DasBach-Archiv Leipzig ist eine zentrale Forschungs- und Dokumentationsstelle zum Leben und Werk vonJohann Sebastian Bach. Darüber hinaus widmet es sich derBach-Familie und deren musikalischem Wirken insgesamt.
Das Archiv wurde anlässlich des 200. Todestages Johann Sebastian Bachs im Jahre1950 vonWerner Neumann gegründet. Ziel der neuen Einrichtung war die Zusammenführung und zentraleArchivierung aller Manuskripte und historischen Dokumente im Zusammenhang mit dem Komponisten sowie die Schaffung einer Bach-Forschungsstelle.
Heute ist das Archiv ein weltweites Zentrum der Bach-Forschung. Es beherbergt eine wissenschaftliche Spezialbibliothek zum Thema Bach. Das Archiv enthält auch Manuskripte und Sonderfassungen der Werke Bachs, wie beispielsweise die spieltechnischen Einrichtungen vonLeonhard Scholz.[1]
Über seinen Forschungsauftrag hinaus wendet sich das Bach-Archiv an die Öffentlichkeit: einmal mit demBach-Museum, zum anderen mit der Durchführung internationaler Veranstaltungen, vor allem des jährlich stattfindendenLeipziger Bachfestes sowie des InternationalenJohann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs.
Seinen Sitz hat das Archiv im historischenBosehaus am LeipzigerThomaskirchhof 15/16 gegenüber derThomaskirche, wohin es 1985 von seinem Gründungsort, demGohliser Schlösschen, umgesiedelt ist. Das Bach-Archiv ist Mitglied derKonferenz Nationaler Kultureinrichtungen und seit 1998 eineStiftung bürgerlichen Rechts.
Das Bach-Museum Leipzig befindet sich im gleichen Gebäudeensemble. Das Archiv und das Museum, hier besonders der Eingangsbereich, wurde in den Jahren 2008 bis 2010 nach modernen Sicherheitskriterien für die Sammlungen und pädagogischen Erkenntnissen aus- und umgebaut und am 20. März 2010 eingeweiht.
Das Bach-Archiv wurde in das im Jahre 2001 erschieneneBlaubuch aufgenommen. Das Blaubuch ist eine Liste national bedeutsamer Kultureinrichtungen in Ostdeutschland und umfasst zurzeit 23 sogenanntekulturelle Leuchttürme.
Seit dem 23. November 2008 ist das Archiv ein offiziellesAn-Institut derUniversität Leipzig.[2]
Seit Juni 2015 befindet sich im Bach-Archiv das zweite, besser erhaltene, Bild des Komponisten von der Hand des MalersElias Gottlob Haußmann. Das Gemälde aus dem Jahre 1748 wurde dem Archiv durch den US-amerikanischen Bach-Forscher und SammlerWilliam H. Scheide testamentarisch überlassen.[3]
Das Bach-Archiv ist eine Station der „Notenspur“ durch die Musikstadt Leipzig.
Seit Februar 2021 befindet sich die Bach-Gesamtausgabe aus dem früheren Besitz vonGustav Mahler (59 Bände mit zahlreichen handschriftlichen Eintragungen) im Bach-Archiv.[4]
51.33888888888912.372222222222Koordinaten:51° 20′ 20″ N,12° 22′ 20″ O