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Badegewässer

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Badesee ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unterBadesee (Begriffsklärung) aufgeführt.
Freibad amPlötzensee in Berlin

Badegewässer sind Seen, Flüsse und Küsten[1], die zum öffentlichenBaden undSchwimmen genutzt werden. Badegewässer und ihre zumeist touristisch erschlossenen Ufer dienen derNaherholung und derFreizeitgestaltung wie beispielsweise zumSport,Spiel und zumSonnenbaden. Die Mindestanforderungen an die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung sind für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in derRichtlinie 2006/7/EG (Badegewässerrichtlinie) definiert.In der Badesaison 2015 gab es in Deutschland 2.292 Badegewässer, die nach der EG-Badegewässerrichtlinie überwacht wurden. Davon lagen 367 an der Küste von Nord- und Ostsee, 1.925 an Binnengewässern (1.893 an Seen; 32 an Flüssen).

Nutzung

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DerMillstätter See inKärnten

Ein Badesee bietet Bürgern die Möglichkeit, sich in der Nähe ihres Wohnorts zu erholen und Sport zu betreiben. Ein Badesee kann somit die Attraktivität eines Wohngebietes deutlich erhöhen. Auch eine touristische Vermarktung mit Zelt- und Campingplätzen, Hotels und Pensionen ist im Umfeld von Badeseen verbreitet.

Im Interesse der Badenden und Schwimmer gibt es an vielen Badeseen Verbote fürSchiffe undBoote,Angeln,Hunde usw. AusNaturschutzgründen ist auch meist das Entfachen vonFeuern und die Benutzung vonSeifen undShampoos verboten. Im Gegensatz zu außereuropäischen Ländern (z. B.Indien) dient das Baden in Seen in Europa heute nicht mehr der Körperreinigung, sondern nur noch der Erholung, demSchwimmsport und dem Pflegen gesellschaftlicher Kontakte.

Die Benutzung der Liegewiese und eines Badesees ist im Gegensatz zuNaturbädern generell kostenlos.[2]DLRG undWasserwacht kennzeichnen ihre Tätigkeit mitFlaggen. Heute sind viele Badeseen mit einfachenUmkleidehäuschen undToiletten ausgestattet. An besser ausgebauten Badeseen gibt esGastronomiebetriebe. Im Gegensatz zu Freibädern und Naturbädern gibt es keineWasseraufsicht für den gesamten See.[3]

Aktiver Posten vonRettungsschwimmer mit internationalenSignalflaggen.
FKK-Gelände amUnterbacher See inDüsseldorf

An manchen Badeseen, vor allem in Deutschland, istFKK erlaubt oder geduldet. Oft sind auch nur speziell ausgewiesene Uferbereiche dafür vorgesehen.

Risiken

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Gewässer bergen auf Grund von Strömungen, Untiefen und Pflanzen ein erhöhtes Risiko vonBadeunfällen. Baden in verschmutzten Gewässern kann Infektionen durch Krankheitserreger und Cyanobakterien (Blaualgen) begünstigen, die unter anderem zuDurchfallerkrankungen oder Augen- und Ohreninfektionen führen können.[1]

Rechtliche Einordnung

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Illegales Baden amRosdorfer Baggersee beiGöttingen

Zu unterscheiden sind offiziell ausgewiesene Badegewässer, die in der Europäischen Union den Vorgaben derRichtlinie 2006/7/EG (Badegewässerrichtlinie) entsprechen müssen und behördlich zu überwachen sind sowie „inoffizielle“ Badegewässer, die nicht nach der EU-Badegewässerrichtlinie überwacht werden, an denen das Baden aberwasserrechtlich zulässig ist und/oder entsprechend geduldet wird.

Die Qualität offizieller Badegewässer in Deutschland wird in Zuständigkeit der Bundesländer überwacht, die zur Umsetzung der Badegewässerrichtlinie landesrechtliche Badegewässerverordnungen erlassen haben. Die Länder melden die Badegewässerdaten demUmweltbundesamt, welches sie der EU-Kommission und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.[1]

Besonders in Niedersachsen sind neben den 280 amtlich ausgewiesenen Badegewässern[4] viele Baggerseen als Badeseen weithin bekannt, an denen offiziell jedoch ein Badeverbot besteht. Beispiele für besonders stark besuchte Badeseen dieser Kategorie sind derCluvenhagener See beiVerden, derRosdorfer Baggersee beiGöttingen, derTillysee beiOldenburg und derWietzesee beiHannover.

Baden im Rahmen des Gemeingebrauchs

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Dieser Artikel oder Absatz stellt dieSituation in Deutschland dar. Bittehilf uns dabei, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

Auch an Gewässern, die nicht nach europäischem Recht als Badegewässer definiert sind, ist das Baden zumeist zulässig, da es entweder unter denGemeingebrauch von Gewässern fällt oder behördlich erlaubt wurde. Bezüglich des Gemeingebrauchs wird im bundesdeutschenWasserhaushaltsgesetz (WHG § 25) auf die entsprechendenLandeswassergesetze derBundesländer verwiesen. Dort wird geregelt, ob das Baden im Rahmen des Gemeingebrauchs zugelassen ist oder nicht sowie unter welchen Voraussetzungen und Einschränkungen.

In allen 16 Landeswassergesetzen der deutschen Bundesländer fällt unter Bezugnahme auf WHG § 25 das Baden ausdrücklich unter den Gemeingebrauch, inBremen undRheinland-Pfalz wird zusätzlich noch das Schwimmen erwähnt. Nicht näher definiertesTauchen fällt in vier Bundesländern ebenfalls unter den Gemeingebrauch (Bremen,Hessen,Niedersachsen,Schleswig-Holstein), wobei nur in Niedersachsen das Sporttauchen mit Atemgeräten ausdrücklich eingeschlossen wird.

InHessen, Niedersachsen undSachsen-Anhalt ist allerdings der Gemeingebrauch von stehenden Gewässern grundsätzlich untersagt, kann jedoch von den zuständigenWasserbehörden (in der Regel die Unteren Wasserbehörden derLandkreise und kreisfreien Städte) zugelassen werden. Die Zulassung gilt in Niedersachsen als erteilt, wenn am betreffenden Gewässer der Gemeingebrauch am 15. Juli 1960 ausgeübt wurde, in Sachsen-Anhalt am 8. September 1993.

In vier weiteren Bundesländern (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,Saarland,Sachsen) beschränkt sich der Gemeingebrauch auf natürliche Gewässer, schließt künstlich angelegte Seen wieStauseen undKiesgruben damit also zunächst aus. Auch hier können die Wasserbehörden an künstlichen Gewässern die Zulassung erteilen. Besondere Regelungen gibt es in den meisten Bundesländern außerdem für aufgestaute Gewässer (Talsperren,Wasserspeicher) und Gewässer, die zur Trinkwasserversorgung dienen.DasLandeswassergesetz Mecklenburg-Vorpommern enthält eine kuriose Regelung: es erlaubt Gemeingebrauch in allen oberirdischen Gewässern grundsätzlich (LWaG § 21 (1), mit Ausnahme von Talsperren,Rückhaltebecken und Speicherbecken). Nach § 21 (5) kann eineWasserbehörde an künstlichen fließenden Gewässern und an stehenden Gewässern den Gemeingebrauch zulassen.

Alle Landesgesetze mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz enthalten einen Passus, wonach der Gemeingebrauch in nicht öffentlich zugänglichen Hofräumen, Gärten und Parkanlagen nicht zugelassen ist, neun Bundesländer führen in dieser Reihe zusätzlich noch Betriebsgrundstücke oder Betriebsanlagen auf. AblassbareFischzucht-Teiche werden inBayern,Berlin und Schleswig-Holstein ausgenommen, in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern Schilf- undRöhrichtbestände an Seeufern.

Unerlaubtes Baden kann nach allen Landeswassergesetzen gleichlautend als Überschreitung des Gemeingebrauchs alsOrdnungswidrigkeit geahndet werden.

Neben wasserrechtlichen Einschränkungen kann das Baden auch aus anderen Rechtsgründen verboten sein, z. B. aus Gründen desNaturschutzes inNaturschutzgebieten und anderenGeschützten Landschaftsbestandteilen oder inmilitärischen Sperrgebieten.

Manche Seegrundstücke unterliegen demWaldgesetz, Schwimmen ist somit nicht verboten. Jeder darf „zum Zwecke der Erholung auf eigene Gefahr“ hin.[5]

Weblinks

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Wiktionary: Badesee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. abcUmweltbundesamt, aufgerufen am 23. März 2015
  2. Krauchenwies Seite 5
  3. Aus für Attraktionen
  4. Badegewässeratlas Niedersachsen (Memento vom 25. März 2015 imInternet Archive), aufgerufen am 23. März 2015
  5. Waldgesetz
Bitte denHinweis zu Rechtsthemen beachten!
Normdaten (Sachbegriff):GND:4322081-2 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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