| Kettwig | |
|---|---|
Empfangsgebäude, 2014 | |
| Daten | |
| Betriebsstellenart | Zwischenbahnhof |
| Bauform | Durchgangsbahnhof |
| Bahnsteiggleise | 3 |
| Abkürzung | EKG |
| IBNR | 8000198 |
| Preisklasse | 4[1] |
| Eröffnung | 1. Februar 1872 |
| Profil auf bahnhof.de | Kettwig |
| Lage | |
| Stadt/Gemeinde | Essen |
| Ort/Ortsteil | Kettwig |
| Land | Nordrhein-Westfalen |
| Staat | Deutschland |
| Koordinaten | 51° 21′ 48″ N,6° 57′ 13″ O51.3633766.953571Koordinaten:51° 21′ 48″ N,6° 57′ 13″ O |
| Höhe (SO) | 53 m ü. NN |
| EisenbahnstreckenBahnstrecken bei Kettwig | |
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| Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen | |
DerBahnhof Kettwig ist einS-Bahnhof imEssener StadtteilKettwig. Er liegt an derRuhrtalbahn zwischenDüsseldorf und Essen und wird im von der Linie S 6 derS-Bahn Rhein-Ruhr angefahren. Das Bahnhofsgebäude aus dem Jahre 1873 steht seit 1987 unter Denkmalschutz.

Der erste Kettwiger Bahnhof wurde im Jahr 1872 errichtet. Im Folgejahr nahm dieBergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft den Personenverkehr auf der StreckeDüsseldorf–Kettwig–Kupferdreh auf. Das erste noch provisorische Bahnhofsgebäude wurde 1875 demontiert und als ebenfalls provisorisches Bahnhofsgebäude inWermelskirchen wiedererrichtet. Im gleichen Jahr wurde auch die eingleisigeUntere Ruhrtalbahn nachMülheim an der Ruhr gebaut und in Betrieb genommen. Bereits in den Jahren 1872/1873 ist das heute unter Denkmalschutz stehende Empfangsgebäude in einer Spätform desKlassizismus erbaut worden.[2] Die Personenzüge von und nach Mülheim endeten stumpf an einem Bahnsteig westlich des Bahnhofsgebäudes.
1887 wurde eine zweite Strecke in Richtung Werden mit separaterRuhrquerung im Zuge derEisenbahnbrücke Kettwig gebaut.
Im Jahr 1905 wurde der Bahnhof in die1. Klasse hochgestuft. Nun hielten auchEilzüge in Kettwig sowie der Schnellzug Essen–Basel.
Am 1. April 1906 wurde ein Personentunnel in Betrieb genommen. Damit fuhren nun die von Essen kommenden Züge in das dritte Gleis ein und wieder zurück nach Essen. Die ersten beiden Gleise dienten nun durchgehenden Zügen.[3]
Im Jahr 1926 wurde nach einer Bauzeit von mehr als 13 Jahren dieNiederbergbahn von Kettwig Stausee überHeiligenhaus nachVelbert fertiggestellt und gleichzeitig eine dritteBrücke mit dem Bahnhof verbunden.
Am 10. April 1945 wurden alle drei Brücken durch die deutscheWehrmacht gesprengt, um von Norden heranrückende amerikanische Truppen aufzuhalten. Der Bahnverkehr wurde bald nach Kriegsende wieder aufgenommen. Züge aus Richtung Düsseldorf endeten am BehelfsbahnhofPusch (heuteHaltepunkt Kettwig Stausee). Züge von Mülheim endeten am Bahnhof Kettwig vor der Brücke.
Nachdem 1951 die Düsseldorfer Brücke wieder aufgebaut worden war, gab es auch wieder durchgehende Züge auf der Ruhrtalbahn. Die Brücke der unteren Ruhrtalbahn wurde nicht wieder aufgebaut, so dass aus dieser Richtung der Bahnhof Kettwig nicht mehr erreichbar war.
Seit 1968 bedient dieS-Bahn Rhein-Ruhr mit der Linie S 6 den Bahnhof. Im selben Jahr wurde das neueDrS2-StellwerkKgf für den Bahnhof Kettwig in Betrieb genommen, welches die bisherigen StellwerkeKgb(Fahrdienstleiter) undOF(Weichenwärter) ersetzte. Seit 1977 befindet sichKgf in der Fernsteuerung aus Essen HbfEf. Es kann aber im Störungsfall weiterhin vor Ort besetzt werden.[4]
1977 wurde der Bahnhof Kettwig als selbstständige Dienststelle aufgelöst, auch bedingt durch die Eingemeindung Kettwigs zu Essen. Die Bahnhofshalle wurde geschlossen.
Die Züge der Linie S 6 verkehren planmäßig auf den Gleisen 1 (Fahrtrichtung Düsseldorf/Köln) und 2 (Fahrtrichtung Essen), Gleis 3 wird für Überholungen, vorzeitige Wendung bzw. abweichende Fahrten von Zügen bei Störungen oder Bauarbeiten, Sonderzüge undMuseumsverkehr genutzt. Alle weiteren Gleise wurden entfernt.
In den Sommerferien 2012 wurde der Bahnhofbarrierefrei ausgebaut, wozu die Bahnsteige auf einer Länge von 150 m auf96 cm angehoben und abgegrenzt sowie zweiAufzüge errichtet wurden.[5]
Im Januar 2024 kam es zu einemErdrutsch im Trassenabschnitt zwischen dem Bahnhof Hösel und Haltepunkt Kettwig Stausee, dessen Beseitigung sowie Wiederherstellung des Betriebes voraussichtlich bis Mitte des Jahres 2026 dauern wird. Bis dahin enden die aus Essen Hbf kommenden Züge in Kettwig.[6]
Seit 1968 bedient dieS-Bahn Rhein-Ruhr mit der Linie S 6 den Bahnhof. Sie verbindet Kettwig mit Essen und Düsseldorf.
| Linie | Verlauf | Takt |
|---|---|---|
| S 6 | Essen Hbf Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 | 20 min(werktags) 30 min(sonn-/feiertags, Essen–Düsseldorf auch samstags) Nippes–Worringen nur werktags 5–20 Uhr und sonn-/feiertags 11–21 Uhr |
Am Bahnhof Kettwig bestehen Umsteigemöglichkeiten zu den Buslinien 142, 180 und NE13 derRuhrbahn.
| Linie | Linienverlauf | Takt |
|---|---|---|
| 142 | Annental, Betriebshof Ruhrallee –Rellinghausen –Stadtwaldplatz –RüttenscheidMartinstraße | 20 min 10 min (HVZ) |
| 180 | Kettwiger Markt –Kettwig Verkehrt ab teilweise weiter Burgaltendorf als Linie 159 zur Schwimmbrücke. | 30 min |
| NE13 | Essen Hbf –Philharmonie –Rüttenscheider Stern –Rüttenscheid Martinstraße –Alfredbrücke –Messe Essen/Gruga –Messe West/Süd/Gruga – Sommerburgstr. –Schuir –Schwimmbad Kettwig – Gewerbegebiet Kettwig – (Kettwiger Markt →)Kettwig | 60 min |
Der Bahnhof Kettwig liegt am Rande Kettwigs außerhalb der Bebauung an der Ruhrtalstraße nach Essen-Werden und damit ungünstig zum Zentrum des Stadtteiles. Da er zudem zwischen einer Bergwand und dem nahegelegenen Ruhrufer liegt, gibt es kaum Chancen, um ihn herum etwas zu entwickeln.
In Essen-Kettwig verkehren ab der zentralen HaltestelleKettwiger Markt außerdem die Buslinien 134 und 151 nachMülheim an der Ruhr, 772 und 774 nachHeiligenhaus. Sie bedienen im weiteren Verlauf die HaltestelleRingstraße, welche sich am östlichen Ende des Kettwiger Zentrums an der Hauptverkehrskreuzung befindet. Von dieser etwa 530 Meter vom Bahnhof Kettwig entfernten Kreuzung gehen die drei Ausfallstraßen in Richtung Essen-Werden, den OrtsteilKettwig vor der Brücke und weiter nach Heiligenhaus oderLintorf sowie die dritte in Richtung Mülheim-Menden, Essen-Schuir ab.[7] Neben der Bahnstrecke entstand seit 2015 auf der ehemaligen Güterverladestelle das Neubaugebiet „Kettwiger Ruhrbogen“.
| Graf-Zeppelin-Straße nachMülheim an der Ruhr | Ruhrtalstraße nachEssen-Werden, zumBahnhof | |
| Hauptstraße zum Kettwiger Markt | ||
| Ringstraße nachKettwig vor der Brücke,Heiligenhaus,Mülheim-Mintard–Saarn/Ratingen-Breitscheid–Lintorf | 200 m Luftlinie zur S-Bahnstrecke (Überquerung Güterstraße), dahinter Kettwiger Ruhrbogen[8][9] |
Laut desNahverkehrsplans (NVP) für die Jahre 2008–2012 war geplant, den Bahnhof näher in Richtung derKettwiger Brücke in den Bereich der Güterstraße zu verlegen, um ihn in Höhe der Haltestelle Ringstraße besser mit den Bussen verknüpfen zu können. Aus im Nahverkehrsplan nicht erklärten Gründen wurde dieses Vorhaben jedoch abgelehnt.[10]
Seitens der Stadt Essen gibt es Planungen die Unterführung bis zur Ruhr durchzustechen, um den Bahnhof an den Ruhrtalweg anzuschließen.[11]
NRWbahnarchiv:
weitere Belege: