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Belgien

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Königreich Belgien
Koninkrijk België(niederländisch)
Royaume de Belgique(französisch)
FlaggeWappen
Wahlspruch:Eendracht maakt macht (niederländisch)
L’union fait la force (französisch)
Einigkeit macht stark (deutsch)
AmtsspracheNiederländisch,Französisch,Deutsch
HauptstadtBrüssel
Staats- und Regierungsformparlamentarische[1][2]Monarchie
VerfassungVerfassung des Königreichs Belgien
StaatsoberhauptPhilippe,König der Belgier
RegierungschefPremierminister
Bart De Wever (N-VA)
RegierungRegierungDe Wever
Parlament(e)Föderales Parlament (Senat undAbgeordnetenkammer)
Fläche30.688[3] km²
Einwohnerzahl11,8 Mio.(78.) (1. Januar 2024)[4]
Bevölkerungsdichte383 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung+0,7 %(Schätzung für das Jahr 2022)[5]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2024[6]
  • 664 Milliarden USD(23.)
  • 870 Milliarden USD(37.)
  • 56.221 USD(17.)
  • 73.609 USD(20.)
Index der menschlichen Entwicklung (HDI)0,951 (10.) (2023)[7]
WährungEuro (EUR)[8]
Unabhängigkeit4. Oktober 1830 (Proklamation),
19. April 1839 (internationale Anerkennung)
National­hymneBrabançonne
Nationalfeiertag21. Juli (Tag der Vereidigung vonKönig Leopold I.)
ZeitzoneUTC+1MEZ
UTC+2MESZ (März bis Oktober)
Kfz-KennzeichenB
ISO 3166BE, BEL, 056
Internet-TLD.be
Telefonvorwahl+32
Administrative Gliederung Belgiens in drei Regionen
Administrative Gliederung Belgiens in dreiRegionen
Administrative Gliederung Belgiens in dreiRegionen
Administrative Gliederung Belgiens in dreiGemeinschaften
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Belgien (amtlichKönigreich Belgien,niederländischKoninkrijk België/?,französischRoyaume de Belgique/?) ist einföderaler Staat inWesteuropa. Es liegt zwischen derNordsee und denArdennen und grenzt an dieNiederlande,Deutschland,Luxemburg undFrankreich. Belgien zählte am 1. Januar 2024 rund 11,8 Millionen Einwohner[9] auf einer Fläche von 30.688 Quadratkilometern. Mit 383 Einwohnern pro Quadratkilometer zählt Belgien zu den amdichtesten besiedelten Staaten. Der Grad derUrbanisierung Belgiens ist mit fast 98 Prozent der höchste in Europa.[10]Brüssel ist die Hauptstadt und Sitz derbelgischen Königsfamilie, derFöderalregierung sowie Zentrum derRegion Brüssel-Hauptstadt. Die bevölkerungsreichsteStadt istAntwerpen, gefolgt vonGent,Charleroi,Lüttich (Liège) und Brüssel.[11]

Seit derUnabhängigkeit 1830 undVerfassungsgebung 1831 ist Belgien eineparlamentarische Erbmonarchie[12][13][14] (siehe auchbelgische Monarchie). Die belgische Geschichte reicht allerdings viel weiter zurück: „Belgien ist ein Land mit einem jungen Staat, aber einer langen Geschichte“ (Christoph Driessen).[15] Belgien umfasst vier Sprachgebiete.[16] Der Norden des Landes mit denFlamen istniederländisches, der Süden mit denWallonenfranzösisches Sprachgebiet (vgl.Flämische undFranzösische Gemeinschaft). Die Region Brüssel-Hauptstadt ist offiziell zweisprachig, jedoch mehrheitlichfrankophon bewohnt.[17] Imdeutschsprachigen Gebiet inOstbelgien sindStandarddeutsch undwestmitteldeutsche Mundarten verbreitet (vgl.Deutschsprachige Gemeinschaft).

Der seit dem 19. Jahrhundert anhaltendeflämisch-wallonische Konflikt prägt die oft einander zuwiderlaufenden Interessen der Vertreter der beiden großen Bevölkerungsgruppen in derbelgischen Politik. DieSprachgesetzgebung ist eine Folge dieses Konflikts. Seit den 1970er-Jahren wird versucht, diesem Problem durch eineDezentralisierung der Staatsorganisation zu begegnen. Dazu wurde Belgien in einenBundesstaat, bestehend ausdrei Regionen und drei Gemeinschaften, umgewandelt. Die RegionenFlandern,Wallonien undBrüssel-Hauptstadt sowie dieFlämische, dieFranzösische und dieDeutschsprachige Gemeinschaft bilden seither das politische Grundgefüge des Landes. Der Staatsaufbau Belgiens gilt als komplex, da u. a. dieHoheitsgebiete der Regionen mit jenen der Gemeinschaften nicht deckungsgleich sind.[18] So überschneiden sich dieZuständigkeiten der Französischen und der Flämischen Gemeinschaft in der offiziell zweisprachigen Region Brüssel-Hauptstadt, und das kleine Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft gehört zur mehrheitlich französischsprachigen Region Wallonien. Jedoch strebt die Deutschsprachige Gemeinschaft die Ausgliederung aus Wallonien und die Erhebung zur gleichberechtigten vierten belgischen Region neben Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt an.[19][20]

Belgien ist Gründungsmitglied derEuropäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der heutigenEuropäischen Union (EU), deren wichtigste Institutionen in seiner Hauptstadt Brüssel ihren Sitz haben. Der belgische Staat ist neben den Niederlanden und Luxemburg Mitglied in der WirtschaftsunionBenelux.

Belgien ist ein hochentwickeltes Industrieland. Nach derListe der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt Belgien weltweit an sechzehnter, kaufkraftbereinigt an achzehnter Stelle. Nach derListe der Länder nach Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegt Belgien im Mittelfeld auf dem achzehnten Platz weltweit gemessen am Anteil am Bruttosozialprodukt. Aufsozialer Ebene bietet dasSozialsystem Belgiens umfassende Leistungen und solidarische Absicherung für bedürftige Bürger und Beihilfen für Menschen mit Behinderungen.[21]

Landesname

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Der NameBelgien begründet sich auf die römische ProvinzGallia Belgica. Dieser nordöstliche TeilGalliens wurde von Stämmen keltischer (d. h. dieBelger) und germanischer (d. h.Germani cisrhēnani) Herkunft bewohnt. Im 18. Jahrhundert galt das französische Adjektivbelge oderbelgique als Entsprechung vonNederlands ‚niederländisch‘; der kurzlebige unabhängigeBelgische Staat von 1790 hieß z. B. auf FranzösischÉtatsbelgiques unis und wurde auf Niederländisch meistVerenigdeNederlandse Staten genannt. Später beschränkte sich der Gebrauch vonbelge undbelgique zunehmend auf die südlichen Niederlande, das heutige Belgien.

Geographie

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Laut den Berechnungen desKöniglichen Belgischen Instituts für Naturwissenschaften hat Belgien eine Fläche von 30.688 km². Davon umfasst

25 % der Landfläche Belgiens werden für Landwirtschaft genutzt.

Geologie und Geomorphologie

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Naturräumliche Gliederung Belgiens

Relief Belgiens

Das Relief Belgiens zeigt eine deutliche Unterscheidung zwischen dem Norden und dem Süden des Landes. Während der Norden (Flämische Region) im Wesentlichen aus Ebenen besteht, die nicht über 100 m Höhe hinausgehen, zeichnet sich der Süden (Wallonische Region) durch ein stärker ausgeprägtes Relief aus, bedingt durch das Ardennenmassiv. Dieses liegt vollständig südlich der Sambre-Maas-Furche und erreicht regelmäßig Höhen von über 500 m, mit dem höchsten Punkt des Landes am Signal de Botrange mit 694 m.

Naturräumliche Gliederung

Belgien wird nach Höhenlage in Nieder-, Mittel- und Hochbelgien eingeteilt.

  • Niederbelgien (0 bis 100 m Höhe), im Norden gelegen, besteht aus sandigen oder sand-lehmigen Böden (Dünen, Polder, Flandern, Kempen). Der belgische Nordseestrand erstreckt sich über 67 km. An einigen Stellen ist der Strand bei Ebbe über 500 m breit. Es handelt sich um einen gleichmäßig feinen Sandstrand, ohne Kiesel oder Felsen. An vielen Stränden finden sich Wellenbrecher.
  • Mittelbelgien (100 bis 200 m Höhe, mit dem höchsten Punkt bei 212,24 m) umfasst von Westen nach Osten die niedrigen lehmbödigen und teilweise lössbödgigen Ebenen von Hennegau, Brabant und Hesbaye.
  • Hochbelgien (über 200 m Höhe), südlich der Sambre-Maas-Furche gelegen, umfasst den Condroz, die Fagne-Famenne, die Calestienne, das Gebiet zwischen Vesdre und Maas (auch bekannt als Herver Land), die Ardennen und das belgische Lothringen.

Südlich der Sambre-Maas-Furche ist das Fundament deutlich älter und komplexer. Daspaläozoische Grundgestein tritt durch dievariszische Faltung und späterer Erosion in weiten Teilen offen zutage. Die dortigen Böden sind Ergebnis der Verwitterung der offenliegenden paläozoischen Gesteine. Nördlich der Sambre-Maas-Furche ist das paläozoische Grundgebirge nicht offen aufgeschlossen und wird durchSedimentgesteine aus demTertiär undQuartär überdeckt.

Küstenlandschaften

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Im Gefolge der nacheiszeitlichenFlandrischen Transgression kam es zur Bildung vonStrandwällen undDünen aus marinem Sand, die heute noch als ein bis zu 50 Meter hoher, geschlossener Dünengürtel an derbelgischen Küste sichtbar sind. In den Dünengebieten hat sich teils Braunerde-Podsole auf Flugsand gebildet. Daraufhin folgt eine ungefähr 10 bis 20 Kilometer breite ZoneMarschland wiePolder, die durch Sedimentation und künstliche Entwässerung geprägt sind. Diese Böden sind schwer, wassergesättigt (Gleye), aber bei gezielter Nutzung fruchtbar.

Flandrische Ebene mit sandigen Böden

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Östlich von Brügge und westlich der Schelde zwischen Gent und Antwerpen einschließlich desWaaslandes schließt sich die weite flandrische Ebene an und es breiten sich in ihrem Nordteil wenig fruchtbaresandige Böden aus. Es entstandenBraunerde auf sandig-lehmigem Substrat vereinzelt auch Pseudogley auf Tonböden mit Staunässe. Süd-westlich von Brügge liegenParabraunerde auf sandig-lehmige Mischböden, teilweise mit hohemTonanteil. Diese sandig-lehmigen Böden sind etwas fruchtbarer.

Kempen (Nord-Limburg)

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Weiter östlich im Binnenland, inKempen, westlich begrenzt durch die Schelde, liegt dieFlussgeest. Hier wurden die Ablagerungen desMaas-Schwemmfächers in der letzten Kaltzeit mitSandern großer Mächtigkeit überdeckt. Im leicht welligen Land wechseln sich Äcker und Wiesen mit Waldstücken undHeiden ab. An Böden bildete sich stark versauerte, sandige Podsole und Braunerde-Podsole. Zum Teil kommen auchHochmoore, z.B. De Groote Heide, vor.

Löss im Hespengau (Süd-Limburg)

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Südlich von Kempen und westlich von Brüssel liegt derHespengau, eine sehr fruchtbareLössebene, die intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Diese Böden zählen mit zu den fruchtbarsten Europas. Auf Löss-Parabraunerden wird viel Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Mais, Raps und Obst und im geringerem Maß Gemüse kultiviert. Die Gegend umSint-Truiden mit Äpfeln, Birnen, aber auch Kirschen, Pflaumen und Erdbeeren gilt als der Obstgarten Belgiens. Weniger fruchtbar und sandiger ist das Hageland zwischen Löwen, Diest und Tienen.

Ostflandern, Antwerpen und Brabant

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Südlich der Flüsse Schelde und Rupel zwischen Gent und Mechelen, in Ostflandern und in Brabant wird der Boden fruchtbarer und lehmiger, was für die Landwirtschaft günstiger ist. Im Brabanter Hügelland herschen sehr fruchtbare Parabraunerden aus Löss vor, auf tonigere Substraten Pseudogleye. Im Hageland weiter östlich ist die Braunerde sandiger und weniger fruchtbar. Weiter westlich ist Ostflandern wird die Landschaft durch die Dender durchflossen, westlich derer die Ebene von einer lockeren Kette von tertiärzeitlichen Hügeln zwischenRonse,Geraardsbergen,Oudenaarde undZottegem - denFlämischen Ardennen - überragt wird.

Hennegau

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Im Hennegau erstrecken sich die flämischen Ardennen hinein bisFrasnes-lez-Anvaing - dort Pays des Collines genannt. Im Pays des Collines gibt es eine Wechselfolge aus Ton, Mergel und Schiefer, die Braunerde und Gleye als Böden hervorgebracht hat. Um Mons befindet sich ein Lösshügeland mit Löss-Parabraunerden, die sehr gute Ackerböden hervorbringen. Um Charleroi ist der Boden stark anthropogne verändert, wie Abraumhalden und Industrieflächen.

Kreideböden des Landes von Herve

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Östlich von Lüttich und der Maas befindet sich dasHerver Land, das für seineBocage-Landschaft bekannt ist. Es weistKreideböden, Lehmböden und teilweise auch Tonböden auf, die aus Kreidekalk und Tonmergel aus derOberkreide entstanden sind.

Furche der Sambre und Maas

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Die Täler derSambre und derMaas bilden eine scharfe Grenze an einer tektonischen Störungszone, welche die Tertiär- und Kreideplateaus im Nordwesten von dem paläozoischen Gebirge im Süden trennt. An der Störungszone der Haine-Sambre-Maas-Furche liegen reiche Vorkommen vonSteinkohle. Das Gebiet erstreckt sich von derBorinage, über das Pays noir bei Charleroi bis zum Lütticher Becken. Dieses ehemalige industrielle Herz Belgiens bildet mit demNordfranzösischen Kohlerevier ein Steinhohlebassin, wo ab 1830 das erste kontinentaleuropäische Bergbau- und Schwerindustrierevier entstand.[22] Ab 1901 wurde auch dasLimburger Steinkohlerevier erschlossen.

Condroz

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Südlich der Sambre und Maas schließt sich zunächst derCondroz an, der durchKalkstein undPsammit aus dem Oberdevon bis Unterkarbon gekennzeichnet ist. Die Landschaft ist gekennzeichnet durch harte Kalksteinrücken und Senken mit Mergel und Ton. Durch Verwitterung entstanden in den Senken schwer zu bearbeitende Lehmböden und Tonböden. Auf den Kuppen herrschen flachgründigeRendzinen. Im Condroz befindet sich auch das berühmte belgische Erdbeeranbaugebiet Wépion.

Fagne-Famenne

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Die Fagne-Famenne bildet ein Übergangsgebiet zwischen der Kalksteinlandschaft des Condroz und dem Schiefergebirge der Ardennen. Das Gesteinsalter ist aus dem Devon. Typische Gesteine sind derSchiefer, Mergel, Ton- und Kalkstein. Die Landschaft ist geprägt durch Muldenstruktur mit verkastungsfähigem Kalk. Es gibt zahlreicheDolinen und Senken.

Die Böden sindkieshaltige und steinig-lehmig. Es bildeten sich Rendzinen auf verkarstetem Kalkstein, Pararendzinen auf Mergeln, Gley-Braunerden in feuchten Senken und rankerartige Böden auf Schiefer, die nährstoffarm und feucht sind und sich weniger für Ackerbau, denn für Weidewirtschaft eignen.

Schiefergebirge der Ardennen

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Die Ardennen bilden einen Teil desRheinischen Schiefergebirges im Südosten. Die stark bewaldetenArdennen bestehen aus unterschiedlich widerständigen paläozoischenSchiefern,Sandsteinen,Grauwacken undQuarziten. Das Gesteinsalter ist vonSilur bisOberdevon. Die Ardennen erreichen in Belgien mit derBotrange imHohen Venn eine Höhe von 694 Metern. Es handelt sich um den höchsten Punkt Belgiens und Teil des Hohen Venns, einer Niederschlags-Hochmoorlandschaft, die naturräumlich teils von Torfen überprägt ist. Die Böden in den Ardennen entstanden aus der Verwitterung dieser Gesteine zu flachgründigen säuren Böden wieRanker undPodsol. Diese Böden gestatten der Vegetation nur eine ärmliche Entwicklung. Der größte Teil des Bodens ist mit Weiden, Wäldern und Wiesen bedeckt, und Ackerbau wird nur an wenigen Orten betrieben.

Südlich von Eupen, in den Nordardennen treten größereTorf-Gebiete auf.

Gaume

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Ganz im Süden, in Belgisch-Lothringen, liegt derGaume. Geologisch gehört Gaume bereits zumPariser Becken. Das Gesteinsalter ist aus demJura undKreide. Hier herrschen fruchtbare sandig-lehmige Böden und Tonböden vor, die für Acker- und Obstbau geeignet sind. Die Gesteine, aus denen sich die Böden durch Verwitterung entwickelt haben, sindMergel,Kalkstein,Sandstein und Ton. Die Gaume weist ein besonders mildes Mikroklima auf, was für den Obst- und Weinbau von Bedeutung ist.

Flandern und Region Brüssel-Hauptstadt

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Dünen am Strand derNordsee inDe Panne im Westen Flanderns

Flandern bildet den Nordteil des Landes und besteht weitgehend ausFlachland. Es ist die bevölkerungsreichste Region des Landes. Die politisch eigenständige Hauptstadtregion Brüssel befindet sich alsEnklave innerhalb der flämischen Region. Dieser Landesteil besteht teilweise aus sandigenGeestrücken – so zum Beispiel in der Provinz Limburg der NaturraumKempen, der sich im Osten befindet. Die Geest wird auch vonMarschlandschaften unterbrochen, was insbesondere den Bereich der Flüsse betrifft. Hierunter sind die Maas, die Schelde und dieYser die bedeutendsten. Im äußersten Westen Flanderns befindet sich die 65 Kilometer langeKüste mit der Hafenstadt Ostende.[23] Insbesondere die Provinzen Antwerpen, Flämisch-Brabant mit dem Umland Brüssels und Ostflandern sind sehr dicht besiedelt.

Wallonische Region

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Die Wallonische Region umfasst den südlichen Teil Belgiens. Sie ist bezogen auf die Fläche die größte Region des Landes. Ihr Gebiet ist im Bereich derArdennen gebirgig und dünn besiedelt und wird durch die Flusstäler von Maas, Sambre und Ourthe durchschnitten. Entlang der genannten Flüsse befinden sich die wichtigsten Städte der Region, insbesondere Lüttich, Namur und Charleroi. Im Westen der Region befinden sich fernerMons sowieMouscron undTournai, die sich in einem grenzüberschreitenden Ballungsgebiet mit der nordfranzösischen StadtLille befinden. In Nil-Saint-Vincent (GemeindeWalhain) in der dicht besiedelten Provinz Wallonisch-Brabant befindet sich der geographische Mittelpunkt Belgiens. Die höchste Erhebung des Landes befindet sich mit dem Signal deBotrange (694 m O.P.) imHohen Venn in Ostbelgien nahe derGrenze zu Deutschland. Höchstgelegene Ortschaft Belgiens ist das ostbelgischeMürringen (655 m O.P.).

Gewässer

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Belgien ist reich an Gewässern, von denen die meisten zu den Einzugsgebieten von Maas und Schelde gehören. Es gibt unter anderem folgende Flüsse und Kanäle:

Die Maas, die Schelde und die Yser fließen in die Nordsee. Alle entspringen in Frankreich. Die Yser ist der einzige dieser Flüsse, der seine Mündung unterhalb vonNieuwpoort in Belgien hat. Maas und Schelde münden in den Niederlanden in die Nordsee. DieAmel (Amblève) hat bei Stavelot die bekanntenWasserfälle von Coo. Dort befindet sich auch dasPumpspeicherkraftwerk Coo-Trois-Ponts, das größte Pumspeicherkraftwerk Belgiens und das neuntleistungsstärkste Pumpspeicherwerk Europas.

Die wichtigsten Nebenflüsse sind:

  • Für dieMaas: die Ourthe, die Sambre, die Lesse und die Semois, wobei letztere ihren Lauf fast vollständig in Belgien nimmt und erst in Frankreich in die Maas mündet.
  • Für dieSchelde: die Dender, die Lys und der Rupel.
  • Für dieYser: die Ieperlee.

Zudem bestehen zahlreiche Kanäle. Wichtigste Funktion der Kanäle war, die Gebiete der Schwerinstrustrie mit der Hafenstadt Antwerpen zu verbinden. DerAlbert-Kanal verbindet Lüttich mit Antwerpen, der Kanal Brüssel-Charleroi verbindet Charleroi mit Brüssel und der Willebroek-Kanal Brüssel mit Antwerpen, derCanal du Centre schließt Mons und die Borinage an den Kanal Brüssel-Charleroi an. Am Kanal Brüssel-Charleroi befindet sich dasSchiffshebewerk Ronquières. Auf dem Canal du Centre liegt dasSchiffshebewerk Strépy-Thieu, eines der größten der Welt.

Größere natürliche Seen hat Belgien nicht. Größte Stauseen sind die Lacs d'Eau d'Heure südlich von Charleroi bei Cerfontaine, die den Fluss Eau d'Heure staut. Daneben gibt es noch dieTalsperre Bütgenbach und dieTalsperre Robertville.

AnMineralquellen ist Belgien, namentlich im Gebiet der Maas, sehr reich. Die berühmtesten sind die sauren Mineralquellen vonSpa und die warmen Quellen vonChaudfontaine. In Spa gibt es unter anderem die eisenhaltige QuellePouhon Pierre-le-Grand sowie andere Pouhons wie Sauvenière, Barisart, Groesbeek, Reine, Tonnelet und die schwefelhaltige QuellePouhon Géronstère und kohlensäurereiche und Eisen-Kohlesäure-Mischtypen wie Marie-Henriette. Die Thermalquelle Chaudfontain ist die einzige natürliche Thermalquelle Belgiens mit einer Wassertemperatur von ungefähr 37 °C und einem unterirdischen Ursprung in Tiefe von 1 600 m. Außerdem gibt es unter anderem eisenhaltige Quellen bei Stavelot, Aubel, weitere Schwefelquellen und versteinerte Quellen.

Klima

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Belgien ist Teil des gemäßigten Ozeanklimas (Buchenklima,Cf-Klimate). Es zeichnet sich durch ganzjährige Feuchtigkeit ohne ausgeprägte Trockenzeit und geringe Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten aus. In Niederbelgien sind die Sommer mild (etwa 18 °C), während die Durchschnittstemperaturen in Hochbelgien und an der Küste 15 °C kaum überschreiten. Im Winter ist das Klima kühl, mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 2 und 4 °C in Niederbelgien und an der Küste, während es in Hochbelgien um 0 °C bleibt.

Belgien befindet sich auf der Zugbahn vonZyklonen, genauer der IVb-Zugbahn. Mit einer durchschnittlichen relativen Luftfeuchtigkeit von über 80 % ist das Klima im gesamten Land auf Grund der feuchten Westwinde, die sich über der Nordsee mit Feuchtigkeit anreichern, sehr feucht. Die Küste ist mit durchschnittlich etwas über 170 Regentagen pro Jahr vergleichsweise weniger niederschlagsreich, während die Ardennenhöhen auf Grund desSteigungsregens auf derLuvseite der Ardennen deutlich niederschlagsreicher sind (über 230 Regentage). Im Rest des Landes liegt die Zahl meist bei rund 200 Tagen.

Die Ardennen weisen ein kaum abgeschwächtes ozeanisches Klima auf (Jahresschwankung der Durchschnittstemperatur nicht mehr als 16 °C), mit häufigerer Schneebedeckung infolge kühler Temperaturen sowie kühleren Sommern.

Mit rund 1.500 Sonnenstunden im Jahr ist die Sonnenscheindauer in Belgien insgesamt recht gering. Nur die Küste und die Gaume-Region schneiden mit etwa 1.700 Stunden etwas besser ab. Die windärmsten Regionen sind die Ardennen, wo dafür häufiger Nebel auftritt (besonders im Herbst und Winter), während die Küste besonders windig ist.

Städte

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Hauptartikel:Liste der Städte in Belgien undListe der Gemeinden in Belgien

Im Jahr 2023 lebten 98 Prozent der Einwohner Belgiens in Städten.[24] Belgien ist eines der meist verstädterten Länder der Welt (siehe:Liste der Länder nach Urbanisierung).

Großstädte in Belgien mit mindestens 100.000 Einwohnern
RangStadtEinwohner Stadt
1. Januar 2024[25]
Einwohner Bezirk
Januar 2022[25]
01Antwerpen0.544.759~1.064.000
02Gent0.269.5970.~569.000
03Charleroi0.204.3220.~397.000
04Brüssel0.196.828~1.223.000
05Lüttich (frz.Liège)0.195.7780.~625.000
06Schaerbeek/Schaarbeek0.130.405~1.223.000
07Anderlecht0.126.581~1.223.000
08Brügge (nld.Brugge)0.119.8690.~283.000
09Namur0.114.1420.~320.000
10Löwen (nld.Leuven)0.104.0090.~518.000
Siehe auch:Liste der Bezeichnungen belgischer Städte und Gemeinden

Die bedeutendsten Städte liegen an Flüssen. An der Schelde liegenTournai,Oudenaarde, Gent,Dendermonde und Antwerpen. An der Leie (Lys), die in Gent in die Schelde mündet, liegenKortrijk undDeinze. An der Maas (Meuse) liegenDinant,Namur und Lüttich und an der SambreCharleroi. An der Dender liegenAth,Lessines,Geraardsbergen,Ninove,Denderleeuw,Aalst und an der Mündung in die Schelde Dendermonde. Die Hauptstadt Brüssel ist eine Ausnahme, die nur durch den kleinen Fluss derSenne durchflossen wird, aber durch den Kanal Brüssel-Charleroi und den Willebroek-Kanal künstlich an das Flusssystem angeschlossen wurde. An der Senne befindet sichSoignies,Rebecq,Tubize,Halle, Brüssel,Vilvoorde und die Senne fließt in einem gewissen Abstand anMechelen vorbei.Genappe,Ottignies-Louvain-la-Neuve,Wavre undLöwen liegen an derDijle. Hasselt liegt am Albert-Kanal und der dem FlussDemer, die bei Löwen in die Dijle fließt.Lier liegt an derNete.Eupen,Verviers undChaudfontaine liegen an derWeser.

Komplizierter Grenzverlauf

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Sowohl im Grenzverlauf zu den Niederlanden (Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden mit den GemeindenBaarle-Nassau sowieBaarle-Hertog) als auch inOstbelgien (Grenze zwischen Belgien und Deutschland) gibt es zahlreicheExklaven sowieEnklaven, so u. a. dieVennbahn-Exklaven. Auch innerhalb Belgiens gibt esExklaven und Enklaven, so ist z. B. die GemeindeVoeren eine Exklave der belgischenProvinz Limburg und der RegionFlandern. Auch die GemeindeComines-Warneton ist eine Exklave der belgischenProvinz Hennegau und der RegionWallonien.

Bevölkerung

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Demographie

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Demographie
Bevölkerungsentwicklung Belgiens 1948 bis 2013
Bevölkerungspyramide Belgiens 2016

Belgien hatte 2022 11,7 Millionen Einwohner.[26] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug + 0,9 %. Trotz eines Sterbeüberschusses (Geburtenziffer: 9,8 pro 1000 Einwohner[27] vs. Sterbeziffer: 10,0 pro 1000 Einwohner[28]) wuchs die Bevölkerung durch Migration. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 1,5, die der Europäischen Union betrug auch 1,5.[29] DieLebenserwartung der Einwohner Belgiens ab der Geburt lag 2022 bei 81,7 Jahren[30] (Frauen: 83,9[31], Männer: 79,6[32]). DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 40,9 Jahren.[33] Im Jahr 2023 waren 16,3 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre,[34] während der Anteil der über 64-Jährigen 20,1 Prozent der Bevölkerung betrug.[35]

Bevölkerungsstruktur

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Die Bevölkerung Belgiens wird in der Regel in Sprachgruppen eingeteilt. Genaue Daten zur Verteilung sind seit der Festlegung der offiziellen Sprachgrenze 1962 nicht mehr erhoben worden. Hiernach stellen die niederländischsprachigenFlamen knapp 60 Prozent der Bevölkerung dar. Als Flamen werden in diesem verallgemeinernden Sinne nicht allein die Einwohner der Provinzen West- und Ostflandern, sondern auch die der anderen niederländischsprachigen Provinzen (Antwerpen,Brabant,Limburg), die niederländischsprachigen Bewohner derRegion Brüssel-Hauptstadt und die Niederländisch sprechenden Einwohner derFazilitäten-GemeindeComines-Warneton,Enghien,Flobecq undMouscron und der Fazilitätengemeinden im Osten des LandesBalen,Plombières undWelkenraedt bezeichnet. DieWallonen und die frankophonen Bewohner der Region Brüssel-Hauptstadt, der Fazilitätengemeinden im Brüsseler UmlandKraainem,Drogenbos,Linkebeek,Sint-Genesius-Rode,Wemmel undWezembeek-Oppem und der FazilitätengemeindenBever,Voeren,Herstappe,Mesen undRonse, und der Fazilitätengemeinden in OstbelgienAmel,Büllingen,Burg-Reuland,Bütgenbach,Eupen,Kelmis,Lontzen,Raeren undSankt Vith, die meist zusammenfassend alsfranzösischsprachige Belgier bezeichnet werden, bilden etwas weniger als 40 Prozent der Einwohner des Landes. Hinzu kommt als dritte Bevölkerungsgruppe mit einem offiziellen Sprachgebiet dieDeutschsprachige Gemeinschaft und die Deutschsprachigen der FazilitätengemeindenWeismes undMalmedy und Balen, Plombières und Welkenraedt in Ostbelgien; hier lebt weniger als ein Prozent der belgischen Bevölkerung (78.604 am 1. Januar 2024). Insgesamt wird die Zahl der deutschsprachigen Ostbelgier einschließlich derer, die als Minderheit in mehrheitlich frankophonen Landkreisen (z. B. Malmedy) wohnen, auf 110.000 geschätzt.

Zu den Minderheiten, die über kein offizielles eigenes Sprachgebiet verfügen, deren Rechte jedoch teilweise über sogenannteFazilitäten (Erleichterungen) geregelt sind, gehören kleinere,westgermanische Dialekte sprechende Gruppen im offiziell französischen Sprachgebiet (etwaLuxemburgisch imAreler Land undPlatdiets in denPlattdeutschen Gemeinden).

AlsVoyageurs,[36]Gens du voyage[37] oderWoonwagenbewoners[38] werden in Belgien lebende Gruppen sowohl derJenischen,[39]Manouches undRoma als auch Wohnwagenbewohner anderer Herkunft bezeichnet. Die Anzahl derGens du voyage wurde 2005 auf insgesamt 15.000 bis 20.000 Personen, 0,15 Prozent der belgischen Bevölkerung, geschätzt.[40] Die weitere Wohnbevölkerung besteht aus Zugewanderten aus vielen TeilenEuropas undAfrikas. Ihre sprachliche Situation ist statistisch nicht näher erfasst.

Mit Stand 1. Januar 2025 waren laut demBelgischen Statistikamt 64,0 % der belgischen Bevölkerung Belgier mit belgischer Herkunft. 36 % der belgischen Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Davon sind 22,1 % Belgier mit ausländischer Herkunft und 13,8 % waren Ausländer.[41]

Im Jahr 2012 hatte 25 Prozent der Gesamtbevölkerung einenMigrationshintergrund. Seit 1945 gibt es 2,8 Millionen Neubelgier ausländischer Abstammung.[42] Hiervon sind rund 1,2 Millionen europäischer Abstammung und rund 1,35 Millionen[43] stammen aus Ländern außerhalb Europas (Marokko,Türkei,Algerien,Kongo). Seit der Lockerung des belgischen Staatsangehörigkeitsrechts haben mehr als 1,3 Millionen Migranten diebelgische Staatsbürgerschaft erworben. Die größte Einwanderergruppe sind Marokkaner (mehr als 450.000 einschließlich ihrer in Belgien lebenden Nachkommen[42]). Türken bilden die zweitgrößteethnische Minderheit (rund 220.000). 89,2 Prozent der Einwohner mit türkischer Herkunft wurden eingebürgert, ebenso 88,4 Prozent der Personen marokkanischer Herkunft, 75,4 Prozent der mit italienischer, 56,2 Prozent der mit französischer und 47,8 Prozent der mit niederländischer Herkunft.[42][44] Die sprachliche Situation, etwa inwieweit die Nachkommen von Einwanderern noch die Muttersprache ihrer Eltern oder Großeltern sprechen, ist statistisch nicht umfassend erhoben, da Statistiken bezüglich den gesprochenen Sprachen seit 1961 in Belgien verboten sind.[45]

Sprachen

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Hauptartikel:Sprachgesetzgebung in Belgien

Amtssprachen

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Die Sprachgebiete Belgiens:
  • Niederländisches Sprachgebiet
  • Französisches Sprachgebiet
  • Deutsches Sprachgebiet
  • zweisprachigeRegion Brüssel-Hauptstadt

    Gemäß der Verfassung Belgiens umfasst das Land vier Sprachgebiete.[16]

    In Belgien haben drei Sprachen den Status einer Amtssprache:

    Nach der Unabhängigkeit Belgiens 1830 galt allein Französisch als Amtssprache. Im Jahr 1898[46] wurde Niederländisch als zweite Amtssprache rechtlich anerkannt, dennoch blieb Französisch die vorherrschende Verwaltungs- und Unterrichtssprache in ganz Belgien. 1920 kam Deutsch als örtlich begrenzte Amtssprache im neu hinzugewonnenen Gebiet im Osten des Landes dazu (Neubelgien); Ostbelgien war nach demVersailler Vertrag dem belgischen Staat angegliedert worden. 1963 mit der amtlichen Festlegung der Sprachgrenzen wurde Deutsch als eine der drei Amtssprachen Belgiens anerkannt.

    Nach demErsten Weltkrieg forderte die Mehrheit der Flamen mit Nachdruck, dass das Niederländische auch als Verwaltungs- und Unterrichtssprache an Schulen und Universitäten verwendet und der französischen Amtssprache gleichgestellt werden solle. Heute ist eine belgische Form des Niederländischen Amts- und Unterrichtssprache.

    1921 legte die belgische Regierung drei Sprachgebiete mit territorialer Einsprachigkeit fest, die jedoch zweisprachige Gebiete und Milieus nicht ausreichend berücksichtigte und zu langwährenden innenpolitischen Konflikten führte: die niederländische Sprachzone in Flandern, die französische Sprachzone in der Wallonie und die deutsche Sprachzone in Ostbelgien. Sonderregelungen entstanden in und um Brüssel, das als zweisprachig gilt (sieheSprachenverhältnisse in Brüssel), sowie in den später eingerichtetenFazilitätengemeinden entlang der romanisch-germanischen Sprachgrenze. Nicht berücksichtigt wurden jene gebildeten Bevölkerungsteile Flanderns, insbesondere in Antwerpen und anderen Städten, für die Französisch eine bevorzugte Sprache und mitunter sogar Muttersprache war; mit Ausnahme der Hauptstadt Brüssel waren nach 1921 in den als einsprachig definierten Landesteilen keine allophonen Sprachinseln mehr vorgesehen.

    Den Status vonRegionalsprachen haben seit 1990 dasromanische Lothringisch, dasChampenois,Limburgisch,Luxemburgisch,Ripuarisch,Picardisch undWallonisch.

    Mundarten

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    Tatsächlich sprach die Mehrheit der belgischen Bevölkerung im 19. Jahrhundert und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein und in Teilen von heute Mundarten oder Übergangsformen zwischen Mundart und Standardsprache (Tussentaal). Diese Sprachvarietäten prägen bis heute die umgangssprachliche Umsetzung der Standardsprachen in der Phonetik, teilweise auch im Wortschatz und der Formenbildung.

    Hervorzuheben sindWestflämisch undBrabantisch, das unter anderem in Antwerpen und Brüssel gesprochen wird. Als Übergangsdialekt kann dasOstflämisch um Gent und Aalst gesehen werden. Im Osten wird Limburgs gesprochen, das zumSüdniederfränkischen zählt. Limburgs ist Teil desRhein-Maasländischen.

    Ein Sonderfall ist das Brusseleir, das auf niederländischer oder französischen Grundlage infolge desSprachkontakts eine Art Mischsprache darstellt. Bis heute enthält das umgangssprachliche Brüsseler Französisch zahlreiche flämische Elemente, da hier eine ursprünglich überwiegend flämischsprachige Stadt durch kulturellen und politischen Wandel (Hauptstadt des neugegründeten frankophon definierten belgischen Staates 1830) allmählichfranzösisiert worden ist; bei diesem Sprachwechsel großer Teile der Brüsseler Bevölkerung gingen Elemente der germanischen Volkssprache in das lokale Französisch ein.[47]

    Im französischsprachigen Landesteil istWallonisch,Picardische Sprache,Lothringisch und dasChampenois verbreitet.

    Moselfränkische Mundarten des Deutschen wurden imAreler Land (Altbelgien-Süd) ohne Amtssprache gewesen zu sein gesprochen, da die Grenze nach der Teilung Luxemburgs auf derLondoner Konferenz 1839 nicht genau der Sprachgrenze entlang gezogen wurde.Südniederfränkische (Limburgische) Mundarten des Deutschen (vor allem im Süden um St. Vith, Büllingen, Amel, Burg-Reuland) undRipuarische Dialekte des Deutschen (vor allem im Norden um Eupen, Kettenis, Raeren) werden zudem auch in denPlattdeutsche Gemeinden (Altbelgien-Nord), in derDeutschsprachigen Gemeinschaft und inWeismes undMalmedy gesprochen.

    Religion

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    Hauptartikel:Religion in Belgien
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    Die Mehrheit der Belgier gehörtchristlichen Kirchen an: Etwa 75 Prozent der belgischen Staatsbürger sindrömisch-katholisch, rund 1 Prozent gehört derVereinigten Protestantischen Kirche an und 8 Prozentislamischen Gemeinden.[42] Daneben bestehen kleinerechristlich-orthodoxe,jüdische,buddhistische undhinduistische Minderheiten. Der Anteil nicht konfessionell gebundener Menschen beträgt etwa 16 Prozent.

    Traditionell war Belgien ein katholisches Land. Die Zugehörigkeit zum katholischen Glauben war ein wesentlicher Grund für dieBelgische Revolution und die Abspaltung (1830) vom überwiegend protestantischen Norden der vom Wiener Kongress 1815 gebildetenVereinigten Niederlande. Die katholische Mehrheit erstreckt sich auf alle drei Sprachgebiete (flämisch, französisch, deutsch). Mit derKatholieke Universiteit Leuven ist eine der bedeutendsten Universitäten des Landes konfessionell gebunden. Vor allem das ländliche Flandern war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts stark katholisch geprägt; im frühzeitig industrialisierten Wallonien bedingten der Liberalismus und die sozialistische Arbeiterbewegung eine stärkereSäkularisierung, die in den 1960er-Jahren auch den flämischen Landesteil erfasst hat.

    Die Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien hat 45.000 Gemeindeglieder in 110 Gemeinden, davon 70 wallonische, 35 flämische, 3 deutsch- und 2 englischsprachige mit 85 Pfarrern. Sie ist eineunierte Kirche und enthält somitlutherische undreformierte (calvinistische) Prägungen.[48] In Brüssel befindet sich die traditionsreiche Chapelle royale der Eglise Protestante de Bruxelles, die errichtet wurde, weil der erste König der Belgier,Leopold I. aus demHaus Sachsen-Coburg und Gotha evangelischen Glaubens war. Die Deutschsprachige evangelische Emmausgemeinde ist mit der Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien assoziiert. Daneben bestehen protestantische Freikirchen, darunter dieBaptisten in Belgien.

    Im Jahr 2011 lebten eine Million Einwohner mitmuslimischem Hintergrund in Belgien.[42] Muslime bilden 22 Prozent[49] der Bevölkerung in derRegion Brüssel-Hauptstadt, 4 Prozent inWallonien und 3,9 Prozent inFlandern. Die Mehrheit der belgischen Muslime lebt in großen Städten, beispielsweise in Antwerpen, Lüttich, Charleroi und vor allem in Brüssel. Die größte Einwanderergruppe sind die rund 400.000 ausMarokko stammenden Einwohner Belgiens.[42] Die rund 220.000Türken sind die drittgrößte Einwanderergruppe und die zweitgrößte muslimische Bevölkerungsgruppe.[42][44]

    Die föderale belgische Regierung erkennt sechs Religionen und eine nicht-konfessionelle Weltanschauung an und fördert sie: dierömisch-katholische Kirche, dieVereinigte Protestantische Kirche von Belgien, dieorthodoxe Kirche, dieanglikanische Kirche, denIslam, dasJudentum und diefreigeistige Weltanschauungsgemeinschaft.

    Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen desEurobarometers ergab 2020, dass für 24 Prozent der Menschen in Belgien Religion wichtig ist, für 25 Prozent ist sie weder wichtig noch unwichtig und für 51 Prozent ist sie unwichtig.[50]

    Homosexualität

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    Hauptartikel:Homosexualität in Belgien

    In Belgien istHomosexualität gesellschaftlich akzeptiert. Die gesellschaftliche Toleranz gegenüber Homosexuellen ist verhältnismäßig hoch. Belgien gilt als sehr liberales Land bezüglich derRechte Homosexueller und derenGleichstellung. Homosexuelle Handlungen wurden bereits im Jahr 1974entkriminalisiert; seit 2003 existieren zudem Antidiskriminierungsgesetze. Als zweiter Staat der Welt öffnete Belgien nach den Niederlanden im Jahr 2003 diegleichgeschlechtliche Ehe. Die Vereinigte Protestantische Kirche erlaubt seit 2007 die Segnunggleichgeschlechtlicher Paare.[51]

    Antisemitismus

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    Die StadtAntwerpen hat eine der größten jüdischen Gemeinschaften Europas, daher prägenorthodoxe und ultra-orthodoxe Juden in einigen Vierteln das Stadtbild.Unia, das „Zentrum für Chancengleichheit und Kampf gegen Rassismus“ in Belgien, registrierte 101 Meldungen antisemitischer Straftaten im Jahr 2018. Seitdem sind die Zahlen wieder rückläufg, auf zuletzt 31 im Jahre 2022[52].

    BelgiensHeimspiel in der Nations League gegenIsrael im September 2024, das ursprünglich in Brüssel stattfinden sollte, musste aus Sicherheitsgründen und Angst vor antisemitischen Ausschreitungen nachDebrezin inUngarn verlegt werden, da sich neben Brüssel auch andere belgische Städte weigerten, das Spiel auszutragen.[53] Von jüdischer Seite wurde dies als „Kapitulation vor dem Antisemitismus“ interpretiert.[54]

    Seit mehreren Jahren steht der Karnevalsumzug der StadtAalst in der Kritik, da er öfters auf antijüdische Stereotype zurückgreift.[55] Ein am Umzug teilnehmender Verein, der bereits im Jahr zuvor für antisemitische Puppen verantwortlich gewesen war, verwendete auch 2020 antisemitische Karikaturen. Der Bürgermeister von Aalst, Christoph D’Haese von der ParteiNieuw-Vlaamse Alliantie, wollte die Puppen und Karikaturen nicht verurteilen.[56] In diesem Zusammenhang hat dieUNESCO den Aalster Straßenkarneval im Dezember 2019 von der Liste desImmateriellen Kulturerbes gestrichen.[57] Ein Vertreter desAmerican Jewish Committee forderte die EU-Kommission auf, ein Strafverfahren nach Artikel 7 der EU-Verträge gegen Belgien einzuleiten.[58]

    Beispiele für judenfeindliche Akte sind auch derAnschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel, bei dem am 24. Mai 2014 vier Menschen durch Schüsse getötet wurden, und dieTerroranschläge in der Brüsseler Innenstadt und amFlughafen Brüssel-Zaventem im März 2016.[59]

    Geschichte

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    Hauptartikel:Geschichte Belgiens

    Vor der Staatsgründung

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    Als ProvinzBelgica – ein vonCäsar eingeführter Name – erlebte das heutige Gebiet Belgien viele Herrschaften. Es war im Frühmittelalter Teil desfränkischen Reiches und wurde bei dessen Teilungen ebenfalls immer wieder politisch geteilt und zerfiel in einzelne Herzogtümer und Grafschaften. Später waren dasHerzogtum Brabant, dasHerzogtum Limburg, dieGrafschaft Hennegau und dasHochstift Lüttich Bestandteil desHeiligen Römischen Reiches, während dieGrafschaft Flandern fast ausschließlich unter französischer Lehnshoheit stand (Kronflandern). Ein kleiner Teil Flanderns zwischen Dender und Schelde –Reichsflandern – war unter der Lehnshoheit des Heiligen Römischen Reiches. Während der Lehnsherrschaft der Franzosen über Kronflander fiel 1302 auch dieSporenschlacht.

    Die Grafschaft Flandern ist damit nicht deckungsgleich mit der heutigen Region Flandern, da Limburg und Brabant einschließlich Antwerpen nicht dazu zählten. Dafür gehörten aber das ursprünglich niederländischsprachigeWesthoek in Frankreich bei Dünkirchen zur Grafschaft und das seit jeher französischsprachige romanische Flandern um Lille und Douai, welches zusammen mit dem WesthoekFranzösisch-Flandern bildet. Vom Hochmittelalter bis zur frühen Neuzeit stellten die StädteFlanderns mit ihren Tuchindustrien eines der beiden Zentren der europäischen Wirtschaft dar (neben den Städten Norditaliens).

    Die Grafschaft Flandern, die zuvor durch dasHaus Flandern und dasHaus Dampierre regiert wurde, geriet politisch 1385 durch die Vermählung seiner ErbtochterMargarete mitPhilipp dem Kühnen aus demHaus Burgund unter die Herrschaft desHauses Burgund. Das Herzogtum Limburg fiel 1406 an Burgund, das Herzogtum Brabant wurde 1430 burgundisch. Der Hennegau war, bevor er unterPhilipp dem Guten 1433 ebenfalls unter burgundischen Einfluss geriet, durch dieWittelsbacher alsStraubing-Holland regiert. Diese Territorien bildeten denBurgundischen Reichskreis. Nur das Hochstift Lüttich blieb unberührt. Die vier Herzöge warenPhilipp der Kühne von 1363 bis 1404,Johann Ohnefurcht von 1404 bis 1419,Phillip der Gute von 1419 bis 1465 undKarl der Kühne von 1433 bis 1477. Diese Zeit bildete eine Hochblüte der Kunst. DieAltniederländische Malerei mit den herausragenden VertreteternRogier van der Weyden,Hugo van der Goes oderJan van Eyck geben Zeugnis davon. Auch diefranko-flämische Musik ist von herausragender Bedeutung für die spätere Entwicklung der europäischen Musikgeschichte.

    Das Haus Burgund wurde 1477 infolge der Heirat der burgundischen AlleinerbinMaria von Burgund mitMaximilian I., Erzherzog von Österreich und späterer römisch-deutscher König und Kaiser, denHabsburgern beerbt. 1555/56 wurde die Teilung der Habsburger-Dynastie in eine spanische und eine österreichische Linie vollzogen. Die niederländischen Provinzen wurden den spanischen Habsburgern zugesprochen.

    1579 bildeten sich die katholischeUnion von Arras und die calvinistisch-protestantischeUtrechter Union. Die Provinzen der Union von Utrecht lösten sich 1581 von Spanien und gründeten dieRepublik der Sieben Vereinigten Provinzen, deren Unabhängigkeit nach dem Ende desAchtzigjährigen Krieges imFrieden von Münster von 1648 anerkannt wurde. Die Provinzen der Union von Arras, Flandern und Brabant, wurden alsSpanische Niederlande von einem spanischen Statthalter verwaltet. Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger (1700) und dem daraus resultierendenSpanischen Erbfolgekrieg kamen 1714 die von da anösterreichischen Niederlande unter die Herrschaft der österreichischen Habsburger.

    Infolge der absolutistisch-zentralistischen Bestrebungen des österreichischen HerrschersJoseph II. kam es 1789 zurBrabanter Revolution und 1790 zur Ausrufung der kurzlebigenVereinigten Belgischen Staaten. Das revolutionäre Frankreich annektierte zwischen 1792 und 1794 die Österreichischen Niederlande, 1795 folgte die Eingliederung in die Französische Republik. Auf demWiener Kongress (1815) wurden die Provinzen den (nördlichen) Niederlanden zugesprochen. Residenzstadt des niederländischen Königs wurde Brüssel.

    Belgische Revolution:Episode der Septembertage 1830 vonGustave Wappers

    Nach der Staatsgründung

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    Im Zuge derBelgischen Revolution wurde das Land 1830 von den Niederlanden unabhängig. Es wurde eineKonstitutionelle Monarchie errichtet undLeopold von Sachsen-Coburg zum erstenKönig der Belgier ernannt. Von Anfang an war das Land durch Spannungen geprägt. Politisch herrschte zunächst der Gegensatz zwischen Liberalen, die staatliche Modernisierung undSäkularisierung vorantrieben, und Katholiken, die die Macht der Kirche im Bildungswesen und im sozialen Leben verteidigten. Wirtschaftlich entwickelte sich Belgien schnell zur frühindustrialisierten Nation, insbesondere in Wallonien, mit Kohlebergbau, Stahlerzeugung und Textilindustrie. 1879 bis 1884 war vom Ersten Schulkrieg geprägt. 1879 beschloss die liberale Regierung unter Walthère Frère-Orban ein Gesetz zur Säkularisierung der Grundschulen: die neuen „neutralen“ Schulen erhielten Unterstützung, während katholische Schulen keine staatlichen Subventionen mehr bekamen. Die katholische Kirche organisierte Widerstand, die katholischen Schulen behielten ihre Attraktivität. Nach Wahlen 1884 setzte eine katholische Regierung Subventionen wieder ein, das Dualsystem (staatlich und freie Schulen) war geboren.

    Titelblatt der SatirezeitschriftLa Bombe vom Oktober 1878, das die katholische Missbilligung der neuen säkularen Schulen darstellt

    Leopold II., Sohn des ersten Königs, erwarb denKongo in Afrika als Privatbesitz. Nachdem dieKongogräuel (brutale Exzesse bei der wirtschaftlichen Ausbeutung des Kongo) international bekannt geworden waren, musste Leopold das Gebiet 1908 alsKolonie an den belgischen Staat abtreten. Während Leopolds Schreckensherrschaft waren in dem afrikanischen Land schätzungsweise 10 Millionen Menschen durchSklaverei undZwangsarbeit ums Leben gekommen.[60]1960 wurde derKongo unabhängig.

    ImErsten Weltkrieg wurde dasneutrale Belgien vomDeutschen Reich entsprechend demSchlieffen-Plan überfallen und von der deutschen Armee fast gänzlich eingenommen. Das deutsche Militär ging dabei auch während der Besetzung gegen Zivilisten mit Erschießungen, Bränden und Geiselnahmen vor. InDinant und mehreren anderen belgischen Städten kam es zu Massakern an der Zivilbevölkerung. Begründet wurden diese Übergriffe nach Außen mit Partisanenaktivitäten, deren reale Grundlage jedoch umstritten war (sieheFrancs-tireurs). Im Verlauf desStellungskrieges wurden viele Städte inFlandern zerstört, Teile des Landes verwüstet. Als im Deutschen Reich die Arbeitskräfte knapp wurden, mussten Zehntausende belgische Zivilisten –Flamen wie Wallonen – Zwangsarbeit für das kaiserliche Militär und die deutsche Rüstungsindustrie leisten.[61]

    Lagekarte vonBelgisch-Kongo

    Nach dem Krieg wurde das mehrheitlich deutschsprachige GebietEupen-Malmedy durch denVertrag von Versailles 1919 unter belgische Verwaltung gestellt. Nach einerumstrittenen Volksbefragung im Jahr 1920 wurde Ostbelgien 1925 belgisches Staatsgebiet. Belgien beteiligte sich außerdem an derRuhrbesetzung.

    Britische Truppen befreien Brüssel am 4. September 1944

    Auch im Vorfeld desZweiten Weltkrieges hatte sich der Staat deutlich als „Neutral“ erklärt und aus der Erfahrung der Missachtung dieser internationalen Rechtsposition zu Beginn des Ersten Weltkrieges eine eindeutige Positionierung von der deutschen Seite eingefordert.[62] bot die Regierung sogar den Abschluss eines gegenseitigen Vertrages zur Anerkennung der bestehenden Grenzen an. Ungeachtet dieser völkerrechtlich eindeutigen Position erfolgte der deutsche Überfall ohne offizielle Kriegserklärung. Im Mai 1940 wurde es (wie auch die Niederlande und Luxemburg) von der deutschenWehrmacht auf dem sogenanntenWestfeldzug besetzt.König Leopold III. kapitulierte 1940 nach der Schlacht an der Lys, während sich seine Regierung nach Frankreich abgesetzt hatte und den Krieg fortsetzen wollte. Er geriet in deutsche Internierung („Hausarrest“ imSchloss Laeken). Währenddessen arbeitete die belgische Exilregierung nach der Besetzung Frankreichs in London weiter. Belgien blieb bis 1944/45 besetzt, Minderheiten wieJuden undRoma wurden inKonzentrationslager deportiert.[63] Städte und Landschaften blieben weitgehend von Kriegszerstörungen verschont. Lediglich dieArdennenoffensive im Dezember 1944 und Januar 1945 führte im Osten des Landes, vor allem umSankt Vith undBastogne, zu schweren Zerstörungen. Nach Kriegsende 1944 übernahm PrinzKarl von Belgiendie Regentschaft, da die Rückkehr Leopolds umstritten war (Question royale). Am 1. März 1950 gab es eine nicht-bindende Volksabstimmung über die Rückkehr Leopolds – 57,7 % stimmten dafür. Die große Mehrheit der Flamen stimmte „Ja“, viele Wallonen „Nein“. Als Léopold zurückkehrte, folgten im Juli 1950 Streiks, Attentate, ein Generalstreik. Am 30. Juli 1950 gab es im Rahmen der Spannungen Schüsse inGrâce-Berleur bei Lüttich – die Gendarmerie erschießt mehrere Demonstranten. Am 31. Juli 1950 übertrug Léopold seine Befugnisse an seinen SohnBaudouin, der 1951 offiziell König wurde. Die Nachkriegszeit wurde durch eine erneute Auseinandersetzung über staatliche Subventionen für katholische Schulen geprägt (Zweiter Schulkrieg), der 1959 durch Abschluss durch den „Pacte scolaire“ beendet wurde, der staatliche Unterstützung für katholische Schulen gewährleistet und das Dualsystem festigte.

    Die bereits seit 1944 geplanteZoll- und Wirtschaftseinheit von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg wurde imHaager Vertrag am 3. Februar 1958 vereinbart und ist am 1. November 1960 in Kraft getreten (Benelux-Länder). Belgien zählt zu den Gründerstaaten derEuropäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und hat eine wichtige Rolle imeuropäischen Einigungsprozess gespielt. Das Land bzw. die belgische HauptstadtBrüssel wurde Sitz internationaler Organisationen wie derNATO und der Europäischen Union.

    Dezember 1960 verabschiedete die Regierung unter PremierGaston Eyskens das „Einheitsgesetz“ mit Sparmaßnahmen, was zum größtenGeneralstreik der belgischen Nachkriegsgeschichte führt. Rund 700.000 Arbeitnehmer streiken, besonders in Wallonien. Der Streik musste schließlich abgebrochen werden. Nach der Niederlage der laizistischen Regierung vonAchille Van Acker (PSB–Liberale) bildete Eyskens am 3. September 1960 eine Mitte-rechts-Koalition aus Christdemokraten (PSC) und Liberalen (PLP). Belgien befand sich in einer wirtschaftlich angespannten Lage nach der Dekolonisation des Kongos. Die Staatsverschuldung war hoch, weshalb drastische Sozialkürzungsmaßnahmen beschlossen wurden. Im Dezember 1960 begann der Streik mit Schwerpunkt in Wallonien, während die Arbeitsniederlegung in Flandern nach wenigen Tagen weitgehend endete. André Renard, Gewerkschafter der FGTB, leitete den Ausstand und brachte einen autonomistischen wallonischen Blickwinkel ein („Renardismus“). Der Streik dauerte sechs Wochen, führte zu gewalttätigen Zusammenstößen, u. a. mit der Gendarmerie und Armee, und forderte vier Tote. Die Gare des Guillemins in Lüttich wurde verwüstet. Wallonische Abgeordnete forderten die Selbstbestimmung Walloniens, während die Flandern-bezogenen Gewerkschaften und Politiker sich zurückhielten. Trotz politischem Fehlschlag – das Einheitsgesetz wurde durchgesetzt – führte der Ausstand zur Stärkung des wallonischen Bewusstseins und der Forderung nach Selbstbestimmung, der Gründung des Mouvement Populaire Wallon (MPW) im Januar 1961, das soziale und föderalistische Ziele verband und der Entstehung des Renardismus, einer Mischung aus Gewerkschaftspolitik und Wallonischem Autonomismus.

    Demonstranten in Brüssel gegen das Einheitsgesetz

    Die Innenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg war von derFöderalisierung des belgischen Staates und seiner Institutionen geprägt, diesezessionistische Tendenzen der verschiedenen Sprachräume, insbesondere des flämischen Nordens zu mildern versuchte. In Flandern erzielen separatistische Parteien hohe Stimmenanteile.

    Die Krise umMarc Dutroux fiel in die RegierungJean-Luc Dehaene. Dutroux wurde 1995 verhaftet. Die öffentliche Empörung äußerste sich unter anderem im Weißen Marsch von Oktober 1996. In dieser Zeit wurde die Polizeistruktur reformiert, teilweise aufgrund der massiven Kritik an den Versäumnissen bei der Aufklärung von Dutroux’ Verbrechen.

    Siehe auch:Liste der Premierminister von Belgien,Belgisch-Kongo,Flämisch-wallonischer Konflikt undFlämische Bewegung

    Politik

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    Staatsform und Institutionen

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    Hauptartikel:Verfassung des Königreichs Belgien,Belgische Monarchie undFöderalregierung (Belgien)
    Schaubild zur belgischen Verfassung, mit den bedeutenden Änderungen von 2014
    DerPalast der Nation ist Sitz des belgischen föderalen Parlaments.

    Belgien ist de jure, d. h. rein verfassungsrechtlich, eine konstitutionelle Monarchie, hat sich jedoch de facto zu einer parlamentarischen Monarchie entwickelt, die seit der Verfassungsänderung 1993bundesstaatlich organisiert ist.[12][13][1] Die Bundeslegislative setzt sich zusammen aus dem König sowie den beiden Parlamentskammern, der bedeutenderenAbgeordnetenkammer mit 150 und demSenat mit 60 Mitgliedern. Das aktive und passiveFrauenwahlrecht auf nationaler Ebene existiert erst 1948 zu denselben Bedingungen wie das Wahlrecht für Männer.[64]Der König gehört auch der Exekutive an, die er zusammen mit der 15-köpfigenFöderalregierung bildet, der wiederumder Premierminister alsprimus inter pares vorsteht.

    Die föderalen Institutionen sind verantwortlich für Justizwesen, Finanzpolitik, innere Sicherheit, Außenpolitik, Landesverteidigung und soziale Sicherheit.

    Hoheitssymbole

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    Hauptartikel:Flagge Belgiens undWappen Belgiens

    Das Königreich Belgien verfügt über eine Flagge sowie ein großes, mittleres und kleines Wappen.

    Politische Parteien

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    Siehe auch:Liste der politischen Parteien in Belgien

    Die meisten politischen Parteien spalteten sich in den 1960er- bis 1980er-Jahren in jeweils eine flämische und eine frankophone Partei auf, häufig gibt es auch ein deutschsprachiges Pendant. Parteien derselben Gruppierung arbeiten aber mehr oder weniger eng zusammen und bilden manchmal auch Fraktionsgemeinschaften. Die deutschsprachigen Parteien sind ausschließlich regional tätig.

    Parteien im föderalen Parlament, derbelgischen Abgeordnetenkammer (2019)
    ParteiSitze[65]Anmerkung
    Flämische Parteien
    Nieuw-Vlaamse Alliantie (N-VA)25konservative Separatisten, hervorgegangen aus derVolksunie
    Vlaams Belang (VB)18rechtspopulistische Separatisten, ehemals Vlaams Blok
    Christen-Democratisch en Vlaams (CD&V)12Christdemokraten, ehemals CVP
    Open Vlaamse Liberalen en Democraten (Open Vld)12Liberale, ehemals PVV
    Vooruit9Sozialisten, ehemals SP, ehemals SP.a
    Groen8Grüne, ehemals Agalev
    Frankophone Parteien
    Parti Socialiste (PS)20Sozialisten
    Mouvement Réformateur (MR)14Liberale, ehemals PLP und PRL
    Ecolo13Grüne
    Les Engagés (LE)5Christdemokraten, ehemals PSC und cdH
    Démocrate Fédéraliste Indépendant (DéFI)2Vertretung von Frankophonen vor allem in Brüssel, ehemals FDF, 1995 bis 2010 gemeinsame Listen mit PRL bzw. MR
    Landesweite Parteien
    Partij van de Arbeid/Parti du Travail de Belgique (PVDA/PTB)12Kommunisten, ehemals AMADA/TPO

    Politische Indizes

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    VonNichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
    Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
    Fragile States Index30,3von 120159von 179Stabilität des Landes: sehr stabil
    0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
    Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
    2024[66]
    Demokratieindex7,64von 1034von 167Unvollständige Demokratie
    0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
    2024[67]
    Freedom in the World Index96von 100Freiheitsstatus: frei
    0 = unfrei / 100 = frei
    2024[68]
    Rangliste der Pressefreiheit80,1von 10018von 180Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit
    100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
    2025[69]
    Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)69von 10022von 1810 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2024[70]

    Flämisch-wallonische Konflikte

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    Auf einem deutsch-französischen Straßenschild in der deutschsprachigen Gemeinschaft wurden die französischen Bezeichnungen unkenntlich gemacht.
    Hauptartikel:Flämisch-wallonischer Konflikt undSprachgesetzgebung in Belgien

    Belgien ist von innerer Zerrissenheit – vor allem zwischen der flämischen (niederländischsprachigen) und der wallonischen (französischsprachigen) Bevölkerung – geprägt.

    Im Unterschied zur Schweiz (dortige Sprachgruppenanteile) bildet das Nebeneinander der Sprachgruppen einen erheblichen Konfliktstoff. Die Ursachen hierfür sindkulturhistorisch undsozioökonomisch bedingt. Der Belgien-ExperteChristoph Driessen beschreibt Belgien als ein Land, „in dem viele Menschen Niederländisch oder Französisch sprechen, ohne niederländisch oder französisch sein zu wollen“.[71]

    Derflämisch-wallonische Konflikt, der zunächst vor allem soziale Ursachen hatte (Verarmung der flämischen Bauernschaft zur Zeit derIndustriellen Revolution, soziale Benachteiligung dieser Bevölkerungsschicht im politischen und gesellschaftlichen Gefüge des Landes bei gleichzeitigem Wirtschaftsboom und kulturellem Aufstieg der Wallonie im 19. und frühen 20. Jahrhundert), dauert bis heute an, obwohl sich die sozio-ökonomischen Verhältnisse seit dem Niedergang der für die Wallonie prägendenMontanindustrie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dem Aufschwung neuer Wirtschaftszweige in Flandern grundlegend gewandelt haben.

    Daher sind zum Beispiel Volkszählungen, welche die gesprochene Sprache der Einwohner erheben, seit 1961 verboten, um nicht immer wieder aufgrund von sich wandelnden statistischen Ergebnissen neue Konflikte um die Zugehörigkeit bestimmter auf der Sprachengrenze liegender Gemeinden zur einen oder anderen Region anzufachen.[72][73] Um insbesondere die Situation in diesen gemischtsprachlichen Gegenden zu entschärfen, wurden zum TeilFazilitätengemeinden mit besonderen Minderheitenrechten (insbesondere im Schulbereich) geschaffen.

    „Insgesamt gesehen haben die Spannungen zwischen den beiden großen Volksgruppen Belgiens in der letzten Generation abgenommen. Ein Ende Belgiens ist nicht in Sicht“, urteilte 2018 der HistorikerChristoph Driessen in seinem BuchGeschichte Belgiens und verwies darauf, dass die separatistischen Parteien in Flandern in der Minderheit seien und es in Wallonien praktisch keine separatistischen Bestrebungen mehr gebe. Jüngere Belgier sowie viele Einwanderer könnten mit dem Sprachenstreit weniger anfangen als frühere Generationen; sie folgen anderen Identifikationsmodellen, in denen der Frage der Zugehörigkeit zur einen oder anderen Sprachgruppe weniger Gewicht zukommt. Dass es einen innerbelgischen Zusammenhalt gebe, habe auch die Begeisterung für die gesamtbelgische Mannschaft bei derFußball-Weltmeisterschaft 2018 gezeigt, bei der Belgien den dritten Platz belegte.[74] Nichtsdestoweniger ist zu beobachten, dass trotz des verpflichtenden Schulunterrichts in der jeweils anderen Landessprache gute Kenntnisse des Niederländischen in Wallonien kaum verbreitet sind und die flüssige Beherrschung des Französischen in Flandern im Vergleich zu früheren Generationen abgenommen hat. Nicht nur in der Staatsstruktur, auch kulturell führen beide Bevölkerungsgruppen ein weitgehend getrenntes Dasein. Im kulturellen Sektor besteht eine ausgeprägte Affinität Flanderns zu den Niederlanden und Walloniens zu Frankreich. Gleichwohl wird darauf geachtet, dass auf föderaler politischer Ebene die Mehrsprachigkeit Belgiens demonstriert wird; so müssen Spitzenpolitiker, insbesondere in Regierungsämtern, die zweite Landessprache beherrschen (oder lernen), um zu reüssieren, und der König hält Ansprachen, die sich an alle Belgier richten, konsequent in allen drei Amtssprachen.

    Politische Entwicklungen seit 2008

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    Im März 2008 verständigten sich flämische und frankophone Christdemokraten (CD&V undcdH) und Liberale (Open Vld undMR) sowie die wallonischen Sozialisten (PS) auf die Bildung einer gemeinsamenRegierung mitYves Leterme (CD&V) als Premierminister.[75]

    Am 18. Dezember 2008 teilte derKassationshof – das höchste ordentliche Gericht in Belgien – in einem Brief an den KammervorsitzendenHerman Van Rompuy mit, dass Leterme versucht habe, das Gericht in der Frage des geplanten Verkaufs der belgischen Bank Fortis an den französischen FinanzkonzernBNP Paribas zu beeinflussen; dies hatte Leterme kurz zuvor noch bestritten. Tags darauf trat Leterme zurück.[76]

    Ab dem 30. Dezember 2008 führte Herman Van Rompuy (CD&V) die belgischeFöderalregierung, welche sich aus derselben Fünfparteien-Koalition zusammensetzte. Nachdem er jedoch am 19. November 2009 zum ersten ständigenPräsidenten des Europäischen Rates designiert worden war, legte er sein Amt am 25. November 2009 nieder. Am gleichen Tag noch wurde Yves Leterme erneut zum Premierminister ernannt und führte seither seinezweite Föderalregierung in dieser Legislaturperiode.[77] Diese Regierung zerbrach im April 2010 wieder, als nach internen Streitigkeiten um eine Lösung im Konflikt um den zweisprachigenWahlkreis Brüssel-Halle-Vilvoorde die flämische liberale Partei OpenVLD ihren Rückzug aus der Regierung bekanntgab.[78]

    Bei den vorgezogenenNeuwahlen am 13. Juni 2010 gewannen die flämischen Nationalisten derN-VA unterBart De Wever 27 der 150 Sitze und stellten damit unter den flämischen Parteien die stärkste Fraktion im Parlament. In Wallonien wurde die sozialistische PS von Elio Di Rupo stärkste politische Kraft. Die Regierungsbildung war schwierig, und erst anderthalb Jahre später konnteElio Di Rupo eineKoalitionsregierung bilden, die am 5. Dezember 2011 ernannt wurde. Als „Tripartite“ aus den Parteifamilien der Sozialisten, Liberalen und Christdemokraten bestehend, hatte sie unter den flämischen Parteien keine Mehrheit.[79] Mit dem Sozialisten Elio Di Rupo wurde erstmals seit dem Ende der letzten Regierung vonPaul Vanden Boeynants 1979 ein Frankophoner und ein Sozialist zum belgischen Ministerpräsidenten gewählt. Bis zu seiner Wahl blieb die Regierung Leterme geschäftsführend im Amt. Die Zeitspanne von 541 Tagen von der Wahl bis zur Bildung der neuen Regierung stellt einen Rekord in der modernen Weltgeschichte dar.

    Am 21. Juli 2013 – dem belgischen Nationalfeiertag – dankte KönigAlbert II. zugunsten seines ältesten SohnesPhilippe ab, nachdem er dies am 3. Juli 2013 angekündigt hatte.[80]

    Bei derWahl vom 25. Mai 2014 verloren vor allem die Sozialisten Stimmen, wodurch die vormalige Regierung keine Mehrheit mehr hatte. Die N-VA konnte weitere Zugewinne verbuchen. Am 11. Oktober 2014 wurde die neueRegierung, dieCoalition suédoise („schwedische Koalition“) genannt wurde, unter dem frankophonen PremierministerCharles Michel vereidigt. Im Gegensatz zu den bisher üblichen breiten Koalitionen stammen alle beteiligten Parteien, die flämischen Nationalisten (N-VA), Christdemokraten (CD&V) und die Liberalen beider Sprachgruppen (MR und Open Vld) aus demMitte-rechts-Spektrum. Erstmals seit 1988 waren die Sozialisten nicht an der Regierung beteiligt, die auf frankophoner Seite keine Mehrheit hatte.[81]

    Die Regierung Michel I stürzte im Dezember 2018 über die Ratifizierung desUN-Migrationspakts, die von der N-VA abgelehnt wurde und die sich dann aus der Regierung zurückzog. Daraufhin bildete Charles Michel dieRegierung Michel II ohne die N-VA-Mitglieder, die aber vor einemMisstrauensvotum am 18. Dezember 2018 zurücktrat[82] und anschließend geschäftsführend im Amt blieb, auch über dieParlamentswahlen vom 26. Mai 2019 hinaus, da sich keine neue Mehrheit fand.

    Nachdem Charles Michel als Nachfolger vonDonald Tusk zumPräsidenten desEuropäischen Rates gewählt worden war, kündigte er am 26. Oktober 2019 seinen Rücktritt an. Am 27. Oktober 2019 ernannte der KönigSophie Wilmès zur neuen geschäftsführenden Ministerpräsidentin,[83] die erste Frau in diesem Amt seit der Unabhängigkeit vor 188 Jahren. Am 17. März 2020 wurde sie vom König als ordentliche Premierministerin derRegierung Wilmès II vereidigt, nachdem ihr angesichts derCOVID-19-Pandemie alle Parteien mit Ausnahme der wallonischen Kommunisten, der flämischen Nationalisten der N-VA und der flämischen Rechtsextremisten vonVlaams Belang die Unterstützung zusagten.[84] Sie versprach, sich nur um dieCOVID-19-Pandemie in Belgien und deren Folgen zu kümmern und nach einem halben Jahr die Vertrauensfrage zu stellen. Nachdem die Regierungsbildung weiter stockte, sich folglich eine neue Koalition sammelte, jedoch für einen derInformateurs wegen einer Infektion mitCOVID-19 die Quarantäneangeordnet wurde, wurde die Zeit erneut verlängert.

    Am 1. Oktober 2020 wurde die neueRegierung unterPremierministerAlexander De Croo vereidigt, die erstmals aus sieben Parteien der vier Parteifamilien der Sozialisten, Liberalen, Christdemokraten und Grünen besteht, und „Vivaldi-Koalition“ genannt wird. Sie gilt als linksliberal, ist erstmalsparitätisch mit zehn Frauen und zehn Männern besetzt, deutlich jünger und mit fünfzehn Regierungsmitgliedern besetzt, die nie zuvor ein föderales politisches Amt ausübten. Sophie Wilmès wurde darin Außenministerin.[85]

    Die Regierung De Wever bildet seit dem 3. Februar 2025 die Regierung Belgiens. Sie wurde nach derParlamentswahl 2024 gebildet und löste dieRegierung De Croo ab. Die Regierungsparteien umfassen eine Mitte-Rechts-Koalition aus fünf Parteien, von denen die flämischen Nationalkonservativen der N-VA den RegierungschefBart De Wever stellen. Aufgrund der Farbgebung der beteiligten Parteien (N-VA, wallonische Liberale, flämische und wallonische Christdemokraten, flämische Sozialdemokraten) wird diese Koalition alsArizona-Koalition bezeichnet.

    Europapolitik

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    Siehe auch:Liste der diplomatischen Vertretungen in Belgien
    Sitz derEuropäischen Kommission in Brüssel

    Belgien ist Gründungsmitglied derEuropäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl und ihrer Nachfolgeeinrichtungen, derBenelux-Gemeinschaft und desEuroparates. Das Land ist ebenfalls Gründungsmitglied derEuropäischen Währungsunion.Eurobarometer-Umfragen zeigen regelmäßig, dass die belgische Bevölkerung etwa zu zwei Drittel pro-europäisch eingestellt ist, was über dem EU-Durchschnitt von knapp über 50 Prozent liegt.[86] Die belgische Hauptstadt Brüssel ist Sitz mehrerer EU-Institutionen undAgenturen wie dieKommission, dasParlament, derMinisterrat, derWirtschaft- und Sozialausschuss oder derAusschuss der Regionen, sowie zahlreicherLobbying-Gruppen,Nichtregierungsorganisationen usw., die im Bereich der Europapolitik arbeiten.

    Die belgischen Regierungen seit 1945 haben sich für den Aufbau Europas eingesetzt. Unter belgischemRatsvorsitz in der zweiten Hälfte 2001 wurde die Einberufung desVerfassungskonvents beschlossen, der einige Jahre später denVertrag über eine Verfassung für Europa (VVE) hervorbringen sollte. Belgien setzte sich für den Ratifizierungsprozess des VVE ein und – nach dessen Scheitern – für die Erhaltung der Substanz des VVE imVertrag von Lissabon, der am 13. Dezember 2007 unterschrieben wurde und am 1. Dezember 2009 in Kraft trat.

    Belgiens Verteidigungspolitik stützt sich nicht nur auf dieNATO (Belgien ist Gründungsmitglied), sondern auch auf die EU im Rahmen derGemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP). Die Hauptstadt Brüssel ist sowohl Sitz der NATO-Hauptorgane als auch derEuropäischen Verteidigungsagentur der EU, was Belgien zum Zentrum der euro-atlantischen Verteidigungsstrukturen macht. Das Land stellt für dieEU Battlegroups Truppen bereit und beteiligt sich an Einsätzen der EU, beispielsweise an derEUFOR. Durch seine historischen Verbindungen zum afrikanischen LandKongo ist Belgien Meinungsführer bei Angelegenheiten derGroßen Seen undZentralafrikas innerhalb der EU und ist maßgeblich um eine friedliche Stabilisierung des Ostkongo bemüht.

    DurchBelgiens föderale Struktur, die der Lokalebene außerordentlich Zuständigkeiten zuweist, sind sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften maßgeblich an der belgischen Europapolitik beteiligt und zugleich von der Umsetzung politischer Ziele der EU betroffen. Zum Beispiel sind sie zuständig fürKulturpolitik und können in diesem Bereich Verträge mit ausländischen Staaten abschließen, sodass sie im Ausland ein eigenständiges Profil aufgebaut haben, zum Beispiel indem sie in einigen belgischen Botschaften Kulturreferenten stellen.

    Im ersten Halbjahr 2024 hat Belgien den Ratsvorsitz zum dreizehnten Mal inne.[87][88] Erster Vorsitzender des Rates der Europäischen Union war 1958 der damalige belgische AußenministerVictor Larock.[89] Nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon wurde der BelgierHerman Van Rompuy in das neugeschaffene Amt desPräsidenten des Europäischen Rates berufen; zwischen dem 1. Dezember 2019 und dem 30. November 2024 hatte der BelgierCharles Michel dieses Amt inne.

    Belgisch-deutsche Beziehungen

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    Hauptartikel:Belgisch-deutsche Beziehungen

    Belgien und Deutschland arbeiten eng zusammen. Beide Länder sind Gründungsstaaten derEU. Beide Länder sind zudem Mitglied derNATO.

    Die wirtschaftliche Zusammenarbeit ist eng. Deutschland belegt bei den Handelspartnern Belgiens den zweiten Platz nach den Niederlanden. Für die belgische Exportwirtschaft ist Deutschland der wichtigste Partner. Belgien ist Deutschlands elftgrößter Handelspartner weltweit.

    Militär

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    Belgischer Soldat während einer Übung

    DieBelgischen Streitkräfte (niederländischDefensie van België, französischArmée belge) untergliedern sich inHeer,Marine,Luftstreitkräfte und medizinisches Korps (niederländischMedische Component, französischCorps médical). 2006 hatten die Belgischen Streitkräfte eine Stärke von 36.000 Mann. Der freiwillige Wehrdienst wurde formell 1994 abgeschafft. Belgien gab 2017 knapp 0,9 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 4,4 MilliardenUS-Dollar für seine Streitkräfte aus.[90]

    Die Landstreitkräfte sind mit 24.600 die größte der Teilstreitkräfte.

    Die belgischen Luftstreitkräfte (niederländischLuchtmacht, französischForce Aérienne Belge) ist mit 6350 Mann die zweitgrößte Teilstreitkraft. Ihr stehen 72F-16-Kampfflugzeuge sowie 31 Hubschrauber zur Verfügung.

    Die Marine ist in einem gemeinsamen Benelux-Kommando organisiert. Sie verfügt über zwei Wielingen-Fregatten, sechsMinenjäger und einFlusspatrouillenschiff.

    Polizei

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    Polizeifahrzeug der föderalen Polizei in Brüssel

    Die Polizeireform von 2001 hat eine auf zwei Ebenen strukturierte integrierte Polizei geschaffen:

    • Föderale Polizei (niederländischFederale Politie, französischPolice Fédérale), mit einem Generalkommissariat und drei Generaldirektionen (der Verwaltungspolizei, der Kriminalpolizei und der Direktion für Unterstützung und Verwaltung). Diese sind zum Teil auch auf Provinz- bzw. Gerichtsbezirksebene dezentralisiert.
    • Lokale Polizei (niederländischLokale Politie, französischPolice Locale) mit ihren momentan 195 Polizeizonen ist aus kommunalen Polizeieinheiten und der bis 2001 bestehendenGendarmerie (niederländischRijkswacht) gebildet worden.

    Verwaltungsgliederung

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    Hauptartikel:Politisches System Belgiens undVerwaltungsgliederung Belgiens
    Verwaltungsgliederung Belgiens (eingezeichnet: Regionen, Provinzen, Bezirke und Gemeinden)
    Die dreiGemeinschaften Belgiens: Französische, Flämische und Deutschsprachige Gemeinschaft
    Die dreiRegionen Belgiens: Wallonische und Flämische Region sowie Region Brüssel-Hauptstadt

    Belgien ist seit 1993 ein Bundesstaat, der sich sowohl in dreiRegionen als auch in dreiGemeinschaften gliedert. Als nachgeordnete Verwaltungseinheiten bestehen zehnProvinzen und 43Arrondissements. Die lokale Selbstverwaltung wird von den 589 Gemeinden ausgeübt.

    Sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften sindGliedstaaten des belgischen Bundesstaates; sie unterscheiden sich durch ihre territoriale Abgrenzung und ihre Kompetenzen. DieRegionen (niederländischgewesten, französischrégions) sind zuständig für große Bereiche derWirtschafts-,Umwelt-,Verkehrs- undAgrarpolitik, zudem üben sie dieRechts- und ggf.Fachaufsicht über Provinzen, Arrondissements und Gemeinden aus. DieGemeinschaften (niederländischgemeenschappen, französischcommunautés; früher häufig auch als Kultur- bzw. Sprachgemeinschaften bezeichnet) verantworten das gesamteBildungswesen, dieKulturpolitik sowie weitere „personenbezogene Angelegenheiten“ (Bereiche der Familien-, Gesundheits- und Sozialpolitik, unter anderem die öffentlichen Krankenhäuser). Auch im Vergleich mit anderen Bundesstaaten verfügen Regionen und Gemeinschaften zusammengenommen über ein hohes Maß an Kompetenzen, zudem können sie in ihren Verantwortungsbereichen eigenständig Verträge mit ausländischen Staaten abschließen. Vom belgischen Staat abgeschlossene internationale Verträge, die Kompetenzen der Regionen bzw. Gemeinschaften betreffen, bedürfen der Zustimmung derer Parlamente; dies gilt beispielsweise für die Verträge der Europäischen Union. Bei der Bundesebene sind vor allem die Zuständigkeit fürAußen-,Verteidigungs- undFinanzpolitik, diesozialen Sicherungssysteme sowie diePolizei undJustiz verblieben.

    Die territoriale Abgrenzung der Regionen und Gemeinschaften richtet sich nach den Sprachgebieten: DieFlämische Region umfasst das niederländische Sprachgebiet, dieWallonische Region das französische und das deutsche Sprachgebiet, die zweisprachigeRegion Brüssel-Hauptstadt das französisch-niederländische Sprachgebiet. DieFlämische Gemeinschaft übt ihre Befugnisse auf dem niederländischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet aus, dieFranzösische Gemeinschaft auf dem französischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet, dieDeutschsprachige Gemeinschaft auf dem deutschen Sprachgebiet. Regionen und Gemeinschaften verfügen jeweils über ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung. Allerdings haben die Flämische Gemeinschaft und die Flämische Region ihre Institutionen zusammengelegt, so dass es nur einFlämisches Parlament und eineFlämische Regierung gibt, die sowohl die Befugnisse der Region als auch die der Gemeinschaft ausüben.

    Außerdem kennt Belgien auf einer tieferen Verwaltungsebene die zehnProvinzen, die innerhalb der Regionen liegen:

    Die unterste Verwaltungsebene stellen die 581 Gemeinden dar (siehe auchListe der Gemeinden in Belgien,Liste der Gemeinden in Flandern,Liste der Gemeinden in Wallonien).

    Siehe auch:Gebietskörperschaft (Belgien)

    Staatshaushalt

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    (Quelle:Eurostat)

    DerStaatshaushalt umfasste 2009Erträge (Einnahmen) von 163 Milliarden Euro. Dem standenAufwendungen (Ausgaben) in Höhe von 183 Milliarden Euro gegenüber. Daraus ergibt sich einHaushaltsdefizit in Höhe von 20 Milliarden Euro beziehungsweise 6,0 % desBruttoinlandsprodukts.[91] Belgien ist es in den Jahren zwischen 1995 und 2007 gelungen, den relativen Anteil der Staatsverschuldung am Bruttosozialprodukt deutlich abzubauen. Dieser Erfolg wird hingegen durch die Folgen derWeltfinanzkrise seit 2007 gefährdet. Am 25. November 2011 stufte dieRatingagenturStandard & Poor’s Belgien von der Bewertung „AA+“ auf „AA“ herab. Begründet wurde dies mit der schwelenden Staatskrise, dem geringen Wachstum und dem wachsenden Druck der Finanzmärkte.[92]

    DieStaatsverschuldung betrug zum 30. Juni 2016 455,3 Milliarden Euro oder 109,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.[93]

    2020 betrug der Anteil derStaatsausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) folgender Bereiche:[94]

    Wirtschaft

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    Die zentrale geografische Lage des Landes verschafft der belgischen Wirtschaft einen strategischen Vorteil im internationalen Handel, unterstützt durch eine gut ausgebaute Infrastruktur, wie den Hafen von Antwerpen. Belgien war das erste Land auf dem europäischen Festland, das industrialisiert wurde (ab den 1820er-Jahren). Starke Industrien entstanden in der Kohle, Stahl, Textilien, Maschinenbau, später auch Chemie. Städte wie Lüttich, Charleroi und Gent waren industrielle Kraftzentren. Der Staat galt um 1900 als „die Schweiz des Nordens“ – ein Synonym für Wohlstand, Stabilität, Infrastruktur und Exportstärke. Durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg entstanden große Schäden. Es erfolgte schnelle Erholung. In den 1950er- und 1960er-Jahren war Belgien wirtschaftlich stabil, zeitgleich verlor die Schwerindustrie an Bedeutung. Ab den 1970er-Jahren kamen strukturelle Schwächen wie eine veraltete Industrie zu Tage. Eine hohe Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit waren die Folge. Gleichzeitig entwickelte sich Flandern zum neuen wirtschaftlichen Motor durch Logistik, Pharmazie und Dienstleistungen. Belgien ist neben Luxemburg das einzige Land mit einer automatischen Anpassung von Gehältern und Mieten an die Inflation (sieheIndexlohn).

    Entwicklung

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    Der nördliche Teil des heutigen Belgiens hatte ab demHochmittelalter bereits herausragende wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Die Grafschaft Flandern war ein Mittelpunkt derTextilindustrie, vor allem für hochwertigeTuchware.Rohwolle wurde aus England eingeführt, in Flandern zu Tuch verarbeitet undSeide und anderen Luxusgütern hergestellt und nach ganz Europa ausgeführt. Es entstanden mächtige, selbstverwaltete Städte wie Brügge, Gent, Ypern, die sich früh von der feudalen Herrschaft lösten. Diese Städte hatten eigene Stadtrechte,Kaufmannsgilden undMärkte. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die Lage an der Nordsee, Nähe zu England, Frankreich und dem Rhein. Damals war der Hafen von Brügge (Zwin) – einer der bedeutendsten Seehandelsplätze Europas (bis zum 15. Jahrhundert) – noch schiffbar, bevor erversandete. Die flämischen Städte waren Teil des Netzwerkes derHansestädte. Ab dem 14. Jahrhundert ließ die Bedeutung allmählich nach. DerHundertjähriger Krieg (1337–1453) und die Aufstände z. B. in Gent gegen die Burgunderherzöge schwächten die Gegend. Der MeeresarmZwin, über den Brügge mit der Nordsee verbunden war, versandete ab dem 14. Jahrhundert Brügge verlor den unmittelbaren Zugang zur See – und damit seine Vormachtstellung im internationalen Handel. Antwerpen übernahm zeitweise die Rolle Brügges, doch langfristig wanderten Handel und Macht nach Amsterdam, London und später ins spanische und portugiesische Kolonialreich.

    Als spanische Truppen auf ihrem Feldzug Antwerpen im Jahr 1585 einnahmen, sperrten die nördlichen Provinzen als Vergeltung den Unterlauf der Schelde. Die Wirtschaft der südlichen Teils wurde damit erstickt, DerWestfälische Friede vernichtete diesen Handelsverkehr fast völlig, da die Niederlande die Sperrung der Schelde durchsetzte. Seit der Vereinigung der Niederlande mit Frankreich gegen Ende des 18. Jahrhunderts durchNapoleon Bonaparte wurde die Scheldeschiffahrt wieder frei. Der Hafen von Antwerpen wurde wiederhergestellt. Die Vereinigung Belgiens und der Niederlande durch denWiener Kongress begünstigte weiter Antwerpen auf Kosten Amsterdams. Durch die Unabhängigkeit Belgiens von den Niederlanden im Jahr 1830 kam es nochmals kurzfristig zu einer Sperrung des Schelde-Unterlaufs.

    Im 19. Jahrhundert nahm der südliche Landesteil – die Wallonie – einen bedeutsamen Aufschwung durch die Ausbeutung der Kohlevorkommen entlang der Bassins La Louvière, Mons, Charleroi, Namur, dem Lütticher Becken und später demLimburger Steinkohlerevier.Eisenerz wurde vor allem aus Lothringen und Luxemburg eingeführt und in Belgienverhüttet. Belgien wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch die Entwicklung derSchwerindustrie und die Kolonisierung und Ausbeutung desKongo neben Großbritannien zu dem reichsten Land Europas.

    Heutige Lage

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    Das Bruttoinlandsprodukt Belgiens betrug im Jahr 2023 632 Milliarden US-Dollar und war damit das siebtgrößte der Europäischen Union. DasBruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug im selben Jahr 53.854 US-Dollar.[6] Belgien hatte 2024 die dritthöchsten Arbeitskosten in der EU nach Luxemburg und Dänemark mit durchschnittlich 48,20 EUR die Stunde (EU-Durchschnitt bei 33,50 EUR, Eurozone 37,30 Euro)[95], was entscheidend mit der Belastung des Faktors Arbeit mit Steuern und Gebühren zu tun hat.

    Belgien stand trotz seiner kleinen Bevölkerung im Jahr 2024 auf Platz 19 der größten Güterexporteure.[96] Dank seiner Lage im Herzen Europas ist es sehr eng in das Handelsnetz der Europäischen Union integriert. Die wichtigsten Handelspartner Belgiens sind die Nachbarländer Frankreich, Deutschland und die Niederlande. ImGlobal Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Belgien Platz 20 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[97] ImIndex für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2019 Platz 48 von 180 Ländern.[98]

    Die Arbeitslosenquote lag 2023 durchschnittlich bei 5,5 Prozent[99] und damit leicht unter dem EU-Durchschnitt. Im Jahr Dez. 2023 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 17,3 Prozent.[100] Die Gesamtzahl der Beschäftigten wurde 2019 auf rund fünf Millionen geschätzt.[101]

    Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (Stand: 201 und in Klammern Anteil an der gesamten Wertschöpfung 2016):[102][103]

    Entwicklung desBruttoinlandsprodukts (BIP) und anderer Kennzahlen[6]
    Jahr20102015201620172018201920202021202220232024
    BIP in Mrd. USD
    (Kaufkraftparität)
    471,6541,8553,5571,7599,5651,6647,5716,9800,6840,2869,9
    BIP pro Kopf in USD
    (Kaufkraftparität)
    43.50648.21248.93050.36052.59856.87856.19962.04568.91471.55273.609
    BIP-Wachstum
    (real)
    2,7 %1,5 %1,2 %1,5 %1,9 %2,4 %−4,8 %6,2 %4,3 %1,2 %1,0 %
    Inflation
    (in Prozent)
    2,3 %0,6 %1,8 %2,2 %2,3 %1,3 %0,4 %3,2 %10,3 %2,3 %4,3 %
    Staatsverschuldung
    (in Prozent des BIP)
    100 %106 %105 %102 %100 %98 %111 %109 %103 %103 %105 %

    Tourismus

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    Langerei inBrügge

    DerTourismus spielt in Belgien eine große Rolle. ImTravel and Tourism Competitiveness Report 2017 desWorld Economic Forum belegt Belgien Platz 21 von 136 Ländern.[104] Belgien wurde 2016 von 7,5 Millionen ausländischen Touristen besucht, die dem Land Einnahmen in Höhe von 11,8 Milliarden US-Dollar brachten. Vor allem Deutsche, Briten, Luxemburger, Franzosen und Niederländer besuchen Belgien. Bei den Briten ist außerdem eine Art Erster-Weltkrieg-Tourismus entstanden. InWestflandern stehen noch viele alte Kriegsdenkmäler und -friedhöfe. Daneben sind alle Ferienbadeorte an der belgischen Nordseeküste (Knokke-Heist,Brügge,Blankenberge,De Haan,Bredene,Ostende,Middelkerke,Nieuwpoort,Koksijde undDe Panne) sehr beliebt. Außerdem sind dieArdennen eine vielbesuchte Urlaubsregion. Von der belgischen Nordseeküste aus kann man viele Tagestouren unternehmen, etwa in die Nachbarländer Frankreich und Niederlande oder Großbritannien.Als besonders nachgefragt haben sich auch Städtetouren nach Brüssel,Hasselt, Gent, Antwerpen und andere erwiesen. Die StadtBrügge ist wahrscheinlich die Stadt mit dem größten Tourismus. Sie wird gelegentlichVenedig des Nordens genannt.Es existiert ein eigenständiger Tourismusverband für Flandern sowie ein weiterer für das übrige Belgien.

    Energiewirtschaft

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    Elektrizitätsversorgung

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    Belgien verfügt über zwei aktiveKernkraftwerke, die im Jahr 2022 für 46,4 Prozent der Gesamtstromerzeugung standen (sieheKernenergie in Belgien).[105] In den Wintermonaten 2018/19 drohte ein Blackout, als sechs Reaktoren gleichzeitig vom Netz genommen werden sollten.[106] Im Jahr 1999 wurde einAtomausstieg vom Parlament beschlossen und 2003 ein Zeitplan bis 2025 festgelegt. Bei der Umsetzung kam es jedoch zu Verzögerungen.[107] Im März 2022 gab die Föderalregierung die Verlängerung des Atomausstiegs bis 2035 bekannt.[108][109]

    Neben der Kernenergie für dieGrundlast setzt Belgien u. a. auf den Ausbau vonOffshore-Windparks vor der Küste und produziert eine Leistung von 2,26 Gigawatt.[110] Belgien ist durchHochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) mit dem Vereinigten Königreich (Nemo Link; seit Januar 2019) und Deutschland (ALEGrO; seit November 2020) verbunden.

    Siehe auch:Liste von Kraftwerken in Belgien

    Finanzwirtschaft

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    Der belgische Bankenmarkt ist heute stark konzentriert und wird in hohem Maße vonAuslandsbanken geprägt.

    Fortis entstand 1990 aus der Fusion der niederländischen AMEV-Versicherungsgesellschaft, der VSB Bank und dem belgischen VersichererAG Group. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem grenzüberschreitenden Finanzkonzern, der sowohl Bank- als auch Versicherungsgeschäfte vereinte. Fortis übernahm 1993 die Algemene Spaar- en Lijfrentekas (ASLK/CGER) und 1998 die Generale Bank der belgischenSociété générale de Belgique, wodurch es zeitweise zur größten Bankengruppe Belgiens wurde. Im Zuge der Finanzkrise von 2008 geriet Fortis in Schwierigkeiten; die belgischen Aktivitäten wurden daraufhin von der französischenBNP Paribas übernommen und firmieren seither alsBNP Paribas Fortis.

    Die belgische GroßbankBanque Bruxelles Lambert wurde 1998 von der niederländischenING Groep übernommen und bildet heute dieING Belgium.

    Als größere belgische Institute bestehen daneben dieKBC Group, die an derWertpapierbörseEuronext Brüssel, sowieBelfius, die 2011 aus der Zerschlagung derDexia Bank hervorging und sich vollständig im Besitz des belgischen Staates befindet.

    Crelan ist eine genossenschaftlich organisierte Bank, die aus der Verschmelzung der Landbouwkrediet mitCredit Agricole hervorging und sich im Eigentum belgischer Genossenschaftsmitglieder befindet.

    Kleinere Institute sind Argenta, die sich auf Privatkunden spezialisiert, und Beobank, die 2012 durch den Erwerb der belgischen Citibank-Aktivitäten durch die französische Crédit Mutuel Nord Europe entstand.

    Die unmittelbare Kapitalmarktfianzierung belgischer Unternehmen ist stärker als die deutscher Unternehmen. Das Land führt eine bedeutendeWertpapierbörse – dieEuronext Brüssel – mit ihrem Leitindex, demBEL20. DieMarktkapitalisierung der dort notiereten Unternehmen betrug Ende 2023 106,3 % des belgischenBruttoinlandsprodukt[111] (zum Vergleich: Die Martkapitalisierung in Deutschland betrug Ende 2023 nur 47,1 % des BIP[112]).

    Darüber hinaus verfügt die belgische Regierung über einenStaatsfonds, der alsSociété Fédérale de Participations et d'Investissement (SFPIM) bekannt ist.[113]

    Vermögen

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    Belgien stand laut einer Studie der BankUBS[114] aus dem Jahre 2025 auf Rang 12 (2017 auf Rang 17) weltweit beim durchschnittlichennationalen Gesamtvermögen und beim Median auf Platz 3. Der Gesamtbesitz an Immobilien, Wertpapieren, Baneinlagen, Edelmetallen und Bargeld abzüüglich Bargeld belief sich auf insgesamt 3,242 Milliarden US-Dollar[115] (2017: 2.453 Milliarden US-Dollar). Das Vermögen abzüglich Schulden pro erwachsene Person beträgt 349.404 US-Dollar (2017: 278.139 US-Dollar) im Durchschnitt und im 253.539 US-Dollar imMedian (2017: 161.589 US-Dollar). Zum Vergleich in Deutschland betrug 2025 das Durchschnittsvermögen je Einwohner 256.715 US-Dollar (Platz 19 weltweit), im Median befindet Deutschland sich nicht unter den Top 25 weltweit. Insgesamt war 54 Prozent des gesamten Vermögens der Belgier finanzielles Vermögen und 46 Prozent nicht-finanzielles Vermögen. DerGini-Koeffizient bei der Vermögensverteilung lag 2025 bei 47 (2017 bei 63), was auf eine moderate Vermögensungleichheit hindeutet. 2017 besaßen die obersten 10 Prozent der belgischen Bevölkerung 47,6 Prozent des Vermögens und die obersten ein Prozent besaßen 17,5 Prozent des Vermögens, was eine niedrigere Vermögenskonzentration ist als in den meisten anderen europäischen Ländern. Der Anteil der Belgier mit einem Vermögen von über einer Million US-Dollar betrug 2025 549tausend und damit rund 4,7 % der Bevölkerung.

    Regionale Disparitäten

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    Belgien hat stark ausgeprägte Unterschiede in der Wirtchaftskraft in den unterschiedlichen Landesteilen. Kennzeichnend ist insbesondere der schwierige Strukturwandel der ehemals von Kohle- und Stahlindustrie geprägten Regionen wie das Pay Noir um Charleroi, die Borninage um La Louviere und Mons, das Lütticher Becken und das Limburger Kohlerevier.

    Bruttoinlandsprodukt in den belgischen Provinzen im Vergleich zum Königreich Belgien, zu den belgischen Regionen und zur Europäischen Union[116]
    RangProvinzBIP 2017
    in Mio. Euro
    BIP pro Kopf 2017,
    KKS, (EU-28 = 100)
    BIP pro Kopf
    2017 in Euro
    Region Brüssel-Hauptstadt Brüssel77.69419665.000
    1.Provinz Antwerpen Provinz Antwerpen85.75314046.600
    2.Wallonisch-Brabant Provinz Wallonisch-Brabant17.47713143.700
    3.Provinz Flämisch-Brabant Provinz Flämisch-Brabant47.10412541.500
    Flandern Flandern259.78612039.800
    Belgien Belgien439.05211638.700
    4.Provinz Westflandern Provinz Westflandern45.26311538.100
    5.Provinz Ostflandern Provinz Ostflandern53.85510835.900
    Europa EU-2815.383.06610030.000
    6.Provinz Limburg Provinz Limburg27.8109632.000
    Wallonische Region Wallonische Region101.3788428.000
    7.Provinz Lüttich Provinz Lüttich30.8128427.900
    8.Provinz Namur Provinz Namur13.0088026.400
    9.Hennegau Provinz Hennegau33.2027524.800
    10.Provinz Luxemburg Provinz Luxemburg6.8807324.300

    Außenhandel

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    Belgien verzeichnete 2024 ein Defizt in derLeistungsbilanz von rund 0,4 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP).[117] DieHandelsbilanz wies 2024 allerdings einen Überschuss von 10,28 Mrd. Euro auf (+1,6 % des BIP) auf. Der belgische Warenhandel ist durch eine geringere Wertschöpfungstiefe gekennzeichnet, da viele Vorfertigprodukte eingeführt und in komplexenLieferketten weiterverarbeitet werden. Ausnahmen bilden nischenstarke Branchen wie die Pharmaindustrie, Chemie, Nahrungsmittelverarbeitung und metallverarbeitende Industrie, die hohe Exportanteile und Margen aufweisen.

    Demgegenüber war dieDienstleistungsbilanz deutlich negativ (−12,6 Mrd. Euro, ungefähr −1,97 % des BIP). Positiv wirkte sich zwar strategisch günstige Lage Belgiens aus, durch die das Land Vorteile aus Transport- und Logistikdienstleistungen rund um denHafen von Antwerpen zieht. Außerdem sind die Einnahmen aus derKommunikationsbranche und demInformatiksektor, Erträge aus der Nutzung geistigen Eigentums und unternehmensnaher Dienstleistungen positiv. Massiv zu Lasten schlägt allerdings der hohe Auslandstourismus der Belgier und der Finanzsektor.

    DieBilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen ist deutlich positiv: 10,13 Mrd. Euro (ungefähr+ 1,58 % des BIP). Stark positiv wirken sich die Einkommen belgischer Arbeitnehmer im Ausland, vor allem derGrenzgänger nach Luxemburg aus. Auch sind die Kapitalerträge aus dem belgischenAuslandsvermögen (von 52,7 % des BIP im Jun 2025[118]) positiv. Die Vermögenserträge werden jedoch dadurch gemindert, dass viele internationale Unternehmen und Auslandsbanken mit Sitz in Belgien ihre Gewinne an ihre Muttergesellschaften im Ausland repatriieren.

    Darüber hinaus verzeichnet Belgien ein Defizit in derÜbertragungsbilanz. Das stieg über die Jahre von −6,5 Mrd. auf −10,1 Mrd. € (ungefähr −1,58 % des BIP 2024). Belgien ist Nettozahler an die EU, internationale Organisationen und Entwicklungshilfeprogramme. Diese Abflüsse bleiben stabil zwischen −4,5 Mrd. Euro und −5,4 Mrd. Euro. Bei den privaten Übertragungen in Form vonRücküberweisungen von in Belgien arbeitenden ausländischen Arbeitskräften in ihre Herkunftsländer steigt mit einem stark steigenden negativen Saldo von – 1,17 Mrd. Euro im Jahr 2021 auf – 5,05 Mrd. Euro 2025 an (ungefähr −0,79 % des BIP 2024).

    Belgien ist Teil desEuropäischen Binnenmarkts. Zusammen mit 19 anderen EU-Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, dieEurozone.
    Entwicklung des belgischen Außenhandels[119]
    Mrd. US$
    (2019)
    % gg. Vj.Mrd. US$
    (2020)
    % gg. Vj.Mrd. US$
    (2021)
    % gg. Vj.
    Einfuhr318,8−6,2294,2−7,7344,7+17,2
    Ausfuhr311,7−3,6296,1−5,0336,5+13,6
    Saldo−7,1+2,0−8,2
    Haupthandelspartner Belgiens (2021)[119]
    Export (in Prozent) nachImport (in Prozent) von
    Deutschland Deutschland17,1Niederlande Niederlande21,0
    Frankreich Frankreich13,4Deutschland Deutschland15,9
    Niederlande Niederlande12,1Frankreich Frankreich10,2
    Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten7,1Irland Irland5,5
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich6,3Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten4,8
    Italien Italien4,2Italien Italien4,3
    Spanien Spanien2,6Spanien Spanien3,3
    sonstige Staaten37,2sonstige Staaten35,0

    Medien

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    Der föderale Aufbau Belgiens spiegelt sich auch in der Medienlandschaft des Landes wider. Es bestehen drei voneinander unabhängige Medienwelten auf Niederländisch, Französisch und Deutsch.

    Der flämische Zeitungsmarkt ist der größte und wird von drei Verlagen beherrscht: Mediahuis mit Sitz in Antwerpen ist u. a. Herausgeber vonDe Standaard undHet Nieuwsblad,DPG Media (De Persgroep) Herausgeber vonHet Laatste Nieuws undDe Morgen und Mediafin – ein Gemeinschaftsunternehmen von DPG und Rossel – Herausgeber vonDe Tijd. Die Roularta Media Group mit Sitz in Roselaere gibt die ZeitschriftKnack heraus. Die französischsprachige ZeitungLe Soir wird vom Verlagshaus Rossel mit Sitz in Brüssel herausgegeben, die ZeitungLa Libre Belgique undLa Dernière Heure/Les Sports von Groupe IPM ebenfalls mit Sitz in Brüssel verlegt.L’Avenir wird von Nehty mit Sitz in Lüttich verlegt.Sudinfo / La Meuse wir durch SudPresse, eine Tochter von Rossel herausgegeben. Die WirtschaftszeitungL’Écho wird von Mediafin – ein Gemeinschaftsunternehmen von DPG und Rossel – verlegt. Die ZeitschriftLe Vif / L’Express wird durch Roulata verlegt.

    Beim Rundfunk bestehen für die drei Sprachgemeinschaften jeweils getrennte öffentlich-rechtliche Sender:VRT (Vlaamse Radio- en Televisieomroep) für Flandern,RTBF (Radio-télévision belge de la Communauté française) für die Wallonie und derBRF (Belgischer Rundfunk) für die Deutschsprachige Gemeinschaft. Von den deutschsprachigen Ostbelgiern werden neben den BRF-Programmen viele Hörfunk- und Fernsehprogramme aus dem nahen Deutschland genutzt.

    Bedeutendste deutschsprachige Zeitung ist das inEupen täglich erscheinendeGrenz-Echo. Zu den Zeitschriften zählen unter anderem die deutschsprachige Ausgabe desBelgischen Staatsblattes (Amtsblatt der belgischen Föderalregierung) in Brüssel, die landwirtschaftliche PublikationDer Bauer aus St. Vith, das städtische MitteilungsblattEupen aktuell, das VerbandsorganDer Öffentliche Nahverkehr in der Welt – Public Transport International aus Brüssel oder das QuartalsmagazinGeschwënn – Zäitschrëft vum Arelerland (luxemburgisch) für die Deutschsprachigen in Südostbelgien um die StadtArlon.

    Siehe auch:Deutschsprachige Auslandsmedien

    Infrastruktur und Verkehr

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    Dank seiner zentralen Lage als europäisches Handelszentrum hat Belgien eines der weltweit dichtesten Verkehrsnetze. ImLogistics Performance Index, der von derWeltbank erstellt wird, belegte Belgien 2016 den sechsten Platz unter 160 Ländern. Besonders gut schnitten die Parameter für internationale Schifffahrt und den logistischen Zeitaufwand ab.[120]

    Feuerwehr

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    In derFeuerwehr in Belgien waren im Jahr 2019 landesweit 5.519Berufsfeuerwehrleuten und 12.230freiwilligen Feuerwehrleuten in 252 Feuerwachen undFeuerwehrhäusern organisiert, die 34 sogenannten Hilfeleistungszonen und derFeuerwehr Brüssel zugeteilt sind. Für Feuerwehreinsätze standen im gleichen Jahr 1.680Löschfahrzeuge und 270Drehleitern bzw.Teleskopmasten bereit.[121] Die nationale FeuerwehrorganisationDirection générale Sécurité civile repräsentiert die belgische Feuerwehr mit ihren Feuerwehrangehörigen im WeltfeuerwehrverbandCTIF.[122]

    Eisenbahn

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    Regionalzug imBahnhof Antwerpen-Centraal

    Belgien war mit der 1835 eingeweihten Strecke von Brüssel nach Mechelen das erste Land in Kontinentaleuropa mit Eisenbahnverbindungen.Die staatlicheEisenbahngesellschaft, die den Zugverkehr durchführt, ist dieNationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen (NMBS/SNCB). Die Eisenbahninfrastruktur wird vonInfrabel betrieben, das belgische Bahnnetz ist eines der am dichtesten ausgebauten Netze der Welt. Für Brüssel und das Umland ist am 13. Dezember 2015 einS-Zug-Netz in Betrieb gegangen, seit 2018 verkehren ebenfalls inAntwerpen,Charleroi,Gent undLüttich S-Züge.

    Im internationalen Bahnverkehr ist Belgien mit Hochgeschwindigkeitsstrecken an seine Nachbarländer angebunden. Nach Deutschland, Frankreich, in die Niederlande, sowie ins Vereinigte Königreich über denEurotunnel verkehrenEurostar-,ICE-,TGV-Züge. In die Nachbarländer bestehen außerdemIntercity- und Regionalzugverbindungen. DerNachtzugverkehr von und nach Belgien wurde 2020 mit demNightjet derÖsterreichischen Bundesbahnen wiederaufgenommen.[123]

    Die traditionsreiche SchlafwagengesellschaftCompagnie Internationale des Wagons-Lits, die unter anderem die LuxuszügeOrient-Express,Nord- undSüd-Express oderOstende-Wien-Express betrieb, wurde von dem aus Lüttich stammendenGeorges Nagelmackers gegründet.

    Öffentlicher Nahverkehr

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    Kusttram entlang der Küste

    Belgien verfügt über ein dicht ausgebautes Netz imöffentlichen Nahverkehr. Landesweit gibt es drei Nahverkehrsunternehmen:STIB/MIVB in Brüssel,De Lijn in Flandern undTransport en Commun (TEC) in der Wallonie.

    Neben Busverkehr hat Belgien auch eine lange Geschichte mit städtischem Schienenverkehr. In Brüssel existiert einMetro-System. Städtische Straßen- und Stadtbahnen verkehren zudem inAntwerpen,Brüssel,Charleroi,Gent undLüttich.

    Alle Orte entlang der gesamten Nordseeküste Belgiens sind mit der längsten Überland-Straßenbahnlinie der Welt verbunden, derKusttram. Diese ist einer der letzten Überreste des einstigen landesweitenÜberlandstraßenbahnnetzes, welches von derNationalen Kleinbahngesellschaft (SNCV/NMVB) betrieben wurde.

    Schifffahrt

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    Belgien ist ein wichtigesTransitland zwischenMittel- undWesteuropa. Der bedeutendste Hafen istAntwerpen an derSchelde, einer der größten und wichtigsten Seehäfen der Welt. Auch derSeehafen von Brügge-Zeebrügge gilt als einer der modernsten und bedeutendsten in Europa. Traditionelle Bedeutung als Fährhafen besaß, bis zur Eröffnung desEurotunnels, derHafen von Ostende.

    Siehe auch:Belgische Häfen

    Flugverkehr

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    Der wichtigste Flughafen des Landes istBrüssel-Zaventem. Weitere Flughäfen sindBrüssel-Charleroi,Lüttich,Antwerpen undOstende-Brügge.

    Die staatliche belgische Fluggesellschaft war bis zu ihremBankrott am 6. November 2001 die traditionsreicheSabena. Sie ging in derSN Brussels Airlines auf, die sich wiederum mitVirgin Express zurBrussels Airlines vereinigte.

    Straßenverkehr

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    Das gesamte Straßennetz umfasste 2013 etwa 154.012 Kilometer, wovon 120.514 Kilometer asphaltiert sind.[96]

    Belgien besitzt ein sehr gut ausgebautesAutobahnnetz mit einer Länge von 1.756 Kilometern im Jahr 2010, das – wie auch alle anderen Straßen in Belgien – fast komplett mit Straßenlaternen ausgestattet und nachts beleuchtet ist. Jedoch soll diese Beleuchtung aus Gründen der Stromersparnis und damit desKlimaschutzes künftig eingeschränkt werden und folglich zwischen 0:30 Uhr und 4:30 Uhr abgeschaltet bleiben. Aufgrund des hohen ausländischen Verkehrsaufkommens war für 2008 eine Autobahnmaut in Höhe von 60 Euro geplant, die für heftige Diskussionen gesorgt hatte und bis heute nicht eingeführt wurde.

    Bildung

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    Hauptartikel:Bildungssystem in Belgien

    Das Bildungssystem ist in Belgien aufgrund der weitreichenden Befugnisse der einzelnen Gemeinschaften unterschiedlich, das Hochschulwesen wurde aber im Zuge desBologna-Prozesses weitgehend auf zwischengemeinschaftlicher und europäischer Ebene vereinheitlicht.Die föderale Instanz von Belgien ist zuständig für die Pensionen der Lehrer, das Festlegen des Minimalwissens zur Erlangung eines Diploms und für das Schulwesen (vom 6. bis zum 18. Lebensjahr).

    Schulen der Flämischen Gemeinschaft

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    Ab einem Alter von zweieinhalb oder vier Jahren besuchen die Kinder in Flandern oft eine ArtKindergarten mit Vorschule (niederländischKleuteronderwijs). Ab einem Alter von sechs Jahren gehen sie sechs Jahre zur Grundschule (niederländischBasisonderwijs). Die Schulen sind öffentlich (Flämische Gemeinschaft), frei (subventioniert, meist katholisch) oder privat (nicht subventioniert). Viele katholische Schulen genießen ein höheres Ansehen als die staatlichen. Als erste Fremdsprache wird vom fünften Schuljahr anFranzösisch unterrichtet.

    Ab dem siebten Schuljahr erfolgt der Unterricht auf einer Sekundarschule. Die Sekundarschulen (niederländischSecundair onderwijs) sind wie folgt unterteilt:

    a) erste Schulstufe (in der Regel vom 12. bis 14. Lebensjahr)
    b) zweite und dritte Schulstufe (vom 14. bis 18. Lebensjahr): Wahl zwischen
    • ASO (allgemeiner Sekundarunterricht)
    • KSO (kunstbildender Sekundarunterricht)
    • TSO (technischer Sekundarunterricht)
    • BSO (beruflicher Sekundarunterricht)
    c) vierte Schulstufe (ab dem 18. Lebensjahr, d. h. nach Ablauf der Schulpflicht): hauptsächlichKrankenpflegeschulen.

    Auf KSO-Schulen, die es meist nur in den größeren Städten gibt, können die Schüler auch moderne Fächer wie Comiczeichnen, Computergrafik. wählen. Englisch, Französisch und Mathematik bilden Schwerpunkte des Lehrplans. Abgeschlossen wird mit demDiploma Secundair Onderwijs (Abitur), der den Zugang zum Hochschulstudium ermöglicht.

    Nur im BSO-Sektor können Jugendliche die Schule bereits vor dem 18. Lebensjahr (Ende der Schulpflicht) verlassen, wenn sie eine Lehre/Berufsausbildung anschließen.

    Schulen der Französischen Gemeinschaft

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    Die Kinder in derFranzösische Gemeinschaft Belgiens können ab einem Alter von zweieinhalb Jahren in die Vorschule (ecole maternelle) gehen. Rechtlich ist der Besuch erst ab 5 Jahren verpflichtend (Seit September 2020). In der Praxis besuchen jedoch fast alle Kinder die ecole maternelle (ungefähr 98,4 % in 2022)[124].

    Vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr besuchen die Kinder die Primarstufe (enseignement primaire), vergleichbar mit der Grundschule. Die "école primaire" bildet zusammen mit der "école maternelle" den "enseignement fondamental". Die Klassenstufen werden in der "école primaire" von der "première primaire" bis zur "sixième primaire" durchgezählt. Ab derdeuxième primaire können die französischsprachigen Schüler Niederländisch lernen. Die "école primaire" wird mit dem "Certificat d'études de base (CEB)" abgeschlossen.

    DieSekundarstufe ("enseignement secondaire") umfasst wie die Primarstufe sechs Jahre. Sie wird in drei Abschnitte geteilt. Den 1. Zyklus, bestehend aus "1re et 2e secondaire" (1.–2. Klasse Sekundarstufe) von 12–14 Jahre, durchlaufen alle Schüler gemeinsam zur Allgemeinbildung unabhängig von der späteren Spezialisierung. Dieser schließt mit dem "Certificat d'études du 1er degré (CE1D)" ab. Im 2. Zyklus der "3e et 4e secondaire" (3.–4. Klasse Sekundarstufe) von 14–16 Jahre beginnt die Spezialisierung. Die Schüler wählen:

    • einen klassisch-humanistischen Zweig ("enseignement général", auch "humanités" genannt)
    • einen technischen Zweig ("enseignement technique")
    • einen beruflichen Zweig ("enseignement professionnel")
    • einen künstlerischen Zweig ("enseignement artistique")

    Dieser schließt mit dem "Certificat d'enseignement secondaire du deuxième degré (CE2D)"" ab, der ungefähr einem Realschulabschluss entspricht.

    Der dritte Sekundar-Zyklus besteht aus der "5e et 6e secondaire" (5.–6. Klasse Sekundarstufe) mit Schülern von 16–18 Jahren. Im humanistischen Zweig dient er als "section de transition" stets der Vorbereitung auf die Hochschulbildung. In den technischen und künstlerischen Zweigen kann er als "section de transition" der Vorbereitung auf die Hochschule dienen. Alle Zweige der "section de transition" werden mit dem "Certificat d'enseignement secondaire supérieur (C.E.S.S.)" abgeschlossen, einerHochschulreife, die ungefähr dem deutschenAbitur entspricht.

    Die technischen und künstlerischen Zweige können aber auch als "section de qualification" belegt werden. Dort stellen diese eine abgeschlossene Berufsausbildung dar. Der Schulabschluss ist aber ebenfalls der C.E.S.S. Der berufliche Zweig ist stets Teil der "section de qualification" und stellt immer eine abgeschlossene Berufsausbildung dar. Er endet mit dem "Certificat d'études de sixième année de l'enseignement secondaire professionnel (C.E.6.P.)" ab. Im beruflichen Zweig gibt es die Möglichkeit ein siebstes Schuljahr zu besuchen, um ebenfalls den C.E.S.S. zu erhalten.

    Daneben gibt es noch eine im Vergleich zu Deutschland weniger verbreitete duale Berufsausbildung ("formation en alternance"). In der Wallonie findet die duale Ausbildung im "Centre d’Éducation et de Formation en Alternance (CEFA)" statt. Die Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von etwa 15 bis 25 Jahren, die eine praxisbezogene Ausbildung mit Blick auf den Arbeitsmarkt wünschen.

    Schulen der Deutschsprachigen Gemeinschaft

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    Die Schulbildung hat die gleiche Alterseinteilung wie in den anderen Teilen Belgiens: Ab dem dritten Lebensjahr kann der Kindergarten besucht werden. Ab dem fünften oder sechsten Lebensjahr besucht man dann eine sechsjährige Primarschule. Weitere sechs Jahre werden auf einer Sekundarschule absolviert.Einige Schulen umfassen alle drei Altersstufen, können also vom Kindergarten bis zum Abitur besucht werden. Andere Schulen können nur vom Kindergarten bis zum sechsten Schuljahr besucht werden, anschließend muss auf eine andere Schule gewechselt werden. Manche Schulen sind reine Sekundarschulen (siebtes bis zwölftes Schuljahr).

    Bereits ab dem ersten Schuljahr wird Französisch unterrichtet. Ab dem achten Schuljahr kommt als dritte Sprache Englisch hinzu.

    Ab dem neunten Schuljahr kann ein Schüler in einigen Schulen zwischen Sozial-, Naturwissenschaften, Sprachen, Kunst, Sekretariat, Wirtschaftswissenschaften oder Elektronik wählen.

    Bei der Sprachenabteilung (neusprachlicher Zweig) erlernt ein Schüler neben Englisch und Französisch noch Italienisch, Spanisch und Niederländisch.

    Unterrichtspflicht besteht bis zum 18. Lebensjahr, wobei ein Schüler dieser Pflicht auch mit einer Lehre entsprechen kann. Dort muss man lediglich zweimal die Woche zur Berufsschule.

    Hochschulen

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    Zoologisches Institut in Lüttich

    Belgien hat elfUniversitäten:

    Im deutschen Sprachgebiet gibt es nur eine Hochschule, dieAutonome Hochschule in der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

    Den Universitäten gleichgestellte Einzelfakultäten sind die Evangelisch-Theologische Fakultät Löwen(Evangelische Theologische Faculteit), die Fakultät für Protestantische Theologie Brüssel(Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid) und dieKönigliche Militärakademie (Koninklijke Militaire School / École royale militaire).

    InBrügge ist das renommierteEuropakolleg angesiedelt.

    Neben den Universitäten existieren in den drei Gemeinschaften zahlreiche weitereHautes Ecoles/Hogescholen (vergleichbar mitFachhochschulen in Deutschland) und mehrereKunsthochschulen(Ecoles Supérieures des Arts).

    Kultur

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    Gastronomie

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    Hauptartikel:Belgische Küche,Flämische Küche undKüche in Brüssel und der Wallonie
    Ein belgisches Biergeschäft

    Eine typische gesamtbelgische Küche gibt es nicht, da zahlreiche Spezialitäten eher der flämischen Küche oder der Küche Walloniens zuzuordnen sind oder von den Kochkünsten der Nachbarländer, insbesondere Frankreichs inspiriert sind. Es wurde aber eine weltbekannte Erfindung in Belgien gemacht, die häufig falsch eingeordnet wird:Pommes frites.Belgische Waffeln stellen ebenfalls eine Spezialität dar. Die bekanntesten Waffelarten sind die Brüsseler und die Lütticher Waffeln. Des Weiteren ist Belgien für seinePralinen bekannt, welche zur Weltspitze gehören. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Lyonaiser Pralinen (Pralines roses). Eine weitere Besonderheit ist die Sortenvielfalt derbelgischen Biere, darunter zahlreicheAbteibiere (Abdijbier, Bière d’Abbaye), insbesondere dieTrappistenbiereWestmalle,Westvleteren,Rochefort,Orval undChimay mit höherem Alkoholgehalt, mitSpontangärung vergorene Biere (z. B.Lambic,Geuze,Faro) mit Hefen, die im Bereich der Senne heimisch sind oder mit Fruchtaromen versetzte Biere (z. B.Kriek). Jedoch ist die am meisten getrunkene BiersortePilsner Bier, insbesondere von den MarkenJupiler aus Lüttich undStella Artois aus Löwen, die beide zum belgischen BrauereikonzernAB-InBev gehören, und Maes aus Mechelen vonAlken-Maes. Die hohe Sortenvielfalt ist auch mit dem fehlenden Tradition desReinheitsgebots zu erklären. Sehr starke Biere wurden in Belgien auch deshalb so beliebt, weil die Steuer aufBranntwein verhältnismäßig hoch war und ist[125] und durch dasVandervelde-Gesetz, welches bis in die 1980er-Jahre den Verkauf von Branntwein in der Gastronomie verbot.

    In Belgien werden auch Schaumweine in dem Gebiet Crémant de Wallonie erzeugt.

    Bekannt sind auch die belgischen Abteikäse von Chimay, Orval,Maredsous und sonstige Käse wieFromage de Herve, Remoudou oderPassendale.

    Karneval

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    In der Wallonie ist der Karneval tief mit Brauchtum und jahrhundertealten Ritualen verbunden. Er hat oft ländliche Wurzeln, ist stark ritualisiert und verzichtet weitgehend auf politische Satire.

    Drei der bekanntesten Karneval sind:

    • Karneval von Binche: Berühmt für die „Gilles“- Männer in aufwendig bestickten Kostümen, Wachsmasken und Straußenfederhüten, die Orangen in Zuschauerschaft werfen – ein Symbol für Glück und Fruchtbarkeit. Die Tradition wurde 2003 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt[126].
    • Karneval von Malmedy: Der „Cwarmê“ mit Figuren wie dem „Haguète“ verkörpert regionale Identität, wird ausschließlich auf Wallonisch kommentiert und ist bereits seit dem 15. Jahrhundert belegt[127].
    • Karnvela Stavelot: AmLaetare-Sonntag ziehen die „Blancs-Moussis“ durch die Straßen – weiß vermummte Figuren mit roten Nasen, die Konfetti werfen und die Geistlichkeit parodieren. Auch dieser Brauch wurde 2022 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Föderation Wallonie-Brüssel aufgenommen.[128]

    In der Wallonie ist der Karneval eng mit der Fastenzeit verknüpft. Viele Feiern finden nicht im klassischen Faschingszeitraum, sondern erst am Laetare-Sonntag statt.

    In Flander ist bekannteste Karneval der Karnveal von Aalst, wo riesige Prunkwagen mit bissiger politischer Satire durch die Stadt ziehen – nicht unähnlich den Karnevalsumzügen in Köln oder Düsseldorf. Aalst war bis 2019 Teil des immateriellen UNESCO-Kulturerbes, wurde jedoch nach antisemitischen Darstellungen aus dem Verzeichnis entfernt.[129]

    Auch andere flämische Städte wie Dendermonde, Halle oder Ronse pflegen ihre Karnevalstraditionen mit viel Musik, Humor und Familienfreundlichkeit – allerdings meist ohne tief verwurzelte folkloristische Figuren wie in der Wallonie.

    Sport

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    Diebelgische Fußballnationalmannschaft 2018

    Ein beliebter Sport in Belgien istFußball. Die1. belgische Liga ist eine der ältesten der Welt. In den 1970er- und 1980er-Jahren gehörte dasbelgische Nationalteam (Rote Teufel genannt) zur internationalen Spitze. Nach der Teilnahme an derFußball-Weltmeisterschaft 2002 hatte sich Belgien allerdings zwölf Jahre lang nicht mehr für ein internationales Turnier qualifizieren können. In den letzten Jahren zählte die belgische Nationalmannschaft jedoch wieder zur Weltspitze, wie sie mit dem Gewinn derBronzemedaille bei derFußball-Weltmeisterschaft 2018 bewies. (Siehe auch:Fußball in Belgien)

    Der Nationalsport in Belgien ist jedoch der Radsport. Deswegen hat Belgien auch einige Berühmtheiten im Radsport hervorgebracht. So gehörten und gehörenEddy Merckx,Roger De Vlaeminck,Johan Museeuw,Peter Van Petegem sowieTom Boonen zu den besten Radsportlern der Welt. Wichtige Eintagesklassiker finden in Belgien statt, beispielsweiseLüttich–Bastogne–Lüttich und dieFlandern-Rundfahrt.

    Speziell zu erwähnen ist auch derCyclocross, eine Spezialdisziplin des Radsports, welche im Winter ausgetragen wird. Die heimischen Rennen werden von zehntausenden Zuschauern besucht. In der Regel werden drei bis vier der ca. achtWeltcup-Wettbewerbe in Belgien ausgetragen, ebenso wie die meisten am höchsten eingestuften sonstigen Wettbewerbe. Belgien dominiert den Sport wie kein anderes Land und stellte mit Abstand die meistenWeltmeister und Weltcup-Gesamtsieger, wobei besondersSven Nys hervorzuheben ist.

    Auch der Tennissport ist im Aufwind. Die flämischeKim Clijsters und die wallonischeJustine Henin gehörten lange Zeit zu den besten Spielerinnen der Welt.

    In der Leichtathletik istKim Gevaert (100 und 200 m) Europameisterin undTia Hellebaut (Hochsprung) Olympiasiegerin.

    Rugby Union wird ebenfalls in Belgien gespielt. Derbelgischen Nationalmannschaft gelang jedoch noch nicht die Qualifikation für eineRugby-Union-Weltmeisterschaft. Belgien ist einer der Teilnehmer bei derRugby-Union-Europameisterschaft und trifft dort auf andere aufstrebende Nationalmannschaften. Der ehemalige Präsident desInternationalen Olympischen KomiteesJacques Rogge war für die belgische Nationalmannschaft aktiv.

    Nicht vergessen werden sollteKarambolage undBillard Artistique, in denen die SportlerRené Vingerhoedt undRaymond Ceulemans über Jahre die Szene dominierten. Den Titel bei derSnookerweltmeisterschaft 2023 errangLuca Brecel. Auch für viele Amateur- und Kneipenspieler hat Billard einen hohen Stellenwert.

    Der Rundkurs vonSpa-Francorchamps wird zu den anspruchsvollsten Strecken im Motorsport gezählt. Hier gastieren in regelmäßigen Abständen internationale Rennserien, darunter seit 1950 dieFormel 1. Zu den Höhepunkten gehört auch das jährlich stattfindende24-Stunden-Rennen.

    Mit demCircuit Zolder verfügt Belgien über eine zweite Rennstrecke von überregionaler Bedeutung. Von 1973 bis 1984 trug hier ebenfalls die Formel 1 Rennen aus.Nivelles-Baulers, der dritte Kurs, auf dem Formel-1-Rennen stattfanden, existiert nicht mehr.

    Auf der Speedwaybahn vonHeusden-Zolder wurden bereits mehrmals internationale Prädikatsrennen ausgefahren. Auf der Grasbahn inAlken in der ProvinzLimburg wurde bereits das Finale zur Grasbahn-Europameisterschaft ausgetragen.

    Special Olympics Belgien wurde 1979 gegründet und nahm mehrmals anSpecial Olympics Weltspielen teil.

    Comics

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    Siehe auch:Frankobelgischer Comic

    Comics sind in Belgien generell sehr populär; ein großer bekennender Fan war zum Beispiel König Baudouin. DenBandes Dessinées (kurz BD, französisch) oderStrips (niederländisch) begegnen Menschen häufig im Stadtbild. Qualitative Buchhandlungen in Belgien verfügen über spezielle BD-Abteilungen. Zudem werden in großen Supermärkten Comics angeboten.

    Comics sind ein Hauptexportartikel belgischer Verlage, denn viele international bekannte und berühmte Comiczeichner und Autoren stammen aus Belgien, das damit im Vergleich zu seiner Größe die meisten in Europa hervorgebracht hat. Die berühmtesten sindWilly Vandersteen (Suske und Wiske),Jean Graton (Michel Vaillant),Morris (Lucky Luke),Hergé (Tim und Struppi),Peyo (Die Schlümpfe und weiteres),André Franquin (Spirou und Fantasio,Gaston undMarsupilami) undPhilippe Geluck (Le Chat).

    Belgische Kinospielfilmproduktion[130]
    JahrAnzahl
    197514
    19857
    19958
    200528

    In Belgien ist es möglich,Comic als Studienrichtung anKunsthochschulen wie der Königlichen Akademie fürbildende Kunst und demInstitut Saint-Luc in Brüssel zu studieren. Daher werden die Bandes Dessinées in Belgien auch als „neunte Kunst“ tituliert. In Brüssel gibt es ein Comic-Museum (Centre Belge de la Bande Dessinée), in dem dieser Kunstrichtung auf drei Etagen gehuldigt wird.

    Musik

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    Im 15. und 16. Jahrhundert, der Zeit derRenaissance, waren zahlreiche Komponisten aus dem Gebiet des heutigen Belgien, vor allem aus demHennegau, führend. DieMusik der Renaissance war stilprägend in Europa. Bedeutende Namen derfranko-flämischen Musik sindGuillaume Dufay,Johannes Ockeghem,Josquin Desprez,Heinrich Isaac,Jacob Obrecht,Adrian Willaert,Orlando di Lasso.Der französische KomponistCésar Franck wurde in Lüttich geboren, verbrachte seine ersten dreizehn Lebensjahre in Belgien und war dort bereits musikalisch aktiv, bevor die Familie 1835 nachParis umsiedelte. Für die Musikwelt des 19. Jahrhunderts (und darüber hinaus) warAdolphe Sax eine bedeutende Figur. Ein weltweit äußerst renommierterMusikwettbewerb ist derConcours Reine Elisabeth.

    ImJazz sind derMundharmonikaspielerToots Thielemans, der Tenorsaxophonist und FlötistBobby Jaspar und derGitarristPhilip Catherine international hervorgetreten. DerRockmusikerGotye, der mit seinem HitSomebody That I Used to Know berühmt und erfolgreich wurde, ist in Belgien geboren.

    Zu den bekanntesten Bands im 21. Jahrhundert zählendEUS,Gotye,Hooverphonic undTriggerfinger.

    Seit den späten 1990er-Jahren ist Belgien eine Hochburg derTrance-Musik (früher v. a. Hard Trance). International erfolgreich sind die GruppenIan Van Dahl,Lasgo undSylver. In der etwas progressiveren Szene sind z. B.Push oderYves Deruyter sehr bekannt.

    In Belgien gibt es vieleMusikfestivals. Bekannt sind unter anderemTomorrowland,Rock Werchter,Dour Festival,Pukkelpop,Gentse Feesten oderColeur Café,Graspop Metal Meeting,Brussels Summer Festival,Les Ardentes oderRonquières Festival.

    Siehe auch:Liste belgischer Sänger

    Maler

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    Seit dem 14. Jahrhundert hatte sich ein Wandel vollzogen: WeltlicheMäzene lösten dieKirche als wichtigsten Auftraggeber für Kunstwerke ab. Darin begründete sich dieAltniederländische Malerei, die stilprägend wurde und zahlreiche bekannte Maler – die flämische Primitive – hervorbrachte. Bekannte Maler sindPieter Bruegel der Ältere,Peter Paul Rubens,Rogier van der Weyden,Hugo van der Goes,Jan van Eyck. Für spätere Epochen bekannt wurde derIndustriemalerLéonard Defrance,James Ensor und der SurrealistRené Magritte wie auch der Freund vonVincent van Gogh,Eugène Boch, und dessen SchwesterAnna Boch.

    Sonstige Künstler

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    Sehenswürdigkeiten

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    Besonderheiten

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    In Belgien ist die aktiveSterbehilfe erlaubt, auch bei Minderjährigen, und durch ein Gesetz geregelt, das dafür Ärzte mit besonderer Weiterbildung vorsieht.[131]

    Im Jahr 2017 haben insgesamt 2.309 Menschen die aktive Sterbehilfe in Anspruch genommen, darunter drei Minderjährige.[132] Im Jahr 2009 existierten 822 Fälle, davon knapp 80 Prozent in Flandern.[133]

    Siehe auch

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    Portal: Belgien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Belgien

    Literatur

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    Weblinks

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    Einzelnachweise

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    1. abDie Rolle der Monarchie, belgium.be; abgerufen am 12. April 2020.
    2. Der König, Die Monarchie in Belgien; abgerufen am 12. April 2020.
    3. abLa Belgique est désormais un peu plus grande. In: lalibre.be. 10. Januar 2019, abgerufen am 17. Januar 2019 (französisch, Anpassung der Fläche an neue Vorgaben vonEurostat, wodurch die Grundfläche durch die Einbeziehung von Stränden bei Niedrigwasser ab 2019 um 160 km² größer geworden ist). 
    4. Bevölkerung nach Wohnsitz, Nationalität, Familienstand, Alter und Geschlecht. In: statbel.fgov.be. Statbel – Direction générale Statistique – Statistics Belgium (Föderaler Öffentlicher Dienst); abgerufen am 17. Februar 2025 
    5. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2022, abgerufen am 22. Oktober 2022 (englisch). 
    6. abcGDP, current prices Billions of U.S. dollars. In: IMF DataMapper. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 13. November 2025 (englisch). ;GDP, current prices Purchasing power parity; billions of international dollars. In: IMF DataMapper. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 13. November 2025 (englisch). GDP per capita, current prices. U.S. dollars per capita. In: IMF DataMapper. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 13. November 2025 (englisch). ;GDP per capita, current prices - Purchasing power parity; international dollars per capita. In: IMF DataMapper. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 13. November 2025 (englisch). 
    7. Table: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2025. United Nations Development Programme, New York 2025,ISBN 978-92-1154263-9,S. 278 (englisch,undp.org [PDF]). 
    8. DavorBelgischer Franc (bfr), unterteilt in 100 Centimes (c).
    9. Bevölkerung nach Wohnsitz, Nationalität, Familienstand, Alter und Geschlecht. In: statbel.fgov.be. Statbel – Direction générale Statistique – Statistics Belgium (Föderaler Öffentlicher Dienst); abgerufen am 17. Februar 2025 
    10. Europäische Union: Urbanisierungsgrad in den Mitgliedsstaaten im Jahr 2018. In:de.statista.com. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
    11. DieRegion Brüssel-Hauptstadt umfasst dieStadt Brüssel selbst sowie 18 unabhängige kommunale Einheiten. Deren Einwohner werden vomBelgischen Statistikamt separat erfasst.
    12. abHorst Siegemund:Königreich Belgien. In:Winfried Steffani (Hrsg.):Regierungsmehrheit und Opposition in den Staaten der EG. 1991,S. 61–91 (springer.com). 
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    18. Warum wurde Belgien ein Föderalstaat? In: ostbelgienlive.be. Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, abgerufen am 26. Juli 2017. 
    19. Parlament der DG:Grundsatzerklärung des Parlaments zur Positionierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Prozess der Staatsreform vom 27. Juni 2011 (Memento vom 13. November 2014 imInternet Archive) (PDF; 270 kB).
    20. Vgl. hierzuKarl-Heinz Lambertz im Juni 2012:Belgien, ein Land mit Zukunft? (Memento vom 9. Januar 2015 imInternet Archive) (PDF; 58 kB, S. 3): „Ein Bundesstaatsmodell mit den vier Gliedstaaten Flandern, Wallonien, Brüssel und Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens liegt in der logischen Kontinuität der bisherigen Entwicklung und entspricht ohne Zweifel den vier institutionellen Realitäten, die sich seit dem Ende des Einheitsstaates in Belgien gefestigt haben und mit denen sich eine sehr große Mehrheit der jeweiligen Bevölkerung eng verbunden fühlt.“
    21. Homepage zum Sozialen Netz in Belgien. Die klassische soziale Sicherheit in Belgien umfasst drei Systeme und sieben Zweige. Die „soziale Sicherheit“ sorgt für Ersatzeinkommen und Zusatzleistungen. “Solidarität„ ist der Zentralbegriff dieses Systems.
    22. Walter Sperling / Adolf Karger (Hrsg.): Fischer Länderkunde – Band 8: Europa, Frankfurt am Main 1989, S. 220–225.
    23. Die belgische Küste. In: belgium.be. Föderaler Öffentlicher Dienst (FÖD), abgerufen am 7. Juni 2021. 
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    27. Birth rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    28. Death rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    29. Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    30. Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    31. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    32. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    33. World Population Prospects 2022 - Population Dynamics -Download Files. Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen, 2021, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    34. Population ages 0-14 (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    35. Population ages 65 and above (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch). 
    36. Jean-Pierre Liégeois:Roms en Europe.Conseil de l’Europe, 2007,ISBN 978-92-871-6050-8, Annexe 3 –Glossaire du Conseil de l’Europe sur les Roms et les Gens du voyage,S. 295 (französisch,eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. April 2020]). 
    37. Philippe Masson, homme de voyage. In: cmgv.be. 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. September 2015; abgerufen am 28. August 2019 (französisch). 
    38. vzw Alert. Pastoraal voor Voyageurs, Manoesjen, Roms en Roma (Memento vom 8. Februar 2009 imInternet Archive)
    39. Les Gens du voyage en Wallonie. (PDF; 1,2 MB) In: cmgv.be. S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2007; abgerufen am 25. Mai 2019 (französisch, Zitat frei übersetzt): „Die Reisenden (auchJenische genannt, insbesondere, wenn sie aus dem Rheinland, aus Lothringen oder dem Elsaß stammen), bilden sehr zusammengesetzte Gruppen von Familien, die aus der europäischen Gesellschaft stammen und unterschiedlich enge Verbindungen mit den Zigeunern unterhalten. In unseren Regionen wie in Frankreich kann die Nähe zwischen den Gruppen so stark sein, dass es unnütz ist, sie zu trennen.“ 
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    43. BuG 159 – Bericht uit het Gewisse – 7 mei 2012. In:npdata.be. 7. Mai 2012, abgerufen am 15. Dezember 2019 (niederländisch).
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    46. Mireille Huchon:Histoire de la langue française (= Le Livre de Poche.Nr. 542). 10. Auflage. Librairie Générale Française, Paris 2017,ISBN 978-2-253-90542-4,S. 230. 
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    59. Andreas Kockartz:Judenhass: Deutlicher Anstieg antisemitischer Straftaten in Belgien. In:vrt.be. 2. März 2019, abgerufen am 24. Februar 2020.
    60. Dieter H. Kollmer:Die belgische Kolonialherrschaft 1908 bis 1960. In:Bernhard Chiari, Dieter H. Kollmer (Hrsg.):Wegweiser zur Geschichte Demokratische Republik Kongo. 2. Auflage. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2006,S. 45. 
    61. Jens Thiel:Menschenbassin Belgien. Anwerbung, Deportation und Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg. Klartext Verlag, Essen,ISBN 978-3-89861-563-1. 
    62. Leo Geyr von Schweppenburg, Erinnerungen eines Militärattachés. London 1933–1937. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1949, S. 69ff.
    63. Michael Zimmermann:Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische „Lösung der Zigeunerfrage“. Hamburg 1996,ISBN 3-7672-1270-6. 
    64. Mart Martin:The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 34.
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    66. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2024, abgerufen am 20. Juli 2025 (englisch). 
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    69. Rangliste der Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen, 2025, abgerufen am 20. Juli 2025 (englisch). 
    70. CPI 2024: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2025, abgerufen am 20. Juli 2025 (englisch). 
    71. Christoph Driessen:Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2023, S. 218.
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    74. Christoph Driessen:Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2018, S. 219–221.
    75. Leterme ist Belgiens neuer Regierungschef. In: Spiegel Online. 20. März 2008, abgerufen am 20. Februar 2020. 
    76. Voltallige regering biedt haar ontslag aan, VRT Nieuws, 19. Dezember 2008 (Memento vom 20. Dezember 2008 imInternet Archive)
    77. Yves Leterme nommé Premier ministre. In:lalibre.be. 25. November 2009, abgerufen am 14. April 2020 (französisch).
    78. Open VLD doet de deur niet helemaal dicht. In: deredactie.be. 22. April 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. April 2010; abgerufen am 22. Oktober 2019 (niederländisch). 
    79. Elio Di Rupo a été nommé Premier ministre, le gouvernement est dévoilé, rtbf.be, 6. Dezember 2011.
    80. Albert II. dankt ab. In: Spiegel Online. 3. Juli 2013, abgerufen am 10. Dezember 2014. 
    81. René Höltschi: Reformer mit argem Gegenwind. In: nzz.ch.ch. 11. Oktober 2014, abgerufen am 10. Juli 2020 (Vorschau; Volltext: Anmeldung erforderlich). 
    82. Belgischer Regierungschef kündigt Rücktritt an. Welt Online, 18. Dezember 2018.
    83. Belga:Sophie Wilmès nommée Première ministre par intérim, première femme à ce poste La Libre 27. Oktober 2019,online abgerufen am 27. Oktober 2019.
    84. Daniel Steinvorth:In Belgien ist die neue Premierministerin die Frau der Stunde. In: nzz.ch, 19. März 2020, abgerufen am 19. März 2020.
    85. L’installation du gouvernement De Croo Ier.La Libre Belgique, Ausgabe vom 2. Oktober 2020, Seiten 4–9.
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    91. Bereitstellung der Daten zu Defizit und Verschuldung 2009. (PDF; 427 kB) Eurostat, 15. November 2010, abgerufen am 7. Januar 2019. 
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    130. Weltfilmproduktionsbericht (Auszug) (Memento vom 6. Juli 2011 imInternet Archive), Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007)
    131. Belgien: Erstmals Sterbehilfe für Minderjährige geleistet – Gesundheit. In: Spiegel Online. 17. September 2016, abgerufen am 9. Juni 2018. 
    132. Mehr Fälle aktiver Sterbehilfe in Belgien. In: aerzteblatt.de. 18. Juli 2018, abgerufen am 13. März 2019. 
    133. Euthanasie in Belgien: mehr Fälle 2009 – mehr Fälle in Flandern. In: brf.be. 11. Mai 2010, abgerufen am 1. Februar 2020. 
    Politische GliederungEuropas
    Mitgliedstaaten der
    Vereinten Nationen
    und Vatikanstadt:

    Albanien |Andorra |Belarus |Belgien |Bosnien und Herzegowina |Bulgarien |Dänemark 2 |Deutschland |Estland |Finnland |Frankreich 2 |Griechenland |Irland |Island |Italien 2 |Kasachstan 1 |Kroatien |Lettland |Liechtenstein |Litauen |Luxemburg |Malta |Moldau |Monaco |Montenegro |Niederlande 2 |Nordmazedonien |Norwegen 2 |Österreich |Polen |Portugal 2 |Rumänien |Russland 1 |San Marino |Schweden |Schweiz |Serbien |Slowakei |Slowenien |Spanien 2 |Tschechien |Türkei 1 |Ukraine |Ungarn |Vatikanstadt |Vereinigtes Königreich 2

    Abhängige Gebiete:

    Färöer |Gibraltar |Guernsey |Isle of Man |Jersey

    Umstrittene Gebiete:

    Kosovo |Transnistrien

    1 
    Liegt größtenteils inAsien.
    2 
    Hat zusätzliche Gebiete außerhalb Europas.
    Teilnehmerstaaten:

    Albanien |Andorra |Armenien |Aserbaidschan |Belarus |Belgien |Bosnien und Herzegowina |Bulgarien |Dänemark |Deutschland |Estland |Finnland |Frankreich |Georgien |Griechenland |Heiliger Stuhl |Irland |Island |Italien |Kanada |Kasachstan |Kirgisistan |Kroatien |Lettland |Liechtenstein |Litauen |Luxemburg |Malta |Moldau |Monaco |Mongolei |Montenegro |Niederlande |Nordmazedonien |Norwegen |Österreich |Polen |Portugal |Rumänien |Russland |San Marino |Schweden |Schweiz |Serbien |Slowakei |Slowenien |Spanien |Tadschikistan |Tschechien |Türkei |Turkmenistan |Ukraine |Ungarn |Usbekistan |Vereinigtes Königreich |Vereinigte Staaten |Zypern

    Partnerstaaten:

    Afghanistan |Australien |Ägypten |Algerien |Israel |Japan |Jordanien |Marokko |Tunesien |Südkorea |Thailand

    Mitgliedstaaten derNATO

    Albanien Albanien |Belgien Belgien |Bulgarien Bulgarien |Danemark Dänemark |Deutschland Deutschland |Estland Estland |Finnland Finnland |Frankreich Frankreich |Griechenland Griechenland |Island Island |Italien Italien |Kanada Kanada |Kroatien Kroatien |Lettland Lettland |Litauen Litauen |Luxemburg Luxemburg |Montenegro Montenegro |Niederlande Niederlande |Nordmazedonien Nordmazedonien |Norwegen Norwegen |Polen Polen |Portugal Portugal |Rumänien Rumänien |Schweden Schweden |Slowakei Slowakei |Slowenien Slowenien |Spanien Spanien |Tschechien Tschechien |Turkei Türkei |Ungarn Ungarn |Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich |Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

    50.5333333333334.7666666666667Koordinaten:51° N,5° O

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