| Blohm & Voss Ha 137 | |
|---|---|
Blohm & Voss Ha 137 V4 | |
| Typ | Sturzkampfflugzeug |
| Entwurfsland | Deutsches Reich NS |
| Hersteller | Hamburger Flugzeugbau GmbH |
| Erstflug | 18. Januar 1935 |
| Stückzahl | mindestens 6[1] |
DieBlohm & Voss Ha 137 war ein deutsches leichtesSturzkampfflugzeug des FlugzeugherstellersHamburger Flugzeugbau GmbH, einer Tochter der Schiffswerft Blohm & Voss.
Die Maschine ging aus dem Konstruktionswettbewerb vom Sommer 1934 hervor, bei dem, auf Anregung vonErnst Udet, von der Entwicklungsgruppe desTechnischen Amtes imReichsluftfahrtministerium ein leichtes, einsitziges Sturzkampfflugzeug verlangt worden war. An der Ausschreibung nahmen außer der Ha 137 Fieseler mit derFi 98 undHenschel mit derHs 123 teil, von denen am Ende der Entwurf von Henschel siegte. Die gleichzeitig, aber völlig unabhängig davon laufende Ausschreibung für ein schweres, zweisitziges Sturzkampfflugzeug, für die Arado dieAr 81, Heinkel dieHe 118 und Junkers dieJu 87 entwickelten, hat hiermit nichts zu tun. Beide Vorgänge werden aber in der Literatur häufig nicht klar getrennt.
Die Entwicklung der Ha 137 begann im Juni 1934 unter der Leitung vonRichard Vogt. Schon am 1. Januar 1935, vor demErstflug, wurde durch das RLM die Fertigung von 343 Exemplaren beschlossen. Der Erstflug der Ha 137 V1D-ITEK mit Testpilot (damals als „Einflieger“ bezeichnet)Helmut Wasa Rodig fand am 18. Januar 1935 inFuhlsbüttel statt, gefolgt von dem der V2D-IXAX am 13. Mai 1935.[2] Die erste Maschine (Kennzeichen D-ITEK, Werknummer 107) war mit einemBMW-132-Sternmotor ausgerüstet und die ersten Erprobungen verliefen reibungslos. Einziges Problem war das Fehlen von Landeklappen, was zu hohen Landegeschwindigkeiten von über 120 km/h führte. Nach den ersten Versuchsflügen durch den Hersteller bestellte das RLM 16 Vorserienexemplare. Der dritte Prototyp V3 (Kennzeichen D-IZIQ, Werknummer 103) flog am 13. April 1935 und war mit einemRolls-Royce-Kestrel-Reihenmotor ausgerüstet. Einen knappen Monat später, am 13. Mai 1935 flog auch die V2 (Kennzeichen: D-IXAX, Werknummer 108), die wie die V1 einenBMW-132-Motor besaß. Der vierte Prototyp schließlich flog am 11. November 1935 und war mit einemJumo 210-Reihenmotor ausgerüstet.
DieLuftwaffe erprobte das Muster unabhängig vom Hersteller an derErprobungsstelle der Luftwaffe in Rechlin. Dabei wurden vier Prototypen und die erste Vorserienmaschine eingesetzt. Hierbei wurden erhebliche Mängel festgestellt. Unter anderem wurden mangelnde Stabilität um die Querachse, unausgewogene Ruderkräfte und Abkippen in steilen Kurven festgestellt. Die Anzahl der insgesamt gebauten Maschinen wird in der Literatur unterschiedlich angegeben. Überwiegend werden sechs Prototypen als gesichert betrachtet, über die Zahl der gebauten Vorserienmaschinen Ha 137 A-0 (16 geplant, als Kennzeichen sind D-IBGI und D-IONU bekannt) und Ha 137 B-0 (D-IFOE und D-IUXU bekannt) herrscht Uneinigkeit.[2][3]

Die Ha 137 ähnelte stark dem vorher von Konstrukteur Richard Vogt 1933 in Japan bei Kawasaki konstruierten JagdeinsitzerKi-5. Sie war wie dieser ein freitragenderTiefdecker mit Knickflügeln in Ganzmetallbauweise, deren Besonderheit der von Richard Vogt bei allen seinen dann noch folgenden Entwürfen verwendete Rohrholm war, der gleichzeitig als Kraftstoffbehälter diente. Das Fahrwerk hatte eine Hosenbeinverkleidung, in der oben auch die beiden starr eingebauten MG 17 bzw. MG FF untergebracht waren. Der Pilot saß in einem offenen Cockpit.
Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Flugeigenschaften und des Verlierens der Ausschreibung des RLM wurden die gebauten Ha 137 vornehmlich als Täuschobjekte auf Scheinflughäfen verwendet. Heute ist kein Exemplar mehr erhalten.[2]
| Kenngröße | Daten (Ha 137 B-0)[4] |
|---|---|
| Besatzung | 1 |
| Spannweite | 11,15 m |
| Länge | 9,47 m |
| Höhe | 4,0 m |
| Flügelfläche | 23,5 m² |
| Flügelstreckung | 5,3 |
| Flächenbelastung | 103 kg/m² |
| Leistungsbelastung | 4,5 kg/PS |
| Flächenleistung | 23 PS/m² |
| Nutzlast | 600 kg |
| Rüstmasse | 1815 kg |
| max. Startmasse | 2415 kg |
| Marschgeschwindigkeit | 290 km/h in 2000 m Höhe |
| Höchstgeschwindigkeit | 330 km/h in 2000 m Höhe |
| Landegeschwindigkeit | 105 km/h |
| Steigzeit | 9 min auf 4000 m Höhe |
| Dienstgipfelhöhe | 7000 m |
| Reichweite | 580 km |
| Triebwerke | 1 ×Junkers Jumo 210C, 640 PS (471 kW) Startleistung |