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Bloch MB.210

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Bloch MB.210
TypBomber
Entwurfsland

Frankreich Frankreich

HerstellerSociété des Avions Marcel Bloch
Erstflug23. November 1934
Indienststellung1935
Stückzahl298
Bloch 210 der Luftwaffe derZweiten Spanischen Republik

DieBloch MB.210 war einfranzösischerBomber aus dem Jahre 1935. Der Typ rüstete zu Beginn desZweiten Weltkrieges einen großen Teil der Bomberverbände derArmée de l’air aus.

Entwicklung und Produktion

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Die Bloch MB.210.01 war ein von derSociété des Avions Marcel Bloch im Jahr 1933 konstruiertes Flugzeug. Es entstand als Antwort auf eine Spezifikation für einen schwerenTorpedobomber, welche diefranzösische Marine im Jahr 1932 veröffentlicht hatte. Es handelte sich um einen Ganzmetall-Tiefdecker mit einziehbarem Fahrwerk, der einen Rumpf mit viereckigem Querschnitt sowie u-förmig abgerundetem Bug hatte und ansonsten noch viele Merkmale derBloch MB.200 aufwies. Den Antrieb lieferten zwei je 760 PS starkeGnôme-Rhône 14Kdrs/grs-Sternmotoren. Der Erstflug dieses Flugzeugs erfolgte am 24. November 1934 inVillacoublay. Daraufhin wurde derPrototyp der Marine vorgeführt. Diese hatte aber keine Verwendung für einen Bomber mit Landfahrwerk und verlangte den Umbau des Prototyps zu einemSchwimmerflugzeug.

Das Flugzeug wurde daraufhin nachMarignane zum Umbau überführt. Die neue, mit Schwimmern ausgestattete Version flog erstmals im Januar 1936 und wurde einen Monat später an dasCEPA (Fluggerät-Evaluationsstelle der französischen Marine) überstellt. Die dortigen Tests zeigten, dass die Leistungen des Typs hinter den Erwartungen zurückblieben, insbesondere die Reichweite, die sich als zu gering für einen Torpedobomber erwies. Die Marine kaufte das Flugzeug und behielt es bis 1940 im Dienst, entschied sich jedoch vorerst nicht zur Bestellung einer Serie. Obwohl es dazu im Jahre 1937 angesichts des drohenden Krieges doch noch kam und die Marine acht weitere dieser Schwimmerflugzeuge, die nunmehr die BezeichnungMB.218 trugen, bei derSNCASO bestellte, kam es nie zur Auslieferung.

Kurioserweise entwickelte in der Zeit, in der die Marine den Typ ablehnte, dieArmée de l’air Interesse und erwog angesichts der vomDeutschen Reich ausgehenden neuen Bedrohung, die bislang mit veraltenden Typen wieBloch MB.200 undLioré & Olivier LeO 20 ausgerüsteten Bomberstaffeln mit der MB.210 zu modernisieren. Es erging eine Bestellung über einen eigenen Prototypen, der die gleiche Bezeichnung trug wie die Maschine der Marine (Bloch MB.210.01), sich aber schon deutlich von jener unterschied. Er erhob sich erstmals am 12. Dezember 1935 in die Luft und wurde im Januar 1936 an dasCEMA überstellt. Nach einer Reihe von Tests entschied sich die Armée de l’air, eine Serie von 270 Maschinen zu bestellen, die zwischen 1935 und 1937 ausgeliefert werden und – abweichend vom ersten Prototyp – Motoren vom TypGnôme-Rhône 14Kirs/jrs bekommen sollten. Sie erhielten die BezeichnungMB.210BN.4, waren also für die Rolle von Nachtbombern vorgesehen (BN = „Bombardier de Nuit“). Um die Produktion zu beschleunigen, wurden auch andere französische Unternehmen als Lizenznehmer beteiligt, unter anderemANF Les Mureaux,Hanriot,Potez undRenault. Die bei Hanriot produzierten Maschinen waren für ein zusätzliches Besatzungsmitglied ausgelegt und erhielten daher die BezeichnungMB.210BN.5.

Insgesamt wurden 298 Maschinen des Typs gefertigt. Darunter befand sich eine Bestellung über 24 Stück für dieLuftstreitkräfte Rumäniens, von denen aber nur zehn mit Sicherheit ausgeliefert wurden. Drei von Hanriot gefertigte Maschinen sowie die MB.210.01 selbst wurden an dieRepublik Spanien geliefert.

Parallel zur Entwicklung der (für die Armée de l’air bestimmte) MB.210.01 baute Bloch einen zweiten PrototypMB.211.01, der andere Motoren erhielt. Es handelte sich um 860 PS starkeHispano-Suiza 12Ybrs. Die MB.211.01 war vollständig ausAluminium gebaut und trug Anstrich und Markierungen derAéronautique Navale. Die Maschine wurde im November 1934 auf demPariser Luftfahrtsalon ausgestellt und im Dezember des Jahrs in das Werk inVillacoublay gebracht, flog allerdings erst Mitte 1935. Da hierbei trotz der neuen Motorisierung keine bemerkenswerten Leistungsverbesserungen verzeichnet wurden, wurde die Version erneut umgebaut, auf 940 PS starkeHispano-Suiza 14Aa-00/01-Motoren umgerüstet und erhielt die neue BezeichnungMB.212.01. Auch diese Version blieb hinter den Erwartungen zurück, so dass das Projekt fallengelassen wurde.

Einsatz

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Die Umrüstung der französischen Bomberverbände auf die Bloch MB.210 war für die Besatzungen zunächst mit Komplikationen verbunden. Das Muster war der erste relativ moderne Bombertyp der Armée de l’air, der Neuerungen wie ein einziehbares Fahrwerk sowie verstellbare Propeller mitbrachte und zudem eine wesentlich höhere Landegeschwindigkeit aufwies. Dies stellte die Besatzungen vor ungekannte Herausforderungen. Nach der Indienststellung dieses Typs gingen daher viele Maschinen durch menschliches Versagen verloren.

Hinzu kam die enorme Unzuverlässigkeit derGnôme-Rhône 14Kirs/jrs-Motoren, die zur Überhitzung tendierten. Im Laufe der Zeit wurden sie daher je nach Verfügbarkeit durch 910 PS starkeGnôme-Rhône 14N10/11 oderGnome-Rhône 14N20/21 ersetzt.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges waren 12 von 33Groupes de Bombardement der Armée de l’air mit der Bloch MB.210 ausgerüstet, nämlich:

  • GB I/11 undGB II/11
  • GB I/12 undGB II/12
  • GB I/19 undGB II/19
  • GB I/23 undGB II/23
  • GB I/21 undGB II/21
  • GB I/51 undGB II/51

Diese setzten sie zu Nacht- und auch zu Tagbombardements ein, denn es stand der Armée de l’air damals noch kein Flugzeugtyp zur Verfügung, der letztgenannte Aufgabe besser übernehmen könnte. Schon bald zeigte sich, dass die Maschinen weder dem Stand der Technik entsprachen noch in der Lage waren, ihre Aufgabe zu erfüllen. BeimAngriff der Deutschen im Mai 1940 war die Umrüstung derGroupes de Bombardement auf modernere Typen wieLeO 451 undAmiot 351 erst zum Teil abgeschlossen, so dass die MB.210 auch noch in dieser Phase des Krieges vereinzelt zum Einsatz gelangten. Die ersetzten Maschinen wurden nach und nach an Trainingseinrichtungen abgegeben.

Auch wenn die MB.210 bei den Besatzungen unbeliebt war und in der französischen Presse kritisiert wurde (beide bezeichneten sie oft auf Grund der Unfallserien bei ihrer Einführung als „fliegende Särge“), waren die verzeichneten Verluste im Kampf doch vergleichsweise gering. In Kampfeinsätzen gingen sieben Maschinen verloren, davon zwei durch Unfälle. Neun wurden irreparabel beschädigt, drei fielen deutschen Luftangriffen zum Opfer.

Zum Zeitpunkt des Waffenstillstands zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich befanden sich noch etwa 120 Exemplare der MB.210 in der unbesetzten Zone Frankreichs sowie weitere 20 in Nordafrika. Sie setzten ihren Dienst in der Luftwaffe derVichy-Regierung fort. Bei der Besetzung deren Territoriums durch deutsche und italienische Truppen im Jahre 1942 erbeuteten die Deutschen 42 Maschinen des Typs, von denen sie sechs Stück an Bulgarien weiterleiteten.

Technische Daten

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Bloch MB.210
KenngrößeDaten
 Länge   18,90 m 
 Höhe   6,15 m 
 Spannweite   k. A. 
 Flügelfläche   72,0 m² 
 Antrieb   zweiSternmotoren vom TypGnome-Rhône 14Kirs/jrs mit je 900 PS Leistung,
später geändert zuGnôme-Rhône 14N10/11 oderGnome-Rhône 14N20/21 mit je 910 PS 
 Höchstgeschwindigkeit   334 km/h 
 Steigrate   333 m/min bzw. 5,5 m/s 
 Dienstgipfelhöhe   9.850 m 
 Reichweite   1.000 km (mit 1.000 kg Zuladung) 
 Leermasse   k. A. 
 Startmasse   k. A. 
 Besatzung   4 oder 5 (je nach Version) 
 Bewaffnung   drei 7,5-mm-MGs vom TypMAC 1934
max. 1.600 kg Bombenzuladung, im Detail:
2 oder 3 × 200 kg und
6 × 64 kg oder
10 × 50 kg oder
1 × 1000 kg 

Einsatzländer

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Siehe auch

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Weblinks

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Commons: Bloch MB.210 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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