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Brahmow

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GemeindeWerben
Koordinaten:51° 48′ N,14° 10′ O51.799514.170857Koordinaten:51° 47′ 58″ N,14° 10′ 15″ O
Höhe: 57 m ü. NHN
Einwohner:77 (31. Dez. 2018)[1]
Eingemeindung:1. Juli 1950
Postleitzahl:03096
Vorwahl:035603
Herrenhaus Brahmow
Herrenhaus Brahmow

Brahmow,niedersorbischBrama, ist ein bewohnter Gemeindeteil der GemeindeWerben imLandkreis Spree-Neiße inBrandenburg. Bis zum 1. Oktober 1938 sowie von 1945 bis zum 1. Juli 1950 war Brahmow eine eigenständige Gemeinde. Der Ort gehört demAmt Burg (Spreewald) an.

Lage

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Brahmow liegt in derNiederlausitz und im Osten desBiosphärenreservats Spreewald, rund sieben Kilometer nordöstlich vonVetschau und zwölf Kilometer nordwestlich vonCottbus. Benachbarte Ortschaften sind Werben im Norden,Ruben im Osten,Kleines Ende undPapitz im Südosten,Milkersdorf im Süden,Babow im Südwesten undMüschen im Westen.

Die Siedlung liegt zwischen demBrahmower Landgraben im Südwesten und demGulbener Landgraben im Nordosten. Die Kreisstraße 7134 führt durch den Ort.

Geschichte

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Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Brahmow findet sich im Jahr 1449 alsBramin. Für die Herkunft des Ortsnamens gibt es mehrere Deutungen:Arnošt Muka leitet den Ortsnamen vom sorbischen Namen des biblischenAbraham ab,Walter Wenzel hält eine Verbindung zum mittelhochdeutschen Wortbrame = „Brombeere“ für möglich.[2] 1488 wird der OrtsnameBramen genannt. Zum Zeitpunkt der Ersterwähnung wurde das halbeRittergut von einer Agnes von Lawald belehnt. Im Jahr 1617 wurde das Gut Brahmow für 3200 Taler an den Cottbuser Amtshauptmann Wiegand vonHacke verkauft, der Brahmow kurz darauf an die vonKlitzing verkaufte.[3] Brahmow gehörte seit jeher zurHerrschaft Cottbus und war somitmarkbrandenburgisch.

Um 1733 erwarb der BaronFrançois Mathieu Vernezobre de Laurieux das Gut und vererbte es 1748 seinem SohnFriedrich Wilhelm Baron von Vernezobre.[4] Nach dessen Tod wurde das Gut 1781 zwangsversteigert.

Mit demVorfrieden von Breslau und demFrieden von Berlin kam Brahmow als Teil der Herrschaft Cottbus im Jahr 1742 an dasKönigreich Preußen und lag somit in einer preußischen Exklave innerhalb desKurfürstentums Sachsen. Im Jahr 1806 musste Preußen die Herrschaft Cottbus an das neu gebildeteKönigreich Sachsen abgeben. 1809 hatte der damals alsBrame bezeichnete Ort 128 Einwohner und 12½Hufen; von den Haushalten waren zehn Halbbauern, ein Einlieger und ein Rademacher.[5] Aufgrund der auf demWiener Kongress beschlossenenTeilung Sachsens im Jahr 1815 wurde Brahmow wieder preußisch. Bei der im folgenden Jahr durchgeführten Gebietsreform kam der Ort zumKreis Cottbus imRegierungsbezirk Frankfurt in derProvinz Brandenburg.

1828 erhielt Brahmow eine Schule, zuvor wurde in den Wohnhäusern unterrichtet. Laut derTopografisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a.d.O. hatte Brahmow um das Jahr 1844 herum 36 Wohngebäude mit 189 Einwohnern und gehörte kirchlich zu Werben. Das Rittergut befand sich zu diesem Zeitpunkt unter der Grundherrschaft des Lt. vonOppen.[6] 1867 hatte Brahmow 181 Einwohner, für die Gemeinde waren vier ausgebaute Gehöfte verzeichnet.[7] Bis 1875 ging die Einwohnerzahl auf 151 zurück. Ende des 19. Jahrhunderts war der Ort noch stark sorbisch geprägt,Arnošt Muka ermittelte für seine Statistik über diesorbische Bevölkerung in der Lausitz in den 1880er-Jahren eine Bevölkerungszahl von 169 Einwohnern, davon waren 165 Sorben (98 %) und vier Deutsche.[8] Bei der Volkszählung zum 1. Dezember 1910 hatte die Landgemeinde Brahmow 139 und der Gutsbezirk Brahmow fünf Einwohner.[9] 1925 hatte der Ort 153 Einwohner. Durch die Auflösung der Gutsbezirke erfolgte am 30. September 1928 die Eingliederung des Gutsbezirkes Brahmow in die Landgemeinde.

Die Schule von Brahmow wurde 1937 geschlossen, da nur noch elf Kinder diese besuchten; fortan besuchten Brahmower Kinder die Schule in Werben.[3] Am 1. Oktober 1938 erfolgte die zwangsweise Auflösung der Gemeinde Brahmow, die nach Werben eingegliedert wurde. Nach dem Ende desZweiten Weltkrieges erlangte der Ort seine Eigenständigkeit zurück. Durch dieBodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone wurden die Gutsbesitzer von Brahmow enteignet.

Am 1. Juli 1950 wurde Brahmow wieder nach Werben eingemeindet. Zeitgleich wechselte der Ort aus dem Landkreis Cottbus in denLandkreis Lübben. Bei der DDR-Kreisreform am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Werben mit dem Ortsteil Brahmow dem neu gebildetenKreis Cottbus-Land imBezirk Cottbus zugeschlagen. Nach derDeutschen Wiedervereinigung lag Brahmow zunächst imLandkreis Cottbus, wo sich die Gemeinde Werben am 16. Juli 1992 zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte mit mehreren anderen Gemeinde demAmt Burg (Spreewald) anschloss. Bei der brandenburgischen Kreisreform im Dezember 1993 wurde Brahmow Teil des Landkreises Spree-Neiße.

Sehenswürdigkeiten

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Bevölkerungsentwicklung

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JahrEinwohner
1875151
1890177
1910144
JahrEinwohner
1925152
1933131
1939164
JahrEinwohner
1946196

Gebietsstand des jeweiligen Jahres[10]

Weblinks

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  • Brahmow auf der Webseite des Gemeinde Werben

Einzelnachweise

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  1. Gemeindeteile Brahmow und Ruben. In: Bürgerinformationen. Amt Burg (Spreewald), S. 19, abgerufen am 4. November 2022. 
  2. Walter Wenzel:Niederlausitzer Ortsnamenbuch. Domowina-Verlag, Bautzen 2006, S. 34
  3. abGeschichte von Brahmow. Gemeinde Werben, abgerufen am 7. Juni 2020.
  4. Hugo Rachel, Johannes Papritz, Paul Wallich:Die Zeit des Merkantilismus. De Gruyter, 2019,S. 93, 95. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring:Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Dritter und letzter Band:Die Neumark Brandenburg enthaltend. VIII, 390 S., Maurer, Berlin 1809,Online bei Google Books, S. 343.
  6. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker’s Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844Online bei Google Books, S. 37.
  7. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., 1867Online bei Google Books, S. 39.
  8. Ernst Tschernik:Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954. 
  9. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. In:gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 7. Juni 2020.
  10. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Spree-Neiße. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 7. Juni 2020. 
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