. A. der höchste imGrazer Bergland, ist ein beliebtes Wanderziel. Die Gemeinde Breitenau am Hochlantsch bietet eine breite Palette von Möglichkeiten für Kletterer an, vom Klettergarten im Klammgraben über dieBärenschützklamm bis hin zum aufregenden Franz Scheikl-Klettersteig auf den Hochlantsch sowie das Eisklettern im Tiefenbachgraben im Winter.
Für den Radsport ist die sogenannte Drachentour ausgeschildert. Im Hauptort St. Jakob gibt es ein Hallenbad mit Freibereich.[4]

Durch das Breitenauer Tal führt die gut ausgebauteLandesstraße L 104. Sie verbindet das Murtal; sowohl über denBreitalmsattel und dieTeichalm; als auch über denStrasseggsattel; mit den oststeirischen Bezirken Weiz und Hartberg-Fürstenfeld. Die nächste Fernverkehrsstraße ist dieBrucker Schnellstraße S 35, deren Anschlussstelle Mixnitz in der GemeindePernegg an der Mur befindet sich rund neun Kilometer vom Ortszentrum Breitenau entfernt.
Seit 1913 ist das Tal auch durch eine 10 km lange elektrische Schmalspurbahn erschlossen. VonMixnitz nach Breitenau verläuft dieLokalbahn Mixnitz–Sankt Erhard, auf der allerdings seit 1966 planmäßig als Werksbahn für das Werk derRHI-Magnesita nur noch Güterverkehr stattfindet. Von Zeit zu Zeit werden darauf auch Fahrten mit dem Nostalgiezug angeboten.
Der nächstgelegene Personenzughalt ist die StationMixnitz-Bärenschützklamm in der GemeindePernegg an der Mur, rund zehn Kilometer vom Ortszentrum Breitenau entfernt. Der nächste Halt einesSchnellzuges befindet sich imBahnhof Bruck an der Mur, rund 20 km entfernt. Breitenau ist von Bruck an der Mur aus über den Bahnhof Mixnitz mit dem Linienbus erreichbar.
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.