Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Beno Gutenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Beno Gutenberg

Beno Gutenberg (auch:Benno, *4. Juni1889 inDarmstadt,Deutschland; †25. Januar1960 inPasadena,USA) war ein deutscherSeismologe, der mit seinem Lebenswerk entscheidend zum heutigen Verständnis des Erdaufbaus beigetragen hat.

Leben

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Gutenberg studierte zunächst inDarmstadt und wechselte 1908 nachGöttingen mit dem Ziel eines Studiums derMeteorologie. Hier hörte erVorlesungen vonEmil Wiechert, der kurz zuvor das Institut fürGeophysik etabliert hatte. Bei Wiechert promovierte Gutenberg 1911 mit einer seismologischen Arbeit. Zwei Jahre später bestimmte Gutenberg aus seismologischen Untersuchungen den Radius desErdkerns. Seine Berechnung gilt noch heute als exakt. Die Kern-Mantel-Grenze wird daher besonders in der älteren Literatur auchWiechert-Gutenberg-Diskontinuität genannt.

Gutenberg wurde Mitarbeiter derInternationalen Seismologischen Assoziation inStraßburg. Während desErsten Weltkrieges fungierte er als Meteorologe bei der Truppe und wurde verwundet. Nach Ende des Krieges kehrte Gutenberg nach Straßburg zurück, wechselte aber später nachFrankfurt am Main, wo er 1926außerordentlicher Professor wurde. Zuvor gehörte er unter anderem mitKarl Erich Andrée,Gustav Angenheister,Immanuel Friedländer,Franz Kossmat,Gerhard Krumbach,Karl Mack,Ludger Mintrop,Peter Polis,August Heinrich Sieberg undEmil Wiechert zu den Gründungsmitgliedern der am 19. September 1922 inLeipzig gegründetenDeutschen Seismologischen Gesellschaft, der heutigen Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft.

In den folgenden Jahren veröffentlichte Gutenberg eine große Zahl von wissenschaftlichen Arbeiten. Obwohl er bereits weltbekannt und der führende Seismologe in Deutschland war, gelang es ihm nicht, eine ordentliche Professur zu erlangen. Seinen Lebensunterhalt verdiente Gutenberg, nachdem sein Vater gestorben war, als Geschäftsführer der väterlichen Seifenfabrik in Darmstadt. Es gibt Hinweise, speziell im Zusammenhang mit einem Berufungsverfahren auf die Nachfolge seines Doktorvaters Emil Wiechert in Göttingen im Jahre 1928, dass seinejüdische Herkunft dabei eine Rolle spielte, da die dortige Professorenschaft einen zu hohen Anteil von Juden im Lehrkörper befürchtete.[1]

Anstellung in Pasadena

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

1929 besuchte Gutenberg das Seismologische Labor im US-amerikanischen Pasadena, in das er ein Jahr später wechselte. Er erhielt die Professur für Geophysik amCalifornia Institute of Technology (Caltech), in welches das Seismologische Labor 1936 integriert wurde. Gutenberg wurde 1947 Direktor des Labors, das unter seiner Führung eine zentrale Rolle in der Erforschung vonErdbeben und der tiefen Strukturen der Erde einnahm.

Gemeinsam mitCharles Francis Richter erarbeitete er den Zusammenhang zwischen der Energiefreisetzung eines Erdbeben und dessen Magnitude: DieGutenberg-Richter-Skala, meist jedoch nur alsRichter-Skala bezeichnet. Ferner entdeckte Gutenberg die Zone niedriger Geschwindigkeiten im oberen Erdmantel, die heute alsAsthenosphäre bekannt ist. Die Grenze zwischen derLithosphäre und der Asthenosphäre wird daher als auchGutenberg-Diskontinuität bezeichnet. 1945 entwickelte er dieRaumwellen-Magnituden-Skala und dieOberflächenwellen-Magnituden-Skala zur Messung von Erdbeben-Magnituden, sowie 1956 zusammen mit Charles Francis Richter dieEinheits-Magnituden-Skala als Kombination beider.

Beno Gutenberg ging 1958 in den Ruhestand, setzte seine Forschung jedoch weiter fort. Er starb am 25. Januar 1960 im Alter von 70 Jahren an einer schwerenLungenentzündung als Folge einer Grippe-Infektion.

In Würdigung und im Andenken an den Forscher wird von derEuropean Geosciences Union (EGU) die nach ihm benannteBeno Gutenberg Medal verliehen.

Trivia

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das erste Mal, dass Gutenberg ein Erdbeben persönlich erlebte, war am 9. März 1933 beimLong-Beach-Erdbeben in Kalifornien, was er aber nicht mitbekam, da er sich zu dieser Zeit angeregt mitAlbert Einstein auf dem Caltech Campus unterhielt.[2]

Auszeichnungen und Ehrungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Seit 2003 trägt derGutenberg-Gletscher in der Antarktis seinen Namen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Die seismische Bodenunruhe und ihr Zusammenhang mit den Nachbargebieten, insbes. Geologie und Meteorologie, Berlin 1924.
  • Der Aufbau der Erde, Berlin 1925
  • Grundlagen der Erdbebenkunde, Berlin 1927
  • Seismicity of the Earth, gemeinsam mit Charles Francis Richter, New York 1941
  • Physics of the earth's interior, New York 1959

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Quellen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Leon Knopoff: Beno Gutenberg (Biographie im Onlinearchiv, National Academy of Sciences, Washington DC, USA)
  2. Knopoff, Nachruf auf Gutenberg in den Biogr. Memoirs Nat. Acad.
Personendaten
NAMEGutenberg, Beno
KURZBESCHREIBUNGdeutsch-amerikanischerSeismologe undGeophysiker
GEBURTSDATUM4. Juni 1889
GEBURTSORTDarmstadt,Hessen,Deutschland
STERBEDATUM25. Januar 1960
STERBEORTPasadena,USA
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Beno_Gutenberg&oldid=220605122
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp