Essbesteck




MitEssbesteck,Tafelbesteck oder kurzBesteck werdenWerkzeuge bezeichnet, die zurNahrungsaufnahme verwendet werden. Das heute imeuropäischenKulturraum gebräuchliche Essbesteck besteht ausMesser, Gabel und Löffel.
Als Teil desTischgedecks (französischcouvert) werden die einzelnen Besteckstücke nach festgelegten Regeln angeordnet. Ihre korrekte Benutzung bildet einen Bestandteil derTischsitten. Dabei ist das Essen mit der Gabel eine vergleichsweise neue Sitte, die ihre Ursprünge im Italien des 17. Jahrhunderts hat,[1] sich aber erst imbürgerlichen Europa des 19. Jahrhunderts endgültig durchsetzte.
InOstasien sindEssstäbchen die vorherrschende Besteckform. Sie finden im Zuge derGlobalisierung auch in der westlichen Welt vermehrt Verbreitung.
In den meisten Kulturen weltweit wird hingegen ganz oder teilweise auf Essbesteck verzichtet und mit denFingern gegessen, meist nach strikten Regeln. Im islamischen Kulturbereich und bei Anhängern desHinduismus darf nur die rechte Hand zur Nahrungsaufnahme verwendet werden, da mit der linken die Körperreinigung vorgenommen wird und diese daher als unrein gilt.
Das universellste Tafelgerät ist der Löffel, der sowohl in den Kulturen im Gebrauch ist, die Messer und Gabel oder Essstäbchen benutzen, als auch in einigen Regionen, in denen neben den Fingern der Löffel als einziges Besteck zur Verfügung steht.
Besteckarten und ihre Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Löffel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geschichte, Löffel in Aussprüchen und im Aberglauben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerLöffel (mittelhochdeutsch überleffel vonalthochdeutschlaffan,mittelhochdeutschlaffen: schlürfen, lecken) ist das urtümlichste der Werkzeuge, die alsEsslöffel zum Essen, gelegentlich auch zum Trinken genutzt werden und wurden. Es ist schlicht der schöpfendenHand nachgebildet. Ein Löffel besteht aus zwei Teilen, demStiel und derLaffe[2] (Laffe bedeutet eigentlich dieLippe) oder auchLöffelschale, der Höhlung für die Flüssigkeit, die oft aus einem anderen Material und mit einer anderen Technik hergestellt wurde als der Stiel.
- Geschichte
Löffel wurden bereits aus altsteinzeitlichen Fundstätten geborgen, ausKnochen oderHolz geschnitzt. Aus derJungsteinzeit gibt es zahlreiche Funde von Löffeln aus geranntemTon z. B. aus Gegenden derTrichterbecher- und derMünchshöfener Kultur. Bei Ausgrabungen im alten Ägypten fanden Archäologen ebenfalls unzählige Löffel, die belegen, dass die Menschen vor tausenden von Jahren solcheGeräte zum Essen oder zum Vorlegen von Speisen benutzten. Imalten Rom gab es zwei Arten von Löffeln, die größereligula und das kleinerecochlear. Letzteres besaß einen nadelförmigen Stiel, der beim Verzehr von Schnecken und Muscheln auch eine Spießfunktion, die Funktion der heutigen Gabel, hatte.
Der BegriffLöffel tauchte erstmals in Dokumenten des 8. Jahrhunderts auf, damals hatte jeder Mensch seinen (großen) Löffel stets bei sich.[3]
Vielerorts war der Löffel bis ins 19. Jahrhundert hinein neben demMesser, das häufig nur zum Zerteilen benutzt wurde, das einzige Esswerkzeug und in der Regel ausHolz.
- Löffel in Redewendungen, Sagen und Geschichten (Auswahl)
- Aus der Tatsache, dass die Menschen ihren Löffel stets bei sich trugen, resultiert die Aussage „den Löffel abgeben“, wenn jemand gestorben ist.
- Der Spruch „jemanden über den Löffel balbieren“ heißt dagegen, ihn betrügen oder ihn übervorteilen. Das soll auf das 19. Jahrhundert zurückgehen, als dieBarbiere (Balbiere, Friseure) männlichen Kunden mit eingefallenen Wangen einen Löffel gaben, den sie in den Mund nehmen mussten, damit die Haut beimRasieren ordentlich straff und damit ein gutes Ergebnis zu erwarten war.
- EinAberglaube lautet, dass, wenn ein „silberner Löffel auf den Boden fällt“, ein Familienangehöriger sterben würde.
- Ein besonders krasses Beispiel, wie einEdikt unterWilhelm I. umgesetzt wurde, das Hausdiebstähle mit der Todesstrafe belegte, ist die Sage um dasGalgenhaus inAlt-Berlin (Brüderstraße 10). Hier wurde eine Dienstmagd des preußischen Ministers von Happe beschuldigt, einen silbernen Löffel gestohlen zu haben. Nachdem das Todesurteil sogar vor dem Haus in der Öffentlichkeit vollstreckt worden war, fand sich der Löffel im Stall, eineElster hatte ihn dorthin verschleppt.
- Im Jahr 1996 verurteilte ein dänisches Gericht einen Politiker (Torben Nimb-Sörensen) zu einer Bewährungsstrafe, weil er nachweislich auf der königlichen JachtDannebrog drei Löffel aus dem Tafelsilber hatmitgehen lassen.[3]
- Entwicklung, Materialien und Spezialisierung nach Anwendungsgebiet
In Deutschland entstand dieLöffelmacherei als Zweig dermetallverarbeitendenIndustrie im 15. Jahrhundert in der Nähe vonEisenerzgewinnung und -verhüttung. Ihre Blütezeit hatte sie im 17. und 18. Jahrhundert. Ursprünglich wurden die Löffel roh aus einem Stück geschmiedet und dann mit der Feile bearbeitet, wobei einLöffelmacher 30 bis 40 Stück pro Tag fertigen konnte. Im frühen 18. Jahrhundert konnten Löffel bereits aus Blech geschnitten und kalt verformt werden, wodurch sich die Herstellungsgeschwindigkeit verdoppelte. Schließlich wurden Platteneisen vorgeschmiedet, ein Arbeiter vollendete die Form und anschließend wurden die Löffelverzinnt und poliert.
Das Besteck in der heutigen Form eines einheitlich gestalteten Bestecksatzes ist eine relativ späte Erscheinung; an der bürgerlichen Tafel hat es sich erst im 19. Jahrhundert durchgesetzt. Inventarmäßige Quellen des 18. Jahrhunderts zählen silberne Löffel und getrennt davon Paare von Messern und Gabeln auf. Die Laffe des Löffels war im 16. Jahrhundert noch rund, und den kurzen, stabförmigen Stiel umfasste man mit der ganzen Faust. Später wird der Stiel flacher und länger, die Laffe ovaler. Diese Entwicklung ist bei silbernen Löffeln früher zu beobachten als beim Zinnlöffel, der mit runden Laffen bis ins 19. Jahrhundert gefertigt wurde.
Kunsthandwerkliche Löffelmacher stelltengemeldete Löffel her, mit Verzierungen und Inschriften versehen, vorwiegend als wertvolles Geschenk und familiäres Erbstück. Bis in die Neuzeit hinein blieb er ein recht kostbarer Besitzgegenstand und wurde deshalb auch vererbt (wer also „den Löffel abgibt“,[4] stirbt). In manchen Gegenden Europas ist heute noch der Brauch üblich, dass derTaufpate einem Kind seinen ersten silbernen Löffel schenkt.
Für den Verzehr vonKaviar, gekochtem Ei und anderenschwefelreichen Lebensmitteln wurden Löffel vergoldet oder Löffel ausHorn,Bein oderPerlmutt verwendet, die sich nicht auf den Geschmack auswirken können und sich nicht – wie häufig bei Verwendung von Silberlöffeln beobachtet – durch den Schwefel verfärben. Ebenso sind Salzlöffel entweder nicht aus Silber oder mindestens die Laffe ist vergoldet. Bei Löffeln ausEdelstahl tritt das Problem der Verfärbung nicht auf.
Vor allem in Asien sind Löffel ausKeramik oder Porzellan weit verbreitet. Diese sind meist unten abgeflacht, was sich ursprünglich von selbst aus dem Brennvorgang ergab.
Die historischenLöffelritter führten einen Löffel als Wappenzeichen.
- Esslöffel
- Form und Ornamentik älterer Löffel
- Tibetischer Löffel
- Hölzerner Esslöffel (16. Jahrhundert)
Liste der Löffel-Arten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Apostellöffel (meist silberner oder versilberter Löffel, an dessen Stielende sich eine Apostelfigur o. ä. befindet)
- Barlöffel (langstieliger Löffel zur Zubereitung vonMixgetränken)
- Butterlöffel (vorne gezackt profilierte Randkante zum schabenden Erzeugen einer gerillten Butterlocke auch von relativ fester, kalter Butter)
- Cocktaillöffel, auch Limonadenlöffel (langstieliger Löffel zum Umrühren von Mixgetränken und Auslöffeln von kleinen Obststücken etc. bei hohen, schlanken Gläsern, der vorwiegend bei Cocktails genutzt wird)
- Dessertlöffel, auch Kompottlöffel (kleiner Esslöffel)
- Eierlöffel (aus Horn oder Bein oder vergoldet, da Silber rasch mit schwarzemSulfid anlaufen würde; tropfenförmigere Laffe)
- Eislöffel (mit fast geradliniger Vorderkante, um beim Essen damit schmelzendesSpeiseeis abzuschaben)
- Joghurtlöffel (mit einem besonders langen Stiel; entspricht etwa dem Cocktaillöffel)
- Espresso-/Mokkalöffel (noch etwas zierlicher als der Kaffee- oder Teelöffel)
- Gemüselöffel (Vorlegebesteck)
- Gläschenlöffel (Löffel mit schmaler Laffe und langem Stiel; Teil eines Babybestecks)
- Gourmetlöffel (zum Auslöffeln der Sauce am Ende der Mahlzeit; ein Löffel mit flacher, unsymmetrischer Laffe)
- Grapefruitlöffel (Löffel mit kleinen Sägezähnen zum Essen halbierter Grapefruits)
- Honiglöffel, auch Honigheber oder Honigaufnehmer (ohne Laffe; meist aus gedrechseltem Holz, teils auch in Spiralform aus Metall oder Kunststoff)
- Kaffeelöffel (kleinerer Teelöffel)
- Kartoffellöffel (Vorlegebesteck)
- Kaviarlöffel (ebenso wie der Eierlöffel vergoldet oder aus Horn, früher ausSchildpatt)
- Kiwilöffel (kurz, scharfe Zacken an einer Seite der Laffe zum Halbieren derKiwi)
- Marmeladenlöffel (mit Randhalter zum Einhängen im Glas)
- Münzlöffel (meist silberner oder versilberter Löffel, dessen Laffe ganz aus oder mit einer gegebenenfalls verformten Münze gebildet wird. Im 18. und 19. Jahrhundert als Mokka-, Zucker-, Gewürz- oder Souvenirlöffel hergestellt)
- Probierlöffel (in der Gastronomie)
- Querlöffel (Löffel mit quer stehender Laffe zum Füttern eines Babys)
- Sahnelöffel (mit runderer Laffe und kleiner als der Suppenlöffel)
- Salatlöffel (aus dem zweiteiligen Salatbesteck)
- Salz-, Pfeffer- und Gewürzlöffel
- Saucenlöffel (besonders tiefe Tropfenform; zum Vorlegen von Saucen, neben der heute bekannteren Kelle)
- Spaghettilöffel (gelocht und mit vom Rand hochstehenden, gerundeten Zinken, die sich gut mit den Spaghetti verhaken)
- Suppenlöffel (großer Esslöffel)
- Suppentassenlöffel oder Bouillonlöffel (runde flache Laffe für die Suppentasse)
- Teelöffel
- Thunfischlöffel, auch Thunschaufel oder Fischkonservenlöffel (mittelgroßer Löffel mit geschlitzter oder gelochter Laffe, zum Entnehmen von in Öl oder Wasser bzw. Salzlake eingelegtenDosenfisch oderMeeresfrüchten)
- Zuckerlöffel (schaufelförmig, mit flacher Vorderkante, oft als Muschel gearbeitet)
- Grapefruitlöffel/-messer mit spezieller Spitze
- Moderner Honiglöffel („Honigheber“)
- Kiwilöffel mit Zacken an der Spitze
- Salatlöffel
- Moderner Teelöffel
Messer
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Überblick
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Messer – anfangs aus scharfkantigen Steinen – ist wohl ebenso alt wie der Löffel, allerdings weniger als Esswerkzeug, sondern zum Erlegen von Wild und zum vorherigen Zerkleinern in mundgerechte Portionen, die dann mit den Fingern gegessen wurden. Das Messer war wie der Löffel ein persönlicher Gegenstand; man trug beide zusammen in einem Lederfutteral, demBesteck, am Gürtel. Im antiken Rom kam das Messer schon ab etwa 90 v. Chr. als Essgerät bei Tisch in Mode. Die beiden wesentlichen Bestandteile eines Messers sind eine Klinge mit scharfer Schneide und ein die Hand schützender Griff.
Insgesamt werden von deutschen Klingenfabrikanten im 21. Jahrhundert etwa 2000 verschiedene Klingenformen für den Weltmarkt hergestellt. Die heutige Form der Dessertmesser und Tafelmesser zeigt eine Tendenz zurZivilisierung: Das vordere Ende der Schneide (die Spitze) ist abgerundet und die Schneide selbst kann mit einer kleinen Zahnung (Säge oder Welle) ausgeführt sein. Auch sind verschiedene spezielle Messer wieSteakmesser für gebratenes Fleisch in Verwendung, die meist etwas schärfer als die üblichen Besteckmesser sind. Für Fisch gibt es eigeneMesser, ohne Zahnung und mit stumpfer Schneide. Beim vorschriftsmäßigen Auflegen des Bestecks bei Tisch zeigt die Schneide immer zum Teller und nie vom Teller weg. Auch nach dem Essen zeigt die Schneide zum Esser und nie zum Gegenüber – früher wurde das als feindlicher Akt ausgelegt.[5]
Liste der Messer-Arten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Tafelmesser (größtes Essmesser)
- Menümesser (Zwischengröße; seit dem Zweiten Weltkrieg üblich geworden)
- Dessertmesser (kleineres Essmesser)
- Das Steakmesser ist ein Besteckmesser mit schmaler, leicht nach oben gebogener und besonders scharfer, meist 12 cm langer Klinge, gelegentlich auch mit Säge- oder Wellenschliff. Damit wird das zarte Steakfleisch beim Zerkleinern bei Tisch nicht gerissen, sondern geschnitten. Das Steakmesser ist heute eines der wenigen Gedeckmesser mit einer spitzen Klinge.
- Obstmesser (viel kleiner als Dessertmesser)
- Speiseschieber (Messer-Ersatz in einem Babybesteck)
- Tranchiermesser (viel größer als ein Tafelmesser, aus dem zweiteiligen Fleischvorlegebesteck)
- Tortenmesser (zum Schneiden und Servieren)
- Ein Butterstreicher oderkleines Brotmesser besitzt eineKlinge, die optimal für das Zerteilen und Streichen vonButter gestaltet ist. Die Stahlklinge ist breit, stabil, nicht zu lang und schlank zugeschliffen. Sie kann bei besseren Ausführungen leicht nach oben geschwungen sein. Die Schneide ist glatt, ohneSägeschliff und nur mäßig scharf. Die Spitze ist abgerundet und kann bei hochwertigen Modellen etwas verbreitert sein. DerGriff kann aus verschiedenen Materialien wieHolz,Metall oderKunststoffen, mit oder ohne Verzierung, bestehen; bei historischen Messern wurden auch natürliche Werkstoffe wiePerlmutt oderElfenbein verwendet. Er ist lang und kräftig ausgeführt und gestattet so eine sichere Führung mit der ganzenHand. Griff und Klinge sind in der Regel fest miteinander verbunden. In Abgrenzung dazu ist ein Buttermesser einVorlegebesteck.
- Ein Fischmesser ist ein Messer mit einer breiten Klinge ohne Schneide/Wate. Die stumpfe Klinge ermöglicht das Zerteilen eines Fisches, ohne Gräten zu zerschneiden, die Breite ermöglicht mit der breiten Fischgabel ein besseres Anheben desFischfilets. Alternativ kann der Gourmetlöffel als Fischmesser fungieren. Bei Nichtvorhandensein von Fischbesteck wurden früher zwei Gabeln eingedeckt.[6] Siehe auchAbschnitt Fischbesteck.
- Modernes Buttermesser aus Metall
- Skandinavisches Buttermesser(smörkniv) aus Holz
- Butterstreicher
- Fischmesser
Gabel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Beschreibung, Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eine Gabel besteht aus drei Teilen, dem Griff oder Stiel, an dem die Gabel angefasst wird, den Zinken und dem dazwischen liegenden Schiff, das Stiel und Zinken verbindet. Schiff und Zinken zusammen werden Kelle genannt.[7]
Kleine zwei-, drei- oder vierzinkige Gabeln sind in Europa schon aus römischer Zeit, etwa aus einem Schatzfund inVienne, bekannt. VonByzanz aus gelangten sie wohl durch Heirat zwischen Fürstenhäusern in dasItalien der Spätrenaissance.
In derBibel (1. Sam. 2, 13) wird erwähnt, wie Priester bei der Opferhandlung gegen die Vorschriften verstießen und mit einer Gabel mit drei Zinken Opferfleisch aus dem Kessel holten. Tranchiergabeln ahnliche Gabeln benutzten Quellen zufolge dieRömer zur Zeit der Antike zum Aufspießen von Fleisch. Essstäbchen und fünfzinkige Gabeln dienten nur zum Vorlegen; überwiegend aß man mit den Händen. VonByzanz, dem ehemaligenOströmischen Reich, gelangte die Gabel imFrühmittelalter zu denNormannen, die intensive Handelsbeziehungen mit den Byzantinern unterhielten. Das beweisen Funde von zwei- und dreizinkigen Fleischgabeln ausHaithabu[8] undBirka. Dabei waren große Gabeln der Wikinger eher Küchenwerkzeuge; zudem waren sie anders konstruiert, denn sie hatten seitliche Zinken. Der erste Bericht über Gabeln in Mitteleuropa stammt aus dem 11. Jahrhundert vom Hof desDogen Orseolo II. in Venedig. Der KirchenlehrerPetrus Damiani berichtete, dass eine Prinzessin ausByzanz sie eingeführt habe.[9] Er verurteilte diese neue Mode als „sündhafte Verweichlichung“.[10]
Kleine zweizinkige Gabeln benutzte der italienischeAdel im Mittelalter zunächst, um sich beim Essen von Obst nicht die Hände zu beschmutzen. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts nennt das Haushaltsinventar desKönigs von Frankreich zwölf Gabeln, zur selben Zeit besaß HerzogKarl von Savoyen nur eine einzige Gabel. Belegt ist, dass noch KönigMatthias Corvinus im 15. Jahrhundert mit den Fingern aß, ebensoAnna von Österreich und ihr SohnLudwig XIV. von Frankreich. Hier setzte sich die Gabel beim Adel später durch als in Italien.[11] In einemInventar des Klosters Michelsberg bei Bamberg aus dem Jahr 1486 wurde eine Gabel zum Aufheben von Fisch und Fleisch aufgeführt. Dies dürfte die früheste Nachricht im deutschen Sprachraum von einer Gabel im modernen Sinne sein. Zwei kleine silberne Gabeln, dieAnton Tucher 1508 erwarb, dienten hingegen dazu, beim Genuss von Konfekt und Bratbirnen sich nicht die Finger zu beschmutzen. Abgebildet wurde eine solche zweizinkige Gabel mit Horngriff bereits 1460 auf dem TafelbildBote des bayrischen Herzogs beim Bischof Ulrich vomMeister der Ulrichslegende.[12]
Um 1600 berichtete ein Chronist von einem Mahl in Frankreich: „Während ich einen saftigen Braten verzehrte, bemerkte ich vier Herren, die nicht ein einziges Mal das Fleisch mit den Fingern berührten. Sie führten Gabeln zum Mund und beugten sich tief über ihre Teller. Da ich keine Erfahrung besaß, wagte ich nicht, es ihnen nachzutun, und aß nur mit meinem Messer.“[13]
ImMittelalter wurde die dreizinkige Gabel lange Zeit von der katholischen Kirche abgelehnt, da sie als Symbol desTeufels angesehen wurde.[14] Allerdings könnte diese Darstellung als Erfindung gelten, da es keine zeitgenössischen Quellen gibt, die dies bestätigen würden.[15] Zudem galt sie allgemein als weibisch und geziert. Luther sagte 1518: „Gott behüte mich vor Gäbelchen.“Erasmus von Rotterdam präzisierte wenig später: „Was gereicht wird, hat man mit drei Fingern oder mit Brotstücken zu nehmen.“ Hildegard von Bingen verbot in ihren Klöstern den Gebrauch von Gabeln als dekadent. In italienischen Tischregeln vom Anfang des 17. Jahrhunderts heißt es: „Unsere Mitglieder mögen von ihrem Tisch Gabeln und Löffel verbannen. Hat uns die Natur nicht fünf Finger an jeder Hand geschenkt? Warum wollen wir sie mit jenen dummen Instrumenten beleidigen, die eher dazu geschaffen sind, Heu aufzuladen als das Essen?[16]“ Gleichwohl war immer eine große zweizinkige Bratenwendergabel im Gebrauch.
Vierzinkige Gabeln gab es seit dem 17. Jahrhundert inFrankreich. Zunächst nur in Italien, kam die Gabel im 16. Jahrhundert zunehmend als Essbesteck in Mode. Mitte des 17. Jahrhunderts kritisiertJohann Michael Moscherosch in seiner SatireWunderliche und wahrhaftige Geschichten Philanders von Sittewald die neue „Mode“ ebenfalls: „Diese Torheit, Salat mit der Gabel zu essen, haben die Vorfahren auch von den Welschen gelernt. […] Ich esse wie ein redlicher bayrischer Schwab, wozu solln mir denn sonst die Finger? Wie kann mir der Salat wohlschmecken, wenn ich ihn nicht mit den Fingern ess?“ (Moscherosch[13])
In den Klöstern war die Benutzung von Gabeln lange Zeit ausdrücklich untersagt.[13]
„Die Gabel als Teil des persönlichen Essbestecks setzte sich in Deutschland erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts in breiten Schichten durch. Im höfischen Bereich ist sie etwas früher als Vorlegegabel für Fleisch und vereinzelt alsKonfekt- oder Käsegabel nachzuweisen.“
Die durchgängig gleichzeitige Benutzung von Messer und Gabel beim Essen setzte sich erst relativ spät als Norm durch. „So wurde die Arbeitsteilung der Hände, bei der die linke Hand nicht nur unmittelbar beim Schneiden fester Speisen, sondern während des ganzen Ganges die Gabel hält, in großen Teilen der mitteleuropäischen Oberschichten erst im Laufe des 19. Jahrhunderts als allgemeinverbindlich durchgesetzt.“[18]
Das Essen mit Besteck, das nicht mehr amGürtel getragen wurde, sondern neben denTellern bereit lag, verbreitete sich mit Hilfe der durch dieIndustrialisierung ermöglichtenMassenproduktion der Besteckteile Ende des 19. Jahrhunderts auch in den unterensozialen Schichten.
Liste der Gabel-Arten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Tafelgabel (größte Essgabel)
- Mittelgabel (Zwischengröße, seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute)
- Dessertgabel (kleinere Essgabel, manchmal auch mit drei Zinken)
- Kuchengabel (viel kleinere Dessertgabel, eine linke Zinke zum Drücken ist meist breiter und stabiler)
- Konfektgabel (viel kleiner als Dessertgabel, oft nur mit drei Zinken)
- Obstgabel (spitz und dreizinkig, aus dem zweiteiligen Obstbesteck)
- Tranchiergabel (viel größer als eine Tafelgabel, aus dem zweiteiligen Fleischvorlegebesteck)
- Fischgabel (etwas kürzeres und breiteres Vorderteil, vier Zinken, manchmal zusätzliche Aussparung im Vorderteil)
- Pellkartoffelgabel zum verdrehsicheren Halten der heißen Knolle beim Schälen (Ursprünglich gedrechselter Holzgriff, kurzstielig und dreizinkig. Die drei 3 bis 4 cm langen Zinken aus spitz zugeschliffenem Runddraht mit kaum mehr als 1 mm Durchmesser verlaufen parallel entlang den Kanten eines gleichseitigen Prismas mit etwa 2 bis 2,5 cm Seitenabstand, knicken dann zur Mittelachse hin ab und laufen mittig, vermutlich innen verdrillt in das Holzheft)
- Austerngabel (zum Lösen des Austernfleisches von der Schalenunterseite und zum Essen der Auster)
- Hummergabel (sehr lang und schmal, Herausholen des Fleisches aus den Scheren und Beinen)
- Krebsgabel (zweizinkig und spitz, zum Festhalten der Krebse)
- Sardinenheber (auch Sardinengabel[19])
- Diverse Vorlegegabeln (meist zweizinkig, darunter auch eine Art mit „Ladegut-Abstreifer“)
- Pommesgabel (klein, zwei- oder dreizinkig, aus Holz oder Kunststoff, zum einmaligen Gebrauch gedacht)
Einweggabeln ausPolystyrol an Imbissständen können, in sehr fettreiche Wurst- oder Fleischstücke gestochen, die frisch vom Grill kommen, etwas erweichen und sich ein wenig verbiegen. Leichtes Besteck für Reise und Camping ist zumeist aus hitzebeständigerem und glatteremMelaminharz. Seit etwa 2010 isthölzernes Einwegbesteck, formgepresst aus dünnem Holz, am Markt. Es soll vor allem den sogenannten Plastikmüll vermeiden helfen. – Nobel, schwer und antibakteriell ist Besteck ausSilber oder mit Silberüberzug, das durch Schwefelwasserstoff langsam braunschwarz anläuft. Gebräuchlich in Haushalten ist rostfreies und nickelfreies, deshalb etwasferromagnetisches Besteck ausChromstahl. Zu Kriegsende und auch als leichte Militärausrüstung gab es Besteck aus Aluguss oder -blech, das jedoch später wegen des Verdachts der Schädlichkeit von Aluminium eingezogen wurde. In älteren Zeiten gab es auch eisernes Besteck, insbesondere Messer und Gabeln, die nicht rostfrei waren, weshalb sie sorgfältig trocken gehalten werden mussten und eher nicht mit sauren Lebensmitteln in Berührung kommen sollten. Eigene „Messertücher“, die natürlich vom Rostabwischen braun wurden, zeugen davon.
- Tafelgabel, Fischgabel, Dessertgabel
- Tranchiergabel
- Pellkartoffelgabel und -messer
- Pommes-Frites-Gabel aus Kunststoff
- Abstreifgabel
- Sardinenheber
Essstäbchen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Essstäbchen sind seit dem 18. Jahrhundert v. Chr. inChina belegt. Die etwa 25 cm langen Stäbchen ausJade,Bambus oderHolz mit stumpfem Ende werden paarweise in einer Hand gehalten und zangenartig zur Aufnahme mundgerecht vorgeschnittener Bissen verwendet, aber auch zum „Schaufeln“ direkt von der Schale in den Mund. Die Stäbchen werden auch inJapan,Korea undVietnam verwendet; diese Länder wurden kulturell maßgeblich von China beeinflusst. Darüber hinaus werden Stäbchen inAsien traditionell nicht verwendet, im Zuge einer kulturellenGlobalisierung haben sie sich mittlerweile jedoch auch in anderen asiatischen Ländern – und teilweise auch weltweit – als Ergänzung des Essbestecks etabliert, auch in Form vonWegwerf-Stäbchen.
Zangen und Zangenarten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zangen finden sich als Hilfsbesteck, das Essen von Schnecken, Spargel und Hummer erleichtern soll. Weiter verbreitet sind Zangen als Tranchier- und Vorlegebesteck zum Servieren und Portionieren von z. B. Eiswürfeln, Nudeln, Gebäck und Zuckerwürfeln. Auch die zangenartigenNussknacker und die zangenartigen Teesiebe lassen sich zu dieser Kategorie zählen.

- Eiszange
- Hummerzange
- Gebäckzange
- Nussknacker
- Schneckenzange
- Spaghettizange
- Spargelhalter, -zange
- Teezange/Tee-Ei-Löffel
- Zuckerzange
- Grillzange
Mischformen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
DerNeologismusGöffel bezeichnet eine Kombination aus Gabel und Löffel. Die analoge englische Wortschöpfung lautetspork, gebildet aus englischspoon („Löffel“) undfork („Gabel“). Der Göffel hat häufig die Grundform eines normalen Esslöffels, dessen vorderes Ende zu kurzen Gabelzinken geschlitzt ist. Er eignet sich gut fürEintöpfe mit Fleischeinlage. Es gibt Einweggöffel, hochwertige Modelle für den Haushalt und solche als praktische Ausstattung für Rucksackreisende. Außerdem gibt es die Variante des Klappgöffels, bei dem der Göffelkopf über ein mittiges,scharnierähnliches Gelenk auf den Stiel gelegt und zur Verwendung wieder ausgeklappt werden kann.
Mischformen mit einer schneidenden Funktion sind die „Nelson Messer-Gabel-Kombination“ und die „Kaisergabel“Wilhelms II. Im Grunde genommen gehören auch die Kuchengabel und der Grapefruitlöffel sowie das Käsevorlegemesser mit Gabelspitze in diese Kategorie. Messer-Gabel-Kombinationen werden im Englischenknork genannt (Wortbildung ausknife undfork), Löffel-Messer-Kombinationenspife (Wortbildung ausspoon undknife).
Die Dreifachkombination aus Messer, Löffel und Gabel heißt im Englischensporf, sie ist auch unter den MarkennamenSplayd undEazi-Eater bekannt. In einigen deutschen Regionen wird diese Kombination auch alsSchneidgöffel bezeichnet.
Zusammengesetzte Essbestecke können die unterschiedlichen Essgeräte entweder auf einer Seite kombinieren oder an beiden Enden mit unterschiedlichen Esswerkzeugen versehen sein, wie der Hummerspachtel mit Pike.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigte sichChristian Schnabel mit dem Erfinden von Mischformen von Essgeräten.
Spezielle Bestecke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fischbesteck
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasFischbesteck ist eine spezialisierte Form des Essbestecks zum Verzehr vonFisch. Es besteht aus einer etwas breiteren flachenGabel und einem stumpfen Schieber alsFischmesser. Aufgrund der Struktur des Fischfleisches ist keine besondere Schneideleistung erforderlich. Der Schieber erlaubt es, die Haut des Fisches vorsichtig zu entfernen, und zerschneidet auch keine Gräten, was potentiell gefährlich sein könnte. Die flache Form der Gabel erleichtert das Abheben des Fischfleisches von denGräten. Üblicherweise wird mit der Gabel in der linken und dem Fischmesser in der rechten Hand gegessen, entsprechend wird auch der Tisch eingedeckt.
Das Fischbesteck mit speziellem Messer wurde angeblich entwickelt, weil frühere Messer mit einer Klinge aus Kohlenstoffstahl versehen waren, was den Geschmack des Fisches beeinträchtigte. Die Klinge des Fischmessers war dagegen aus Silber oder versilbert. Da heutige Tafelmesser geschmacksneutrale Edelstahlklingen besitzen, ist ein separates Fischmesser nicht mehr notwendig; es wird letztlich – analog zur Regel,Spargel nicht mit dem Messer zu schneiden – nur noch aus Gründen der Tradition verwendet. Allerdings steht auch heute noch in einigen Fischkochbüchern die Empfehlung, ersatzweise zwei Gabeln zu decken, wenn kein Fischbesteck vorhanden ist. Nur bei Matjes und Bismarckhering wird ein normales Messer empfohlen, weil der Hering roh eingelegt wird.
Die Einführung des Fischbestecks und die Etiketteregel, Fisch nicht mit dem üblichen Essbesteck zu zerteilen, entstand jedoch erst sehr spät. Ende des 18. Jahrhunderts erwähnt ein französischer Autor, es sei unschicklich, Fisch und Pasteten mit dem Messer zu berühren. Im 19. Jahrhundert breitete sich diese Ansicht offenbar zunächst in Frankreich aus. In Deutschland lässt sich die neue Regel zum Besteckgebrauch bei Fisch vor 1870 nicht nachweisen, und erst seit dieser Zeit kamen im deutschsprachigen Raum Fischbestecke aus Silber auf.[20] „So ist die Anweisung, Fisch ohne Messer zu essen, zugleich ein Gebot, Fisch nur mit edlem Metall in Berührung kommen zu lassen; sein Ursprung bekommt schon hierdurch eine sozial distinktive Funktion.“[21] Da die Geschmacksbeeinträchtigung durch Stahlbesteck vorher jahrhundertelang in einschlägiger Literatur weder erwähnt noch beanstandet wird, lässt sich folgern, dass die Einführung spezieller Bestecke vor allem der Abgrenzung der Oberschicht von den unteren Schichten diente, die mittlerweile ebenfalls mit Messer und Gabel aßen. Das Fischbesteck erfüllte die Funktion einesStatussymbols.[22]
- Fischbesteck
- Vorlegebesteck für Fisch (Ende 19. Jahrhundert)
Hummerbesteck
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Für den Verzehr vonHummer werden gelegentlich spezielle Hummerzangen zum Aufbrechen der Schalen und sehr schmale Gabeln, sogenannte Hummergabeln, zum Herausholen des Fleisches aus den Scheren und Beinen, verwendet.
Kaffeebesteck
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Das Kaffeebesteck ist Teil von Tafelbestecken. Dazu gehören auch einige spezielle, erst im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte Gerätschaften, wie dasTortenmesser.[23] Traditionell gehört zum Kaffeebesteck außerdem derTortenheber, um die geschnittenen Kuchenstücke von der Platte zu heben und auf den Kuchentellern zu platzieren. Der Zucker imKaffee erfordert eineZuckerschaufel oder – beiWürfelzucker – eineZuckerzange, umgerührt wird mit einemTeelöffel. Bei Bedarf tritt noch derSahnelöffel in Aktion, bevor man sich mittelsKuchengabel dem Verzehr zuwenden kann.
Kinderbesteck / Esslernbesteck
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Für Kinder gibt es speziell geformte Besteckteile. In der Regel besteht ein Kinderbesteck aus einer Kindergabel, einem Kindermesser (bzw. Speiseschieber) und einem Kinderlöffel. Alle Besteckteile sind in Größe und Form für Kinderhände entworfen. Abgerundete Kanten und stumpfe Klingen verringern das Verletzungsrisiko. Zum Füttern von Babys gibt es spezielle Querlöffel und Gläschenlöffel mit verlängertem Stiel. In der Schweiz ist das Kinderbesteck oft ein Geschenk derPaten und wird manchmal mit dem Vornamen des Kindes graviert.
Militärisches Essbesteck
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Beim Militär werden spezielle Essbestecke verwendet. Hier wird der Fokus auf Durabilität und leichten Transport gelegt.
Schneckenbesteck
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Ein Schneckenbesteck dient zum Verzehr vongezüchtetenWeinbergschnecken. Mit der Schneckenzange werden die heißen, mit Schnecken undKräuterbutter gefüllten Schneckenschalen (Schneckenhäuser) so gehalten, dass die gegarten Schnecken mit einer kleinen, zweizinkigen Gabel herausgeholt und verzehrt werden können.
Vorlege- und Tranchierbesteck
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zum Essbesteck im weiteren Sinne gehört dasVorlege- und Tranchierbesteck. Diese Geräte dienen zur Darreichung von Speisen und zumTranchieren von Fleisch und Fisch. Beispiele für Vorlegebesteckteile sind das zweiteilige Salatbesteck, der Vorlegelöffel, der Kartoffellöffel, Sahnelöffel, die Zuckerzange und das Vorlegebuttermesser.
Verwendung als Maßeinheit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Essbesteckteile werden auch für einigeKüchenmaße herangezogen. Vor allem die gebräuchlichsten Löffelarten, aber auch das Messer dienen in vielen Rezepten auch zum Abmessen kleinerer Flüssigkeits- oder Pulvermengen:
- Alter Teelöffel (TL): ca. 5ml
- Kinderlöffel: ca. 10 ml
- Alter Esslöffel (EL): ca. 15 ml
Obige Richtwerte stellen nur sehr vage Mengenangaben dar. Zusätzlich ist es erforderlich, anzugeben, ob „gestrichene“ oder „gehäufte“ Löffel gemeint sind. (Ein Esslöffelgestrichen fasst durchschnittlich 12 ml). So enthält beispielsweise ein „gestrichener“ EL Salz etwa 10 Gramm und ein „gehäufter“ EL Salz ca. 15 Gramm. Anzumerken ist, dass bei den meisten Rezeptangaben die alten tiefen Löffelformen und nicht die modernen flachen Löffel gemeint sind. Auch im Mittelalter als „Esslöffel“ bezeichnete Löffel zum Bemessen von Zutaten waren nicht der heutige Esslöffel, und die Angabe „1 Esslöffelvoll“ entsprach meist einem Viertelciathus (was einem Viertelcochlear bzw. dem Fassungsvermögen einerligula, etwa 11 Milliliter, entspräche), konnte aber auch viel weniger bedeuten.[24][25] Die Messlöffel, die üblicherweise Babymilchpulver beiliegen, fassen etwas mehr als 15 ml.
So finden sich in aktueller Kochliteratur folgende Maße:[26]
- Moderner Teelöffel (TL): ca. 2,5 ml,
- Moderner Kaffeelöffel (KL): ca. 5,0 ml,
- Moderner Esslöffel (EL): ca. 7,5 ml.
ImNIST Guide to the SI wird der Esslöffel in 14,78676 ml sowie der Teelöffel in 4,928922 ml umgerechnet.[27] Mit dieser Definition sind die Volumina von Esslöffel und der Teelöffel ganzzahlige Teile der US-amerikanischenGallone, nämlich der 256. bzw. der 768. Teil.
FürCocktails sind Angaben inBarlöffel (BL) mit einem Volumen von ca. 5 ml (entsprechend dem alten Teelöffel) gebräuchlich.Zudem gibt es das Löffelmaß „Messlöffel (ML)“ mit 10 Gramm.
Ein noch ungenaueres Maß ist dieMesserspitze. Eine Messerspitze Pulver sind üblicherweise a. 0,1–0,5 g.
Materialien und Herstellung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Historische Grundstoffe
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Besteck wurde und wird aus einer ganzen Reihe von Materialien hergestellt: neben Holz, Bein, Horn, Perlmutt, Zinn, Messing und Aluminium vor allem aus Eisen (Stahl und Edelstahl), Silber und besonders für Einwegbesteck Kunststoff, seltener auch aus Glas und Porzellan, zum Teil in unterschiedlichen Materialkombinationen.
Silber
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Silber war jahrhundertelang das bevorzugte Material für Essbesteck. Das Metall ist säureresistent, seine Oberfläche wirkt antibakteriell, kann aber vonschwefelhaltigen Lebensmitteln wie Fisch oder Ei durchSulfidbildung dunkel werden. Fischbestecke aus Silber sind daher oft vergoldet. Eier- oder Kaviarlöffel werden aus diesem Grund häufig ausHorn oderPerlmutt hergestellt. Die Messerklingen sind in der Regel ausStahl, da Silber nicht ausreichend scharf geschliffen werden kann. In früherer Zeit wurde für Klingen Kohlenstoffstahl verwendet, der jedoch rosten kann und dann mühevoll geputzt werden musste. Heute wird meist rostfreies Material (siehe unten) verwendet.
In Deutschland istSolingen ein traditionelles Zentrum der Klingenherstellung, in Österreich dieSteiermark. Die industrielle Herstellung von Essbesteck begann inSheffield in Großbritannien. Bis ins 19. Jahrhundert wurde Silberbesteck in Handarbeit vonSilberschmieden hergestellt.
Versilbert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit dem 19. Jahrhundert können Bestecke auch durch das Verfahren derGalvanisierung versilbert werden.[28] Da solche Bestecke die Vorteile des Silberbestecks weitgehend bewahren, aber viel billiger sind, haben sie massiv silberne Bestecke heute weitgehend verdrängt. Um dem Käufer deutlich zu machen, wie viel Edelmetall in den Bestecken verarbeitet wurde, führte man um 1850 eine bindende und noch heute gültigeStempelung von versilberten Bestecken ein. Die gestempelte Zahl gibt an, wie viel Gramm Reinsilber ein Satz von 12 Tafelgabeln und 12 Tafellöffeln enthält. Am häufigsten ist die Stempelung 90, üblich sind auch 40, 60, 100 und 120. Auch Bestecke aus 800er Silber wurden galvanisch versilbert, da der Glanz des galvanischen Reinsilbers schöner ist als der Glanz desjenigen mit 800/1000Feingehalt.
Neusilber
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Da Silber teuer ist, wurden im 19. Jahrhundert Ersatzmaterialien für die Besteckherstellung entwickelt. Im Jahre 1824 kam inPreußen so genanntesNeusilber auf den Markt, das überhaupt kein Silber enthielt, sondern aus einerKupfer-Zink-Nickel-Legierung bestand. Etwa zur gleichen Zeit verwendete einUnternehmen inAue dasselbe Material unter der BezeichnungArgentan. Eine sehr ähnliche Zusammensetzung hatAlfénide der französischen FirmaChristofle. Ein anderes Silberimitat istBritanniametall ausZinn undAntimon.
Aluminium
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auf Grund der Rohstoffknappheit wurden imZweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit Bestecke oft ausAluminium hergestellt. Dieses Material wurde lange Zeit vorzugsweise in Betriebskantinen und Schulen derDDR verwendet. Es wurde neben Edelstahl- und Silberbesteck auch vomvolkseigenen BetriebABS produziert.[28]
Edelstahl
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Seit den 1920er Jahren wird Besteck zunehmend ausEdelstahl hergestellt, in Deutschland zunächst von der FirmaWMF, die seit 1922 Edelstahl vonKrupp unter demMarkennamenCromargan als Material für Küchengeräte verwendete. Seit den 1930er-Jahren brachte sie auch Edelstahlbesteck auf den Markt. Die sächsische Metallwarenfabrik Wellner & Söhne stellte 1929 auf derLeipziger Herbstmesse ihr Besteck ausNirosta vor. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde Edelstahlbesteck fast ausschließlich in Restaurants undKantinen verwendet, nicht in Privathaushalten. Es hatte den Ruf, ein billiger Ersatz für Silber zu sein.[28]
Kunststoff
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1907 entwickelte der belgische ChemikerLeo Baekeland den ersten vollsynthetischenKunststoff, der nach ihmBakelit genannt wurde. In der Folgezeit wurden vor allem in England und in Frankreich auch Bestecke aus Bakelit, aber auch aus anderen Kunststoffen gefertigt. Sie galten nicht als Ersatz für silberne Essbestecke, da die Produktion zunächst noch sehr kostspielig war. Ende der 1940er Jahre kam als neues MaterialAcryl auf den Markt; heute werden daraus Eierlöffel und Salatbestecke hergestellt, ansonsten fast ausschließlich Wegwerfbesteck, zum Beispiel inPortionsverpackungen fürSchnellimbisse oder aufFlugreisen. Die dänische FirmaBodum gehört zu den wenigen Herstellern, die aus Kunststoff auch hochwertige Haushaltsbestecke auf den Markt bringen, die vonDesignern entworfen werden.[28] Aus Kunststoff werden zudem Kinder- und Reisebestecke hergestellt.
Bestecksprache
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Durch dieBestecksprache zeigen Gäste in einem Restaurant durch die Lage von Messer und Gabel an, ob sie bei noch nicht ganz geleerten Tellern das Essen beendet haben und die Bedienung den oder die Teller abräumen kann, ob etwas von der Mahlzeit alsAnstandsrest zurückbleibt oder ob man noch weiteressen möchte.
DieRegeln sind nicht immer einheitlich; auch können sie von Land zu Land abweichen.[29][30][31]
Museen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jochen Amme:Historische Bestecke. Hrsg.: Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, Aachen 2014,ISBN 978-3-929203-72-1, S. 326
- Wolfgang Otto Bauer, Anatol Dreyer (Fotograf), Joan Clough (Übersetzer):Europäisches Besteck-Design 1948–2000. Design-Sammlung Bauer. Arnold, Stuttgart 2008.ISBN 978-3-89790-246-6. (deutsch, englisch)
- Gertrud Benker:Alte Bestecke. Callwey, München 1978,ISBN 3-7667-0426-5.
- Ryszard Bobrow:Altes Besteck. Krajowa Agencja Warszawa, Warschau 1982.
- Karl August Böttiger „Womit löffelten die Alten? Veranlaßt durch eine Frage über die schwarze Suppe der Spartaner“, in: ders.:C. A. Böttiger’s kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts, gesammelt und herausgegeben von Julius Sillig. Dresden und Leipzig 1838, S. 233–242,Digitalisat
- Hansjürgen Bulkowski:Liebe zur Sache. Die Dinge, mit denen wir leben. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2010,ISBN 978-3-86599-096-9, S. 57–58Esslöffel.
- Hannsferdinand Döbler:Kochkünste und Tafelfreuden. In:Kleine Kulturgeschichte. Orbis, München 2000 (Erstausgabe 1972),ISBN 3-572-01150-7, S. 155 ff.
- Karlheinz Graudenz, Erica Pappritz:etikette neu. 6. Auflage. Südwest-Verlag, München 1965.
- Alma Helfrich-Dörner:Messer Löffel Gabel seit wann? Hans P. Eppinger-Verlag, Schwäbisch Hall 1959.
- Friedrich Jaeger (Hrsg.):Enzyklopädie der Neuzeit. Band 1 ff. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005 ff,ISBN 3-476-01935-7 (Art.Besteck,Essen).
- Gert von Paczensky,Anna Dünnebier:Leere Töpfe, volle Töpfe. Die Kulturgeschichte des Essens und Trinkens. Knaus, München 1994,ISBN 3-8135-2082-X. S. 318.
- Udo Pini:Das Gourmet Handbuch. 3. Auflage. Könemann, Köln 2000,ISBN 3-8290-1443-0, S. 82–83.
- Susanne Prinz:Besteck des 20. Jahrhunderts. Vom Tafelsilber zum Wegwerfartikel. In:Die praktische Reihe zur Alltagskultur des 20. Jahrhunderts. Klinkhardt und Biermann, München 1993,ISBN 3-7814-0356-4. S. 14 ff.
- Reinhard W. Sänger:Das deutsche Silberbesteck. Biedermeier, Historismus, Jugendstil (1805–1918). Arnold, Stuttgart 1991,ISBN 3-925369-10-4.
- Bernd Scheel:Besteck. Battenberg, Augsburg 1996,ISBN 3-89441-308-5.
- Jürgen Schmitz:Besteck im Wandel der Zeit. Eine private Bestecksammlung. Re Di Romam, Remscheid 2010,ISBN 978-3-86870-178-4.
- Carl-Wolfgang Schümann:Silber aus Bremen. 150 Jahre Tafelbesteck von Koch & Bergfeld zu Bremen. Wienand, Köln 1990,ISBN 3-87909-096-3.
- Hasso Spode:Von der Hand zur Gabel. Zur Geschichte der Esswerkzeuge. In: Alexander Schuller, Jutta A. Kleber (Hrsg.):Verschlemmte Welt. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1994,ISBN 3-525-01424-4.
- Ulrike Zischka (Hrsg.):Die anständige Lust. Von Esskultur und Tafelsitten. Ausstellungskatalog. Edition Spangenberg bei Droemer-Knaur, München 1994,ISBN 3-426-26807-8, S. 68.
- Die feine Art, Fisch zu speisen. InWelt am Sonntag
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Geschichte der Gabel. Planet Wissen
- YouTube:Die unglaubliche Geschichte eines Löffels (vonGreenpeace; veröffentlicht am 22. Oktober 2015)
- Das Besteck in der Antike
- Eigenschaften eines Kinderbestecks
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Vom Gebrauch der Gabeln. In:Die Hausfrau, Wien, 30. August 1878
- ↑Duden:Laffe.
- ↑abFrank-Rainer Schurich:Wo ist mein großer Löffel?,Das Grundstück, Journal des VdGN, Heft 11/12, 2023, S. 18ff.
- ↑den Löffel abgeben imWiktionary
- ↑Norbert Elias:Über den Prozess der Zivilisation. Bern 1969, S. 164 ff. und 170ff. hat anhand zahlreicher Belege aus den Manierenschriften die in den Tischsitten enthaltenen Rituale und Tabus herausgearbeitet
- ↑Karlheinz Graudenz,Erica Pappritz:etikette neu. 6. Auflage. Südwest Verlag, München 1965, S. 375
- ↑Grundlegendes zur Gabel. Abgerufen am 21. März 2023.
- ↑Petra Westphalen:Die Eisenfunde von Haithabu. S. 158–160,ISBN 978-3-529-01410-9
- ↑Christoph Drösser: Teufelszeug zu Tisch. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
- ↑Gert von Paczensky, Anna Dünnebier:Leere Töpfe, volle Töpfe. Die Kulturgeschichte des Essens und Trinkens. München 1994, S. 318
- ↑Hannsferdinand Döbler:Kochkünste und Tafelfreuden. 1972, S. 155 ff.
- ↑Harry Kühnel:Die Sachkultur bürgerlicher und patrizischer Nürnberger Haushalte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. In:Trude Ehlert (Hrsg.):Haushalt und Familie in Mittelalter und früher Neuzeit. Vorträge eines interdisziplinären Symposions vom 6.–9. Juni 1990 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Mit einem Register von Ralf Nelles. Thorbecke, Sigmaringen 1991,ISBN 3-7995-4156-X, S. 15–31, hier: S. 22.
- ↑abcHannsferdinand Döbler:Kochkünste und Tafelfreuden. 1972, S. 157
- ↑Gabel. InLexikon des Mittelalters. München 1991
- ↑Die Gabel – ein Werkzeug des Teufels?, veröffentlicht am 1. Oktober 2014
- ↑Hilde Weiss:Zurück zu den Fingern. (Memento vom 4. November 2005 imInternet Archive) Geschichte der Esskultur
- ↑Ulrike Zischka u. a. (Hrsg.):Die anständige Lust. Von Esskultur und Tafelsitten. München 1994, S. 68
- ↑Thomas Schürmann:Tisch- und Grußsitten im Zivilisationsprozess. Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland. Münster 1994, S. 80
- ↑https://spiegato.com/de/was-ist-eine-sardinengabel
- ↑Thomas Schürmann:Tisch- und Grußsitten im Zivilisationsprozess. Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland. Münster 1994, S. 86 ff
- ↑Thomas Schürmann:Tisch- und Grußsitten im Zivilisationsprozess. Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland. Münster 1994, S. 88
- ↑Thomas Schürmann:Tisch- und Grußsitten im Zivilisationsprozess. Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland. Münster 1994, S. 101 ff
- ↑Claudia Horbas, Renate Müller:Silber von der Renaissance bis zur Moderne. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2000,ISBN 3-422-06283-1, S. 141
- ↑Henry E. Sigerist:Studien und Texte zur frühmittelalterlichen Rezeptliteratur. Leipzig 1923 (=Studien zur Geschichte der Medizin. Band 13), S. 175.
- ↑Vgl. auch Hans Jürgen Fahrenkamp:„Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält“. Die vergessenen Küchengeheimnisse des Mittelalters. München 1986, S. 17.
- ↑Max W. Giger:Nährstoff Fett: Rolle und Bedeutung. 1. Aufl. Wagner Verlag, Gelnhausen 2008,ISBN 978-3-86683-330-2, S. 92
- ↑Pamela L Corey:NIST Guide to the SI, Appendix B.8: Factors for Units Listed Alphabetically. In:NIST. 1. Februar 2016 (nist.gov [abgerufen am 16. Mai 2018]).
- ↑abcdSusanne Prinz:Besteck des 20. Jahrhunderts. Vom Tafelsilber zum Wegwerfartikel. München 1993, S. 14 ff
- ↑Zeichensysteme beim Essen. In: herr mika TAFELKULTUR. 21. September 2017, abgerufen am 18. August 2019 (deutsch).
- ↑Bestecksprache: Was Messer und Gabel bedeuten. 17. Februar 2020, archiviert vom Original am 17. Februar 2020; abgerufen am 24. August 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hogastjob.com
- ↑Eckart Roloff:Wie Messer und Gabel auf den Zeiger gehen können. Aufklärung über die Bestecksprache. In:Walter Hömberg (Hrsg.): Marginalistik. Almanach für Freunde fröhlicher Wissenschaft. Allitera Verlag, München 2019, S. 181–200,ISBN 978-3-96233-179-5.