Bettelhecken StadtSonneberg | ||
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| Koordinaten: | 50° 22′ N,11° 9′ O50.366104111.1441932Koordinaten:50° 21′ 58″ N,11° 8′ 39″ O | |
| Eingemeindung: | 1919 | |
| Postleitzahl: | 96515 | |
| Vorwahl: | 03675 | |
Lage von Bettelhecken in Thüringen | ||
Bettelhecken ist ein Stadtteil vonSonneberg imLandkreis Sonneberg inThüringen.
Bettelhecken liegt nordwestlich der Kernstadt von Sonneberg an derBundesstraße 89 an derSüdabdachung vomThüringer Wald und nahe der Grenze zuBayern. Der Stadtteil mit Vorstadtcharakter befindet sich noch im ländlichen Raum.

1301 wurde das Dorf erstmals urkundlich genannt.[1] Der Ort geht vom Jahr 1317 aus, als er imUrbarium, einer Auflistung von Besitzungen derHenneberger beim Erwerb derNeuen Herrschaft, als „Betylmannsdorf“ urkundlich erwähnt wurde.[2]
Die ländliche Geschichte wurde dann schnell von Sonneberg beeinflusst. 1784 wurde eine Gesundheitsbehörde eingeführt, 1830 erfolgte der Ankauf des Baulandes für ein Krankenhaus in Bettelhecken. Es entstand eine Krankenanstalt für Stadt und Amt Sonneberg. Das Haus mit 36 Betten wurde mit der Eröffnung eines Krankenhausneubaus an der Neustadter Straße in Sonneberg im Dezember 1901 geschlossen.
1910 wurde der Eisenbahnhaltepunkt Bettelhecken an derBahnstrecke Eisfeld–Sonneberg eröffnet. 1919 folgte die Eingemeindung von Bettelhecken nach Sonneberg und die Eisenbahnstation wurde in „Sonneberg-West“ umbenannt.
Im Rahmen der Förderung der Rüstungsindustrie in Thüringen entstanden 1937 südlich von Bettelhecken an der Hallstraße 39 in den Sandbergen Werksanlagen der Thüringer Zahnradwerke mbH Sonneberg, einer Tochtergesellschaft des Leipziger Maschinenbauunternehmens G. E. Reinhardt. Im Werk fertigten anfangs 500 bis 600 Mitarbeiter mit modernsten MaschinenZahnräder für dieFord-Werke inKöln und nach 1939 unter strengster Geheimhaltung für die Flugzeug- und Panzerproduktion sowie ab 1944 für die sogenanntenVergeltungswaffen. 1940 folgte eine umfangreiche Werkserweiterung und der Einsatz von ausländischenZwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. Von den zirka 1600 Arbeitskräften waren ab Herbst 1944 etwa 450, meistjüdisch-polnisch/ungarische Häftlinge desKonzentrationslagers Buchenwald, die imKZ Außenkommando Sonneberg, einem Außenlager neben dem Werk untergebracht wurden. Viele von ihnen kamen bei einemTodesmarsch im April 1945 ums Leben. Das Werk wurde 1946/47 demontiert, die Gebäude wurden gesprengt.[3]