Balancier


EinBalancier bezeichnet ein Bauteil einer Dampfmaschine, einerWassersäulenmaschine, einer Pumpe zur Erdölförderung oder einen Bestandteil derTraktur einer Orgel.
Dampfmaschine
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Balancier ist ein Teil der frühenDampfmaschine, wie sie vonJames Watt verbessert und weiterentwickelt wurde. Die damaligen Maschinen hatten stehendeZylinder und wurden über dasWattsche Parallelogramm mit dem Balancier verbunden, der hier die Rolle des zentralenHebels der Maschine übernahm. Entsprechend dieser Aufgabe war er zunächst aus einem starkenBaumstamm gefertigt, der die Gelenkpunkte für das Parallelogramm, dieBalanciersäule und diePleuelstange, aufnahm. Bei später gebauten Dampfmaschinen wurde der Balancier mit Stahl verstärkt oder ausGusseisen hergestellt, sofern man nicht wie bei einer liegenden Dampfmaschine ganz auf ihn verzichtete.In den USA waren Dampfmaschinen mit Balancier („walking beam“) weit verbreitet bei Schiffsmaschinen von Seitenraddampfern in der Binnen- und Küstenschifffahrt.
Wassersäulenmaschine
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]siehe:Wassersäulenmaschine#Balancier
Erdölförderung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei derErdölgewinnung wird dasErdöl durch Gestängetiefenpumpen aus Tiefen bis zu 2500 m gefördert. DiesePumpen werden wegen ihres Aussehens auchPferdekopfpumpen genannt. Der Balancier ist hierbei auf dem Pumpenbock montiert. Am Pferdekopf ist er über ein Gestänge mit dem Pumpenkolben verbunden, an der gegenüberliegenden Seite über ein Pleuel mit der Kurbel der Antriebsmaschine.
Orgelbau
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Orgelbau bezeichnet ein (pneumatischer) Balancier einen Bestandteil der Traktur, der bei größeren Orgeln hilft, den Druckpunkt der Taste durch einen kleinen Balg unterhalb desSpielventils zu überwinden. Die Erfindung geht aufHans Henny Jahnn zurück. Im Gegensatz zumBarkerhebel wird dabei die mechanische Traktur nicht unterbrochen.

Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- A. Hörmann:Die neuen Wasserhaltungsmaschinen auf den Dechenschächten bei Saarbrücken, der Tiefbauanlage zu Rüdersdorf und der Ferdinandsgrube bei Kattowitz. Verlag von Ernst & Korn, Berlin 1874.