Berverath
Berverath StadtErkelenz | |
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Koordinaten: | 51° 4′ N,6° 23′ O51.0738888888896.389722222222280Koordinaten:51° 4′ 26″ N,6° 23′ 23″ O |
Höhe: | ca. 80 m |
Einwohner: | 90 (30. Juni 2023)[1] |
Postleitzahl: | 41812 |
Vorwahl: | 02431 |
![]() Lage von Berverath im Abbaugebiet Garzweiler | |
![]() Berverath (2018) |
Berverath ist ein zuErkelenz gehörendes Dorf imKreis Heinsberg. Der Ort lag im Plangebiet desTagebaus Garzweiler und wurde daher seit 2016 nachBerverath (neu) umgesiedelt. Durch die Entscheidung von RWE im Oktober 2022, nach 2030 keine Braunkohle mehr zur Stromerzeugung einzusetzen, bleibt er erhalten.[2]
Berverath gehörte jahrhundertelang zur GemeindeKeyenberg und besitzt daher auch heute noch enge Beziehungen zu diesem Ort. Berverath ist stark landwirtschaftlich geprägt. Da das Dorf abseits der überörtlichen Verkehrswege liegt, besitzt es eine ruhige Atmosphäre.
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Berverath liegt in derErkelenzer Börde in 80 m Höhe überNN auf der Hauptterrasse. Im Norden und Osten fällt das Gelände zurNiers hin ab.
Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Folgende Dörfer liegen im Uhrzeigersinn um den Ort:Kuckum,Unterwestrich,Oberwestrich,Keyenberg,Lützerath,Holzweiler,Kückhoven,Wockerath,Terheeg undKaulhausen.
Geologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Untergrund liegentertiäreBraunkohleflöze.
Siedlungsform
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Berverath ist einStraßendorf.
Geschichte
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Ortsgeschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde nach dem HofBerveldroide benannt. Erstmalig 1377 erwähnt war diese burgartig befestigte Anlage mit Wall, Hecke und Graben der Stammsitz derer von Berverath. Im Dreißigjährigen Krieg wurde dieser Adelssitz zerstört und danach als unbefestigte Hofanlage wiederaufgebaut. Ob eine Vorburg existierte, ist nicht überliefert, jedoch zeigt dieTranchot-Müffling-Karte noch 1802 die Reste eines Grabens. Dieser Hof ist flächenmäßig etwa deckungsgleich mit den Hausnummern Berverath achtzehn und neunzehn und lag im Zentrum des Ortes, gegenüber derSt.-Josef-Kapelle. 1827 wurde das ehemalige Hofgelände auf mehrere Eigentümer verteilt.[3]
ImDreißigjährigen Krieg wurde die Ortschaft zerstört, sodass hier 1650 nur noch drei Familien lebten.
Kapitelshof
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1466 kaufte derOtzenrather Priester Heinrich Heister von den Edelherren vonFischenich am nördlichen Ortsende einen Hof, der seither dem KölnerStiftSt. Maria im Kapitol gehörte und in der Kölner Marienkirche einen Altar und einen Vikar unterhalten sollte. Entweder wurde dieser Hof verpachtet oder der Vikar wohnte selbst hier. ImTruchsessischen Krieg brannten 1586 die Hofgebäude ab und wurden erst etwa hundert Jahre später, im Jahr 1682 neu errichtet. 1802 wurde der Hof im Rahmen dernapoleonischen Besatzung eingezogen und zur Generierung von Einkommen der Ehrenlegion übergeben. 1815/1816 übernahm dann derpreußische Staat das Gut. 1818 wurde es versteigert und befindet sich seither in Privatbesitz.[4]
Umsiedlung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Berverath liegt im ursprünglich geplanten Abbaugebiet des vonRWE Power betriebenen Tagebau Garzweiler. Zusammen mitKeyenberg,Kuckum,Oberwestrich undUnterwestrich bildete Berverath die dritte Umsiedlungsphase im Plangebiet Garzweiler II. Die fünf Orte wurden seit 2016 gemeinsam an einen Standort nördlich von Erkelenz umgesiedelt. Der Umsiedlungsort für Berverath heißtBerverath (neu).
Die politische Entscheidung über die Weiterführung des Tagebaus Garzweiler wurde im März 2021 bis Ende 2026 ausgesetzt. Im Oktober 2022 gab RWE bekannt, die Vorkommen unter dem Ort nicht zu nutzen.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einwohnerzahlen der Ortschaft Berverath (Einwohnerzahlenentwicklung durch die Umsiedlung)
Jahr | Ew. |
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2016 | 117 |
2017 | 110 |
2018 | 93 |
2019 | 86 |
2020 | 74 |
2021 | 57 |
2022 | 75 |
Ortsname
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1170 wurde einBerrelderot in der Gründungsurkunde desKollegiatstiftesHeinsberg erwähnt. Nahm man früher an, dass es sich hierbei um Berverath handelte, wird dies in der neueren Literatur angezweifelt.
Unzweideutig ist die Erwähnung aus dem Jahr 1377 alsBerveldroide. Verschiedene Schreibweisen sind überliefert: 1386Bervelderade, 1398Bervelroide, 1536 Bervelrait und 1566Berverath.
Berveld ist auf den altdeutschen Personennamen Beroald (Bärwald) zurückzuführen. Der Ort ist also eineRodung des Bärwald und gehört zur Gruppe der Rodungsnamen.
Religion
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Die Bevölkerung ist mehrheitlichrömisch-katholisch und gehört seit dem Mittelalter zur Pfarre Keyenberg. 1909 errichtete Joseph Jansen auf eigenem Grundstück eineKapelle und schenkte sie der Pfarre. Die Kapelle ist demHl. Josef geweiht. Seit dem 18. Mai 1913 dürfenHeilige Messen abgehalten werden.
Dieevangelischen Einwohner gehören zur Gemeinde Wickrathberg.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Dieneubarocke St.-Joseph-Kapelle mit einem geschnitzten Holzaltar.
- Alte vierflügelige Bauernhöfe mitBacksteinfronten
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieAVV-Buslinie EK1 derWestVerkehr verbindet Berverath wochentags an Schultagen mit Erkelenz,Keyenberg undHolzweiler.
Zudem verkehrt der Multi-Bus seit dem 9. Juni 2024 kreisweit erweitert und zu einheitlichen Bedienzeiten. Mehr Informationen gibt es bei WestVerkehr.
Linie | Verlauf |
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EK1 | (Erkelenz ZOB →)Erkelenz Bf →Wockerath →Terheeg →Venrath →Kuckum → (Berverath →)Unterwestrich → Abzw. Oberwestrich →Keyenberg →Holzweiler →Kückhoven →Immerath (neu) →Bellinghoven →Erkelenz Bf (→ Erkelenz ZOB) |
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Karl L. Mackes:Erkelenzer Börde und Niersquellgebiet, Schriftenreihe der Stadt Erkelenz Nr. 6, Mönchengladbach 1985
- Barbara Karbig:Die Grundherrschaft desAachener Marienstiftes in Erkelenz, Erkelenz 1991
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Infoseite „Berverath“ auf garzweiler.com
- Virtuelles Museum der verlorenen Heimat
- Denkmale in der Stadt Erkelenz
- Kirchen und Kapellen in der Stadt Erkelenz
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Fortschreibung Bevölkerungsstand am 30.06.2023. (PDF; 230 kB) In: erkelenz.de. Stadt Erkelenz, 30. Juni 2023, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2023; abgerufen am 12. August 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.erkelenz.de
- ↑tagesschau.de:RWE zieht Braunkohle-Ausstieg auf 2030 vor, abgerufen am 4. Oktober 2022.
- ↑-- EBIDAT - Burgendatenbank des Europäischen Burgeninstitutes --. Abgerufen am 24. August 2024.
- ↑Wolfgang Lothmann: Kapitelshof in Berverath. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. 2017, abgerufen am 30. August 2024.