| Frankfurt (Main) Süd | |
|---|---|
| Daten | |
| Betriebsstellenart | Personenbahnhof |
| Lage im Netz | Kreuzungsbahnhof |
| Bauform | Durchgangsbahnhof |
| Bahnsteiggleise | 9 |
| Abkürzung | FFS |
| IBNR | 8002041 |
| Preisklasse | 2 |
| Eröffnung | 15. November 1873 |
| Profil auf bahnhof.de | frankfurt-main-sued |
| Architektonische Daten | |
| Baustil | Jugendstil |
| Architekt | Armin Wegner |
| Lage | |
| Stadt/Gemeinde | Frankfurt am Main |
| Ort/Ortsteil | Sachsenhausen |
| Land | Hessen |
| Staat | Deutschland |
| Koordinaten | 50° 5′ 58″ N,8° 41′ 10″ O50.0994448.686111Koordinaten:50° 5′ 58″ N,8° 41′ 10″ O |
| EisenbahnstreckenBahnstrecken bei Frankfurt (Main) Süd | |
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| Bahnhöfe in Hessen | |
DerBahnhof Frankfurt (Main) Süd (umgangssprachlich:Frankfurter Südbahnhof) inFrankfurt-Sachsenhausen ist einer von vierFernbahnhöfen inFrankfurt am Main. Im Gegensatz zumHauptbahnhof ist er keinKopfbahnhof, sondern einDurchgangsbahnhof und zählt vier Gleise für denS-Bahn-Verkehr (barrierefrei) und fünf Gleise an 3Bahnsteigen ohneAufzüge für Züge desSchienenpersonenfernverkehrs (Intercity-Express,Intercity,Nightjet,EuroNight) und desSchienenpersonennahverkehrs (Regional-Express undRegionalbahn). In der Tiefebene befindet sich die Endstation derU-Bahn, auf demVorplatz haltenStraßenbahnen undBusse.
Der Bahnhof liegt im südmainischen StadtteilSachsenhausen-Nord in einem großstädtisch geprägtenGründerzeitbezirk. VomBahnhofsvorplatz, dem Diesterwegplatz, verlaufen fünf Straßen sternförmig in die Umgebung: nach Südwesten und Nordosten die Hedderichstraße, nach Nordwesten die Diesterwegstraße zumSchweizer Platz, nach Norden die Stegstraße (zumEisernen Steg) und nach Nordosten die Brückenstraße (zurAlten Brücke). Auf dem Diesterwegplatz findet dienstags und freitags einWochenmarkt statt.
Einen Block westlich des Bahnhofs verläuft dieSchweizer Straße, die Hauptachse des gründerzeitlichen Sachsenhausen. Unmittelbar nordöstlich des Bahnhofsvorplatzes, zwischen Hedderich- undTextorstraße, liegt das alte, 2003 geschlosseneStraßenbahndepot Sachsenhausen, das mittlerweile entkernt und neu aufgebaut wurde. In den ehemaligen umgebauten Hallen haben eine große Supermarktkette und eine Außenstelle der Frankfurter Stadtbibliothek eine neue Bleibe gefunden.
Der Südausgang des Bahnhofs führt auf dieMörfelder Landstraße.

Der heutige Südbahnhof wurde am 15. November 1873 eröffnet, gleichzeitig mit demOffenbacher Hauptbahnhof. Die bis 1866kurhessische, dannpreußische Staatsbahn vonBebra überFulda undHanau nach Frankfurt, dieBebraer Bahn, nahm an diesem Tageihre südmainische Strecke zwischen Hanau und Frankfurt in Betrieb, wodurch Sachsenhausen undOffenbach direkten Anschluss an diese Strecke erhielten. Sie ist bis heute eine der drei Schienenverbindungen zwischen Frankfurt und Hanau. Zuvor mussten dieZüge aus Bebra nordmainisch dieFrankfurt-Hanauer Eisenbahn und diestädtische Verbindungsbahn benutzen, um dieFrankfurter Westbahnhöfe zu erreichen.
Der Bahnhof trug ursprünglich die BezeichnungBebraer Bahnhof. Später wurde die Bezeichnung inFrankfurt-Sachsenhausen und zum 1. Mai 1909 (Fahrplanwechsel) inFrankfurt a. M. Süd geändert.[1] Nach dem Ende desZweiten Weltkrieges war der Bahnhof vorübergehend alsFrankfurt South ausgeschildert.[2]
Das ersteEmpfangsgebäude des Südbahnhofs war ein langgestrecktes, zweigeschossigesFachwerkgebäude mitgiebelständigen Flügeln an beiden Enden. Vorgelagert war eine großeTerrasse mitFreitreppe. Benachbart wurden ein Direktionsgebäude und ein Wohnhaus für den Direktions-Präsidenten[Anm. 1] errichtet. Letzteres ist erhalten und heute einKulturdenkmal aufgrund desHessischen Denkmalschutzgesetzes.[3]
1914 wurde das bis heute erhalteneEmpfangsgebäude eröffnet. In seinen reduziertenJugendstilformen ähnelt es etwas dem im gleichen Jahr eröffnetenBahnhof Frankfurt-Höchst. Die ursprünglich vorhandene eiserneBahnsteighalle wurde Mitte der 1960er Jahre abgerissen. Als dieU-Bahn unter dem Empfangsgebäude errichtet wurde (abgeschlossen 1984), wurde dieses nahezu komplett abgetragen und anschließend wiedererrichtet. Es beherbergt seitdem auch einBürgerhaus undKulturzentrum.

Vom 11. bis 13. November 1938 wurden vom Südbahnhof aus die nach denNovemberpogromen in derFrankfurter Festhalle zusammengetriebenen jüdischen Männer in dieKonzentrationslager Buchenwald (2621 Personen) undDachau (534 Personen) deportiert. Seit 2011 erinnert daran eine Gedenktafel neben dem Hauptportal.[4]
Ab dem 22. September 1945 verkehrte mit dem D 369 / D 370 eines von dreiZugpaaren, mit denen in derAmerikanischen Besatzungszone nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges derFernverkehr mit Reisezügen für den öffentlichen Verkehr wieder aufgenommen wurde, zwischen Frankfurt (Main) Süd undMünchen Hauptbahnhof überKornwestheim.[Anm. 2] Der Zug führte ausschließlich die 3.Wagenklasse und benötigte für die Strecke etwa 10:30 Stunden.[5]
1996 und 1997 kam es zuzwei sehr ähnlich verlaufenen Eisenbahnunfällen im Bereich des Bahnhofs. Aber erst seit dem zweiten Unfall wurden Konsequenzen gezogen und es besteht seitdem ein Durchfahrtsverbot für Züge mit beladenenKesselwagen, die Gefahrgut transportieren.[6]


Im Rahmen desDeutschlandtaktes soll das derzeit nicht nutzbare Gleis 10 am Südbahnhof ertüchtigt und für den Personenverkehr nutzbar gemacht werden.
Ferner soll im Rahmen des ohnehin notwendigen Neubaus derDeutschherrnbrücke eineVerbindungskurve von dernordmainischen auf diesüdmainische Strecke errichtet werden, um eine höhenfreie Einfädelung für Züge von der nordmainischen Strecke in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof zu ermöglichen. Dadurch soll die Kapazität der Zulaufstrecke zum Hauptbahnhof gesteigert werden.
Neben der Verbindungskurve sind auch zusätzliche Weichen vorgesehen, um einen flexibleren Betriebsablauf zu ermöglichen.[7]
Der ursprünglich geplante viergleisige Ausbau zwischen Südbahnhof und Hauptbahnhof musste wegen der beengten Platzverhältnisse im Bereich Uniklinik sowie dem dann notwendigen Neubau einer weiteren Mainquerung neben der bereits bestehendenMain-Neckar-Brücke fallengelassen werden.[8]
ImSchienenpersonenfernverkehr wird der Südbahnhof nur von einzelnenIntercity-Express- undIntercity-,Nightjet-,EuroNight- undFlixtrain-Linien bedient, um den Halt im Kopfbahnhof in der Innenstadt zu vermeiden.
Die Nightjet-Züge vonDüsseldorf nachInnsbruck bzw.Wien verkehren bisNürnberg im Zugverband und werden dortgeflügelt sowie mit den ebenfalls bis Nürnberg im Zugverband verkehrendenNightjet-Zügen vonHamburg-Altona nach Innsbruck bzw. Wien vereinigt. So ergeben sich mit zwei Zugpaaren vier Direktverbindungen.
Auch bei Bauarbeiten und/oder Störungen ist der Bahnhof Frankfurt (Main) Süd regelmäßig Ersatzhalt für denFrankfurter Hauptbahnhof.
ImSchienenpersonennahverkehr halten unter anderem die folgendenRegional-Express-,Regionalbahn- undS-Bahn-Linien am Südbahnhof:
Eine besonders wichtige Rolle spielt der Südbahnhof für denöffentlichen Personennahverkehr.
An der Schnittstelle zwischen Innenstadt und südlichem Vorortbereich gelegen, kreuzen sich hier neben den erwähnten Regionalzügen dieLinien S3 bis S6 derS-Bahn Rhein-Main, die U-Bahnen derA-Strecke (Linien U1 bis U3 und U8), dieStraßenbahnlinien 15, 16, 18, 19 und derEbbelwei-Express sowie mehrereStadt-,Regional- undNachtbusse (45, 47, 48, 61, 78, 80, 652, 653, X61, X77, N8 und N16).
| Linie | Verlauf | Takt |
|---|---|---|
| 15 | Niederrad Haardtwaldplatz –Universitätsklinikum –Südbahnhof (– Lokalbahnhof –Mühlberg –Oberrad –Offenbach Stadtgrenze) (nur HVZ) | 10 min (werktags) 15 min (sonn-/feiertags) |
| 16 | Ginnheim Mitte –Bockenheimer Warte –Festhalle/Messe –Hauptbahnhof –Südbahnhof –Lokalbahnhof –Mühlberg –Oberrad –Offenbach Stadtgrenze | 10 min (werktags) 15 min (sonn-/feiertags) |
| 18 | Preungesheim Gravensteiner-Platz –Friedberger Warte –Nordend Ost –Konstablerwache –Lokalbahnhof –Südbahnhof –Fritz-Kissel-Siedlung –Louisa Bahnhof | 10 min (werktags) 7/8 min (HVZ an Schultagen) 15 min (sonn-/feiertags) |
| 19 | Schwanheim Rheinlandstraße →Bürostadt Niederrad →Niederrad Bahnhof →Niederrad →Südbahnhof/Schweizer Straße →Louisa Bahnhof | 2 Fahrten(morgens an Schultagen) |
| EE | Ebbelwei-Expreß: Zoo →Ostendstraße → Römer/Paulskirche →Willy-Brandt-Platz →Hauptbahnhof →Festhalle/Messe →Hauptbahnhof →Südbahnhof →Lokalbahnhof →Ostendstraße →Zoo | 35 min(nur an Wochenenden und Feiertagen) |
Am Südausgang in der Mörfelder Landstraße halten die Buslinien 45, 47, 48, 652 und 653.
| Gleisplan | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Am U-Bahnhof Südbahnhof endet dieFrankfurter A-Strecke. Deshalb gibt es im Tunnel vor dem Bahnhof eineÜberleitstelle und dahinter eine dreigleisige, ca. 200 Meter langeWendeanlage, die aus drei einzelnen Röhren besteht.
Der Bahnhof selber hat zwei Streckengleise und einenMittelbahnsteig.
Alle zwei bis fünf Minuten gibt es Anschluss an die Linien U1, U2, U3 und U8 Richtung Innenstadt und weiter nachHeddernheim,Ginnheim,Bad Homburg,Oberursel undRiedberg.