| Bell XV-15 | |
|---|---|
Bell XV-15 | |
| Typ | Kipprotor-VTOL-Experimentalflugzeug |
| Entwurfsland | Vereinigte Staaten |
| Hersteller | Bell |
| Erstflug | 3. Mai 1977 |
| Indienststellung | nur in Testreihen verwendet |
| Produktionszeit | nie in Serie produziert |
| Stückzahl | 2 |
DieBell XV-15 (Werksbezeichnung: Model 301) war einexperimentelles mitKipprotoren ausgestattetesVTOL-Wandelflugzeug desUS-amerikanischen HerstellersBell. Das Modell 301 entwickelte Bell Helicopter auf Grundlage des Modells 300 zu Testzwecken.
Wandelflugzeuge starten senkrecht mit nach oben ausgerichtetenRotoren wie einHubschrauber. Zur Aufnahme des Horizontalflugs werden die Rotoren dann um 90° nach vorne geschwenkt. Den Übergang vonSchwebeflug zu Horizontalflug bezeichnet man alsTransition. Im Horizontalflug liefern die Tragflächen denAuftrieb, während die Kipprotoren nur noch den Vortrieb erzeugen.Die XV-15 nutzt als Antrieb zweiTurboprop-Triebwerke, die in schwenkbaren Gondeln außen an den Tragflächenenden angebracht sind und diePropeller direkt antreiben.

Da die Versuche mit derBell XV-3 in den 1950er- und 1960er-Jahren zumindest teilweise erfolgreich verliefen, wurde Ende der sechziger Jahre ein neues Versuchsflugzeug mit der Bezeichnung „Model 300“ gebaut. Basierend auf diesem wurde erst im Januar 1977 das „Model 301“ fertiggestellt, dasBell zusammen mit der NASA entwickelt und gebaut hatte. Am 3. Mai 1977 wurde der erste Schwebeflug absolviert, aber erst 1979 gelang die erste Transition. Im Laufe der Entwicklung hatte auch dieArmy ihr Interesse angemeldet, und so bekam das Modell 301 die militärischeBezeichnung „XV-14“, was von derNASA aber abgelehnt wurde. Man hielt die mögliche Verwechslungsgefahr mit der damals erprobtenX-14 für zu hoch, und so wurde die Bezeichnung „XV-15“ vergeben.
Durch eine automatische Flugsteuerungs- und Stabilisierungsanlage konnten Stabilitätsprobleme, welche die XV-3 im Horizontalflug bei den damaligen Versuchen noch aufgewiesen hatte, gelöst werden, was zur Weiterentwicklung dieser Bauweise führte.
Bei Testflügen erreichte die XV-15 eine größte Reisegeschwindigkeit von 556 km/h in einer Höhe von 4877 Metern. Um 1983 gehörten Reisegeschwindigkeiten von 500 km/h über Land zur Routine.
1989 hatte das direkte Ergebnis der XV-15-Versuche Premiere: Zusammen mitBoeing hatte Bell dieV-22 „Osprey“ entwickelt. Diese befindet sich heute unter anderem im Dienst desUnited States Marine Corps.
Seit 2003 befindet sich eines der beiden Experimentalflugzeuge in einemLuftfahrtmuseum.[1]

| Kenngröße | Daten |
|---|---|
| Besatzung | 2 |
| Länge | 12,83 m |
| Spannweite | 17,42 m (bei drehenden Rotoren) |
| Höhe | 4,67 m |
| Rotorkreisdurchmesser | 7,62 m |
| Rüstmasse | 4350 kg |
| Startmasse | 5897 kg |
| Höchstgeschwindigkeit | 557 km/h |
| Dienstgipfelhöhe | 8840 m |
| Schwebeflughöhe | 2635 m (ohneBodeneffekt) |
| Reichweite | 825 km |
| Triebwerke | 2 × WellenturbinenAvco-Lycoming LTC1K-4K mit jeweils 1156 kW |