Bar-sur-Aube
Bar-sur-Aube | ||
---|---|---|
![]() | ||
Staat | Frankreich![]() | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Aube (10) | |
Arrondissement | Bar-sur-Aube | |
Kanton | Bar-sur-Aube | |
Gemeindeverband | Région de Bar-sur-Aube | |
Koordinaten | 48° 14′ N,4° 42′ O48.2330555555564.7063888888889Koordinaten:48° 14′ N,4° 42′ O | |
Höhe | 156–348 m | |
Fläche | 16,27 km² | |
Einwohner | 4.743(1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 292 Einw./km² | |
Postleitzahl | 10200 | |
INSEE-Code | 10033 |
Bar-sur-Aube ist einefranzösischeGemeinde mit 4.743 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) und Hauptort desArrondissements Bar-sur-Aube imDépartement Aube (benannt nach dem FlussAube) in der RegionGrand Est. Die Einwohner werdenBaralbins genannt.Paris ist 207 Kilometer entfernt,Troyes 52 Kilometer. Die Gemeinde wird vom Fluss Aube durchquert, in den hier dieBresse einmündet.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Antike bis frühe Neuzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Ort ist spätestens seit der jüngeren Eisenzeit (La-Tène-Kultur) besiedelt. Im Gemeindegebiet wurde ein Münzprägestempel gefunden, der den Namen desLingonenhäuptlings Togirix trägt. In der Spätantike wurde Bar von denHunnen verwüstet und gehörte nach der Reichsteilung der Franken zuAustrasien. Aus der RegierungszeitKarls des Kahlen sind Münzen mit dem Namen des Ortes erhalten. Unter denGrafen von Champagne war Bar ein wichtiges Handelszentrum durch seine Rolle als Standort einer im Hoch- und Spätmittelalter bedeutendenChampagnemesse, die 1636 durch einePestepidemie beendet wurde.
19. Jahrhundert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In der Revolutionszeit war Bar von 1790 bis 1800 Hauptort des Distrikts.
1814 begleitete der spätere erstedeutsche KaiserWilhelm I. von Preußen seinen Vater als Hauptmann bei der Verfolgung Napoléons und erwarb in derSchlacht von Bar-sur-Aube als Anerkennung dasEiserne Kreuz.
1862 wurden die Befestigungen der Stadtgeschleift.
Während desDeutsch-Französischen Krieges bekämpften sich 1870 die Armeen, zunächst unter den OberbefehlshabernHelmuth Karl Bernhard Graf von Moltke undFrançois-Achille Bazaine, in der Nähe von Bar-sur-Aube mit zahlreichen Toten auf beiden Seiten.
20. Jahrhundert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]ImErsten Weltkrieg nahm GeneralJoseph Joffre vom 1. bis zum 4. September 1914 in derÉcole Communale de garçons in Bar-sur-Aubesein Hauptquartier. Ab dem ersten Tag derSchlacht an der Marne war sein Hauptquartier inChâtillon-sur-Seine.1918 errichtete und betrieb dieUS-Armee einenTruppenübungsplatz in Bar-sur-Aube, um US-Soldaten für diegeplanten Offensiven auszubilden und zu trainieren.
Vom 31. Mai bis 23. Juni 1940, während desFrankreichfeldzuges, marschierte die7. Infanterie-Division durch Bar-sur-Aube.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2009 | 2018 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 4801 | 6008 | 7265 | 6943 | 6707 | 6261 | 5345 | 4844 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

- Rathaus. Ehemaliges Ursulinenkloster aus dem 17. Jahrhundert.
- Cellier (Keller) der Mönche aus dem 12. Jahrhundert. Dieses Haus war ein alter Wohnsitz der Mönche desKlosters Clairvaux.
- Bibliothek aus dem 16. bzw. 17. Jahrhundert.
- Kirche Saint-Pierre, burgundische Frühgotik aus dem 12. Jahrhundert mit ihrem Halloy, einer Holzgalerie um das Kirchengebäude, das den Händlern früher als Verkaufsraum diente.
- Kirche Saint-Maclou aus dem 12. und 14. Jahrhundert. Ihr Kirchturm ist der Rest eines Schlosses der Comtes, das auf BefehlHeinrichs IV. zerstört wurde.
- Saint-Jean-Kapelle des Ordens Saint-Jean.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde hat einen Bahnhof an derBahnstrecke Paris–Mulhouse, welcher vonTER Grand Est und Intercités Zügen bedient wird.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Gottfried von Villehardouin (frz.:Geoffroy de Villehardouin) (um 1160–um 1213), Ritter und Chronist desVierten Kreuzzugs
- Bertrand de Bar-sur-Aube, einer der ersten namentlich bekannten Autorenaltfranzösischer Epik
- Steve Bloomer (1874–1938), bekannter Fußballspieler in England vor dem Ersten Weltkrieg (28 Tore in 23 Spielen)
- Gaston Bachelard (1884–1962), französischer Philosoph
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Gaston Bachelard (1884–1962), Philosoph
- Maurice Emmanuel (1862–1938), Musikwissenschaftler, Musiklehrer und Komponist
- Didier Noblot (* 1965), französischer Geistlicher, römisch-katholischer Bischof von Saint-Flour
- Marinette Pichon (* 1975), Fußballnationalspielerin und – wie Bloomer – erfolgreiche Torschützin
Partnerstadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Gernsheim (Deutschland), seit 1976
Straßennamen in Deutschland
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieBarstraße inBerlin,Charlottenburg-Wilmersdorf, OrtsteilWilmersdorf führt von der Brandenburgischen Straße am Fehrbelliner Platz zur Mecklenburgischen Straße und erinnert an die Schlacht vom 27. Februar 1814 während derBefreiungskriege bei Bar-sur-Aube zwischenNapoléon I. und der Hauptarmee der Alliierten unterKarl Philipp Fürst zu Schwarzenberg.
Auch dieBarer Straße inMünchen,Maxvorstadt erinnert an diese Ereignisse.
In der Partnerstadt Gernsheim gibt es noch eine Promenade de Bar sur Aube.