![]() DieBaltic kurz vor ihrer Ablieferung, Juni 1904 | ||||||||||||||||||||||||||
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DieRMSBaltic (II) war einPassagierschiff der britischen ReedereiWhite Star Line. Zum Zeitpunkt der Indienststellung im Juni 1904 war sie das größte Schiff der Welt.
DieBaltic entstand unter der Baunummer 352 in der WerftHarland & Wolff inBelfast. Sie war das dritte einer aus vier Schiffen bestehenden Baureihe, die auch alsBig Four bezeichnet wurde. Die Dampfer unterschieden sich trotz ihres gleichen Aussehens in ihren Abmessungen und ihrer Ausstattung, weshalb sie nicht als direkteSchwesterschiffe bezeichnet werden können. Neben derBaltic gehörten zur Baureihe dieCeltic (1901), dieCedric (1903) und zuletzt dieAdriatic (1907). Nach dem Stapellauf derCedric am 21. August 1902 entschied die White Star Line, dass dieBaltic, deren Kiel und Teile des Rumpfes bereits im Bau waren, bei ihrem Stapellauf das größte Schiff der Welt werden sollte. Dies erforderte die Verlängerung des Kiels, der in der Mitte geteilt und durch ein zusätzliches Stück erweitert wurde. Hierdurch war dieBaltic mehr als 2.800BRT schwerer und über 13 Meter länger als die beiden älterenBig Four.[1] Am 21. November 1903 erfolgte der Stapellauf des Schiffes. Taufpatin war die britische TheaterschauspielerinJulia Neilson. Diese Schiffstaufe stellte eine Ausnahme da, da die White Star Line üblicherweise auf prominente Taufpatinnen verzichtete. DieBaltic trat am 29. Juni 1904 vonLiverpool aus ihreJungfernfahrt nachNew York an.[2]
DieBaltic hatte eine durchschnittliche Dienstgeschwindigkeit von 16 Knoten, ihre Höchstgeschwindigkeit betrug bis zu 18 Knoten. DieCeltic undCedric, ebenfalls auf eine Dienstgeschwindigkeit von 16 Knoten ausgelegt, sollen jedoch bei Überfahrten höhere Geschwindigkeiten erreicht haben. Dies ist auf die vergrößerte Tonnage derBaltic bei einer unveränderten Maschinenanlage zurückzuführen.[2]
Am 23. Januar 1909 rettete dieBaltic die Überlebenden des White Star LinersRepublic, welcher im dichten Nebel mit dem italienischen PassagierdampferFlorida kollidiert war und nach etwa 36 Stunden versank. DieFlorida konnte glücklicherweise ihre Fahrt fortsetzen. In den frühen Morgenstunden des 15. April gehörte dieBaltic zudem zu den Schiffen, die auf die Notrufe der sinkendenTitanic reagierten. Jedoch befand sie sich zu weit entfernt, um dem ebenfalls zur White Star Line gehörenden Dampfer Hilfe zu leisten. Am Mittag zuvor hatte dieBaltic derTitanic bereits eine Eiswarnung geschickt.[3] Eben jene Eiswarnung erlangte Bekanntheit dadurch, dass sie vom Kapitän derTitanic,Edward John Smith an den ebenfalls an Bord befindlichen Direktor der White Star Line,J. Bruce Ismay, weitergereicht wurde. Ismay soll die Eiswarnung derBaltic zwei Passagieren gezeigt und angemerkt haben, dass das Schiff von Eisbergen umgeben sei, aber dennoch weitere Kessel angeheizt werden würden.[4]
1927 wurden die Passagierbereiche derBaltic umgebaut und verfügte nun über Kapazität für 393 Passagiere der Kabinenklasse und 339 der Touristenklasse. Die Dritte Klasse wurde mit reduzierter Kapazität beibehalten.[5]
Am 6. Dezember 1929 war dieBaltic an der Rettung der Schiffbrüchigen desSchonersNorthern Light beteiligt. Während desErsten Weltkriegs diente das Schiff alsTruppentransporter. Im Anschluss daran wurde es wieder auf seiner Stammroute von Liverpool nach New York eingesetzt.
Am 17. Februar 1933 fuhr dieBaltic nachOsaka inJapan, wo sie nach fast 30 Jahren Dienstzeit verschrottet wurde.
Die Ausstattung derBaltic galt für ihre Zeit als sehr komfortabel. Zu den überwiegend in den Aufbauten befindlichen Räumlichkeiten der Ersten Klasse (ab 1927 Kabinenklasse) gehörten der unterhalb des Sonnendecks gelegene Rauchsalon sowie eine Bibliothek, eine Lounge und ein Schreibzimmer auf Höhe des Promenandendecks. Der Speisesaal mit 370 Sitzplätzen, der sich über die gesamte Breite des Schiffes erstreckte, wurde von einer großen Kuppel gekrönt. Die Passagiere wurden in Privatkabinen und Suiten untergebracht. Auch in der Zweiten und Dritten Klasse gab es Kabinen in verschiedenen Größen, doch ein Teil der Passagiere Dritter Klasse wurde auch in Schlafsälen untergebracht.[2] Die Zweite und Dritte Klasse verfügte ebenfalls über einen Speisesaal, eine Lounge und einen Rauchsalon in entsprechend schlichterer Ausstattung.