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Berninabahn

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St. Moritz–Tirano
Bernina Express mit zweiRhB ABe 4/4 III am Lago Bianco
Bernina Express mit zweiRhB ABe 4/4 III am Lago Bianco
Strecke der Berninabahn
Streckennummer (BAV):950
Fahrplanfeld:950
Streckenlänge:60,688 km
Spurweite:1000 mm(Meterspur)
Stromsystem:1 kV =
MaximaleNeigung: 72 
MinimalerRadius:45 m
Streckengeschwindigkeit:65 km/h
Zweigleisigkeit:Poschiavo Nord–Poschiavo
(bis 2018)
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
0,00St. Moritz(S. Murezzan)
St. Moritzersee
1775 m ü. M.
Abzweig geradeaus und nach linksStrecke quer
RhBnach Samedan (Thusis)
Brücke über Wasserlauf
Inn (En) (64 m)
Tunnel
Charnadüra II (689 m)
Haltepunkt / Haltestelle
2,03Celerina Staz1717 m ü. M.
Kulminations-/Scheitelpunkt
2,29Riva da God, Sohlenpunkt1717 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
3,51Punt Muragl Staz(seit 1908 ?)
AnschlussMuottas-Muragl-Bahn
1728 m ü. M.
Abzweig geradeaus und von linksStrecke quer
RhBvon Samedan
Bahnhof
5,79Pontresina1774 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Ova da Roseg Viadukt (32 m)
Bahnhof
7,26Surovas1822 m ü. M.
BlockstelleBlockstelle rechts
11,81Alp Nuova1877 m ü. M.
Bahnhof
12,17Morteratsch1896 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Ova da Morteratsch (38 m)
Strecke nach linksStrecke von rechts
Ova da Bernina Viadukt (28 m)
Montebello-Kurve1958 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Ova da Bernina (20 m)
Bahnhof
15,72Bernina Suot2046 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
16,80Bernina Diavolezza(seit 1964 ?)
AnschlussLuftseilbahn Diavolezza
2082 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Ova da Bernina Bogenbrücke (10 m)
17,61Umtrassierung 1934
BahnhofStrecke (außer Betrieb)
17,87Bernina Lagalb(seit 1964 ?)
AnschlussLuftseilbahn Lagalb
2099 m ü. M.
Brücke über WasserlaufBrücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Ova da Minor (16 m)
Brücke über WasserlaufStrecke (außer Betrieb)
Untere Berninabachbrücke (37 m)
Brücke über WasserlaufStrecke (außer Betrieb)
Ova da Arlas (13 m)
Brücke über WasserlaufStrecke (außer Betrieb)
Obere Berninabachbrücke (31 m)
19,86
Kilometer-Wechsel
19,90
19,55
Fehlerprofil +347 m
Tunnel
Galerie Arlas(175 m)
Bahnhof
22,32Ospizio BerninaScheitelpunkt2253 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Lago Bianco (46 m)
Tunnel
Galerie Scala (140 m)
24,66Umtrassierung ~1925
Strecke von links (außer Betrieb)Kreuzung (Querstrecke außer Betrieb)Strecke nach rechts (außer Betrieb)
Kilometer-Wechsel
25,00
25,22
Fehlerprofil −224 m
Brücke über Wasserlauf
25,26Aqua da Pila (13 m)2207 m ü. M.
Tunnelanfang
[G 1] Scala (192 m)
Strecke (im Tunnel)
Galleria Lunga [G 2]
Tunnelende
Drago (54 m) [G 3]
Tunnelanfang
Galerie Grüm (264 m)
Strecke nach links (im Tunnel)Bahnhof querStrecke von rechts
27,09Alp Grüm2091 m ü. M.
Strecke von links (im Tunnel)Strecke quer (im Tunnel)Strecke querStrecke nach rechts
[G 4] Kehrtunnel Palü (254 m) [G 5]
Tunnel
[G 6] Stablini (289 m) [G 7]
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
29,51Stablini1934 m ü. M.
Strecke nach linksStrecke Tunnelanfang und querStrecke von rechts (im Tunnel)
[G 8] Kehrtunnel Val Pila (227 m) [G 9]
Strecke von linksStrecke querStrecke querStrecke nach rechts (im Tunnel)
Strecke nach linksStrecke von rechts (im Tunnel)
31,75Aqua da Pila Viadukt (32 m)1778 m ü. M.
Galerie Viadotto Pila (88 m)
Bahnhof
33,07Cavaglia1692 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Cavagliasch (10 m)
Tunnel
[G 10] Puntalto (46 m)
Blockstelle
Motta da Cadera1569 m ü. M.
Brücke
Lehnenviadukt (10 m)
Val Varuna I (149 m)Oberer Verona
Strecke nach links (im Tunnel)Strecke querStrecke querStrecke von rechts
Lehnenviadukt (20 m)
Strecke von links (im Tunnel)Strecke querBahnhof querStrecke nach rechts
38,18Cadera/ Lehnenviadukt (22 m)
Val Varuna II (147 m)Unterer Verona
1383 m ü. M.
Strecke nach linksStrecke von rechts (im Tunnel)
Lehnenviadukt (28 m) /Cavagliasco I (32 m, bis 1968)
Cavagliasco Sopra (33 m)
Strecke von links (im Tunnel)Strecke nach rechts (im Tunnel)
Balbalera-Kehrtunnel (122 m)
Cavagliasco (II) (20 m) / Cavagliasco Sotto (36 m)
Brücke
Lehnenviadukt (9 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
42,02Privilasco(1954 bis 2017)1119 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Varunasch (22 m)
Blockstelle
Poschiavo Nord1057 m ü. M.
Bahnhof
43,62Poschiavo
Depot und Werkstätte
1014 m ü. M.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Pradei1011 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
45,30Li Curt998 m ü. M.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
47,07Spinadascio973 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
47,96Le Prese/Lago di Poschiavo965 m ü. M.
Bahnhof
50,79Miralago965 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Poschiavino (23 m)
Doppelschleife Brusio
Strecke von linksStrecke quer
Strecke nach linksBahnhof querStrecke von rechts
53,88Brusio780 m ü. M.
Strecke von rechts
Strecke nach links und Anfang HochstreckeKreuzungStrecke nach rechts und Anfang Hochstrecke
Kreisviadukt Brusio (143 m)
Haltepunkt / Haltestelle
56,16Campascio637 m ü. M.
Abzweig geradeaus und nach linksBetriebs-/Güterbahnhof Streckenende und quer
57,34Campocologno Gbf558 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Poschiavino Bogenbrücke (14 m)
Bahnhof
57,65Campocologno553 m ü. M.
Brücke
DruckleitungKraftwerk Campocologno (18 m)
Grenze
58,14Staatsgrenze Schweiz–Italien530 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Poschiavino (25 m)
Kopfbahnhof Streckenende und querKopfbahnhof Streckenende
60,67Tirano
Übergang zurBahnstrecke Sondrio–Tirano
429 m ü. M.

Quellen:[1][2][3][4]
 nicht dargestellte Galerien (Tunnel-Verlängerungen):

  1. GalerieSassal Mason I (16 m)
  2. Galerie Sassal Mason II (348 m)
  3. Galerie Sassal Mason III (20 m)
  4. GaleriePalü Sopra (239 m)
  5. Galerie Palü Sotto (347 m)
  6. Galerie Stablini I (28 m)
  7. Galerie Stablini II (16 m)
  8. Galerie Val da Pila Sopra (213 m)
  9. Galerie Val da Pila Sotto (125 m)
  10. Galerie Puntalto (10 m)

DieBerninabahn (italienischFerrovia del Bernina,rätoromanischViafier dal Bernina), auchBerninalinie oderBerninastrecke genannt, ist eineeingleisigemeterspurigeEisenbahnstrecke derRhätischen Bahn (RhB) und war bis zumZweiten Weltkrieg eine eigenständige Bahngesellschaft (abgekürztBB). DieGebirgsbahn verbindet den KurortSt. Moritz imSchweizerKanton Graubünden über denBerninapass mit der italienischen StadtTirano. Sie gilt als höchsteAdhäsionsbahn derAlpen und – mit bis zu sieben Prozent Neigung – als eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt.

Die Berninabahn wurde gemeinsam mit derAlbulabahn am 7. Juli 2008 in die Liste desUNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Sie gilt als grenzüberschreitendes, gemeinsames schweizerisch-italienisches Welterbe.

Streckenverlauf

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St. Moritz–Berninapass

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In St. Moritz endet die Albulabahn. Wegen der unterschiedlichenBahnstromsysteme beginnt die Berninabahn zwar im selbenBahnhof, jedoch auf getrennten Gleisen und an unterschiedlichen Bahnsteigen. Die Bahn verlässt den Bahnhof in Richtung Osten und überquert auf einem 64 Meter langenViadukt denInn. Danach führt sie durch den 689 Meter langenCharnadüra-Tunnel II, den längsten Tunnel der gesamten Strecke. Die folgende StationCelerina Staz ist mit 1716m ü. M. der niedrigste Punkt auf der Nordseite des Berninapasses. BisOspizio Bernina wird die Strecke nun fast ununterbrochen ansteigen. Nachdem sie sich vom Inn abgewandt hat, erreicht sie die kleine Station Punt Muragl Staz. Rund 300 Meter weiter steht die Talstation der 1907 eröffnetenMuottas-Muragl-Bahn.

Steigungsdiagramm
Eigenwerbung auf einem Triebwagen der Berninabahn
Bahnhof St. Moritz vor dem Umbau: links das Perron der Berninabahn, rechts ein Zug der Albulabahn
Montebello-Kehre mit dem Morte­ratschgletscher und dem Piz Bernina mit demBiancograt (rechts der Mitte)

Der folgende BahnhofPontresina weist zusammen mit dem Bahnhof St. Moritz die Besonderheit auf, dass zwei verschiedene Stromsysteme innerhalb des RhB-Netzes zusammentreffen. Die Stammnetzzüge, welche dieStrecke von und nach Samedan befahren, benutzen im Regelfall die mit 11 kV elektrifizierten Gleise 1 und 2 und wenden am Hausbahnsteig, während die Berninabahnzüge die mit Gleichspannung überspannten Gleise 4 bis 7 benutzen. Die Fahrleitung des Gleises 3 ist seit 1981 zwischen beiden Spannungen umschaltbar.[5] Auf dem Gleis 3 wurden früher zwischen dem Stammnetz und der Berninabahn durchlaufende Züge, das betraf insbesondere dieBernina-Express-Züge, umgespannt. Heute werden die Fahrleitung und diezweisystemfähigen TriebwagenABe 8/12 während des Verkehrshaltes umgeschaltet.

Die Strecke wendet sich nun nach Südosten. Im Zug der Querung desRosegbaches wird für den Höhengewinn das Seitental ausgefahren. Nach der Station Surovas, die früherSans-Souci hiess, erreicht sie die Station Morteratsch etwa zwei Kilometer unterhalb desMorteratschgletschers. Bald danach folgt die weltberühmteMontebello-Kurve, an der die Strecke auf die Passstrasse trifft, die sie bis Ospizio Bernina begleiten wird. Vor der heute modernisiertenKreuzungsstelle Bernina Suot (früher deutschBerninahäuser) ist dieWaldgrenze erreicht. Die nächsten Stationen sind Bernina Diavolezza und Bernina Lagalb; sie sind Ausgangspunkte derLuftseilbahnen auf dieDiavolezza bzw. auf denPiz Lagalb.

Der folgende Abschnitt gilt als der interessanteste auf der Nordseite. In diesem Abschnitt ist die Route kurvenreich und wechselt von einer Talseite auf die andere. Zuerst wird der Berninabach auf der 37 Meter langenUnteren Berninabachbrücke überquert, anschliessend derArlasbach, ein Zufluss des Berninabaches. Über dieObere Berninabachbrücke wechselt die Strecke wieder auf die Ostseite. Die beiden Berninabrücken werden oft auchWildwestbrücken genannt, sie sind aber keineTrestle-, sondernPendelpfeilerbrücken – eine in der Schweiz wenig verbreitete Bauform. Südwestlich erheben sich derPiz Bernina undPiz Palü. Es folgt die 175 Meter langeArlas-Galerie, eine Schutzgalerie gegen Schneeverwehungen. An der Südwestseite erstrecken sich die kleineren SeenLej Pitschen undLej Nair. Direkt dahinter ragt die 15 Meter hohe und 283 Meter lange Staumauer desLago Bianco empor, die zugleich dieWasserscheide zwischenDonau undPo markiert. Die Wasserscheide ist auch die romanisch-italienische Sprachgrenze, was sich im Wechsel der Seenamen vom rätoromanischenLej zum italienischenLago zeigt. Ab hier sind auch die Stationsnamen italienisch.

Die Bahn führt am östlichen Ufer des Sees entlang und erreicht bei Ospizio Bernina auf2253 m ü. M. ihren höchsten Punkt. Damit ist die Berninabahn die höchste Eisenbahn-Alpenquerung. Sie wird ganzjährig befahren. Die oberirdische Trassierung einer Eisenbahn über einenHochgebirgspass stellt dabei eine Besonderheit dar; andernorts wurden dazu in der RegelScheiteltunnel errichtet. Eine vergleichbare Situation besteht bis heute bei drei weiteren Kulminationspunkten. Dies sind derOberalppass (Matterhorn-Gotthard-Bahn), derBrennerpass (Brennerbahn) und derBrünigpass (Brünigbahn). Kurz nach Ospizio Bernina überquert die Bahn die BrückeAm See; sie ist die dritte und längste Pendelpfeilerbrücke auf der Strecke.

Berninapass–Tirano

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Da der Abschnitt bis insPuschlav besonders stark von Schneeverwehungen betroffen ist, wurden ab der südlichen Staumauer des Lago Bianco zahlreiche Kunstbauten eingerichtet: die 140 Meter langeScala-Galerie, der 192 Meter langeScala-Tunnel, die mit 348 Metern noch längereSassal Mason-Galerie und der 54 Meter langeDrago-Tunnel.

OrtsdurchfahrtLe Prese, Blickrichtung Tirano
Kreisviadukt von Brusio
Vorbeifahrt an derBasilika Madonna di Tirano in Tirano

Nach derGrüm-Galerie wird der BahnhofAlp Grüm erreicht. Er liegt an der Waldgrenze und ist Ziel vieler Ausflügler, da von hier aus ein Blick ins Puschlav möglich ist. Von hier aus führt die Strecke mit einem Gefälle von bis zu 70 ‰ über mehrereKehren ins Puschlav hinunter. Da dies ohneZahnstange geschieht, gehört die Berninabahn zu den steilsten Adhäsionsbahnen.[6]

Gleich hinter der Station wendet sich die Strecke im engen 180°-Winkel, der sogenanntenHimmelskurve, und führt unterhalb von Alp Grüm durch dieObere Palü-Galerie. In einer weiteren 180°-Wende führt sie durch denPalü-Tunnel und anschliessend durch dieUntere Palü-Galerie. Es folgen weitere vier Kehren, bis die Strecke die StationCavaglia erreicht. Zwischen Alp Grüm und Cavaglia befindet sich seit 2001 auch die neue, automatisch arbeitende Kreuzungsstelle Stablini. Sie halbiert diesen verspätungsanfälligen Streckenabschnitt. Im Zickzackkurs geht es nun ab Cavaglia weiter talwärts über Cadera bis zur ehemaligen Haltestelle Privilasco (aufgehoben per 10. Dezember 2017). Ab hier lässt die Strecke die Kehren hinter sich und erreicht, immer noch mit Maximalgefälle, das Puschlav. InPoschiavo trifft sie schliesslich wieder mit der Passstrasse zusammen.

Der Bahnhof Poschiavo wurde auf Wunsch der Gemeinde etwas ausserhalb des Ortes errichtet. Er besitzt eineBetriebswerkstätte, in der auch einige historische Fahrzeuge der Berninabahn stationiert sind. Die verbleibenden rund 17 Kilometer bis Tirano sind teilweise noch nach Art einer Gebirgsbahn trassiert. In den engbebautenOrtsdurchfahrten von Sant’Antonio (auf circa 100 Metern) und Le Prese (auf circa 600 Metern) ist das Streckengleis ähnlich einerStrassenbahn mitRillenschienen in die Strassenfahrbahn eingebaut. Während erstere ampelgeregelt ist, verkehren die Züge Richtung Tirano in Le Prese als Besonderheit entgegen der üblichen Fahrordnung imLinksverkehr. Das heisst, sie kommen dort den nordwärts fahrenden Strassenfahrzeugen frontal entgegen; es gilt deshalb sowohl für den Bahn- als auch für den Strassenverkehr eineGeschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. Ursprünglich war die Berninabahn zwischen dem Weiler Sant’Antonio undMiralago sogar durchgängig auf der Strasse trassiert. Erst im Laufe der Jahre entstand auch in diesem Abschnitt, abgesehen von den beiden Ortspassagen, ein unabhängiges Trassee.

Nach der 1977 eingerichteten Haltestelle Li Curt erreicht die Strecke den Ort Le Prese, dessen Haltestelle sich mitten im Strassenplanum befindet. Zwischen Le Prese und Miralago führt die Strecke dem Ufer desPuschlaversees entlang, weshalb sich die Höhenlage von965 m ü. M. nicht verändert.

Unmittelbar nach dem Bahnhof vonBrusio liegt das steilste Stück, hier fällt die Bahn auf 200 Metern mit 7,2 %. Kurz danach führt die Strecke über das berühmteKreisviadukt von Brusio. Es folgt die Haltestelle der Ortschaft Campascio, die noch zu Brusio gehört. Hinter demGrenzbahnhofCampocologno, wegen der dort vorgenommenen Zollabfertigungen ein ungewöhnlich grosser Bahnhof, erreicht die Strecke schliesslich Italien. Ab dem Ortseingang von Tirano verläuft die Berninabahn auf einer Länge von circa 600 Metern wiederum mit Rillenschienen im Strassenplanum. Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Ortsdurchfahrten ist das Gleis hier aber durch Fahrbahnmarkierungen vom Individualverkehr getrennt. Nach Überquerung des Hauptplatzes des Stadtteils Madonna di Tirano, die ampelgesichert erfolgt, wechselt die Strecke wieder auf ein Eigentrassee, um kurz daraufihren Endbahnhof zu erreichen. Dort trifft die Berninabahn auf dienormalspurigeBahnstrecke Sondrio–Tirano der staatlichen italienischen InfrastrukturgesellschaftRete Ferroviaria Italiana (RFI).

  • Ausgangspunkt St. Moritz
    Ausgangspunkt St. Moritz
  • Bahnhof Pontresina
    Bahnhof Pontresina
  • Berninabahn zwischen Bernina-Lagalb und Ospizio Bernina (Oktober 2008)
    Berninabahn zwischen Bernina-Lagalb und Ospizio Bernina (Oktober 2008)
  • Bernina Express am Piz Albris (3165 m)
    Bernina Express amPiz Albris (3165 m)
  • Rhätischer Bahnhof in Tirano
    Rhätischer Bahnhof in Tirano

Geschichte

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Aktie über 500 Franken der Berninabahn AG vom 12. Juni 1913
Berninabahn mitPalügletscher im Hintergrund, um 1910
Beschwerlicher Winterbetrieb, um 1928
BB Ge 6/6 81 mit zwei Mitropa-Speisewagen

Nach der Fertigstellung der Albulaline wurde 1905 dieBernina-Bahngesellschaft (BB) mit dem Ziel gegründet, St. Moritz über den Berninapass mit Tirano zu verbinden. Nach Erteilung derKonzession 1906 erfolgte die Eröffnung von 1908 an in mehreren Teilabschnitten: am 1. Juli 1908 zwischen Pontresina und Morteratsch sowie zwischen Tirano und Poschiavo, am 18. August desselben Jahres zwischen Pontresina und Celerina Staz und zwischen Morteratsch und Bernina Suot, am 1. Juli 1909 zwischen Celerina Staz und St. Moritz sowie zwischen Bernina Suot und Ospizio Bernina. Erst am 5. Juli 1910 konnte mit dem schwierigsten Abschnitt zwischen Ospizio Bernina und Poschiavo die Gesamtstrecke eröffnet werden. Sie wurde von Anfang an elektrisch mit Gleichstrom betrieben; jedoch wurde 1935 die Spannung von 750 auf 1000 Volt erhöht.

Ursprünglich war die Berninabahn nur für den Sommerbetrieb vorgesehen. 1913/14 wurde jedoch der Winterbetrieb aufgenommen. Dies war aber mit erheblichen Problemen verbunden, sodass vermehrt Lawinenverbauungen errichtet wurden. Die Bahn stand in den ersten Jahren ihres Bestehens stets am Rande des Bankrotts. So betrugen die Kosten für die Bauaufwendungen bis 1915 rund 15 MillionenSchweizer Franken. Auch die 1928 erfolgte Einführung vonSpeisewagen, die durch dieMitropa bewirtschaftet wurden, und Pauschalangebote für Touristen konnten die kleine Gesellschaft nicht vor dem Ruin bewahren. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage wurde sie 1943 mitten im Zweiten Weltkrieg von der Rhätischen Bahn übernommen. Diese modernisierte die Strecke auch aus militärischen Überlegungen grundlegend und baute sie in der Nähe der Passhöhe komplett neu. Zuvor war dasTrassee an der Nordrampe des Berninapasses in Bögen verlegt worden, die denFahrgästen zwar spektakuläre Ausblicke ermöglichten, aber auch in winterlichenLawinenzügen lagen. Der Neubau schnitt diese Bögen ab,Fahrleitung undOberbau des alten Trassees wurden entfernt; derUnterbau ist im Hochgebirge aber heute immer noch sichtbar.

Als Ersatz hat die Rhätische Bahn ab Mitte der 1980er-Jahre begonnen, die landschaftliche und bahnbauliche Attraktivität der Berninabahn gezielt touristisch zu vermarkten. So ist der Streckenabschnitt Pontresina–Tirano Bestandteil des 1973 eingerichtetenBernina Express. Eine weitere Attraktion im Sommer sind die offenen Aussichtswagen, die schon zu Zeiten der Berninabahn verkehrten. Dazu wurden offene Güterwagen mit Bänken, Wagenübergängen und Einstiegen über Endbühnen versehen. Auf die Zwischennutzung als Güterwagen im Winter wird heute verzichtet; ausserdem hat die RhB 1990 weitere solche Wagen aus ausrangierten Gepäckwagen umgebaut.[7]

1989 musste der obere Cavagliasco-Viadukt durch einen Neubau in Stahl-Verbundbauweise ersetzt werden. Ursache war die mangelnde Tragfähigkeit der Steinbogenbrücke aufgrund starker Felsbewegungen im Bereich der Brücke, unter der der Cavagliasco fliesst. Neben der alten Brücke wurde der Neubau errichtet. Das alte Gleis wurde abgebaut und auf die neue Brücke verlegt. Das alte Trassee mit der alten Brücke ist jedoch erhalten geblieben; auf einen Abbruch wurde verzichtet (Lage46.3494310.05681).

2001 wurde auf dem Streckenabschnitt zwischenAlp Grüm undCavaglia wieder eine Kreuzungsstelle errichtet. Die Kreuzungsstelle Stablini (Bahnkilometer 29,5,1934 m ü. M.) bestand bereits von 1913 bis 1960. Sie befindet sich auf einer natürlichen Terrasse direkt unterhalb des Stablini-Tunnels und wurde 2001 nicht nur reaktiviert, sondern zu einem längeren zweigleisigen Abschnitt ausgebaut und mit Fernsteuerung und Gleichrichter mit Einspeisung ausgerüstet (Lage46.3735610.03712). Seitdem kann der Streckenabschnitt zwischen der Alp Grüm und Cavaglia jeweils gleichzeitig mit einem berg- und talwärts fahrenden Zug befahren werden. Dadurch können statt zwei nun vier Züge pro Stunde diese Strecke nutzen.

Im Jahr 2002 musste der untere Cavagliasco-Viadukt wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt werden. Am 15. Juli 2002 hatte man bei einer Brückeninspektion eine ungenügende Tragfähigkeit erkannt und die Brücke sofort gesperrt. Ursache für die Schäden an den Steinbögen waren massive Felsbewegungen. Um den Zugsverkehr weiterführen zu können, wurde zunächst eine Behelfsbrücke aus 120 Tonnen Stahl (Stahl-Fachwerkträger) errichtet. Dazu mussten rund 1000 Kubikmeter Fels gesprengt und provisorische Widerlager betoniert werden. Das alte Gleis wurde abgebaut und auf die neue Brücke verlegt. Die alte Brücke wurde gesprengt (Lage46.3490510.05743).

2004 wurde auf einer Länge von gut drei Kilometern die Strecke (Fahrleitung, Gleise) zwischen Ospizio Bernina und Alp Grüm erneuert. In den Jahren 2005 bis 2007 wurde die Station Alp Grüm umgebaut, mit einer neuen Fahrleitung ausgerüstet sowie in der Kurve auf der Südseite das Trassee verbreitert und ein Parallelgleis hinzugebaut zum Schutz vor Schneeverwehungen, die auf dem bestehenden Gleis im Winter häufig auftreten (da das neue Gleis teilweise weniger als einen halben Meter Abstand vom bestehenden Gleis hat, ist kein Parallelverkehr möglich). Von 2004 bis 2007 wurde die Station Surovas in mehreren Bauabschnitten total umgebaut. 2005 erfolgte der Totalumbau der Stationen Miralago und Cavaglia. In den Jahren 2005 bis 2007 wurden die Fahrleitung und die Strecke zwischen Stablini und Cavaglia instand gesetzt beziehungsweise erneuert. Von 2006 bis 2007 wurde die Station Morteratsch umgebaut. Schliesslich wurde 2007 auch die Fahrleitung der Station Ospizio Bernina ausgetauscht und modernisiert.

Im Jahr 2008 erneuerte die Rhätische Bahn in den Bahnhöfen Pontresina und Ospizio Bernina unter anderem Gleisanlagen und Bahnsteige. Die Stationen Ospizio Bernina, Morteratsch und Cadera wurden mit einem neuen fernsteuerbaren Stellwerk ausgerüstet. Eine neue Kreuzungsstelle Alp Nuova unterhalb der Station Morteratsch ermöglichte den Rückbau auf ein Perrongleis in Morteratsch.

Am 14. Dezember 2008 kam es zu einem grossen Felssturz oberhalb desKreisviaduktes von Brusio mit der Folge, dass die Bahnstrecke für 111 Tage aufgrund der massiven Zerstörung (Fahrleitungen, Schienen, Gleisbett, Bahndamm) unterbrochen war. Da sich in diesem Bereich oberhalb des Bahntrassees ein geologisch labiles Felsgelände mit viel losem Material befindet, wurde in der Folge dieses Felssturzes ein Auffangdamm errichtet, der herabfallendes Gestein so zurückhalten soll, dass kein Material mehr bis auf die Bahnanlagen gelangen kann.[8]

Im Jahr 2010 wurde das Jubiläum des 100-jährigen Betriebs auf der Berninalinie zwischen St. Moritz und Tirano von der Rhätischen Bahn mit verschiedenen Veranstaltungen gross gefeiert. Seit dem 14. April 2010 fährt eine Lokomotive derS-Bahn Zürich mit Werbung für die Berninabahn. Sie ist mit einem Bergmotiv und dem berühmten Kreisviadukt von Brusio bemalt und wurde vom Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn, Erwin Rutishauser, offiziell bei einer Sonderfahrt von Chur nachZürich vorgestellt. Zu diesem Jubiläum wurde 2010 der FernwanderwegVia Albula/Bernina eröffnet.

2011 wurde der Kreisviadukt von Brusio umfassend im laufenden Betrieb saniert. Dabei sanierte man alle Mauerwerksfugen und erneuerte die Gleise. Ausserdem wurden die oberen 80 cm des Viaduktes komplett abgetragen und erneuert sowie ein Stahlbetonschottertrog eingebaut, der mit Granitplatten verkleidet wurde. Um den Zugsverkehr nicht zu unterbrechen, führte man alle Arbeiten, die nicht bei Zugsverkehr ausgeführt werden können, in nächtlichen Sperrpausen durch.

Bei einem weiteren grossen Felssturz oberhalb des Kreisviaduktes von Brusio am 8. und 9. Januar 2013 bewährte sich der 2009 errichtete Schutzdamm, so dass die Schäden diesmal weit geringer waren als 2008 und der Fahrbetrieb bereits am 17. Februar 2013 – trotz einem längeren Zwangsunterbruchs der Aufräumarbeiten aufgrund des Winterwetters – wieder aufgenommen werden konnte.[9]

2017 wurde oberhalb des Bahnhofs Poschiavo ein Parallelgleis errichtet (zweigleisiger Abschnitt), um den Zugverkehr flüssiger abwickeln zu können.

Unfälle

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Am 22. März 1934 drückte in Bernina Suot eine Grundlawine den Führerstand des BCe 4/4 10 ein

Am 16. März 1920 wurde beiBernina Hospiz einSchneeschleuderzug, bestehend aus einer Dampfschneeschleuder, den beiden TriebwagenBCe 4/4 1 und BCFe 4/4 23 und einem Postwagen, von einerLawine erfasst. Die Lawine riss die Schneeschleuder und den ersten Triebwagen mit, während der zweite Triebwagen vom Druck der Schneemassen umstürzte. Acht Bahnangestellte kamen ums Leben. Die Mannschaft der Schneeschleuder erlitt tödliche Verbrühungen durch den ausströmendenHeissdampf.[10]
1934 wurde zum Schutz gegen Lawinen das Trassee zwischen Bernina Lagalb und Arlas auf die andere Hangseite verlegt.[11]

Am 22. März 1934 erfasste in Bernina Suot eineGrundlawine einen Dienstzug bei einerRäumfahrt auf der wegen Sturmwinden geschlossenen Bahnstrecke. Die beiden Angestellten auf dem von einem Triebwagen geschobenen Spurpflug fanden in der Lawine den Tod.[10]

In der Lawinennacht vom 28. Februar 1937 ereignete sich derLawinenunfall bei Alp Grüm, bei dem Bahnangestellte auf der Flucht aus einem festsitzenden Zug von einer Lawine erfasst wurden und dabei den Tod fanden.

Am 3. Januar 1951 riss eine Lawine unmittelbar bei der StationAlp Grüm einen Spurpflug und den TriebwagenBCe 4/4 9 mehr als 100 Meter in die Tiefe, wobei derBahnmeister ums Leben kam. Der Triebwagen konnte erst im Frühling geborgen wurden.[10][12]

Am 29. Juli 1953 fuhr ein Personenzug mit dem TriebwagenBCFe 4/4 38 kurz nachBernina Hospiz frontal in dieGe 4/4 182, die mit einem Güterzug aus Campocologno kam. Der Triebwagenführer verstarb kurz nach dem Unfall; fünf Reisende mussten in Spitalpflege gebracht werden. DerStationsvorstand von Bernina Hospiz hatte den Güterzug vergessen und den Personenzug abgefertigt.[10]

In der Nacht vom 6. auf den 7. März 1962 blieb ein Zug oberhalb Alp Grüm in einem starken Sturm stecken. Bei den Hilfeleistungen kamen der Bahnmeister und einVorarbeiter in einem Schneerutsch ums Leben.[10]

Am 19. September 2017 ereignete sich ein Bahnunfall unterhalb der Station Alp Grüm, der eine knapp einwöchige Streckensperrung zur Folge hatte. An einem Bauzug hatte sich bei Bauarbeiten ein Güterwagen gelöst und bei seiner anschliessenden Entgleisung die Galerie Palü Sopra schwer beschädigt (zerstörte Stützen sowie Schäden an der Überdeckelung).[13]

Fahrzeuge und Betrieb

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ABe 4/4 II mit grünen Wagen um 1980 im Bahnhof Ospizio Bernina
2010: ein neuer Allegra in Pontresina

Die Traktion der Züge sowohl im Personenverkehr als auch imGüterverkehr auf der Berninabahn war von Beginn weg in den Händen vonTriebwagen. Diese befinden und befanden sich gegenüber den Lokomotiven deutlich in der Überzahl. Während der Sommer- und teilweise auch während der Wintersaison mussten die Triebwagen aus Lastgründen in Doppelbespannung eingesetzt werden. Ab 1964 wurde dafür dieVielfachsteuerung genutzt, davor musste jedes Triebfahrzeug einzeln mit einem Wagenführer besetzt werden.

Die niedrige Spannung von 1000 Volt bedingt hohe Ströme, die nicht nur durch das Kettenwerk, sondern zusätzlich durch bis zu drei parallel zu diesem verlaufende Speise- und Verstärkungsleitungen geführt werden. Alle 400 bis 500 Meter wird von einem der drei auf den Fahrleitungsmasten abgestützten Leiterseile der Strom zur Fahrleitung geführt.[14]

Seit dem Frühling 2010 verkehren auf der Berninastrecke zweisystemfähige Triebzüge vom TypAllegra. Diese dreiteiligen Einheiten der GattungABe 8/12 bestehen aus zwei vierachsigen Triebwagen und einem dazwischen laufenden niederflurigen Mittelwagen. Sie können sowohl auf dem Stammnetz der Rhätischen Bahn mit 11'000 Volt Wechsel- als auch auf der Berninabahn mit 1000 Volt Gleichspannung verkehren. Dadurch ist es seit 2011 auch möglich, die Bernina-Express-Züge von Chur bis Tirano durchgehend zu bespannen. Durch den nicht mehr erforderlichen Lokwechsel verkürzte sich die Fahrzeit von Chur nach Tirano um rund fünf Minuten. Die Triebzüge verfügen jeweils über 24 Sitzplätze in der ersten und 76 Sitzplätze in der zweiten Klasse sowie über 14 zusätzlicheKlappsitze (Notsitze). Sie sind ausserdem behindertengerecht (zwei Rollstuhlplätze) und für denVelotransport ausgelegt (fünf Stellplätze). Unter Gleichspannung beträgt die maximale Leistung 2400 kW. Auf der Berninalinie ist eineAnhängelast von maximal 160 Tonnen zulässig. Begrenzender Faktor ist dabei nicht die Leistung des Triebzugs, sondern die maximale Zughakenlast und die Stromversorgung. Aufgrund der Spurweite und der engen Radien besteht beim Aufbringen zu grosser Zugkräfte durch die Lokomotiven die Gefahr, dass Wagen in Richtung Bogeninnenseite umgerissen werden. Um dies zu vermeiden, sind die betreffenden Abschnitte mit blauen Farbstreifen an Fahrleitungsmasten oder Tunneln markiert. Diese signalisieren dem Lokführer, die Zugkräfte seiner Maschinen dort nur begrenzt auszunutzen.[14]

Daneben werden im fahrplanmässigen Streckendienst sechsABe 4/4III eingesetzt. Nur noch aushilfsweise sowie für dienstliche Zwecke werden vierABe 4/4II und zweiZweikraftlokomotivenGem 4/4 eingesetzt. Die zweiABe 4/4I im historischen gelben Anstrich und die wieder aufgearbeitete LokomotiveGe 4/4 182 können mangels Druckluftversorgung nicht mehr mit modernen Wagen eingesetzt werden.

Zum Teil werden die anfallendenGüterwagen bis zum Erreichen der maximal zulässigen Anhängelast von 140 beziehungsweise 160 Tonnen den Personenzügen mitgegeben. Aus Sicherheitsgründen, zum Beispiel beim Transport gefährlicher Güter, müssen aber auch reineGüterzüge geführt werden. DerHandel mit Italien beschert der ursprünglich nur für den Touristenverkehr angelegten Bahn erhebliche Gütermengen, die mehrheitlich ausHeizöl,Treibstoffen und Holz bestehen. Darüber hinaus werden auch die regionalen Verkaufsgeschäfte des Puschlav teilweise mit der Bahn beliefert.

Im Winter kommt regelmässig eineDampfschneeschleuder zum Einsatz. Auch ihr Betrieb stellt eineTouristenattraktion dar, die Eisenbahnfreunde aus aller Welt anzieht.

Für die reguläre Schneeräumung kommen die SchneefräsenXrot mt 95403 und 95404, geschoben von derGmf 4/4 II, zum Einsatz.[15]

Im Zusammenhang mit der Lawinengefahr auf der Berninabahn entwickelte die Rhätische Bahn ein aussergewöhnliches Verfahren zur Beseitigung dieser hochalpinen Gefährdung. Im Spätwinter, wenn das Risiko des Lawinenabgangs am grössten ist, wird das Anrissgebiet der potentiellen Lawinen mitArtillerie beschossen, um sie kontrolliert zum Abgang zu bringen.

Der Fahrplan der Berninabahn ist das ganze Jahr über mit einemRegio pro Stunde und Richtung dicht gestaltet. Vorzeigeangebot der Strecke ist der inzwischen vollständig mitPanoramawagen ausgestatteteBernina Express. Unter diesem Namen fuhren im Jahresfahrplan 2013 je nach Saison täglich ein bis vier Zugpaare zwischen St. Moritz bzw. Pontresina und Tirano. Im Sommer 2013 benötigten die direkten Züge von St. Moritz nach Tirano zwischen 2:04 Stunden und 2:36 Stunden. Die Fahrt in der Gegenrichtung von Tirano nach St. Moritz dauert zwischen 2:05 Stunden und 2:42 Stunden.[16]

  • Panora­ma­wa­gen im Ber­ni­na-Ex­press
    Panora­ma­wa­gen im Ber­ni­na-Ex­press
  • Schneeräu­mung mit­tels Dampf­schnee­schleu­der Xrotd 9213 und Zwei­kraft­lok Gem 4/4
    Schneeräu­mung mit­tels Dampf­schnee­schleu­der Xrotd 9213 und Zwei­kraft­lok Gem 4/4
  • Die beiden Trieb­wagen im his­to­ri­schen An­strich füh­ren drei mo­der­ne Per­so­nen­wa­gen und zwei of­fe­ne Aus­sichts­wa­gen mit
    Die beiden Trieb­wagen im his­to­ri­schen An­strich füh­ren drei mo­der­ne Per­so­nen­wa­gen und zwei of­fe­neAus­sichts­wa­gen mit
  • Ein Aus­sichts­wa­gen im De­tail
    Ein Aus­sichts­wa­gen im De­tail

Trivia

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In Zusammenarbeit zwischen der Rhätischen Bahn undGoogle wurde mit der Berninabahn erstmals eine Bahnstrecke inGoogle Street View aufgenommen.[17][18]

Literatur

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  • Stefan Barandun; Verein Welterbe Rhätische Bahn (Hrsg.):Via Albula, Bernina. 10 Wanderungen durch das UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» (Wanderführer), Terra Grischuna, Chur 2010,ISBN 978-3-7298-1170-6.
  • Christoph Benz; Thomas Frister, Ernst Andreas Weigert (Hrsg.):100 Jahre Berninabahn. In:Eisenbahn-Kurier, Special. Nr. 96,EK, Freiburg in Breisgau 2010.
  • Hans Bodmer:Der Weg durch den Schnee. Vom Bau und den Anfangszeiten der Berninabahn. Teil 1. In:Eisenbahn Geschichte. 36, 2009, S. 64–68.
  • Hans Bodmer:Fahren im Extrembereich. Vom Bau und den Anfangszeiten der Berninabahn. Teil 2. In:Eisenbahn Geschichte. 37, 2009, S. 60–67.
  • Gian Brüngger, Tibert Keller, Renato Mengotti:Abenteuer Berninabahn. Terra Grischuna, Zürich/Chur 2010,ISBN 978-3-7298-1169-0.
  • Paul Caminada:Der Bau der Rhätischen Bahn.Orell Füssli, Zürich 1980,ISBN 3-280-01250-3.
  • Gion Caprez, Peter Pfeiffer:Die Goldenen Jahre der Berninabahn. AS Verlag & Buchkonzept AG, Zürich 2000,ISBN 3-905111-48-9.
  • Beat Moser, Peter Pfeiffer:Die RhB. Teil 2:Berninabahn und Bellinzona–Mesocco. In:Eisenbahn Journal. Special. Hermann Merker, Fürstenfeldbruck 1996,ISBN 3-922404-95-2 /ISSN 0171-3671.
  • Christian Tarnuzzer:Die Bernina-Bahn. Illustration nach Originalaufnahmen von D. Mischol, mit Übersichtskarte 1:100'000 der Bernina-Bahn. Ebner & Cie, Chur / St. Moritz 1909.
  • Andrea Tognina:Arbeiter am Bernina. Sozialgeschichte eines Bahnbaus, 1906–1910. Desertina, Chur 2010.
  • Hans G. Wägli:Schienennetz Schweiz: Strecken, Brücken, Tunnels. Generalsekretariat der SBB, Bern 1980, Höhenprofiltafel 405, S. 158.

Filme

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  • Von Pontresina, Oberengadin, nach Bernina Hospiz, Welt-Kinematograph, Freiburg i. Br., Deutschland 1909 oder 1910
  • Mit der Berninabahn, Welt-Kinematograph, Freiburg i. Br., Deutschland 1910er
  • Le Ferrovie del Bernina, Pasquali e C., Turin, Italien 1911
  • The Bernina Railway (Switzerland), Urbanora, Grossbritannien 1912
  • La Ferrovia del Bernina, Regie: Giovanni Vitrotti, Società Anonima Ambrosio, Turin 1913
  • Europe’s Winter Playground, Regie: Frederick Burlingham, British & Colonial Kinematograph Company, Grossbritannien 1913
  • Dallo Spluga al Bernina, Luca Comerio, Mailand, Italien 1914
  • Eine Fahrt mit der Bernina-Bahn (Schweiz), Sascha-Filmfabrik, Wien, Österreich 1914
  • Bernina-Express: Ins Paradies um fünf vor zwölf, Film vonRoman Brodmann, Stuttgart, S3 Abenteuer Eisenbahn 1984
  • In der SendungDie schönsten Bahnstrecken Europas, die bis Herbst 2013 nachts in derARD lief, war unter anderem eineFührerstandsmitfahrt auf der Berninabahn zu verfolgen. Nunmehr können derartige Aufnahmen beiYouTube abgerufen werden.
  • Auch inEisenbahn-Romantik undVolldampf wurde die Berninabahn porträtiert.

Weblinks

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Commons: Berninabahn – Sammlung von Bildern
Commons: Montebello-Kurve – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Hans G. Wägli:Schienennetz Schweiz und Bahnprofil Schweiz CH+.AS Verlag, 2010,ISBN 978-3-909111-74-9.
  2. Eisenbahnatlas Schweiz, Edition Schweers + Wall, EK-Verlag, 2024,ISBN 978-3-84466-441-6.
  3. map.geo.admin.ch mit Layern:swissTLM3D Eisenbahn (swisstopo),Schienennetz (BAV),Swissimage Zeitreise – Luftbilder (swisstopo) undZeitreise Kartenwerke – Topografische Karten (swisstopo).
  4. maps.trafimage.ch mit Layern:Infrastruktur SBB/Tochtergesellschaften undInfrastruktur übrige Bahnen.
  5. Hans Schweers, Henning Wall, Wolfgang Kunnes:Expresszüge auf schmaler Spur. Schweers+Wall, Aachen 1986,ISBN 3-921679-43-5, Teil Bernina-Express, S. 13
  6. Steiler als die Berninabahn sind in der Schweiz dieUetlibergbahn (SZU) mit 79 ‰, dasTram ins Albisgüetli (VBZ) mit 77 ‰, dieTrogenerbahn (AB) mit 75 ‰ und dieMontreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) mit 73 ‰. Hans G. Wägli:Schienennetz Schweiz. AS Verlag, Zürich 2010,ISBN 978-3-909111-74-9
  7. B 2091–93 1981 umgezeichnet aus Kkl 7125–27, 2094–95 1986 umgezeichnet aus Ek 6066–67, 2096–2102 1990 umgebaut aus D2 4030, 32, 34, 35, 39, 44, 45; gemäss VRS-Rollmaterialverzeichnis 1985 und 1990
  8. Geschäftsbericht 2009. (PDF; 6,1 MB) Rhätische Bahn, 2009, abgerufen am 24. August 2015. 
  9. Ab Sonntag rollen die RhB-Züge wieder. In:Südostschweiz. 15. Februar 2013.
  10. abcdeGian Brüngger:100-jährige Bergsteiger. Geschichte der ersten Triebwagengeneration BCe 4/4 und BCFe 4/4 der Berninabahn, Reihe: Loki-Spezial.Band 30. Lokpress, Zürich 2008,ISBN 978-3-9523386-1-2,S. 112–114. 
  11. Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina. (PDF; 3,1 MB) Kandidatur UNESCO-Weltkulturerbe. Dezember 2006, S. 73, abgerufen am 20. Oktober 2013. 
  12. Petra Siesage: Eine Winterreise mit der Bernina Bahn. Teil 3: Die Lawinennacht von Alp Grüm. In: Reflektion.info. Online-Magazin für Verkehr, Technik & Reisen. Abgerufen am 20. Oktober 2013. 
  13. Berninalinie der Rhätischen Bahn unterbrochen. In: barfi.ch. Archiviert vom Original; abgerufen am 20. Mai 2018. 
  14. abVideo (2 h 17 min) einer Führerstandsmitfahrt über die gesamte Streckenlänge aus der «RioGrande»-Videoserie, Herausgeber: VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck (aufYouTube am 9. April 2020 angesehen).
  15. Michael Nold:Die Infrastruktur-Diesellokomotiven Gmf 4/4 II der Rhätischen Bahn. In:Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 6/2018.
  16. Fahrplanfeld 950. (PDF; 199 kB) In: Offizielles Kursbuch der Schweiz. 6. März 2013, abgerufen am 2. Juni 2013. 
  17. Pressemitteilung vom 18. Oktober 2011 (Memento vom 4. Juni 2012 imInternet Archive) (PDF; 218 kB)
  18. Bernina Bahn. In: google.com. Abgerufen am 11. Dezember 2016. 

Historische Stadtzentren:
Assisi (mitBasilika,Sacro Convento und Gedenkstätten des Hl. Franziskus) (2000) |Florenz (1982) |Mantua undSabbioneta (2008) |Bedeutende Kurstädte Europas:Montecatini Terme (2021) |Neapel (1995) |Pienza (1996) |Rom (1980) |San Gimignano (1990) |Siena (1995) |Urbino (1998) |Verona (2000) |Vicenza (mit den Villen Palladios in Venetien) (1994)

Bauwerke:
Arabisch-normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalù und Monreale (2015) |Arkadengänge von Bologna (2021) |Botanischer Garten von Padua (1997) |Castel del Monte (1995) |Crespi d’Adda (1995) |Frühchristliche Baudenkmäler vonRavenna (1996) |Kathedrale von Modena,Glockenturm undPiazza Grande (1997) |Strade Nuove undPalazzi dei Rolli in Genua (2006) |Ivrea, Industriestadt des 20. Jahrhunderts (2018) |Machtzentren der Langobarden (2011) |Paduas Freskenzyklen aus dem 14. Jahrhundert (2021) |Palast des 18.Jahrhunderts von Caserta mit Park, demVanvitelli-Aquädukt undSan Leucio (1997) |Piazza del Duomo in Pisa (1987) |Residenzen des Königshauses Savoyen (1997) |Sacri Monti in Piemont und der Lombardei (2003) |Santa Maria delle Grazie mitLeonardo da Vincis „Abendmahl“ in Mailand (1980) |Die Sassi und der Park der Felsenkirchen vonMatera (1993) |Trulli von Alberobello (1996) |Villa d’Este in Tivoli (2001) |Villen und Gärten der Medici in der Toskana (2013) |Venezianisches Verteidigungssystem des 16. bis 17. Jahrhunderts (2017)

Archäologische Stätten:
Agrigent (1997) |Aquileia (mitBasilika des Patriarchen) (1998) |Etruskische Nekropolen vonCerveteri undTarquinia (2004) |Felsbilder der Valcamonica (1979) |Pompeji,Herculaneum undTorre Annunziata (1997) |Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen (2011) |Su Nuraxi di Barumini (1997) |Syrakus und die Felsnekropolis von Pantalica (2005) |Via Appia.Regina Viarum (2024) |Villa Adriana (1999) |Villa Romana del Casale (1997)

Kultur- und Naturlandschaften:
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas (2017, N) |Amalfiküste (1997, K) |Äolische Inseln (2000, N) |Ätna (2013, N) |Cilento und Vallo di Diano mitElea,Paestum und derKartause von Padula (1997, K) |Dolomiten (2009, N) |Ferrara und dasPo-Delta (1995, K) |Monte San Giorgio (2010, N) |Portovenere undCinque Terre mit den InselnPalmaria,Tino undTinetto (1997, K) |Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina (2008, K) |Spätbarocke Städte des Val di Noto (2002, K) |Val d’Orcia (2004, K) |Venedig undseine Lagune (1987, K) |Weinbaugebiete im Piemont:Langhe,Roero undMonferrato (2014, K)

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Normdaten (Geografikum):GND:4005803-7 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS) |VIAF:237679782

46.393410.0326Koordinaten:46° 24′ N,10° 2′ O; CH1903: 799482 / 141302

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