| Bochum–Essen/Oberhausen Märkische Emschertalbahn | |
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| Streckennummer (DB): | 2153(Bochum–Nordstern) 2172(Gelsenkirchen-Bismarck–Essen) 2253(Essen-Katernberg–Oberhausen) |
| Kursbuchstrecke (DB): | 428(Bochum–Herne-Rottbruch) 426(Wanne Unser Fritz–Gelsenkirchen Zoo) 424(Oberhausen-Osterfeld Süd–Oberhausen) |
| Kursbuchstrecke: | 234b(Wanne-Unser Fritz – Essen Hbf 1946) 234c(Stoppenberg – Essen Hbf 1946) |
| Streckenlänge: | 29 + 16 km |
| Spurweite: | 1435 mm(Normalspur) |
| Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ |
| Streckengeschwindigkeit: | 65 km/h |
DieBahnstrecke Bochum–Essen/Oberhausen wurde von derBergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) gebaut, um auch das Gebiet nördlich ihrerzentralen Ruhrgebiets-Hauptstrecke für Zechen und Industrieanlagen erschließen zu können.
Lange Zeit lag das Hauptaugenmerk der BME auf ihren Strecken imBergischen Land und entlang der Ruhr (Ruhrtalbahn), mit denen die dortigen Industrieanlagen und Kohlengruben angebunden waren.
Mit derNordwanderung des Kohlebergbaus von der Ruhr zurEmscher rückte nunmehr auch das Gebiet zwischen beiden Flüssen in das Interesse der BME. Dieses Gebiet war bislang nur von derRheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) und insbesondere von derKöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) mit ihren weiter nördlich verlaufenden Ruhrgebietsstrecken erschlossen worden.
Bereits 1847 hatte sich die CME bei Bau ihrerStammstrecke zwischen Duisburg und Dortmund grob am Verlauf der Emscher orientiert. Gut zwanzig Jahre später baute sie ihreEmschertalbahn parallel zu ihrer Stammstrecke und weitestgehend in unmittelbarer Nähe zur Emscher. Damit hatte die CME faktisch das Monopol in diesem Gebiet.
Etwa zur gleichen Zeit Anfang der 1870er Jahre errichtete die RhE ihre(rheinische) Ruhrgebietsstrecke, die zwischen Mülheim und Langendreer auch nördlich der(märkischen) Ruhrgebietsstrecke der BME verlief. Ende 1870er Jahre schickte sich dann mit derKöniglich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) ein weiteres Unternehmen an, eineBahnstrecke im Emschertal zu bauen.
Um das lukrative Gebiet beiderseits der Emscher nicht vollends den drei Konkurrenten zu überlassen, begann die BME daraufhin ausgehend von den Bahnhöfen in Bochum, Essen und Oberhausen an ihrer Ruhrgebietsstrecke mit dem Bau dreier Teilstrecken, die letztendlich eine durchgehende Verbindung von Herne-Rottbruch nach Oberhausen-Osterfeld entlang der Emscher bildeten (daher auch „Märkische Emschertalbahn“ genannt).
Bereits ab 1867 begann die BME ausgehend vom BahnhofBochum BME Richtung Norden (Zechen-)Anschlussgleise zu errichten. Am 16. November 1867 wurde dasGussstahlwerk angeschlossen, am 1. März 1869 erreichte sieRiemke (heute zuBochum), und am 28. Mai 1870Herne, dies waren die vorerst nördlichsten Gleise der BME.
Am 1. November 1874 eröffnete die BME eine Strecke mit durchgehender Kilometrierung vonEssen BME überWattenscheid BME undBochum BME nachHerne BME für den Güterverkehr. Zwischen Essen und Bochum verläuft diese Strecke etwa zwei Kilometer nördlich der bereits vorhandenen und ebenfalls von der BME erbautenBahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg über Steele undHöntrop. Zwei Monate später zum Jahreswechsel 1875 wurde auch der Personenverkehr auf der Strecke aufgenommen.
Ausgehend vom BahnhofEssen BME (heuteEssen Hbf) führte ein Anschlussgleis im weiten Bogen nach Norden zurZeche Königin Elisabeth im heutigen Essen-Frillendorf. Mit der 1868 gebautenBahnstrecke Essen RhE–Kray RhE (heuteEssen Nord–Essen-Kray Nord) und derBahnstrecke Essen BME–Kray RhE von 1905 (heuteEssen Hbf–Essen-Kray Nord) bildete sich ein Gleisdreieck, nach dem die Gegend und eine Straße in Frillendorf bis heute benannt sind.

Das Anschlussgleis wurde zu einer Eisenbahnstrecke überCaternberg BME (heuteEssen-Katernberg Nord) nachSchalke BME (heuteGelsenkirchen-Schalke Nord) ausgebaut, inklusive einer Stichstrecke von derAbzweigstelle Helene nachEssen CME (heuteEssen-Altenessen), beide Strecken wurden am 27. April 1874 für den Güterverkehr freigegeben.
Wie auch auf dem Streckenabschnitt zwischen Essen und Herne wurde am 1. Januar 1875 der Personenverkehr vonEssen BME nachSchalke BME undEssen CME aufgenommen und regelmäßig betrieben, zunächst allerdings noch ohne Zwischenhalt. 1880 hielten Personenzüge das erste Mal inCaternberg BME, 1889 folgte der Halt inHessler (zuletzt nur noch Abzweigstelle).
DerBahnhof Stoppenberg wurde schließlich am 8. August 1901 durch denStoppenberger Bürgermeister Carl Meyer eingeweiht. Während der französischenRuhrbesetzung 1923 war dieser Bahnhof der einzige freie Bahnhof für ganz Essen.[3] Das Bahnhofsgebäude wurde 1984 abgerissen, nachdem 1969 wie auf dem gesamten Streckenabschnitt der Personenverkehr eingestellt worden war.
Die Stilllegung erfolgte größtenteils 1970, lediglich das Teilstück zwischenEssen-Stoppenberg undEssen-Altenessen wurde noch bis 1978 als Bahnhofsgleis zur Bergbau-Versuchsanlage genutzt.
Gut ein Jahr später erfolgte mit dem Abschnitt vonSchalke BME überBismarck (heuteGelsenkirchen-Bismarck) zurKreuzungsstation Herne (heuteHerne-Rottbruch) der Schluss zwischen den beiden Streckenästen; am 10. Januar 1876 fuhren die ersten Güterzüge über die gesamte Strecke.
Durchgehenden Personenverkehr hat es hingegen nie gegeben, lediglich der westliche Abschnitt zwischen Schalke und Bismarck wurde ab dem 21. Juni 1880 von Personenzügen befahren. Nachdem eine Woche zuvor die an dieNiederländisch-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft konzessionierteBahnstrecke Winterswijk–Gelsenkirchen-Bismarck für den Personenverkehr eröffnet worden war, übernahm die BME die Betriebsführung und band die Züge durch nach Essen, weswegen diese in Bismarck „Kopf machen“ mussten.
Auch dieser Streckenabschnitt ging aus einem Zechenanschlussgleis hervor, dieZeche Carl inEssen-Altenessen war an den BahnhofCaternberg BME angeschlossen. Die Trasse von dort zum BahnhofOberhausen BME (heuteOberhausen Hauptbahnhof, damals noch Endbahnhof ihrerBahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg) hatte die BME bereits am 23. Mai 1879 abgenommen.
Am 29. September 1879 erfolgte die Einweihung des ersten kurzen Teilstücks vonCaternberg BME nach (Essen-)Vogelheim, am 1. Juni 1880 folgte dann restliche Teilstück über Essen-Horl (ehemaliger Güterbahnhof, zuletzt Abzweigstelle, heute außer Betrieb) undOsterfeld BME (heute vollständig aufgegangen imRangierbahnhof Oberhausen-Osterfeld, ungefähre Lage auf Höhe der „Märkischen Straße“) zum BahnhofOberhausen BME.
Das letzte Teilstück führte dabei vonOsterfeld BME in einem engen Bogen nach Süden zurEmscher, folgte dann der heutigenOberhausener ÖPNV-Trasse und endete am Ort der heute nicht mehr vorhandenen Gleise 1 bis 3 des BahnhofsOberhausen BME.
Da die Strecke, abgesehen von den erwähnten Abschnitten, nie eine größere Bedeutung für den Personenverkehr hatte, wurde sie nach der Verstaatlichung durch diePreußischen Staatseisenbahnen (PSE) mit anderen Bahnstrecken der Region verknüpft und für den Güterverkehr optimiert.
DieBahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der RhE wurde in westlicher Richtung ab Bochum Präsident stillgelegt und stattdessen über die Strecke 2152 im Bahnhof Bochum-Riemke an die Strecke Bochum–Herne angebunden.
Der Güterverkehr folgt der historischen Trasse bisGelsenkirchen-Schalke Nord, ab hier wird er über eine Verbindungskurve zumAbzweig Nordstern an der„Emschertalbahn“ der CME geführt, über die es heute weiter nachOberhausen-Osterfeld geht. Die Märkische Strecke bisOberhausen-Osterfeld Ost ist weitestgehend stillgelegt, zwei Abschnitte fungieren nur noch als Anschlussgleise.
Auf einem Teilstück der 1969/70 stillgelegten Strecke zwischen der Abzweigstelle Burggrafenstraße und dem ehemaligen Bahnhof Essen-Katernberg Nord wurde in Essen-Altenessen die Straße „Helenendamm“ angelegt, der gesamte Verlauf der ehemaligen Trasse ist heute Gegenstand der Planungen zumLückenschluss derBundesautobahn 52.

1940 gab es eine Personenzugverbindung von Wanne-Eickel über Gelsenkirchen-Bismarck, Gelsenkirchen-Schalke Nord und Gelsenkirchen-Heßler nach Essen Hauptbahnhof.
Im Fahrplan 1968/69 war sie von Wanne-Eickel über Gelsenkirchen-Zoo, Gelsenkirchen-Schalke und Bottrop Süd nach Oberhausen Hauptbahnhof verzeichnet.
Folgende Teilstrecken werden heute imSchienenpersonennahverkehr bedient:
Auf diesem Teilabschnitt fährt dieGlückauf-Bahn genannteRegionalbahn RB 46, die seit 2021 von DB Regio betrieben wird. Zuvor warAbellio Rail NRW Betreiber der Linie. NaheHerne-Rottbruch wird die Linie über eine Verbindungskurve (VzG-Nummer 2202) zurKöln-Mindener Emschertalbahn nachWanne-Eickel Hauptbahnhof geführt. In RichtungRecklinghausen Süd verkehrt die S2 derS-Bahn Rhein-Ruhr. Der ehemalige HaltepunktHerne-Rottbruch wird dabei nicht bedient.
Diesen zwei Kilometer langen Abschnitt nutzt die RegionalbahnRB 43 „Emschertal-Bahn“, aktuell betrieben von DB Regio, um von der Köln-Mindener Emschertalbahn bzw. abWanne-Eickel Hbf der Verbindungsstrecke (VzG-Nummer 2204) inGelsenkirchen-Bismarck auf dieBahnstrecke nach Dorsten zu gelangen.
Der letzte Streckenteil wird heute intensiv alsÖPNV-Trasse genutzt. Parallel dazu wird die von der PSE erbaute Strecke von Osterfeld nach Oberhausen Hbf von der Regionalbahn RB 44 „Der Dorstener“, ebenfalls betrieben durch die NordWestBahn, bedient, die von der imBahnhof Oberhausen-Osterfeld endenden„Hamm-Osterfelder Bahn“ durchgebunden wird.
NRWbahnarchiv von André Joost:
Strecken der BME:
Verbindungsstrecken der PSE/DRG/DB:
weitere Weblinks: