| Steinach (b Rothenburg o d Tauber)–Dombühl | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckennummer (DB): | 5251 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke (DB): | 921 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke: | 415a(Steinach (b Rothenb. o d T) – Rothenburg ob der Tauber 1946) 415b(Rothenburg ob der Tauber – Dombühl 1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 36,7 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 1435 mm(Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenklasse: | C2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| MaximaleNeigung: | 1:64 = 16 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| MinimalerRadius: | 400 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckengeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Zugbeeinflussung: | PZB | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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DieBahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Dombühl ist eine eingleisige, nicht elektrifizierteNebenbahn inBayern. Die Strecke zweigt inSteinach bei Rothenburg ob der Tauber von derBahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg ab und führt nachRothenburg ob der Tauber, die weitere Strecke nachDombühl ist stillgelegt und abgebaut.


Am 1. November 1873 wurde der Streckenabschnitt von Steinach nach Rothenburg eröffnet und bescherte der ehemals freien Reichsstadt einen Eisenbahnanschluss an die bereits 1864 fertiggestellte Hauptstrecke Würzburg–Ansbach. Die Weiterführung der Stichstrecke Richtung Süden nach Dombühl, wo ein Anschluss an die 1875 eingeweihteHauptstrecke Nürnberg–Crailsheim möglich gewesen wäre, wurde zunächst zurückgestellt. Erst 1900 wurde der Bau der Strecke von Rothenburg nach Dombühl genehmigt und schließlich war am 1. August 1905 die Gesamtstrecke befahrbar. Dieser Streckenteil wurde 1971 eingestellt und noch von Dombühl aus zum Abstellen nicht mehr benötigter offener Güterwagen benutzt.
Besonderheiten der Strecke waren derKopfbahnhof in Schillingsfürst, die Überquerung derEuropäischen WasserscheideRhein–Donau bei Schillingsfürst sowie die Brechung aller Züge in Rothenburg bis in die 1950er Jahre. Die Wirtschaftlichkeit des südlichen Abschnitts war stets unbefriedigend; bereits in den 1930er Jahren wurden zur KosteneinsparungTriebwagen eingesetzt. In den 1950er Jahren verkehrte täglich einEiltriebwagen als „Reichsstädtezug“ von Rothenburg ob der Tauber über Dombühl,Dinkelsbühl,Nördlingen,Donauwörth undAugsburg nachMünchen und zurück.
Da mittlerweile auch der Güterverkehr zurückgegangen war, wurde am 25. September 1971 der Gesamtverkehr zwischen Rothenburg und Dombühl eingestellt, nur zwischen Rothenburg und Gebsattel war noch bis zum 31. Dezember 1990 Güterverkehr möglich. Auch der Nordabschnitt verlor 1975 die Bedienung am Wochenende. Seit 1973 ist die Strecke ab Gebsattel fast vollständig zurückgebaut, Anfang der 1990er Jahre wurden auch die restlichen Gleise zwischen Rothenburg und Dombühl entfernt.
Der Nordabschnitt von Steinach nach Rothenburg wird seit 1996 überwiegend im Stundentakt vonRegionalbahn-Zügen bedient; 1997 wurde der Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke außerdem als Linie R82 (seit 2020 RB 82) in denVerkehrsverbund Großraum Nürnberg einbezogen. Ihr Fortbestand ist durch die Ausschreibung des „Dieselnetzes Nürnberg“ gesichert, für das die damalige DB Regio Mittelfranken (heuteDB Regio Franken) im März 2006 von derBayerischen Eisenbahngesellschaft den Zuschlag erhielt.[6] Seit 14. Dezember 2008 verkehren die neuen Triebzüge derBaureihe 648 unter dem Namen „Mittelfrankenbahn“ täglich im Stundentakt. Die Strecke wird imZugleitbetrieb betrieben, der zuständige Zugleiter sitzt in Gräfendorf.[7]
Der stillgelegte südliche Abschnitt von Rothenburg nach Dombühl wurde zum Radweg ausgebaut, wobei von den gut 25 km nur 6 km direktauf der ehemaligen Bahntrasse verlaufen. Der restliche Teil wurde weitgehend unmittelbar neben dem Bahndamm angelegt. In Gebsattel und im Gewerbegebiet Simonhölz wurde die Bahntrasse überbaut, eine Bahnbrücke bei Diebach und ein Einschnitt bei Unteröstheim wurden verfüllt und an mehreren Stellen wurde der Bahndamm abgetragen, um Zufahrten zu Äckern zu schaffen.
VonAllianz pro Schiene wird die Verbindung Rothenburg-Dombühl als „zu reaktivierende Strecke“ angeführt.[8] Gemeinsam mit der zu reaktivierendenStrecke Nördlingen-Dombühl entstünde eine neue Nord-Süd-Verbindung, die auch als Ausweichstrecke zwischen Augsburg und Würzburg fungieren könnte. Nördlingen und Rothenburg ob der Tauber liegen beide entlang derromantischen Straße und sind bedeutende Tourismusziele. Eine bessere Anbindung auf der Schiene könnte hierbei im Wettbewerb mit anderen Destinationen einen Vorteil bringen bzw. einen bisherigen Nachteil ausgleichen.