Berninagruppe
Berninagruppe | |
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![]() Berninagruppe von Nordosten mit Piz Palü, Bellavista, Piz Zupò, Crast'Agüzza, Piz Bernina und Piz Morteratsch | |
Höchster Gipfel | Piz Bernina (4048 m ü. M.) |
Lage | Engadin,Graubünden,Schweiz /Veltlin,Provinz Sondrio,Italien |
Einteilung nach | AVE: Östlicher Teil von66 SOIUSA: 15.III |
Koordinaten, (CH) | 46° 23′ N,9° 55′ O (790026 / 139939)46.3838888888899.90916666666674048Koordinaten:46° 23′ N,9° 55′ O; CH1903: 790026 / 139939 |
DieBerninagruppe oder meist nurdie Bernina ist eineGebirgsgruppe in denzentralen Ostalpen. Ihr höchster Gipfel, der4048 m ü. M. hohePiz Bernina, ist der einzigeViertausender derOstalpen.
Lage und Begrenzung
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Die Bernina erstreckt sich südlich desOberengadins vomMurettopass im Westen zumBerninapass im Osten. Ihr Hauptkamm ist Teil desAlpenhauptkamms undWasserscheide zwischenInn undDonau im Norden sowieAdda undPo im Süden. Im westlichen und zentralen Abschnitt verläuft über sie die Grenze zwischen derSchweiz undItalien. Ihr östlicher Teil ist auch auf der Südseite schweizerisch (Puschlav).
Die Gruppe «Südliches Bergell – Monte Disgrazia»[1] jenseits desPasso del Muretto zählt nicht zur Bernina im eigentlichen Sinne. Im Interesse einer gewissen geografischen Vereinheitlichung werden jedoch beide Berggruppen bisweilen zusammengefasst, so auch in derAlpenvereinseinteilung der Ostalpen unter dem Namen Bernina-Alpen.
Die Schutzhütten des Gesamtgebietes sinddort aufgeführt.
Name
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Herkunft des Namens ist bis heute ungeklärt.Barnyna war ein Flurname, der 1429 erwähnt ist, ebensoPernina (1538 erwähnt). Die Bedeutung des Namens ist nicht bekannt. Ein Personenname Bernin, als Bernini in Oberitalien verbreitet, war vermutlich Namensgeber der SiedlungBernina Suot und der angrenzenden Alp imVal Minor.[2]
Aufbau
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Nach Norden zieht vom Piz Bernina ein Bergkamm mit demPiz Morteratsch (3751 m). Östlich davon liegt dasVal Morteratsch, westlich dasVal Roseg.
Die Bernina besteht im Wesentlichen aus einer in Ost-West-Richtung verlaufenden Bergkette, die vomSassal Mason (3032 m) im Osten bis zumPiz Fora (3363 m) im Westen verläuft und im Piz Bernina ihren Höhepunkt hat. Wichtige Gipfel nach Osten hin sind vor allemPiz Zupò undPiz Palü, nach Westen hin vor allem derPiz Roseg und die deutlich niedrigerenPiz Glüschaint,Piz Tremoggia und Piz Fora.
Östlich des Piz Bernina zieht dasVal Morteratsch nach Norden, westlich – parallel dazu – dasVal Roseg. Zwischen diesen Tälern liegt ein nach Norden ziehender Bergkamm mit den HauptgipfelnPiz Morteratsch,Piz Tschierva undPiz Chalchagn. Es gibt zwei weitere prägnante Bergkämme, die vom Hauptkamm nach Norden abzweigen: Ein Kamm westlich des Val Roseg mit den HauptgipfelnPiz Corvatsch undPiz Surlej, und ein Kamm westlich desVal Fedoz mit den HauptgipfelnPiz Fedoz undPiz da la Margna.
Auf der Südseite bricht die Bernina ohne klare geografische Struktur in mehreren Absätzen und ausgesprochen schroff gegliedert durch die schluchtartigen Täler vonScerscen undFellaria gegen dasValmalenco, ein Seitental desVeltlins, ab. Im Südosten findet sich mit der Gebirgsgruppe um denPizzo Scalino (3323 m) die eigenständigste Untergruppe der Bernina. Tief durch denPass da Cancian (2463 m) von der Hauptgruppe abgetrennt, besitzt der Pizzo Scalino mit 860 m die mit Abstand grössteSchartenhöhe innerhalb der Berninagruppe nach dem Piz Bernina.
Geologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Bernina ist Teil einerunterostalpinen Decke, also einer Scholle aus kristallinem Gestein, die aus südlicheren Bereichen aufgeschoben wurde. Nordwestlich von ihr und an ihrem Südrand ist das tiefer liegende, vomOstalpin überschobenePenninikum sichtbar. Westlich schliessen sich ihr die Bergeller Alpen an, die ausGranit bestehen, der ins Penninikumintrudiert ist. Die Bernina bildet somit geologisch betrachtet das südwestliche Ende der Ostalpen. Weiter westlich finden die geologischen Strukturen der Bernina erst in derDent-Blanche-Decke der zentralenWalliser Alpen eine Art von Fortsetzung.
Gletscher
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Aus den grössten Firnbecken des Gebietes fliessen imVal Morteratsch die Zungen vonMorteratsch- undPersgletscher ab, die sich noch bis 2015 unterhalb derIsla Pers vereinigten. DasVal Roseg wird im oberen Teil vonTschierva- undRoseggletscher ausgefüllt. Beide Täler entwässern nordseitig über denFlaz in denInn. Im Osten liegen derPalü- und derCambrenagletscher, im Süden die Gletscher vonScerscen undFellaria.
Wie nahezu alle Alpengletscher sind auch die Gletscher der Berninagruppe im Rahmen derglobalen Erwärmung von umfassendem Schwund betroffen. Alle Gletscher der Gruppe haben in den letzten Jahrzehnten, insbesondere seit etwa 1990, deutlich an Länge und Masse verloren. So verkürzte sich bspw. der Morteratschgletscher zwischen 1900 und 2017 um etwa 2500 Meter.[3]
Panoramen zum Gletscherschwund
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bedeutende Berge über3500 m
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Piz Bernina,4048 m
- Piz Zupò,3995 m
- Piz Scerscen,3970 m
- Piz Argient,3943 m
- Piz Roseg,3935 m
- Bellavista,3921 m
- Piz Palü,3899 m
- Crast’ Agüzza,3870 m
- Piz Morteratsch,3751 m
- Piz Cambrena,3606 m
- Piz Glüschaint,3594 m
- La Sella,3584 m
- Piz Tschierva,3545 m
Galerie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Sellagrat mit Sella- undRoseggletscher, 2005
- Fuorcla Surlej, Blick auf Berninagruppe, Juli 2020
- Morteratsch- undPersgletscher 2005, inzwischen sind die Gletscher getrennt
- Fuorcla Surlej, Panorama mit Berninagruppe, Juli 2020
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Berninagruppe auf der Plattform ETHorama
- Videoimpressionen Berninagruppe
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Ruedi Meier, Peter Alig:Alpinführer Bündner Alpen 4. Südliches Bergell - Disgrazia. 6. Auflage. Weber Verlag, Thun / Gwatt 2006,ISBN 978-3-85902-252-2.
- ↑Martin Bundi: Piz Bernina. In:Historisches Lexikon der Schweiz. 10. Juli 2010, abgerufen am6. Juni 2019.
- ↑Die Gletscherinitiative will die CO2-Reduktion in der Verfassung verankern – den Klimastreikenden geht das zu langsam. Neue Zürcher Zeitung, 31. Januar 2019, abgerufen am 31. Januar 2019 (Schweizer Hochdeutsch).