Blickweiler
Blickweiler StadtBlieskastel | ||
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![]() | ||
Koordinaten: | 49° 13′ N,7° 15′ O49.2127787.251944228Koordinaten:49° 12′ 46″ N,7° 15′ 7″ O | |
Höhe: | 228 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,99 km² | |
Einwohner: | 1334 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 267 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |
Postleitzahl: | 66440 | |
Vorwahl: | 06842 | |
Lage von Blickweiler im Saarland | ||
![]() Blick vom Kalbenberg auf Blickweiler |
Blickweiler ist ein Stadtteil vonBlieskastel imSaarpfalz-Kreis (Saarland). Bis Ende 1973 war Blickweiler eine eigenständige Gemeinde imLandkreis Sankt Ingbert.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt 4 km südlich von Blieskastel am rechten Ufer derBlies auf einer Höhe von228 m ü. NHN. Geologisch befindet sich Blickweiler am Übergang vomBuntsandstein zumMuschelkalk, der den Süden desBliesgaues einnimmt.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Ort Blickweiler befindet sich auf uraltem Siedlungsboden. Das beweisen die Funde zweier Steinbeile, die demHistorischen Museum der Pfalz inSpeyer übergeben wurden. In der römischen Zeit befand sich unter dem heutigen Blickweiler eine Töpfersiedlung, dieTerra Sigillata produzierte[2]. Die Verbreitung der Waren reichte von Britannien bis zur mittleren Donau. Um das Jahr 160 wurde die Töpferei aufgegeben. Die Fundstücke befinden sich imMuseum für Vor- und Frühgeschichte inSaarbrücken.Robert Knorr veröffentlichte die Ergebnisse dieser Grabung sowie der Grabung beimEschweilerhof naheNeunkirchen (Saar).[3]
Der Ort Blickweiler wurde im Jahre 1191 erstmals erwähnt. Die Grafen von Blieskastel waren die Grundherren des Ortes. Die Gründerin desKlosters Gräfinthal, Elisabeth von Blieskastel, bedachte das Kloster mit dem Patronatsrecht an der Kirche und an dem Zehnten. So wurde das Kloster wichtigster Grundherr in Blickweiler. Im 14. Jahrhundert fiel der Ort anKurtrier, 1666 kam der Ort zur Herrschaft derFreiherren von der Leyen. Von 1798 bis 1814 gehörte der Ort zumSaar-Departement, von 1816 bis 1918 wie der gesamteSaarpfalz-Kreis zur bayrischen Pfalz und damit zumKönigreich Bayern. Seitdem teilt der Ort das Schicksal aller saarländischen Orte nach den beiden Weltkriegen.
Im Rahmen der saarländischenGebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständigeGemeinde Blickweiler am 1. Januar 1974 der StadtBlieskastel zugeordnet.[4] Blickweiler ist seitdem ein Stadtteil und ein Gemeindebezirk.
Sehenswertes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Sehenswert im Ortskern ist die PfarrkircheSt. Barbara. Der älteste Teil des Gotteshauses, das ursprünglich St. Romaricus gewidmet war, ist derTurm. Er stammt aus dem 12./13. Jahrhundert und gehört mit seinem zweiseitigenSatteldach zu der Gruppe der sogenannten „Hornbacher Türme“. Die Kirche wurde 1733 und 1928 umgebaut und dabei jeweils erweitert. 1964 schuf der KünstlerErnst Alt im Rahmen einer Renovierung ein neuesAltarbild, das dieheilige Barbara zeigt.[5]
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ergebnis derBundestagswahl vom 24. September 2017.[6]
Die Wahlbeteiligung lag bei 77,0 %
Ortsrat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ergebnis derOrtsratswahlen vom 25. Mai 2014:[7]
(Stand: Mai 2014)
Ortsvorsteher
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der derzeitige Ortsvorsteher (seit 1999) ist Walter Boßlet (SPD).[8]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- August Nicklaus (1885–1937), Präsident der Eisenbahndirektion Saarbrücken
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur über Blickweiler in derSaarländischen Bibliographie
- Informationen über Blickweiler auf dem Webangebot der Stadt Blieskastel
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Hist. Interessensgemeinschaft Blickweiler: Blickweiler im Wandel der Zeit (Blickweiler 2000).
- Andreas Stinsky: Neue Betrachtungen zur ostgallischen Terra-Sigillata-Töpferei von Blickweiler und deren Umfeld. In: Landesarchäologie Saar 2010–2015. Denkmalpflege im Saarland 9 (Saarbrücken 2017), S. 429–458 (https://www.academia.edu/83777443/Andreas_Stinsky_Neue_Betrachtungen_zur_ostgallischen_Terra_Sigillata_Töpferei_von_Blickweiler_und_deren_Umfeld_In_Landesarchäologie_Saar_2010_2015_Denkmalpflege_im_Saarland_9_Saarbrücken_2017_S_429_458).
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Blieskasteler Nachrichten, 17. Januar 2020 – Einwohnerstatistik
- ↑Andreas Stinsky: Neue Betrachtungen zur ostgallischen Terra-Sigillata-Töpferei von Blickweiler und deren Umfeld. In: Landesarchäologie Saar 2010–2015. Denkmalpflege im Saarland 9 (Saarbrücken 2017), S. 429–458. (https://www.academia.edu/83777443/Andreas_Stinsky_Neue_Betrachtungen_zur_ostgallischen_Terra_Sigillata_Töpferei_von_Blickweiler_und_deren_Umfeld_In_Landesarchäologie_Saar_2010_2015_Denkmalpflege_im_Saarland_9_Saarbrücken_2017_S_429_458)
- ↑Robert Knorr,Friedrich Sprater:Die westpfälzischen Sigillata-Töpfereien von Blickweiler und Eschweiler Hof.Historisches Museum der Pfalz,Historischer Verein der Pfalz, Speyer, 1927 (Veröffentlichungen Historisches Museum der Pfalz und Historischer Verein der Pfalz 3).
- ↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 809 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]).
- ↑Stadt Blieskastel: Zur Geschichte von Blickweiler. Abgerufen am 23. Dezember 2018.
- ↑Blieskastel: Wahlen | Blieskastel. Archiviert vom Original am 20. Juni 2018; abgerufen am 20. Juni 2018 (deutsch).
- ↑Ergebnis Ortsratswahl Blickweiler 2014 Auf: www.blieskastel.de, abgerufen am 27. Mai 2014
- ↑Blieskasteler Nachrichten vom 21. August 2009.