Benedikt Vallendar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Benedikt Vallendar im August 2021 inBolivien

Benedikt Vallendar (*14. Februar1969 inBad Neuenahr-Ahrweiler) ist eindeutscherAutor.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Benedikt Vallendar wuchs imRheinland als Sohn einesLateinlehrers auf. Im Jahre 1988 legte er amAre-Gymnasium Bad Neuenahr-Ahrweiler dasAbitur ab.[1] Er beendete sein Studium 1996 inBerlin mit demErsten Staatsexamen für dasLehramt an Gymnasien in den FächernSpanisch undGeschichte und bestand 1999 inNiedersachsen die Erweiterungsprüfung für das FachNiederländisch.[1] Er wurde 2004 an derFU Berlin beiHagen Schulze mit einer Arbeit zur Rezeptionsgeschichte der südamerikanischen ReiseAlexander von Humboldts (1799–1804)promoviert.[2]

Vallendar unterrichtet alsBerufsschullehrer Spanisch,Politik und Geschichte, im Jahr 2017 an einemWirtschaftsgymnasium inSachsen.[3][4] Er ist Berichterstatter derInternationalen Gesellschaft für Menschenrechte und veröffentlicht Beiträge zu zeit- undkulturgeschichtlichen Themen u. a. im MonatsmagazinCicero, in derKatholischen Sonntagszeitung für Deutschland, dem DebattenmagazinThe European, dem InternetmagazinJustament und dem Internetauftritt derSteyler Missionare. Außerdem schreibt er für die konservativ-katholische ZeitungDie Tagespost, für dieKatholische Nachrichtenagentur und seit 2021 gelegentlichKolumnen für dieChristliche Medieninitiative Pro.[5]

Im Januar 2016 wurde Vallendar vonkubanischen Sicherheitskräften festgenommen und verhört, nachdem er im StadtbezirkMiramar der HauptstadtHavanna einen friedlichen Protestmarsch oppositioneller Gruppen begleitet hatte.[6][7]

DDR-Forschung

Gemeinsam mit Jenny Krämer veröffentlichte Vallendar mit demSachbuchLeben hinter Mauern. Über das Alltagsleben hauptamtlicher Mitarbeiter derStaatssicherheit einen Beitrag zu einem wissenschaftlich wenig erforschten Aspekt zurDDR-Geschichte.[8]Karl Wilhelm Fricke wies in derFrankfurter Allgemeinen auf das umfangreiche Aktenstudium der Autoren hin, kritisierte aber editorische Mängel – namentlich unpräzise Quellenangaben sowie das Fehlen von Literaturverzeichnis und Personenregister. Die durchgehende Bezeichnung des MfS alsGeheimdienst sei „sachlich falsch und ungewollt verharmlosend“.[9]

Philipp Springer vomStasiunterlagen-Archiv bemängelte hingegen beiH-Soz-Kult, dass das Werk wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genüge. Einschlägige Literatur sei teilweise vernachlässigt worden, die Kapitelstruktur sei irreführend, die Aktenauswahl nicht hinreichend erklärt und zu viele Aussagen seien nicht belegt worden. Den Autoren, die „eine Reihe von interessanten Quellenfunden“ liefern, komme jedoch, so die Rezension abschließend, „der Verdienst zu, die Notwendigkeit einer weiteren und fundierten, möglichst auch vergleichenden Erforschung des Alltags der hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter erneut aufgezeigt zu haben“.[10] Ines Weber von derUniversität Kiel merkte in derAnnotierten Bibliografie der Politikwissenschaft an, dass das Buch „essayistisch-journalistische Züge“ trage undsoziologischen Standards nicht gerecht werde.[11]

Publikationen (Auswahl)

  • mit Jenny Krämer:Leben hinter Mauern. Arbeitsalltag und Privatleben hauptamtlicher Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Klartext Verlag, Essen 2014,ISBN 978-3-8375-0959-5.
  • Zwischen Neuer und Alter Welt. Alexander von Humboldts Südamerikareise in der deutschen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008,ISBN 978-3-639-04006-7 (Druckversion von: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 2004:Die Rezeption der südamerikanischen Reise Alexander von Humboldts in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert).

Einzelnachweise

  1. abPromotion FU Berlin: Lebenslauf. Abgerufen am 5. Januar 2020. 
  2. Zur Promotionsarbeit, abgerufen am 5. Januar 2020
  3. Rundbrief 1/2010 (PDF; 658 kB), S. 3.
  4. Autoreninfo beimCicero-Magazin, abgerufen am 19. August 2021.
  5. Beitragsübersicht bei Israelnet
  6. Deutscher Journalist auf Kuba verhaftet. Deutschlandfunk, 25. Januar 2016, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. September 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschlandfunkkultur.de (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven) 
  7. Kuba: Demokratie-Aktivisten und Journalist aus Deutschland verhaftet. In: latinapress Nachrichten. 25. Januar 2016, abgerufen am 9. Oktober 2022. 
  8. Leben hinter Mauern aufperlentaucher.de Abgerufen am 30. Juni 2023.
  9. Karl Wilhelm Fricke:DDR-Staatssicherheit: Stasi im Getto.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 14. Oktober 2020]). 
  10. Philipp Springer: Rezension zu: J. Krämer u. a.: Leben hinter Mauern. Abgerufen am 4. Oktober 2019. 
  11. Leben hinter Mauern. Abgerufen am 8. Februar 2022 (deutsch). 
Personendaten
NAMEVallendar, Benedikt
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Publizist
GEBURTSDATUM14. Februar 1969
GEBURTSORTBad Neuenahr-Ahrweiler
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benedikt_Vallendar&oldid=254531904
Kategorien:
Versteckte Kategorie: