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Bahnhof Berlin-Westend

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Berlin-Westend
Ehemaliges Empfangsgebäude
Ehemaliges Empfangsgebäude
Ehemaliges Empfangsgebäude
Daten
BetriebsstellenartBahnhof
Lage im NetzZwischenbahnhof
BauformDurchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise2
AbkürzungBWES
IBNR8089111
Preisklasse4[1]
Eröffnung15. November 1877,
17. Dezember 1993
Auflassung18. September 1980
Webadressesbahn.berlin
Profil auf bahnhof.deWestend-1034348
Architektonische Daten
BaustilNeorenaissance
ArchitektHeinrich Joseph Kayser,
Karl von Großheim
Lage
Stadt/GemeindeBerlin
Ort/OrtsteilCharlottenburg
LandBerlin
StaatDeutschland
Koordinaten52° 31′ 5″ N,13° 17′ 4″ O52.51805555555613.284444444444Koordinaten:52° 31′ 5″ N,13° 17′ 4″ O
EisenbahnstreckenBahnstrecken bei Berlin-Westend
Bahnhöfe in Berlin
i16i16i18

DerBahnhof Westend ist einS-Bahnhof imBerliner OrtsteilCharlottenburg desBezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, unmittelbar an der Grenze zum namensgebenden OrtsteilWestend gelegen. Er wurde am 15. November 1877 – zunächst alsCharlottenburg-Westend – in Betrieb genommen und mehrfach erweitert,[2] ist mittlerweile allerdings auf einen S-Bahnsteig reduziert worden. Infolge desReichsbahnerstreiks wurde 1980 der S-Bahn-Verkehr eingestellt, bis 1993 ein Bahnsteig für den S-Bahn-Verkehr der Ringbahn wiedereröffnet wurde. Eine Wiederherstellung der Gesamtanlage ist nicht vorgesehen.

Aufbau und Geschichte

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Die Bahnhofsanlage befindet sich an der Überführung desSpandauer Damms über dieRingbahn. Zunächst wurde sie für die verkehrliche Anbindung derVillenkolonie Westend angelegt. Der spätere KaiserFriedrich III. wohnte alsKronprinz imSchloss Charlottenburg und nutzte ein von Süden in den Bahnhof mündendendes Kopfgleis für seinenHofzug.[3] Zwischen dem ersten großen Ausbau 1884 und der Jahrhundertwende befand sich der Komplex in seinem größten Ausbauzustand mit vier Bahnsteigen und mehreren Kehrgleisen. Die vier Bahnsteige wurde in Ost-West-Richtung mit den Buchstaben A bis D bezeichnet, die ersten drei waren zudem über einen Tunnel miteinander verbunden.

Nördlich des Bahnhofs gab es eine große Abstellanlage mit Wagenhalle für die Ringbahnzüge, die Ende 1929 im Rahmen der Elektrifizierung der Nahverkehrsgleise in einS-Bahn-Betriebswerk umgebaut wurde. Das Betriebswerk wurde imZweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Außerdem wurde dort 1879 ein großer Güterbahnhof eröffnet, der auch Endpunkt des Güterverkehrs derKanonenbahn war. Zur Erweíterung des Güterbahnhofs wurde 1911 der angrenzendeKochsee zugeschüttet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Güterfernverkehrs zunehmend von der Schiene auf die Straße verlagert. Der Güterbahnhof wurde Anfang der 1990er Jahre stillgelegt.[4]

Nach dem Reichsbahnerstreik 1980 wurde der S-Bahn-Verkehr auf dem Bahnhof Westend eingestellt. 1989 wurde begannern Vorarbeiten zur Wiedereröffnung des Südrings, diese wurde durch den Mauerfall etwas verzögert, weil die grenzüberschreiten Strecken priorisiert wurden. In Westend wurde nur der frühere Bahnsteig C wieder aufgebaut, mit zwei neuen Zugängen in Stahl-Glas-Konstruktion von der Spandauer-Damm-Brücke aus. Das ehemalige Empfangsgebäude steht noch, ist jetzt aber ohne Verbindung zum Bahnsteig. Westend blieb Endbahnhof der Ringbahn bis zur Verlängerung nach Jungfernheide 1997, seit 2002 ist der gesamte Ring wieder in Betrieb.

Seit August 2014 erfolgt dieZugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer mittels Führerraum-Monitor (ZAT-FM).[5]

Sowohl nördlich als auch südlich der Bahnsteige befindet sich heute jeweils eine Abstell- undKehranlage.

Empfangsgebäude

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Südansicht des Empfangsgebäudes

Das denkmalgeschützte[6] Empfangsgebäude schließt sich nördlich des ehemaligen Kopfbahnhofs der Vorortzüge an und verfügt über Ausgänge zum Spandauer Damm sowie zum Bahnhofsvorplatz östlich der Anlage. Es wurde 1884 vom Büro der ArchitektenHeinrich Joseph Kayser undKarl von Großheim entworfen. Das im Stil derNeorenaissance errichtete Gebäude hat keinen direkten Zugang zu den Bahnsteigen, die Fahrgäste wurden entweder durch das Gebäude auf eine Freifläche östlich des Bahnhofs und über einen Fußgängertunnel zu den Bahnsteigen geleitet oder nahmen den direkten Zugang vom Spandauer Damm zu den einzelnen Bahnsteigen. Heute ist nur noch der letztere Zugang und ausschließlich zum Ringbahnsteig in Betrieb. Das Gebäude wurde 1976 und 1985 umfangreich renoviert.[2]

Nachdem der Zugverkehr 1980 auf dem West-Ring eingestellt worden war, stand dasEmpfangsgebäude bis 1988 leer. Danach wurde es bis 2001 von derKarl-Hofer-Gesellschaft als Atelier- und Ausstellungsgebäude genutzt (Künstlerbahnhof), anschließend als Bürohaus für verschiedene Gewerke.

Bahnsteige

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Gleisplan Bahnhof Westend 1887 (Norden = rechts)
Der Bahnsteig C (links) und der nicht im Betrieb stehende Bahnsteig B (rechts), 2008
Luftaufnahme des Güterbahnhofs Westend mit den Resten des S-Bahn-Betriebswerks, 1957
  • DerBahnsteig A diente als Kopfbahnhof derStadtbahn, deren Vorortverkehr in den Anfangsjahren des Bestehens der Strecke noch auf die Ringbahn geleitet wurde. Die Gleise endeten stumpf am Bahnsteig, an dem sich nördlich das Empfangsgebäude anschloss. Der Bahnsteig wurde 1928 nicht elektrifiziert und fortan nicht mehr gebraucht. Nach 1945 wurde er abgetragen. Auf dem Gelände befindet sich heute ein Fußweg.
  • DerBahnsteig B diente den Zügen derLehrter und Stadtbahn, die südlich Westend weiter auf der Ringbahn verkehrten. Aus südlicher Richtung bestand für die Ringbahnzüge die Möglichkeit, den Bahnsteig zusätzlich anzufahren, gleiche Möglichkeit bot sich für die Stadtbahnzüge, die nicht am Bahnsteig A endeten. Hinter dem Bahnhof führte das B-Gleis weiter auf die Gleise der Lehrter Fernbahn. Nach der Elektrifizierung der Strecken 1928 wurde das Gleispaar der Lehrter Strecke nicht mehr gebraucht und von den Stadtbahnzügen teilweise genutzt. Ring- und Stadtbahn nutzten fortan gemeinsam den Bahnsteig B und den westlichen Nachbarbahnsteig. Dahinter errichtete man eine zweigleisige Kehranlage, die für die elektrischen Stadtbahnzüge notwendig wurde, sollten sie nicht weiter zum Nordring fahren. Gegen 1944 endete der Verkehr am Bahnsteig, da die Verbindungskurve von der Stadt- zur nördlichen Ringbahn stillgelegt wurde und vor Westend kein Gleiswechsel zwischen beiden Strecken vorhanden war. Bis heute besteht der Bahnsteig weiter, ist allerdings verwaist und kann aufgrund der nun größeren Breite des Nachbarbahnsteigs nicht mehr genutzt werden. Bahnsteig A verfügte wie heute noch Bahnsteig B über eine massive Stahlstützenreihe in einreihiger Bauform.
  • DerBahnsteig C der Ringbahn ist der einzige der vier Bahnsteige, der heute noch in Betrieb ist. Er entstand zusammen mit den anderen Bahnsteigen beim Umbau 1884 und ist etwas breiter ausgelegt als der benachbarte Stadtbahnsteig. Der Aufbau des Bahnsteigs und seiner anschließenden Gleisanlagen blieb bis zur Wiedereröffnung 1993 in etwa unverändert. Danach wurde der Bahnsteig bedeutend verbreitert, sodass die Züge in RichtungJungfernheide nun an den Bahnsteig C und B angrenzen. Im Gegensatz zu den beiden anderen Vorortbahnsteigen besteht das Dach des Bahnsteigs aus einer zweireihigen Stützenreihe, wie sie für die Berliner Bahnhöfe der Jahrhundertwende üblich ist. Über zwei Aufzüge ist der Bahnsteigbarrierefrei erreichbar. Der Bau eines zusätzlichen Zugangs am südlichen Bahnsteigende in RichtungSophie-Charlotten-Straße ist geplant,[7] eine Realisierung war im Jahr 2020 vorgesehen,[8] wurde aber bisher nicht durchgeführt.
  • DerBahnsteig D lag an den Fernbahngleisen der Strecke und diente als Kopfbahnhof für die Züge, die von derWetzlarer Bahn kommend auf die Ringbahn geleitet wurden. Da jedoch bereits 1882 eine direkte Verbindung von der Wetzlarer zur Stadtbahn angelegt wurde, erlangte der Bahnsteig nie große Bedeutung. Noch vor der Jahrhundertwende wurde er geschlossen und kurze Zeit darauf abgetragen.

Anbindung

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DerS-Bahnhof wird von den Linien S41, S42 und S46 der Berliner S-Bahn bedient. Es bestehen Umsteigemöglichkeiten zu denOmnibuslinien M45 und 139 der BVG.

LinieVerlaufTakt in derHVZ (min)

Gesundbrunnen –Schönhauser Allee –Prenzlauer Allee –Greifswalder Straße –Landsberger Allee –Storkower Straße –Frankfurter Allee –Ostkreuz –Treptower Park –Sonnenallee –Neukölln –Hermannstraße –Tempelhof –Südkreuz –Schöneberg –Innsbrucker Platz –Bundesplatz –Heidelberger Platz –Hohenzollerndamm –Halensee –Westkreuz –Messe Nord/ZOB –Westend –Jungfernheide –Beusselstraße –Westhafen –Wedding –Gesundbrunnen5
Westend –Messe Nord/ZOB –Westkreuz –Halensee –Hohenzollerndamm –Heidelberger Platz –Bundesplatz –Innsbrucker Platz –Schöneberg –Südkreuz –Tempelhof –Hermannstraße –Neukölln –Köllnische Heide –Baumschulenweg –Schöneweide –Johannisthal –Adlershof –Grünau –Eichwalde –Zeuthen –Wildau –Königs Wusterhausen20

Literatur

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  • Der Personen-Bahnhof Westend der Berliner Stadt- und Ringbahn. In:Zeitschrift für Bauwesen.Nr. 4, 1887,Sp. 265–272 (zlb.de – Zeichnungen imAtlas, Blatt 32–34). 
  • Berliner S-Bahn Museum (Hrsg.):Strecke ohne Ende. Die Berliner Ringbahn. Verlag GVE, Berlin 2002,ISBN 3-89218-074-1. 

Weblinks

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Commons: Bahnhof Berlin-Westend – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stationspreisliste 2020. (PDF) In: Deutsche Bahn. Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 11. Juli 2020. 
  2. abHainer Weißpflug:S-Bahnhof Westend. In:Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.):Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf.Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005,ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009). 
  3. Paul Dost:Der rote Teppich. Geschichte der Staatszüge und Salonwagen. Stuttgart 1965, S. 110.
  4. Ehemaliger Güterbahnhof Charlottenburg an der Sophie-Charlotten-Straße 1-4
  5. Kurzmeldungen – S-Bahn. In:Berliner Verkehrsblätter. Oktober 2014,S. 199. 
  6. Baudenkmäler Charlottenburg-Wilmersdorf
  7. Kleine Anfrage: Welche Prioritäten setzt die „Infrastrukturkoalition“ aus SPD und CDU? (PDF; 49 kB) Abgeordnetenhaus Berlin, 17. April 2012, abgerufen am 4. Mai 2012. 
  8. Drucksache 17/18610. (PDF) Abgeordnetenhaus Berlin, 10. Juni 2016, abgerufen am 28. Juni 2016. 
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