Bascha Mika

Bascha Mika (*17. Januar1954 inKomprachcice,Polen, alsBarbara Anna Mika) ist eine deutscheJournalistin undPublizistin. Sie war von 1998 bis 2009Chefredakteurin dertaz und von 2014 bis 2020 derFrankfurter Rundschau.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mika wurde 1954 inKomprachcice (ehemals Comprachtschütz) in der Nähe vonOpole (Oppeln) in Polen geboren und zog 1959 mit ihrer Familie nachAachen. Nach einerBerufsausbildung alsBankkauffrau absolvierte sie dasAbitur und studiertePhilosophie,Germanistik undEthnologie an derRheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und derPhilipps-Universität Marburg. Bereits während des Studiums arbeitete sie als freie Journalistin beimHörfunk und mehrerenZeitungen, bevor sie den Journalismus mit Anfang dreißig zu ihrem Hauptberuf machte.[1]
Im Jahr 1988 wurde Mika Nachrichtenredakteurin und anschließend Reporterin der Tageszeitungtaz inBerlin. 1998 trat sie in deren Chefredaktion ein und war von 1999 bis 2009 alleinige Chefredakteurin mit zwei Stellvertretern.[2][3] In dieser Zeit war sie die einzige Frau an der Spitze einer überregionalen deutschen Tageszeitung.[4]
Mikas 1998 erschienene Biografie überAlice Schwarzer löste eine öffentliche Kontroverse aus, da darin ein ambivalentesPsychogramm Schwarzers gezeichnet wird. Einerseits würdigt Mika die Verdienste Schwarzers um dieFrauenbewegung, andererseits unterstellt sie Schwarzer eine „Verachtung von Frauen“ und die „Abwehr gegen das eigene Geschlecht“. Schwarzers Verhalten sei daherfrauenfeindlich.[5]
Seit 2007 ist MikaHonorarprofessorin an derUniversität der Künste Berlin. Bis März 2014 war sie zusammen mit Carsten Großeholz, ihrem Lebensgefährten, Leiterin des StudiengangsKulturjournalismus.
Vom 1. April 2014 bis zum 31. März 2020[6] war Mika eine der beiden Chefredakteure derFrankfurter Rundschau – bis zum 1. März 2019 gemeinsam mitArnd Festerling.[7], danach zusammen mitThomas Kaspar.[8]
Mitgliedschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von 2003 bis 2009 war Mika Mitglied des Medienrates derMedienanstalt Berlin-Brandenburg. Sie sitzt zudem imKuratorium vonJournalists Network. Im Januar 2018 wurde Mika in den Stiftungsrat für denFriedenspreis des Deutschen Buchhandels berufen.[9] Darüber hinaus ist Bascha Mika Mitglied im Kuratorium derTaz Panter Stiftung.[10][11]
Auszeichnungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1994:Emma-Journalistinnen-Preis
- 2012:Luise-Büchner-Preis für Publizistik
- 2017:Hedwig-Dohm-Urkunde
- 2019:Hessischer Journalistenpreis für ihr bisheriges Lebenswerk
- 2020:Medium Magazin – Auszeichnung für ihr Lebenswerk[12]
Schriften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Alice Schwarzer. Eine kritische Biografie. Rowohlt, Reinbek 1998; Taschenbuch ebd. 1999,ISBN 3-499-60778-6.
- Die Feigheit der Frauen. Rollenfallen und Geiselmentalität. Eine Streitschrift wider den Selbstbetrug. Bertelsmann, München 2011; Goldmann, München 2012,ISBN 978-3-442-15720-4.[13]
- Mutprobe. Frauen und das höllische Spiel mit dem Älterwerden. Bertelsmann, München 2014,ISBN 978-3-570-10170-4.
- mitArnd Festerling:Freiheit. Wo unsere Freiheit beginnt und wer sie bedroht. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2016,ISBN 978-3-95542-238-7.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Bascha Mika beiIMDb
- Literatur von und über Bascha Mika im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Grüne Jugend: Interview (Memento vom 19. Dezember 2005 imInternet Archive)
- Der deutsche Vater ist ein Versager!
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Heik Afheldt:Taz-Chefin Bascha Mika. In:Der Tagesspiegel, 1. März 2007, abgerufen am 24. November 2014.
- ↑Patrick Schwarz:Die Queen verlässt die taz. In:Die Zeit, 25. Juni 2009, abgerufen am 15. Februar 2011.
- ↑Bascha Mika verlässt die „taz“. In:Spiegel Online, 25. Juni 2009, abgerufen am 29. April 2020.
- ↑Georg Löwisch:Bascha Mika verlässt die „Rundschau“: Die Kämpferin. In:Die Tageszeitung: taz. 17. März 2020,ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 17. März 2023]).
- ↑Henryk M. Broder:Ein Macho im Rock. In:Der Spiegel.Nr. 12, 1998,S. 48–62 (online).
- ↑Bascha Mika verlässt die Chefredaktion der Frankfurter Rundschau fr.de, 17. März 2020.
- ↑Bascha Mika und Arnd Festerling neue Spitze fr.de, 19. Februar 2014.
- ↑Thomas Kaspar wird neuer FR-Chefredakteur fr.de, 27. Februar 2019.
- ↑Bascha Mika im Stiftungsrat des Friedenspreises (Memento vom 30. Januar 2018 imInternet Archive), deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 30. Januar 2018
- ↑Taz Panter Stiftung: Über uns. Vorstand und Kuratorium. In: taz.de. Taz Panter Stiftung, 8. Dezember 2020, abgerufen am 7. Februar 2021.
- ↑Kuratoriumsmitglied: Bascha Mika. Bascha Mika war Chefredakteurin der taz und der Frankfurter Rundschau. In: taz.de. Die Tageszeitung, 22. Oktober 2020, abgerufen am 7. Februar 2021.
- ↑jdj2020: Ehrung für Bascha Mika – medium magazin. In: www.mediummagazin.de. 11. Dezember 2020, abgerufen am 3. Februar 2021.
- ↑Andreas Schäfer:Probleme in Pink – Frauen sind selber schuld. In:Der Tagesspiegel, 3. Febr. 2011 15:15 Uhr, abgerufen am 30. März 2011.
Personendaten | |
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NAME | Mika, Bascha |
ALTERNATIVNAMEN | Mika, Barbara |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin und Publizistin |
GEBURTSDATUM | 17. Januar 1954 |
GEBURTSORT | Komprachcice |