Bedford MW
AlsBedford MW wird eine Typengruppe leichterLastkraftwagen der MarkeBedford des britischen HerstellersVauxhall Motors bezeichnet, die zu Beginn desZweiten Weltkriegs für diebritischen Streitkräfte entwickelt wurde und bis in die 1950er Jahre hinein gefertigt wurde.
Entwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das britischeWar Office lud im Jahr 1935 die britischen Fahrzeughersteller im Rahmen einer Ausschreibung ein, mit ihren Prototypen eines leichten Militärlastkraftwagen mit einerNutzlast von 15 cwt (760 kg) und in der normalen Antriebsformel 4x2 an einer Vergleichsfahrt und Erprobung inNorth-Wales teilzunehmen. Die Unternehmen sammelten mit ihren Modellen bei diesen Veranstaltungen Erfahrungen und bekamen Anregungen von den Verantwortlichen auf der Seite des Militärs und des War Office.Bedford überarbeitete den 1935 Fahrzeugentwurf, indem ein größererKühler und eine größereBereifung für die Vergleichsfahrt des Jahres 1936 verbaut wurden. Das War Office war noch nicht zufrieden mit dem Entwurf und für die Vergleichsfahrt 1937 veränderte Bedford das Fahrgestell um eine höhereBodenfreiheit zu erreichen. Zusätzlich wurde das Kühlsystem desMotors überarbeitet.
Es entstand der neue PrototypBedford WD-1 mit der verlangten Nutzlast von 15 cwt. Das Fahrzeuge erfüllte im Test von 1937 die Anforderungen, doch 1938 kam noch ein leistungsgesteigerter, neuer 72-PS-Motor hinzu.
Technische Beschreibung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Bedford MW war mit der 4x2-Antriebsformel seines Fahrwerks nicht alsGeländefahrzeug entwickelt worden, doch das geringeEigengewicht, der kurze Radstand in Verbindung mit einem für seine Zeit leistungsstarken Motor verliehen dem Fahrzeug gute Fahreigenschaften. Positiv wirkten sich der niedrige Fahrzeugschwerpunkt und die guteBeschleunigung des Fahrzeugs aus.
Verbaut war ein 72 PS starker Bedford-Sechszylinder-Ottomotor mit 3,5 LiterHubraum, der mit einem Viergang-Getriebe kombiniert war.[1]Als Militärfahrzeug verzichtete man über die ganze Fertigungszeit über eine vollständig geschlossene Fahrerkabine. Während die ersten Fahrzeuge nur eine klappbare Windschutzscheibe und ein Planenverdeck für Fahrerhaus und Pritsche hatten, gab es ab 1943 zumindest eine umschlossene Kabine mit Segeltuchdach undPlexiglas-Steckfenstern.
Hintergrund der sehr großen und markanten Motorhaube war die ursprüngliche Anforderung einen besonders großen Luftfilter im Motorraum unterzubringen, was aber bei der späteren Serienproduktion nie genutzt wurde.
Produktion
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zwischen 1939 und 1945 produzierte Bedford über 66.000 Fahrzeuge dieses Typs.[1][2]
Einsatz
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Der ursprüngliche Gedanke des War Office war, die modernenInfanteriebataillone mit einem Fahrzeug auszurüsten, welches die typischen Lasten eines solchen Verbandes an der Front und auf logistischer Versorgungsebene bedienen konnte. Dieses Fahrzeug sollte Lebensmittel und Wasser für die Soldaten transportieren, die Waffenwerkstatt transportieren, leichteGeschütze bewegen und auch Funktechnik transportieren können. Aus diesem Grund wurden die MW in verschiedenen technischen Varianten gefertigt:[2]
- Bedford MWD – General Standard - Standardlastkraftwagen mit einer 1,8 × 1,8 m großen Ladefläche als „Arbeitstier“ des Infanteriebataillon
- Bedford MWC – Water Truck – Wassertank-Kraftwagen
- Bedford MWT – Gun Tractor - Zugmaschine für leichte Flak
- Bedford MWG – Gun Portee - Waffenträger für 2prd-AT Gun oder 20-mm-Flak Oerlikon
- Bedford MWR – Radio Van – Funkwagen
- Bedford MWV – Funkwagen der Royal Air Force
- Bedford Maschinery „K-Light“ - Werkstattwagen mit Schweißgerät
Nachdem zunächst überwiegend Verbände derBritish Army ausgerüstet worden waren, gingen im weiteren Kriegsverlauf auch an dieRoyal Air Force, dieRoyal Navy, Regierungsstellen und Bedford-Kunden in Übersee Fahrzeuge.[1]
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Bart Vanderveen:Historic Military Vehicle Directory, Battle of Britain Prints International Ltd., London 1989,ISBN 0-900913-57-6.
- G.N. Georgano: World War Two – Military Vehicles – Transport & Halftracks, Osprey, London, 1995,ISBN 1-85532-406-7
- Chris Bishop (Hrsg.): . über 1500 Waffensysteme: Handfeuerwaffen, Flugzeuge, Artillerie, Kriegsschiffe, U-Boote. Dt. Erstausg. Auflage. Bechtermünz, Augsburg 2000,ISBN 3-8289-5385-9 (Originaltitel: . 1998. Übersetzt von Neumann & Nürnberger)
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcBischop:Waffen des II. Weltkriegs - Eine Enzyklopädie - 2001 S. 109
- ↑abVanderveen:Historic Military Vehicles Directory 1989 S. 153
