Bordschomi

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Bordschomi
ბორჯომი
Wappen
Wappen
Staat:Georgien Georgien
Region:Samzche-Dschawachetien
Munizipalität:Bordschomi
Koordinaten:41° 51′ N,43° 25′ O41.85416666666743.4125820Koordinaten:41° 51′ N,43° 25′ O
Höhe:820 m. ü. M.
 
Einwohner:10.546(2014)
 
Gemeindeart:Stadt
Bordschomi (Georgien)
Bordschomi (Georgien)
Bordschomi
Blick auf Bordschomi
Seilbahn in Bordschomi
Bahnhof Bordschomi

Bordschomi (georgischბორჯომი;russischБоржоми) ist einKurort mit 10.546 Einwohnern (2014) in dergeorgischen RegionSamzche-Dschawachetien.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

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Bordschomi liegt auf820 m ü. NN imKleinen Kaukasus am FlussKura und ist für sein gemäßigtes Klima, seine Naturschönheit und seine Heilquellen bekannt. Der Kurort grenzt unmittelbar an Georgiens größtes Naturschutzgebiet, denBordschomi-Charagauli-Nationalpark.

Bordschomi ist von umfangreichenNordmanntannenwäldern umgeben. IhreZapfen wurden traditionell als Saatgut für Weihnachtsbäume geerntet und nach Westeuropa exportiert. Durch einen rigorosen Holzeinschlag in den unteren Lagen wurden die Tannenbestände inzwischen derart dezimiert, dass die Zapfenernte den Aufwand in der Region nicht mehr lohnt.

Nahe Bordschomi liegen die KurorteBakuriani,Likani, Achaldaba, Taschiskari, Zagweri und Zemi. Mit dem 30 Kilometer entfernten Bakuriani ist Bordschomi durch eine Autostraße und eineKleinbahn, dieSchmalspurbahnBordschomi–Bakuriani, verbunden. Der Weg führt durch dieGudsaretis-Zkali-Schlucht.

Geschichte

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Die älteste erhaltene Erwähnung von Bordschomi stammt aus dem 7. Jahrhundert alsTori. Durch die Schlucht verlief ein historischer Handelsweg. In Kriegszeiten wurde er zu einem Einfallstor nach Georgien. Der Ort wurde im 8. Jahrhundert vonarabischen Eroberern verwüstet, im 13. Jahrhundert vonmongolischen Invasoren. Ende des 16. Jahrhunderts siedelten dieOsmanen die Einwohner Bordschomis und 42 weiterer Dörfer nachKartlien um. ImVertrag von Adrianopel fielTori 1829 an Russland und der Ort bekam seinen heutigen Namen.

Nach demKaukasuskrieg 1864 machte derrussischeVizekönig Bordschomi zu seiner Sommerresidenz. 1892 bis 1895 wurde das zweistöckige hölzerne Palais für den russischenZaren ausgebaut. 1894 erhielt Bordschomi Bahnanschluss und damit ein repräsentativesEmpfangsgebäude. Reiche Perser, Aserbaidschaner und Russen bauten prächtige Villen. Es entstanden große Kurhotels und mehrere Parks. Zu den Kurgästen in Bordschomi zählten der KomponistPjotr Iljitsch Tschaikowski und der SchriftstellerLeo Tolstoi. In der Sowjetära übernahm MoskausNomenklatura die Villen.Josef Stalin und sein GeheimdienstchefLawrenti Beria machten Urlaub im Zarenpalais. Die Residenz wurde um einen Sanatoriumskomplex erweitert.

Nach dem Ende der Sowjetunion blieben dierussischen Touristen aus. Die georgische Regierung quartierte Flüchtlinge ausAbchasien in den Kurhotels ein. Die Villen verfielen, der Kurpark verwilderte und die Bevölkerung verarmte. Zwischen Juni und September wird Bordschomi von Großstädtern ausTiflis angesteuert. Gelegentlich finden Jugendcamps in der Stadt statt. Eine Chance zum Wiederentstehen des Tourismus bietet der 2003 eröffnete 76.000 Hektar große Bordschomi-Charagauli-Nationalpark. Er soll Urlauber aus aller Welt in die urwüchsige Bergwelt Georgiens ziehen. 2006 wurde der Sanatoriumskomplex an der Zarenresidenz für zehn Millionen US-Dollar an das staatliche ÖlunternehmenKasachstans,KazMunayGas, verkauft.

2005 bewarb sich Bordschomi vergeblich als Austragungsort derOlympischen Winterspiele 2014. Das Projekt ging auf die Initiative des georgischen PräsidentenMicheil Saakaschwili zurück und sollte auch Bakuriani einbeziehen.

Im Zuge desKaukasus-Konflikts 2008 kam es im Bereich des Naturschutzparks zu Bränden, die vonUNOSAT für den 17. und 19. August 2008 dokumentiert sind.[1]

Verkehr

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Eisenbahnanschluss hat Bordschomi seit 1884. Heute ist das dieBahnstrecke Chaschuri–Wale. Hier beginnt außerdem die 39 km langeBahnstrecke Bordschomi–Bakuriani, die letzte (derzeit nicht) betriebeneSchmalspurbahn Georgiens.

Sehenswürdigkeiten

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Alte Villa in Bordschomi

Heilquellen

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Öffentliche Heilwasserquelle in Bordschomi

In Bordschomi entspringt ein gleichnamigesHeilwasser. Bereits im ersten Jahrtausend nach Christus wurden die Quellen genutzt. Am Fuße der Katharinen-Quelle entdeckten Archäologen ein steinernes Bad. 1829 trugen russische Soldaten die Kunde von der Wirkung des Heilwassers nachMoskau. Ab 1850 entwickelte sich der Kurtourismus. 1906 gründete GroßfürstNikolai Michailowitsch Romanow die erste Abfüllfabrik für Wasser in Bordschomi und führte die Marke mit dem Namen des Kurorts inRussland ein. Sie existiert bis heute, ist inzwischen Eigentum der niederländisch-georgischen FirmaGeorgian Glass and Mineral Water (GG&MW). Die Firma exportiert es vor allem nach Russland, aber auch nachWesteuropa, in dieUSA undIsrael. DerExport macht über zehn Prozent des georgischen Exportvolumens aus.

Das Heilwasser ist einHydrogencarbonat-Natrium-Säuerling, der gegen Erkrankungen desMagen-Darm-Trakts, derLeber, derBauchspeicheldrüse undStoffwechselerkrankungen wirkt. Wegen seines hohenFluoridgehalts wird das Wasser auch zur Vorbeugung gegenKaries eingesetzt.

Das Heilwasser kann an verschiedenen Quellen in Bordschomi kostenfrei entnommen werden. Am Brunnen im Kurpark hat es etwa 36 °C und ist mit leichter natürlicher Kohlensäure versetzt.

Kulturdenkmäler

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Unweit Bordschomis liegen die mittelalterlicheFestungZichisdschwari, die 1261 einer Belagerung durch die Mongolen standhielt, das KlosterTimothes Ubani mit einerKreuzkuppelkirche aus dem 12. und 13. Jahrhundert, dieKirche Sadgeni aus dem 14. und 15. Jahrhundert, dieBurg Sadgeni aus dem 18. Jahrhundert, dasTadsrisi-Kloster aus dem 9. Jahrhundert sowie die KlösterKwiriketi undNedswi, die 840 gegründet wurden. Das Kloster Nedswi beherbergte 1060 den georgischen Theologen und ÜbersetzerGiorgi Mtazmindeli.

Gefährdungen

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Oberhalb Bordschomis verläuft dieBaku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline. Weil die Stadt zugleich in einererdbebengefährdeten Region liegt, ist das Projekt beiUmweltschützern umstritten. Bevor das fürStörfälle installierte automatische Absperrsystem nach zehn Minuten reagierte, könnten rund 7000 TonnenRohöl aus der Pipeline austreten und in die Schlucht fließen. Es würde innerhalb von vier Stunden Bordschomi erreichen. Liefe das Öl durch ein kleines Leck unterhalb der von Druckdetektoren bemerkbaren Grenze von 0,5 Prozent, könnten täglich etwa 800 Tonnen Öl austreten. Das Ökosystem der Schlucht könnte so erheblichen Schaden erleiden.

Im April 2005 kam es nach Dauerregen zu einemErdrutsch, der verschiedene Häuser zerstörte.

Städtepartnerschaften

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Bordschomi unterhält mit folgenden Städten eineStädtepartnerschaft:

Söhne und Töchter der Stadt

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Siehe auch

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Weblinks

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Commons: Bordschomi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. unosat.org@1@2Vorlage:Toter Link/www.unosat.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018.Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
Normdaten (Geografikum):GND:7716702-8(lobid,OGND,AKS) |LCCN:n82047255 |VIAF:127861481
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