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Beuchelt & Co.

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Beuchelt & Co.

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RechtsformInhabergeführtes Unternehmen
Gründung1876
Auflösungnach 1945
SitzGrünberg, Schlesien
Mitarbeiterzahlca. 2000 (1911)
BrancheBrückenbau und Eisenkonstruktion

Die FirmaBeuchelt & Co. war ein deutsches Unternehmen, das Eisenkonstruktionen,Brücken,Kräne,Drehscheiben,Eisenbahnwaggons undAutomobile herstellte und seinen Sitz bis 1945 inGrünberg (Schlesien) hatte.

Geschichte

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Übersichtsplan des Werksgeländes um 1910

Am 1. Dezember 1876 gründeten die IngenieureGeorg Beuchelt und Albert Ribbeck, die bis dahin in derNiederschlesischen Maschinenbau Gesellschaft vormals Conrad Schiedt inGörlitz beschäftigt waren, ein eigenes Unternehmen, dieFabrik für Brückenbau und Eisenkonstruktionen Beuchelt u. Co. Das Unternehmen hatte zunächst nur 20 Mitarbeiter[1] und beschäftigte sich mit dem Bau von eisernen Brücken. Zunächst wuchs das Unternehmen nur langsam, bis in den Jahren 1880–1881 ein entscheidendes Wachstum auf 83 Beschäftigte stattfand. Schon 1911 beschäftigte das Unternehmen ca. 2000 Mitarbeiter[1] und hatte sich einen führenden Platz in der Riege der deutschen Brückenbauanstalten erarbeitet. Nach dem Ersten Weltkrieg mussten in Folge der Wirtschaftskrise 400 Arbeiter entlassen werden.

1945 wurde das Unternehmen nachKönnern verlegt. In den Fabrikgebäuden in Grünberg, nun Zielona Góra genannt, wurde der polnische Maschinenbaubetrieb WAGMO gegründet, der 1948 in ZASTAL umbenannt wurde.Ab 1972 war der VEB Stahlbrückenbau Könnern ein Kombinatsbetrieb desVEB Autobahnbaukombinat Magdeburg mit mehreren Betriebsteilen, u. a. inFrankfurt (Oder).

Geschäftsfelder

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Neben dem anfänglich nur auf den Bau von Brücken- und Eisenkonstruktionen ausgerichteten Geschäftsfeld entwickelten sich in den Jahren die weiteren Unternehmensbereiche wie Tiefbau und ab 1886 auch der Waggonbau. In den Jahren nach 1925 kam auch der Fahrzeugbau hinzu.

Brücken- und Eisenkonstruktion

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Plakette mit dem Namen des Herstellers Beuchelt & Co.

In der Abteilung Brückenbau wurde sowohl feste als auch bewegliche Brücken nach eigenen Entwürfen ausgeführt. Besondere Kenntnisse und Qualifikationen erwarb sich das Unternehmen dabei beim Bau von Dreh- und Klappbrücken der unterschiedlichsten Systeme. Bis zum Jahr 1925 baute das Unternehmen 403 Brücken innerhalb derReichsgrenzen, davon alleine über dieOder 42 Brücken. So z. B. dieKaiserbrücke in Breslau, dieWerderbrücke Nord in Breslau[2], die Oderbrücken in Stettin, die Millionenbrücke in Berlin-Gesundbrunnen (Swinemünder Straße). Auch im Ausland und in den deutschen Kolonien erbaute Beuchelt einzelne Brücken.

Neben Eisenkonstruktionen wie Bahnsteighallen (bis heute bestehend die von Bahnhof Berlin-Friedrichstraße und Frankfurt/Oder Hbf) und Industriebauten ist auch die Beteiligung am Bau der Brückenkonstruktion desSchiffshebewerks Niederfinow hervor zu heben. Ein weiterer Fertigungszweig beschäftigte sich mit dem Bau von Drehscheiben und Schiebebühnen.

Tiefbau

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Als logische Ergänzung zum Brückenbau wurde die Abteilung für den Tiefbau gegründet. Man beschäftigte sich hauptsächlich mit Pfeilergründungen für die Brückenbauten. Als besondere Spezialität führte man diese mit Pressluft durch (Druckluftgründung). Dabei wurden Gründungstiefen bis 21 Meter erreicht.[3]

Absenkung der Pfeiler mittels Pressluft

Der Vorteil des Verfahrens beruhte darauf, dass der Grundkörper über Wasser gebaut und dann mittels Pressluft abgesenkt wurde. Dadurch konnte auch der Baugrund in Augenschein genommen und untersucht werden. Pfeilergründungen nach diesem Verfahren wurden z. B. bei den Oderbrücken in Stettin, derRendsburger Hochbrücke und deralten Holtenauer Hochbrücke über denNord-Ostsee-Kanal sowie der Rheinbrücke bei Wesel durchgeführt.[4]

Waggonbau

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Ab 1886 baute Beuchelt & Co. Eisenbahnwagen, darunter Spezialanfertigungen. Da sich die vorhandenen Abteilungen vorwiegend mit dem Metallbau beschäftigte, lag es nahe, sich zuerst mit dem Bau von Wagen mit eisernenWagenkästen zu befassen. Sehr bald kam dann der Bau von geschlossenen und offenen Güterwagen und Packwagen mit hölzernen Wagenkästen hinzu. Ab 1890 wurden die ersten Personenwagen gefertigt. Damit einher ging der Ausbau der Fertigungsanlagen mit einer Vergrößerung der Montagehallen und Bau einer Sattlerei und eines großen Sägewerks. 1900 konnten dann die ersten Aufträge fürDurchgangszug-Wagen von der preußischen Staatsbahn akquiriert werden. In der Folge fanden die Produkte von Beuchelt Käufer im Ausland, darunter das Türkische Reich, Österreich, Italien, Dänemark sowie weitere Kunden in Asien und Afrika. In die deutschen Kolonien in Afrika erfolgten zahlreiche Lieferungen.[5] Einige Wagen sind noch heute im Einsatz, so der 1905 gefertigte Wagen 917-214 der Rügenschen Bäderbahn.

Fahrzeugbau

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Zwischen 1925 und 1926 wurde unter dem NamenSablatnig-Beuchelt (in Kooperation mit dem FlugpionierJoseph Sablatnig) ein 6/30-PS-Wagen hergestellt, dessen Motor aus 1500 cm³Hubraum eine Leistung von 30PS (22 kW) abgab.

Produktgalerie

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Beispielhaft für die Produkte des Unternehmens werden hier einige Muster gezeigt. Sie entstammen den Büchern überdas deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart in der Ausgabe von 1911.

  • Brücke der Swinemünderstr. über den Bahnhof Gesundbrunnen, Berlin
    Brücke der Swinemünderstr. über den Bahnhof Gesundbrunnen, Berlin
  • Kaiserbrücke über die Oder in Breslau, Spannweite 126 Meter
    Kaiserbrücke über die Oder in Breslau, Spannweite 126 Meter
  • Königin-Luise-Brücke über die Memel in Tilsit
    Königin-Luise-Brücke über die Memel in Tilsit
  • 6-achsiger Durchgangszug-Wagen der K.P.E.V. Typ Ia 6(S3)
    6-achsiger Durchgangszug-Wagen der K.P.E.V. Typ Ia 6(S3)
  • Eiserner Klappdeckelwagen der K.P.E.V. zum Kadavertransport
    Eiserner Klappdeckelwagen der K.P.E.V. zum Kadavertransport
  • Revisionswagen der deutschen Ostafrika-Bahn
    Revisionswagen der deutschen Ostafrika-Bahn
  • Drehgestell für vierachsige Wagen
    Drehgestell für vierachsige Wagen

Literatur

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  • Hof:Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Reimar Hobbing, Berlin 1911. 
  • Hof, Krumbier, Anger:Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Reimar Hobbing, Berlin 1923. 
  • Werner Oswald:Deutsche Autos 1920–1945. 10. Auflage. Motorbuch Verlag Stuttgart, (1996),ISBN 3-87943-519-7, S. 455
  • Z dziejów firmy Beuchelt& Co. Lebuser Landesmuseum Grünberg (polnisch)

Einzelnachweise

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  1. abDas deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Hobbing Verlag, Berlin 1911, S. 263
  2. Die neue Werderbrücke in Breslau. In:Ostdeutsche Bauzeitung.Band 4,Nr. 2, 6. Januar 1906,S. 5–6 (bibliotekacyfrowa.pl). 
  3. Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Reimar Hobbing, Berlin 1911, S. 262.
  4. Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. 1923, S. 374 ff.
  5. Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Hobbing Verlag, Berlin 1911, S. 262 f.
Deutsche Pkw-Automobilmarken von 1919 bis 1945

AAA |ABC |Adler |AGA |Alan |Alfi (1922–1925) |Alfi (1927–1928) |AMBAG |Amor |Anker |Apollo |Argeo |Arimofa |Atlantic |Audi |Auto-Ell |Badenia |Baer |BAW |BEB |Beckmann |Benz |Bergmann |Bergo |BF |Biene |Bleichert |BMW |Bob |Borcharding |Borgward |Bravo |Brennabor |Bufag |Bully |Butz |BZ |C. Benz Söhne |Certus |Club |Cockerell |Combi |Cyklon |Davidl |Dehn |DEW |Diabolo |Diana |Dinos |Dixi |DKW |Dorner |Dürkopp |Dux |D-Wagen |EBS |Ego |Ehrhardt |Ehrhardt-Szawe |Eibach |Electra |Elektric |Elite |Elitewagen |Eos |Erco |Espenlaub |Eubu |Exor |Fadag |Fafag |Fafnir |Falcon |Fama |Faun |Ferbedo |Ford |Fox |Framo |Freia |Fulmina |Garbaty |Gasi |Goliath |Görke |Grade |Gridi |Gries |Habag |HAG |HAG-Gastell |Hagea-Moto |Hanomag |Hansa |Hansa-Lloyd |Hascho |Hataz |Hawa |Heim |Helios |Helo |Hercules |Hero |Hildebrand |Hiller |Horch |HT |Imperia |Induhag |Ipe |Joswin |Juhö |Kaha |Kaiser |Keitel |Kenter |Kico |Kieling |Knöllner |Kobold |Koco |Komet |Komnick |Körting |Kühn |Landgrebe |Lauer |Leichtauto |Leifa |Lesshaft |Ley |Libelle |Lindcar |Lipsia |Loeb |Luther & Heyer |LuWe |Luwo |Lux |Macu |MAF |Magnet |Maier |Maja |Mannesmann |Martinette |Maurer |Mauser |Maybach |Mayrette |Mercedes |Mercedes-Benz |MFB |Mikromobil |Minimus |Möckwagen |Mölkamp |Moll |Monos |Mops |Morgan |Motobil |Motrix |Muvo |Nafa |NAG |NAG-Presto |NAG-Protos |Nawa |Neander |Neiman |Nemalette |Nowa |NSU |NSU-Fiat |Nufmobil |Nug |Omega |Omikron |Omnobil |Onnasch |Opel |Otto |Pawi |Pe-Ka |Peer Gynt |Pelikan |Peter & Moritz |Pfeil |Phänomen |Pilot |Pluto |Presto |Priamus |Protos |Rabag |Remag |Renfert |Rex-Simplex |Rhemag |Rikas |Rivo |Röhr |Roland |Rollfix |Rumpler |Rüttger |RWN |Sablatnig-Beuchelt |Sauer |SB |Schebera |Schönnagel |Schuricht |Schütte-Lanz |Seidel-Arop |Selve |SHW |Simson |Slaby-Beringer |Slevogt |Solomobil |Sperber |Sphinx |Spinell |Staiger |Standard |Steiger |Stoewer |Stolle |Sun |Szawe |Tamag |Tamm |Tatra |Teco |Tempo |Theis |Tornax |Tourist |Traeger |Trinks |Trippel |Triumph |Turbo |Utilitas |VL |Voran |VW |Walmobil |Wanderer |Wegmann |Weise |Wesnigk |Westfalia |Winkler |Wittekind |York |Zetgelette |Zündapp |Zwerg

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