| Witten–Schwelm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckennummer (DB): | 2143(Witten–Schwelm) 2144(Witten Höhe–Wengern Ost) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke (DB): | 450.8(Gevelsberg West–Schwelm) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke: | 228m(Witten Hbf – Gevelsberg West 1946) 233(Witten Hbf – Wengern Ost 1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 4,6 bzw. 19,7 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 1435 mm(Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Stromsystem: | Witten–Wengern Ost und Gevelsberg West–Schwelm: 15 kV 16,7 ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckengeschwindigkeit: | 100 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Zweigleisigkeit: | Witten–Wengern Ost, Gevelsberg West–Schwelm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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DieBahnstrecke Witten–Schwelm (auchElbschetalbahn genannt) ist eine heute zum größten Teil stillgelegte und nur noch an den Endteilstrecken in Betrieb befindlicheEisenbahnstrecke imEnnepe-Ruhr-Kreis im südöstlichenRuhrgebiet.
Der 4,6 Kilometer langezweigleisige und heuteelektrifizierte Abschnitt vonWitten Hauptbahnhof bisWengern Ost dient nurmehr dem Güterverkehr.
Der 17 Kilometer lange eingleisige Abschnitt von Witten-Höhe nach Schwelm sollte Teil einer Entlastungsstrecke aus dem Ruhrgebiet in RichtungKöln werden. Es war geplant, die Strecke über Schwelm hinaus nach Süden viaLennep nach Köln zu verlängern, wozu es aber durch die Ereignisse desErsten Weltkrieges nicht mehr kam.
Die Arbeiten an der Strecke begannen bereits 1911, und obwohl sie letztendlich nur einTorso ihrer ursprünglichen Planung geblieben ist, zog sich die Fertigstellung bis 1934 hin. So eröffnete dieDeutsche Reichsbahn am 4. Oktober 1926 zunächst den Abschnitt von Witten Hauptbahnhof über Witten-Höhe nach Wengern Ost mit Anschluss an dieRuhrtalbahn vonHattingen nachHagen. Er diente dann rund zehn Jahre lang ausschließlich dem Güterverkehr, um dieBahnstrecke Elberfeld–Dortmund zu entlasten.
Der wirtschaftliche Niedergang während des Krieges und danach war der Grund für die lange Bauzeit am Hauptteil der Strecke, wobei die meisten Arbeiten bereits vor 1914 fertiggestellt waren. Die notwendigen Restarbeiten wurden erst zu Beginn der 1930er Jahre alsArbeitsbeschaffungsmaßnahme durchgeführt. DieBaukosten für die Strecke beliefen sich schließlich auf 50 MillionenReichsmark.
In der Zeit von 1934 bis 1939 verkehrten auf der Strecke täglich 23Personenzüge, davon fünfEilzüge. Hinzu kamGüterverkehr in erheblichem Umfang.
ImZweiten Weltkrieg nutzte manSilscheder Tunnel,Klosterholztunnel,Schwelmer Tunnel undLinderhauser Tunnel unter denTarnnamenBuchfink,Goldammer undMeise (letzterer bezieht sich aufgrund der parallelen Lage sowohl auf den Schwelmer als auch den Linderhauser Tunnel) alsU-Verlagerung für dieRüstung, in denenZwangsarbeiterWaffen herstellen mussten.[3][4]
Der Betrieb der Eisenbahn wurde nach 1945 wiederaufgenommen; der Verkehr nahm aber in der Nachkriegszeit kontinuierlich ab. Als Folge wurde auf dem mittleren Teil von Witten-Höhe überWengern West undAlbringhausen nachGevelsberg West am 30. November 1979 der Personenverkehr eingestellt. Am 14. Januar 1980 wurde dieser Abschnitt für den Gesamtverkehr gesperrt und zum 1. Januar 1983stillgelegt.
Das ehemalige Empfangsgebäude desBahnhofes Albringhausen ist in Privatbesitz und wird gastronomisch genutzt[5].
DerHaltepunkt Asbeck wurde am 15. Mai 1934 eröffnet. Bedingt durch den Bahnbau und die Haltestelle war in Asbeck die Anzahl derWohlfahrtsempfänger von 40 auf 10 zurückgegangen. Am 2. Oktober 1960 wurde die Besetzung des Haltepunktes aufgegeben und das Bahnhofsgebäude zu einem Wohnhaus umgewandelt.[6]
Der Streckenverlauf war durch einige aufwendigeViadukte undEisenbahntunnel gekennzeichnet, zu denen auch dasRuhr-Viadukt beiWitten gehörte. Weitere Viadukte sind dasElbschetal-Viadukt inWengern und dasStefansbachtal-Viadukt inGevelsberg. Zwei etwa 900 Meter lange Tunnel befinden sich beiSilschede und nördlich vonSchwelm.
Auseisenbahntechnischer Sicht war die Strecke optimal ausgeführt:
zeigen eine Planung, die ineuropäischen Dimensionen dachte. Dennoch blieb die Strecke in ihrer Gesamtheit lediglich Stückwerk und erreichte nie die ihr ursprünglich zugedachte Bedeutung.
Der nördliche Teil der Strecke dient heute wieder nur noch demGüterverkehr, während der südliche Abschnitt durch den 945 Meter langenLinderhauser Tunnel von Gevelsberg nach Schwelm für dieS-Bahn-Linien S 8 und S 9 derS-Bahn Rhein-Ruhr die Verbindung zwischen derBahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd und derBahnstrecke Elberfeld–Dortmund schafft.
Es ist geplant, auf dem stillgelegten Teil einenBahntrassenradweg anzulegen.[7] Die Strecke führt durch ein landschaftlich reizvolles Gebiet mit je zwei Viadukten und Tunneln, von denen der 845 m langeSilscheder Tunnel eine außergewöhnliche Länge für einen Fahrradtunnel haben wird. Wegen dieser Bauten ist allerdings die Finanzierung desProjektes noch nicht geklärt, da beispielsweise dieBeleuchtung der Tunnel erhebliche Kosten verursachen würde.
Ein Teil der Verbindung ist das noch auszubauende Teilstück desVon-Ruhr-zur-Ruhr-Radwegs. Davon wurde im August 2017 der Abschnitt von Witten bis Albringhausen fertiggestellt.
Beim Bau der Strecke musste das Haus abgerissen werden, in demHenriette Davidis lange Zeit tätig war. Die Platte ihresHerdes, an dem sie viele ihrerKochrezepte entwickelt hatte, mauerte man in eine kleinere Brücke ein. Die Brücke findet sich amHenriette-Davidis-Weg in Wengern.