Bauglas

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Bauglas (auchSilikatglas genannt) ist ein Werkstoff, der ausQuarzsand,Soda,Kalkstein undDolomit erschmolzen wird. Bauglas wird in der Regel zuFlachglas verarbeitet.

Glas ist ein Vielfachgemisch von verschiedenenSilikaten (z. B.Na-Ca-Mg-Silikaten), welches einen großen Erweichungsbereich, aber keinen festenSchmelzpunkt hat. Bei seiner Abkühlung aus dem schmelzflüssigen Zustand ist es bis auf 600 °C plastisch formbar. Sein Erweichungsbereich hängt von derchemischen Zusammensetzung ab. Beispielsweise bleibt reinesQuarzglas bis etwa 1.000 °C gebrauchsfähig. Im festen Zustand ist Glas einamorpher Stoff, der physikalisch auch als eine unterkühlte Flüssigkeit bezeichnet wird.

In Österreich lag der Umsatz mit Bauglas 2013 bei 310 Millionen Euro.[1]

Inhaltsverzeichnis

Anwendungen

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Siehe auch:Liste der Gläser

Glaskeramik

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Glas mit einem Anteil an kleinen Kristallen bezeichnet man alsGlaskeramik. Wegen seines hohen Erweichungspunktes und seiner hohen Temperaturwechselbeständigkeit wird es u. a. für Kochplatten genutzt.

Fensterglas

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Fensterglas (F) ist ein klares Alkali-Kalk-Glas, welches überwiegend nach demFloatglas-Verfahren hergestellt wird. Dadurch erhält es eine hohe Oberflächengüte, ähnlich wie geschliffenesSpiegelglas.

Gartenblankglas/Gartenklarglas

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Gartenblankglas gemäß der DIN 11 525 ist ein den Anforderungen des Garten- und Landschaftsbaues entsprechendes Floatglas geringerer Qualität. Gartenklarglas ist demgegenüber einGussglas mit einer blanken Ober- und einer lichtstreuenden Unterseite und ist in der DIN 11 526 genormt.

Sicherheitsglas

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Hauptartikel:Sicherheitsglas

Einscheiben-Sicherheitsglas

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Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) wird im heißen Zustand oberflächlich schnell abgekühlt, und dadurch vorgespannt. Daher ist es besonders bruchsicher gegenStoß,Schlag undBiegung. Bei mechanisch verursachtemBruch zerfällt es in kleine Glaskrümel. Eingesetzt wird es für Glastüren,Brüstungs- undFassadenplatten, sowie z. B. auch Fenster inSporthallen.

Verbund-Sicherheitsglas

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Verbund-Sicherheitsglas (VSG) besteht aus zwei oder mehreren Glasschichten, die mit hochelastischenKunststoff-Folien (PVB) oder mit Hilfe von Gießharz (Schallschutz) zusammengeklebt sind, welche eine splitterbindende Wirkung ausüben. VSG ist daher durchschuss- und durchbruchhemmend und wird fürFrontscheiben von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Es wird auch mit Drahteinlagen und alsMehrscheiben-Isolierglas hergestellt. Bei sogenanntemAlarmglas gemäß der DIN 52 290 ermöglichen eingelegte Drähte beim Bruch das Auslösen einer angeschlossenenAlarmanlage.

Gussglas

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Hierbei handelt es sich um ein Glas mit strukturierten Oberflächen, z. B.Ornamentglas (O), das eine schmückende und gestalterische Wirkung hat und lichtstreuend durchsichthemmend eingesetzt werden kann.[2] Gussglas mit eingelegtem Drahtgitter wird auchDrahtglas (D) oder Drahtornamentglas (DO) genannt.

Hitzebeständige Gebrauchsgläser

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Sie bestehen ausBorosilikatglas und werden für Koch- und Bratgeschirr (z. B.Jenaer Glas) oder für Laborgefäße eingesetzt.

Architekturglas

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Glasbausteine undBetonglas werden inMörtel bzw.Beton eingebettet zum Bestandteil von Wänden und Decken.

Wärmedämmglas

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Hauptartikel:Mehrscheiben-Isolierglas

Wärmedämmglas besteht aus mehreren hintereinander liegenden Scheiben, zwischen denen sich je nach Verglasungsart ein oder mehrere mitEdelgas gefüllte Zwischenräume befinden. Außerdem besitzt es dünne Edelmetallbeschichtungen auf den Glasoberflächen. Sie liegen geschützt im Scheibenzwischenraum und sorgen dafür, dass langwellige Wärmestrahlen wieder nach außen reflektiert, kurzwellige Strahlen dagegen in den Raum gelassen werden. Zweifach-Wärmedämmglas erreicht heute einenU-Wert von 1,1 W/(m2·K) (Watt pro Quadratmeter Kelvin). Bei Dreifach-Wärmedämmglas liegt dieser Wert heute bei rund 0,7 W/(m2·K). Zum Vergleich: Bei bis weit in die 1970er Jahre eingebauten Einfachverglasungen lag der Wert noch bei 5,8 W/(m2·K) und bei vor 1995 verwendeten Zweischeiben-Isoliergläsern bei rund 3 W/(m2·K).

Sonnenschutzglas

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Sonnenschutzglas besitzt einen niedrigen Gesamtenergiedurchlassgradg-Wert sowie eine gute Wärmedämmung und eine möglichst hohe Lichtdurchlässigkeit.

Es ist in verschiedenenBeschichtungen verfügbar.

  1. Reflektierende, mit einer Metall- oder Metalloxidbeschichtung auf der Innenseite der Außenscheibe, die vor allem denInfrarot-Anteil desSonnenlichtes zurückwirft. DerGesamtenergiedurchlasswertg sinkt dadurch auf einen Wert von bis zu 0,18. Die Beschichtungen sind auf der Außenansichtblau odersilbern spiegelnd und in der Durchsicht schwach bräunlich. Die Kennzahlen z. B. 60/40 bedeuten, dass 60 % des sichtbaren Lichtes, aber nur 40 % der gesamtenStrahlungsenergie (Licht+Infrarot) hindurchgelassen werden.
  2. Absorbierende, bei welcher die Außenscheibe schwach gefärbt ist (grün,gelb odergrau) und so einen Teil der Sonnenstrahlung schluckt. Die Ausdehnung der dadurch stärker erwärmten Außenscheibe ist dabei zu beachten. Meist ist auch die Innenscheibe beschichtet und damit reflektierend.
  3. Undurchsichtige, bei denen der Scheibenzwischenraum mit einem Glasseidengespinst oder einem Kunststoff-Wabenkörper gefüllt ist. Die Lichtdurchlässigkeit wird hierdurch bis auf 50 % vermindert, was aber beiOberlichtern und Wirtschaftsgebäuden oderSporthallen benötigt wird.

Schallschutzglas

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Schallschutzglas besteht aus zwei unterschiedlich dicken Scheiben, von denen eine typischerweise 4 mm und die andere bis zu 14 mm stark ist, umResonanzen zu vermindern. Der Luftzwischenraum beträgt 12 bis 24 mm und wird teilweise zur weiteren Verbesserung desSchallschutzes mit einemEdelgas, z. B.Argon oderKrypton, gefüllt. Bei steigender Anforderung an den Schallschutz erhöhen sich gleichzeitig auch die Anforderungen an dieFugendichtigkeit derFensterrahmen.

Brandschutzglas

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Brandschutzglas wird nach deutschem Baurecht in die KlassenF undG unterteilt. Der Buchstabe "F" steht für feuerhemmend (F30), hochfeuerhemmend (F60) und feuerbeständig (F90 und F120). Der Buchstabe "G" steht für feuerwiderstandfähige Verglasungen (G30 bis G120). Die Zeitangabe gibt die Dauer der Schutzwirkung an, die durch Prüfung nachDIN 4102 bzw.EN 1364-1 in einem Brandversuch festgestellt wird.Eine Klassifizierung desFeuerwiderstandes gilt für das komplette Bauteil, welches in diesem Fall aus Brandschutzglas, einem geeigneten Rahmensystem, Befestigungselementen und Verglasungsmaterialien (etwa speziellen Klötzen, Dichtungen etc.) besteht.

Brandschutzgläser derF-Klasse bestehen entweder aus mehreren Silikatglasscheiben mit einer Füllung ausWasserglas im Zwischenraum odervorgespannten Glasscheiben mit Brandschutz-Gel in der Zwischenschicht, das bei Temperaturen ab 120 °C aufschäumt und undurchsichtig wird. Die dem Feuer zugewandte Scheibe zerspringt dabei. Die andere Scheibe muss intakt bleiben, um raumabschließend wirksam zu bleiben und den Durchtritt von Feuer und Rauch zu verhindern. F-Verglasungen dürfen keineWärmestrahlung durchlassen, die in der Lage wäre, einen Wattebausch zu entzünden oder zum Glimmen zu bringen. Die Temperaturerhöhung auf der dem Feuer abgewandten Seite darf im Mittel 140 K und höchstens 180 K nicht überschreiten.[3]

Gläser derG-Klasse schützen nur vor dem Durchtritt von Feuer und Rauch. Sie sichern den Raumabschluss, bieten aber kaum Schutz vor Wärmestrahlung, die unter Umständen auf der feuerabgewandten Seite zu hohenTemperaturen und zur Selbstentzündung von brennbaren Stoffen, wie Teppichen und Möbeln, führen kann.Verglasungen ohne Strahlungsbehinderungen können aus mindestens 6 mm starkemDrahtglas,Profilglas mit Drahteinlage,Glasbausteine nach DIN 18175, vorgespanntemBorosilikatglas, speziell für den Verwendungszweckvorgespanntes Glas, sonstigen Sondergläsern undGlaskeramik bestehen.[3]

Quellen

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  • Werner Vogel:Glaschemie. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 1992,ISBN 3-540-55171-9. 
  • Josef Wessing:Bautechnik Tabellen. 12. Auflage. Westermann-Verlag, Braunschweig 2007,ISBN 978-3-14-225034-2. 
  • Bautechnik. 21. Auflage. Wiley-VCH Verlag, Darmstadt 2007. 

Weblinks

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Wiktionary: Glas – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Nachfrage nach Bauglas sinkt (Memento desOriginals vom 25. März 2016 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gff-magazin.de, gff-magazin, 27. März 2014
  2. siehe auchRichard Klapheck:Gussglas. Bedeutung, Herstellung und Verwendung eines deutschen Werk- und Baustoffes. Droste, Düsseldorf 1938.
  3. abArnold Klose: Baurecht und Normung -Vorbeugender baulicher Brandschutz, Fachbeitrag, Seite 22. Abgerufen im März 2023
Normdaten (Sachbegriff):GND:4447431-3(lobid,OGND,AKS) |LCCN:sh2006008582
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