Beg to Differ | ||||
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Studioalbum vonProng | ||||
Veröffent- | ||||
Aufnahme | ||||
Label(s) | Epic Records | |||
45:24 | ||||
Besetzung |
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Mark Dodson, Prong | ||||
Studio(s) | Normandy Sound,Warren,Rhode Island | |||
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Beg to Differ (engl.Phrase: „sich erlauben, anderer Meinung zu sein“) ist das zweite Studioalbum der amerikanischenMetal-BandProng. Es erschien am 12. März 1990 aufEpic Records. Es ist das erste Album der Band auf einemMajor-Label und das erste, auf dem die Metalelemente gegenüber denHardcore-Wurzeln überwiegen.[1]
Musikvideos gab es zuBeg to Differ undLost and Found, doch erschienen die Stücke nicht als Einzelsingles.
Nach dem 1988 erschienenenForce-Fed-Album, das noch einen rohen Hardcore-Klang aufwies, istBeg to Differ deutlich technischer und disziplinierter und erscheint in einem an denThrash Metal, z. T. auch denIndustrial Metal angelehnten Soundgewand.[2][3] Die Stücke sind durch die Drei-Mann-Besetzung und die einfach Gitarre-Bass-Schlagzeug-Instrumentierung sehrminimalistisch angelegt. DruckvolleStakkato-Riffs und oftmals schräge Harmonien,Doublebass-Einsätze,Breaks und Tempowechsel kennzeichnen den meist im Midtempobereich liegenden, von einigen schnelleren bzw. betont langsamen (Prime Cut) Stücken unterbrochenen Stil.[1] Tommy Victor wird bei seinem teils melodisch, teils als Hardcore-Shouting angelegten Gesang von Bassist Mike Kirkland, teilweise auch von Schlagzeuger Ted Parsons unterstützt. MitIntermenstrual, D.S.B. ist auch ein Instrumentalstück enthalten.
Nach der Veröffentlichung vonForce Fed gingen Prong 1989 erstmals auf Europa-Tournee. InGroßbritannien spielten sie mitBBC-ModeratorJohn Peel eine derPeel Sessions ein, die 1990 alsEP veröffentlicht wurde. Nach der Rückkehr in dieUSA spielten sie ein Konzert im Vorprogramm derCro-Mags undDestruction im ClubRitz. Einige Monate später nahmEpic Prong unter Vertrag, wodurch ein wesentlich größeres Budget für die folgende Platte zur Verfügung stand. Beim Songwriting waren erstmals alle Bandmitglieder beteiligt, Tommy Victor an allen bandeigenen Stücken. Ende 1989 ging die Band mitMark Dodson (Metal Church,Suicidal Tendencies) inWarren,Rhode Island insNormandy-Sound-Studio. Dodson mischte die Platte auch ab. Sie erschien im März 1990. Es folgte eine Europa-Tour im Vorprogramm vonFaith No More sowie eineHeadliner-Tour mitMind Over Four im Herbst 1990.[4] Die Tour mit Faith No More nannte Victor im Nachhinein trotz gegenseitiger Sympathien zwischen den Bands „musikalisch keine gute Zusammenstellung“.[5] Die zwei veröffentlichten Videos wurden des Öfteren aufMTV gespielt, die SendungHeadbangers Ball übernahm einige eingängige instrumentale Passagen als Intro- und Hintergrundmusik.
Die Texte enthalten zum Teilnihilistische Beobachtungen, das Rolling-Stone-Magazin nennt die Welt, die Hauptsongwriter Tommy Victor beschreibt, „flach, gierig und äußerst korrupt“, die Band versuche die „düstere Seite des Lebens“ darzustellen.[2] Tommy Victor äußerte allerdings wenig später, sich textlich etwa vonSlayer oderCarnivore abgrenzend: „Unsere Texte enthalten immer einen positiven Aspekt, Prong ist eine positive Band.“[5]
Das Buch „Best of Rock and Metal“, in dem die nach Meinung der Redaktion der ZeitschriftRock Hard besten 500 Alben genannt werden, führtBeg to Differ auf dem 150. Platz. Uwe „Buffo“ Schnädelbach wies darauf hin, dass Prong „ihrer Zeit immer ein wenig voraus“ waren, ihnen der ganz große Durchbruch bis dato nicht glückte. Er nannte den Klang des Albums „fast klinisch“ und „sehr eigenständig“ mit „leichten Parallelen zuMetallicas…And Justice for All“. Die Platte enthalte einige „zeitlose Gassenhauer“.[6] Eduard Rivadavia vonallmusic schreibt, Prong malten „eine schwere graue Leinwand urbaner Unterdrückung“. 4,5 von 5 Punkten werden hier vergeben.[3]
Zur Zeit der Veröffentlichung hob Wolfgang Schäfer im Rock Hard besonders Dodsons „hervorragende“ Produktion hervor. Er verglich die langsameren Passagen mit altenCeltic-Frost-Stücken. Die Band habe bereits „Kultstatus“, undBeg to Differ würde diesem gerecht. Schäfer vergab acht von zehn Punkten.[7] Kim Neely vom US-amerikanischen Rolling-Stone-Magazin nannte Prong bereits 1990 als möglichen „Nachfolger für den Metallica-Thron“.Force Fed habe einen „Blick durch das Fenster eines feuchten und furchteinflößenden Platzes“ erlaubt – „Beg to Differ schmeißt dich rein, schlägt die Tür zu und läßt dich in einer Ecke kauern, während der Dreck um dich herum niederfällt.“ Die Platte wird mit vier von fünf Sternen bewertet.[2]
Die Covergestaltung stammt von Brian Schroeder, aliasPushead, einem Untergrund-Designer. Er arbeitete u. a. für Metallica, dieMisfits undCorrosion of Conformity. Die Band kannte ihn bereits seit 1986, als er noch Autor beim Skater-MagazinThrasher war.[5]