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Bismarckburg (Togo)

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Bismarckburg (1893)
Kautschukkarte von Togo (1914): Bismarckburg in der Mitte des größten Kautschukvorkommens

Bismarckburg war der Name einer Kolonialstation in derDeutschen Kolonie Togo. Der Ort war nach dem ReichsgründerOtto von Bismarck benannt.

Geschichte

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Die Station wurde im Juni 1888 von dem ForscherLudwig Wolf gegründet.[1][2] Sie war eine der ersten dauerhaft bewohnten Europäerstationen im InnerenWestafrikas und befand sich auf dem 750 Meter hohenAdadoberg.[3] In den Jahren 1889/90 wurde die Station vonErich Kling geleitet[4] und war Ausgangspunkt mehrerer Expeditionen zur Erforschung des Hinterlandes und zur Ausbreitung des deutschen Einflusses in dem Gebiet. Kling und sein NachfolgerRichard Büttner ließen zur Befestigung einenPalisaden­zaun errichten. Die Station bestand zu dieser Zeit aus neun Lehmgebäuden, die in einem Rechteck angeordnet waren.[5] Das bebaute Gelände war 47 × 56 Meter groß.[6] Die Station war mit zwei Deutschen – dem Stationsleiter und einem Mechaniker – besetzt. Außerhalb der Palisaden lagen landwirtschaftliche Flächen, auf denen Anbauversuche mit europäischen Feldfrüchten und tropischen Nutzpflanzen durchgeführt wurden. Um das Jahr 1900 wurde noch eineKola- und Kaffeeplantage betrieben.[7]

Das kaiserliche Kommissariat unterJesko von Puttkamer stand der Station aufgrund ihrer Abgelegenheit und wirtschaftlichen Ineffizienz skeptisch gegenüber. Statt den Handel zur deutschen Togoküste zu lenken, stärkte sie die bestehenden Verbindungen zurbritischen Goldküste. Bereits am 30. Juni 1894 wurde der Status als Europäerstation aufgehoben. Zwischen 1888 und 1897 war in Bismarckburg eineWetterstation derDeutschen Seewarte aktiv.[8] Die Kolonialstation unterstand noch bis 1914 als Nebenstation einem deutschen Bezirksleiter inKete Krachi. Wirtschaftlich blieb sie bedeutend, da afrikanische Händler in die Umgebung kamen, umKautschuk zu erwerben.[7]

In der Nähe befindet sich heuteYégué (8° 11′ N,0° 39′ O8.18333333333330.65) in der PräfekturSotouboua.

Siehe auch

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Weblinks

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Literatur

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  • Bismarckburg. In:Heinrich Schnee (Hrsg.):Deutsches Kolonial-Lexikon. Quelle & Meyer, Leipzig 1920, Band I, S. 217 (online).
  • Meyers Enzyklopädisches Lexikon.
  • Der große Weltatlas, Kartographisches Institut Bertelsmann, Gütersloh 1963.
  • Peter Sebald:Togo 1884–1914. Akademie-Verlag, Berlin 1988, S. 82ff

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Kolonial-Lexikon (1920), StichwortWolf, Ludwig (Memento desOriginals vom 21. Dezember 2015 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de
  2. Rochus Schmidt:Deutschlands Kolonien. Band 2, Verlag des Vereins der Bücherfreunde Schall & Grund, Berlin 1898, S. 182 ff. (Reprint durch Weltbild Verlag. Augsburg 1998)
  3. Conrad Weidmann: Deutsche Männer in Afrika. Bernhard Nöhring, Lübeck 1894. In: forgottenbooks.com. S. 187, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2015; abgerufen am 22. Juni 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.forgottenbooks.com 
  4. Deutsches Kolonial-Lexikon (1920), StichwortKling, Erich (Memento desOriginals vom 6. Oktober 2014 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de
  5. Reise des Hauptmanns Kling von Lome über Salaga nach Bismarckburg im Sommer 1891. In:Mitteilungen von Forschungsreisenden und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten. Band 5, 1892, (S. 1–6).
  6. Bericht des Dr. Büttner über die Station Bismarckburg (Togo-Gebiet). In:Deutsches Kolonialblatt, Band 2, 1891,S. 466–469,S. 492–494.
  7. abRudolf Fitzner:Deutsches Kolonial-Handbuch. Band 1, 2. erw. Aufl., Hermann Paetel, Berlin 1901, S. 48 f. (Reprint, Melchior Verlag, Wolfenbüttel).
  8. Deutscher Wetterdienst: Stationsliste der Überseestationen. Stand 11. Januar 2019, S. 17. (pdf)

8.175760.68595Koordinaten:8° 10′ 32,7″ N,0° 41′ 9,4″ O

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