Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Baryt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel behandelt das Mineral. Siehe auch:Baryd, Wegemaß.
Baryt
Farblose Barytkristalle vom Cerro Warihuyn bei Miraflores,Provinz Huamalíes, Peru (Größe: 56 mm × 53 mm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1971 s.p.[1]

IMA-Symbol

Brt[2]

Andere Namen
Chemische Formel
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfate (einschließlich Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VI/A.08
VI/A.09-020[6]

7.AD.35
28.03.01.01
Kristallographische Daten
Kristallsystemorthorhombisch
Kristallklasse;Symbolorthorhombisch-dipyramidal; 2/m2/m2/m
RaumgruppePnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62[4]
Gitterparametera = 8,88 Å;b = 5,46 Å;c = 7,16 Å[4]
FormeleinheitenZ = 4[4]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte3 bis 3,5[5]
Dichte (g/cm3)gemessen: 4,50; berechnet: 4,47[5]
Spaltbarkeitsehr vollkommen nach {001}, vollkommen nach {210}, unvollkommen nach {010}[5]
Bruch;Tenazitätuneben; spröde[5]
Farbefarblos, weiß, grau, gelblich, bräunlich, rötlich, grünlich, bläulich[5]
Strichfarbeweiß[5]
Transparenzmeist durchscheinend bis undurchsichtig, selten durchsichtig
GlanzGlasglanz, Harzglanz[5]
Kristalloptik
Brechungsindizesnα = 1,634 bis 1,637[7]
nβ = 1,636 bis 1,638[7]
nγ = 1,646 bis 1,648[7]
Doppelbrechungδ = 0,012[7]
Optischer Charakterzweiachsig positiv
Achsenwinkel2V = 36° bis 42° (gemessen); 36° bis 40° (berechnet)[7]
Pleochroismusfarblos
Weitere Eigenschaften
Besondere MerkmaleFluoreszenz,Phosphoreszenz

Baryt, auch alsSchwerspat bekannt, ist ein häufig vorkommendesMineral aus derMineralklasse der „Sulfate und Verwandte“ (siehe Klassifikation) mit derchemischen Zusammensetzung Ba[SO4][4] und damit chemisch gesehenBariumsulfat.

Baryt kristallisiert imorthorhombischen Kristallsystem und entwickelt meist gut ausgebildete, tafelige bis prismatischeKristalle bis etwa 85 cm Größe mit einem harz- bis glasähnlichenGlanz auf den Oberflächen. Er findet sich aber auch in Form von kamm- bis rosettenförmigen Kristall- sowie faserigen, stalaktitischen, körnig-erdigen oder massig-derbenMineral-Aggregaten.

In reiner Form ist Baryt farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund vonGitterfehlern oderpolykristalliner Ausbildung kann er aber auch durchscheinend weiß sein und durchFremdbeimengungen eine graue, gelbliche, bräunliche, rötliche, grünliche oder bläuliche Farbe annehmen, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt.

Etymologie und Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Baryt wurde nachaltgriechischβαρύςbarýs, deutsch‚schwer‘, benannt aufgrund seiner für ein Mineral relativ hohenDichte von 4,5 g/cm³. Auch die Bezeichnung weist auf diese Eigenschaft hin.

Baryt war alsSchwerspat bereits im18. Jahrhundert in derBergmannsprache verbreitet, wurde allerdings für eine schwere Art von Gips angesehen. So ordnet auchAxel Frederic Cronstedt (1722–1765) denSchwerspat als „Gipsspat“ beziehungsweise „Schwerer Spat“ als Marmor metallicum (schwedischTungspat) ein. Die chemische Zusammensetzung konnte erst 1774 unabhängig voneinander durchCarl Wilhelm Scheele undJohan Gottlieb Gahn ermittelt werden. Die chemische Verbindung wurde zu dieser Zeit unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt wie unter anderemterra ponderosa (Schwererde) nachTorbern Olof Bergmann (1735–1784) undbaryte in Frankreich.[8]

Den bis heute gültigen Namen Baryt für das Mineral prägte um 1800Dietrich Ludwig Gustav Karsten in der von ihm verfassten, ersten Edition derMineralogischen Tabellen (Berlin, 1800).[9]

Baryt war bereits lange vor der Gründung derInternational Mineralogical Association (IMA) bekannt und als eigenständige Mineralart anerkannt. Damit hätte Baryt theoretisch den Status einesgrandfathered Mineral. In der 1971 erfolgten Publikation der IMA:Commission on new minerals and mineral names wurde allerdings die Schreibweise Baryt (englischBaryte) als einzig international gültige festgelegt und die anderen Bezeichnungen wie Barit(e), Barytin(e), Barytit(e) oder Schwerspat(h) als Synonyme diskreditiert.[10] Da dies automatisch eine nachträgliche Ankerkennung für den Baryt bedeutete, wird das Mineral seitdem in der „Liste der Minerale und Mineralnamen“ der IMA unter der Summenanerkennung „1971 s.p.“ (special procedure) geführt.[1]

Von derVereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie wurde Baryt 2023 zumMineral des Jahres in Deutschland und Österreich gewählt.

Klassifikation

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bereits in der veralteten8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Baryt zur Mineralklasse der „Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate“ (einschließlich einiger Selenate und Tellurate) und dort zur Abteilung„Wasserfreie Sulfate ohne fremde Anionen“, wo er gemeinsam mitAnglesit,Coelestin undItoit in der „Baryt-Reihe“ mit der SystemnummerVI/A.08 steht.

In der zuletzt 2018 überarbeitetenLapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik vonKarl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und MineralnummerVI/A.09-020. Dies entspricht ebenfalls der Abteilung„Wasserfreie Sulfate [SO4]2−, ohne fremde Anionen“, wo Baryt zusammen mit Anglesit, Coelestin undHashemit die „Barytgruppe“ mit der SystemnummerVI/A.09 bildet.[6]

Auch die von derInternational Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[11]9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Baryt in die Abteilung „Sulfate (Selenate usw.) ohne zusätzliche Anionen, ohne H2O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligtenKationen. Das Mineral ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung„Mit ausschließlich großen Kationen“ zu finden, wo es zusammen mit Anglesit, Coelestin undOlsacherit die „Barytgruppe“ mit der Systemnummer7.AD.35 bildet.

In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichenSystematik der Minerale nach Dana hat Baryt die System- und Mineralnummer28.03.01.01. Das entspricht der Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“ und dort der Abteilung „Sulfate“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Wasserfreie Säuren und Sulfate (A2+)XO4“ in der„Barytgruppe“, in der auch Coelestin und Anglesit eingeordnet sind.

Kristallstruktur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Elementarzelle von Baryt
_Ba2+0_S6+0_O2−

Baryt kristallisiert orthorhombisch in derRaumgruppePnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 mit denGitterparameterna = 8,88 Å;b = 5,46 Å undc = 7,16 Å sowie 4Formeleinheiten proElementarzelle.[4]

Der Anionenkomplex [SO4]2− bildet dabei einen leicht verzerrtenTetraeder mitSchwefel im Mittelpunkt undSauerstoff an den vier Ecken. Innerhalb des Anionenkomplexes herrschtkovalente Bindung, zwischen dem Barium2+-Ion und den jeweils 12 umgebenden Sauerstoffionen dagegenIonenbindung.

Eigenschaften

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Baryt ist in Wasser nahezu unlöslich und deshalb im Gegensatz zu anderen Bariumverbindungen nicht giftig. Es ist auch chemisch recht beständig und löst sich selbst in heißer, konzentrierterSchwefelsäure nur langsam. Beim Erhitzen neigt das Mineral zur Rissbildung und erzeugt eine gelbgrüne Flammfärbung.

Unter Anregung mit UV-Licht zeigen einige Baryte eine gelbliche, orange oder rosafarbene Fluoreszenz. Hervorgerufen wird diese Emission durch Verunreinigungen mit Elementen wie Mangan oder Chrom. Gelegentlich kann auchPhosphoreszenz beobachtet werden, was auf Defektstellen im Kristallgitter zurückzuführen ist.

Varietäten und Modifikationen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Radiobaryt ausJenikov-Lahost, Tschechische Republik
Barytrose ausOklahoma, USA

Radiobaryt enthält geringe Anteile vonRadium im Promillebereich, die das Barium in der Struktur teilweise ersetzen. Abhängig vom Radiumgehalt kann es das Mineral mit der stärksten natürlichen Radioaktivität sein: In einer Einzelprobe wurden 31,8 MBq/g nachgewiesen. Baryte mit mehr als 70 Bq/g werden im Allgemeinen bereits als Radiobaryte angesprochen.[12]

In wüstenhaftem Klima entstehen als besondere Wachstumsform, bei der zwischen den tafeligen Kristallen Sandkörner eingeschlossen werden, die sogenanntenBarytrosen. Diese ähneln denSandrosen und werden unter ähnlichen Bedingungen gebildet.

AlsHokutolith wird einebleihaltige und gelegentlich auchradiumhaltige Baryt-Varietät bezeichnet.

Bildung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Baryt bildet sich aushydrothermalen Lösungen oder auchsedimentär, teilweise unter Mitwirkung biologischer Prozesse.Vergesellschaftet ist er überwiegend mitCalcit,Dolomit,Fluorit,Galenit,Gips,Rhodochrosit,Sphalerit undStibnit,[5] kann aber auch mit vielen anderen Mineralen zusammen gefunden werden.

Sedimentär-exhalative Lagerstätten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die bedeutendsten Lagerstättentypen sindSEDEX-Lagerstätten. Da Bariumsulfat nur sehr schwer löslich ist, findet eine Ausfällung des Minerals häufig an Orten statt, an denen sich barium- und sulfatreiche Lösungen mischen. So bilden sich die submarinen SEDEX-Lagerstätten bei der Mischung aufsteigender bariumreicher Hydrothermallösungen mit sulfathaltigem Meerwasser. Dieser Lagerstättentyp kann einige Millionen bis Milliarden Tonnen Baryt enthalten, die oftmals, aber nicht immer, mit Pb-Zn-Ag-haltigen Massivsulfiden vergesellschaftet sind. Beispiele sind die Lagerstätten in derBrooks Range inAlaska mit etwa zwei Milliarden Tonnen Baryt,[13] der Nevada-Barytgürtel in den USA oder die Lagerstätten Meggen undRammelsberg in Deutschland (beide stillgelegt).

Ganglagerstätten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Ganglagerstätten bilden sich auf Spalten in verschiedensten Gesteinen. Die Gänge können mehrere Meter mächtig werden und einige Millionen Tonnen Baryt enthalten. Oftmals kommen auf den Gängen neben Baryt auchFluorit,Quarz,Calcit und verschiedeneSulfide vor.

Fundorte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Baryt und Fluorit aus der La Cabaña Mine, Ribadesella, Asturien, Spanien
Innig mitRealgar verwachsener Baryt ausBaia Sprie, Rumänien

Deutschland

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Aktiv

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In Deutschland wird derzeit Baryt in derGrube Clara inOberwolfach imSchwarzwald abgebaut.

In derGrube Niederschlag beiBärenstein imErzgebirge wurde 2013 mit dem Abbau vonFluorit und Baryt begonnen.[14]

Die LagerstätteGehren beiIlmenau imThüringer Wald wurde von 2005 bis 2008[15] erschlossen, lag dann lange mangels Absatz still[16] und wird seit 2022 für den Abbau vorbereitet[17].

Stillgelegt

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bis Juni 2007 wurde noch beiBad Lauterberg imHarz auf derGrube Wolkenhügel und imSchwerspatbergwerk Dreislar imSauerland Baryt gewonnen und noch bis 1997 in der GrubeKäfersteige auf dem Gebiet der StadtPforzheim. Bis 1991 waren im sächsischenVogtland die LagerstätteBrunndöbra und im thüringischenTrusetal die Lagerstätten Mommel und Hühn in Betrieb. Weniger bedeutende Reviere lagen imRichelsdorfer Gebirge beiSontra, imSpessart z. B. beiRechtenbach,Partenstein,Frammersbach,Hain im Spessart (Grube Elisabeth imSeebachtal) undHeigenbrücken (Grube Bächles) und im Saarland beiNohfelden-Eisen. Zwischen den DörfernAue undHaindorf (Schmalkalden) gab es von 1887 bis 1978 eine Schwerspatmühle, die „Auehütte“. Die Bahnstation trägt heute noch diesen Namen. Die Hütte wurde 1887 in dem Gebäude des Walzwerkes einer vorherigen Eisenverhüttung von der Familie Utendörffer eingerichtet. Als VEB in der DDR schloss sie 1978.

InHartenrod, heuteBad Endbach imLandkreis Marburg-Biedenkopf (Hessen), wurden in den Gruben „Bismarck“ ab 1884 und „Koppe“ von 1919 bis 1957 ein hochwertiges Schwerspatvorkommen abgebaut und in der angeschlossenen Spatmühle verarbeitet.[18] ImOdenwald wurde zwischen 1800 und 1939 andrei wichtigen Standorten Baryt gefördert: inSchriesheim an derBergstraße entlang der Klüfte derSchriesheim-Formation, inKlein-Umstadt (heute Stadtteil vonGroß-Umstadt) (von 1839 bis 1931 etwa 650.000 Tonnen barythaltiges Gestein) und im zentralen Bereich des Odenwaldes umReichelsheim zwischenOber-Kainsbach undOber-Ostern.

Weitere Fundorte in Deutschland sind unter anderemFreiberg,Ruschberg (Grube Clarashall),Halsbrücke,Pöhla,Uersfeld (Bergwerk Bergkrone)[19], SchwerspatgrubenLeutnitz (Königsee, Thüringen), derHarz, dasLahn-Dill-Gebiet, das Christophstal beiFreudenstadt (Grube Christophstollen), derThüringer Wald und das östlicheKyffhäusergebirge. Außerdem gab es Schwerspatabbau in der „Grube Marie“ (zwischenOberbach undWildflecken) imLandkreis Bad Kissingen.[20]

International bedeutende Lagerstätten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Alston Moor,Cumbria,Frizington,Mowbray undIsle of Arran (deren Vorkommen bereits seit 1770 bekannt sind[21]) in Großbritannien,Iglesias aufSardinien,Baia Sprie undCavnic inRumänien,Banská Štiavnica in derSlowakei,Dědova hora undPříbram inTschechien, sowieElk Creek/South Dakota in denUSA.

Weitere Fundorte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Insgesamt konnte Baryt bisher (Stand: 2011) an rund 8600 Fundorten nachgewiesen werden[7], so auch in Gesteinsproben desMittelatlantischen Rückens und desZentralindischen Rückens und an mehreren Orten desPazifischen Ozeans. Außerhalb der Erde fand sich Baryt noch auf demMond, genauer in den Gesteinsproben in der Nähe der Landeplätze vonLuna 16 (Mare Fecunditatis),20 und 24 (Mare Crisium).[22]

Der weltweite Abbau von Baryt verteilt sich wie folgt:[23]

Land2019[24]2020[25]Reserven
(intausend Tonnen)
China Volksrepublik Volksrepublik China2.8002.80036.000
Indien Indien2.0001.60051.000
Iran Iran202202100.000
Kasachstan Kasachstan59744585.000
Laos Laos440180n.bek.
Mexiko Mexiko384323n.bek.
Marokko Marokko1.100410n.bek.
Pakistan Pakistan1108640.000
Russland Russland16028712.000
Turkei Türkei25018035.000
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten414n.bekn.bek.
Andere Länder41832930.000
Gesamt (gerundet)8.8706.840390.000

Verwendung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Hauptverwendung für Baryt ist in derTiefbohrtechnik als Zusatz fürBohrspülungen. Der Grund hierfür ist die hohe Dichte des Baryts, mit dem ein hoherSchweredruck in der Flüssigkeit erzielt wird, der das Bohrloch stabilisiert und es ermöglicht, das durch denBohrmeißel zerkleinerte Gestein an die Erdoberfläche zu transportieren.

Des Weiteren wird Baryt zur Herstellung von weißenPigmenten wieLithopone[26][27] und vonfotografischen Papieren verwendet und ist selbst auch imColour Index unter C.I. Pigment White 22 und C.I. 77120 gelistet. Es ist ebenso Bestandteil vonSchwerbeton wie von Kontrastmitteln beiRöntgenuntersuchungen des Magens. Baryt wird außerdem als Rohstoff zur Gewinnung von Barium abgebaut.

In der Automobilindustrie wird Baryt Kunststoffen und Dämmmatten beigemischt, um die Schalldurchlässigkeit zu vermindern.

AlsSchmuckstein wird Baryt nur selten verwendet, da er zu weich (Mohs-Härte 3 bis 3,5) und empfindlich (vollkommene Spaltbarkeit) ist. Er wird von Sammlern bevorzugt in Form eines facettierten Achtecks geschliffen.[28]

Als Zuschlagsstoff wird Schwerspat benutzt, um die Strahlendurchlässigkeit von Beton zu vermindern (Barytbeton). Einsatzgebiet sind beispielsweise Wände in Röntgenräumen im Krankenhaus oder Behandlungsräume in der Strahlentherapie.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes:Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2005,ISBN 3-540-23812-3,S. 70. 
  • Petr Korbel, Milan Novák:Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002,ISBN 3-89555-076-0,S. 138. 
  • Baryte. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.):Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch,handbookofmineralogy.org [PDF;54 kB; abgerufen am 11. Dezember 2022]). 

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Baryt (Barite) – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Baryt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. abcMalcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2025. (PDF; 3,8 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2025, abgerufen am 4. März 2025 (englisch). 
  2. Laurence N. Warr:IMA–CNMNC approved mineral symbols. In:Mineralogical Magazine.Band 85, 2021,S. 291–320,doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch,cambridge.org [PDF;351 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]). 
  3. Johann C. Leuchs:Polytechnisches Wörterbuch, oder Erklärung der in der Chemie, Physik, Mechanik, Technologie, Fabrikwissenschaft, in den Gewerben [et]c. gebräuchlichen Wörter und Ausdrüke. 2. Auflage. Verlag von C. Leuchs & Comp., Nürnberg 1835,S. 22 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  4. abcdeHugo Strunz,Ernest H. Nickel:Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001,ISBN 3-510-65188-X,S. 369 (englisch). 
  5. abcdefghiBarite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.):Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch,handbookofmineralogy.org [PDF;54 kB; abgerufen am 4. März 2025]). 
  6. abStefan Weiß:Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018,ISBN 978-3-921656-83-9. 
  7. abcdefBaryte. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 11. Dezember 2022 (englisch). 
  8. Hans Lüschen:Die Namen der Steine. Das Mineralreich im Spiegel der Sprache. 2. Auflage. Ott Verlag, Thun 1979,ISBN 3-7225-6265-1,S. 181, 316, 370. 
  9. Dietrich Ludwig Gustav Karsten:Mineralogische Tabellen. Heinrich August Rottmann, Berlin 1800,S. 38–39,Tabellarische Uebersicht der mineralogisch-einfachen Fossilien (rruff.info [PDF;1,5 MB; abgerufen am 4. März 2025]). 
  10. International Mineralogical Association: Commission on New Minerals and Mineral Names. In:Mineralogical Magazine.Band 38, März 1971,S. 102–105 (englisch,rruff.info [PDF;194 kB]). 
  11. Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols: IMA/CNMNC List of Minerals 2009. (PDF; 1,9 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Januar 2009, archiviert vom Original am 29. Juli 2024; abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch). 
  12. David Barthelmy: Radiobarite Mineral Data. In: webmineral.com. Abgerufen am 11. Dezember 2022 (englisch). 
  13. C. A. Johnson, K. D. Kelley, D. L. Leach:Sulfur and oxygen isotopes in barite deposits of the western Brooks Range, Alaska, and implications for the origin of the Red Dog massive sulfide deposits. In:Economic Geology V.Band 99, 2004,S. 1435–1448. 
  14. Gabi Thieme: Start für erstes neues Bergwerk. Freie Presse, 4. November 2013, abgerufen am 8. November 2013. 
  15. Privatexkursion Thüringer Wald 2010. Abgerufen am 25. April 2011. 
  16. Gerd Schmidl, Arne Martius: Gericht klärte Aufteilung der Flussspatgrube zwischen Gehren und Langewiesen. In: Thüringer Allgemeine. 29. Dezember 2010, abgerufen am 2. Oktober 2017: „…ruht der Vortrieb in der Flussspatgrube und das möglicherweise bis 2012“ 
  17. https://fluorchemie.de/phoenix/. Abgerufen am 24. September 2024. 
  18. Dieter Stoppel:100 Jahre Schwerspatabbau im hessischen Hinterland (Memento vom 29. November 2014 imInternet Archive)
  19. Bergwerk Bergkrone in Uersfeld. Eintrag in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
  20. Grube Marie. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung, abgerufen am 11. Dezember 2022. 
  21. Industriekultur-Ansichten – Barytminen bei Glen Sannox, Isle of Arran (Memento vom 14. September 2010 imInternet Archive)
  22. Fundortliste für Baryt beimMineralienatlas (deutsch) und beiMindat (englisch), abgerufen am 4. März 2025.
  23. U.S. Geological Survey, Barite Statistics and information.
  24. U.S. Geological Survey, Mineral Commodity Summaries 2021: BARITE.
  25. U.S. Geological Survey, Mineral Commodity Summaries 2022: BARITE.
  26. Helmut Schröcke,Karl-Ludwig Weiner:Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage. de Gruyter, Berlin; New York 1981,ISBN 3-11-006823-0,S. 579. 
  27. 46100 Lithopone Silber 60 %, Silbersiegel. (PDF; 449 kB) Kremer Pigmente, 24. August 2021, abgerufen am 3. März 2025. 
  28. Walter Schumann:Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. 16., überarbeitete Auflage. BLV Verlag, München 2014,ISBN 978-3-8354-1171-5,S. 222. 
Normdaten (Sachbegriff):GND:4144082-1 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS) |LCCN:sh85011844
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Baryt&oldid=260713242
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp