| BHP Group | |
|---|---|
| Rechtsform | Aktiengesellschaft |
| ISIN | AU000000BHP4 |
| Gründung | 1860 (Billiton); 1885 (BHP); 2001 (Fusion: BHP Billiton) |
| Sitz | Melbourne,Australien |
| Leitung |
|
| Mitarbeiterzahl | 34 478(Durchschnitt GJ 2021, mit Auftragnehmer ca. 80 000) |
| Umsatz | 60,817 Mrd.US-Dollar(GJ 2021) |
| Branche | Montanindustrie |
| Website | www.bhp.com |
| Stand: 22. März 2022 | |
DieBHP Group (kurzBHP, bis 2018BHP Billiton) ist ein börsennotiertesRohstoff- undBergbauunternehmen mit Sitz inMelbourne. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Abbau vonIndustriemetallen (vor allemEisenerz undKupfer) und die Förderung vonErdöl,Erdgas undKohle. BHP ist der größte IndustriekonzernAustraliens und einer der größten Bergbaukonzerne der Welt. Zusammen mit derRio Tinto Group und derVale S.A. gehört BHP zu den drei weltgrößten Eisenerzproduzenten. Im Geschäftsjahr 2021 (1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021) betrug der Umsatz 60,8 Milliarden US-Dollar. DerChief Executive Officer ist Mike Henry, derChairman ist Ken MacKenzie.

Der Ursprung von Billiton hängt mit der Erschließung eines ausgedehnten Zinngebiets zusammen, welches sich über diemalaiische Halbinsel und die Inseln östlich vorSumatra erstreckt.[1] Bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts wurden von derV.O.C. auf der InselBangka die reichhaltigen und leicht zu gewinnenden Zinnvorkommen abgebaut.[2] Im 19. Jahrhundert löste diese Region der Welt das englischeCornwall als weltgrößten Zinnproduzenten ab.[1] Die InselBelitung (Billiton) wurde aber lange Zeit außer Acht gelassen.[2] Mit der Unterstützung von anderen holländischen Adeligen ergriffen daher Vincent Gildemeester Baron van Tuyll van Serooskerken und John Francis Loudon die Initiative und führten 1851 eine Expedition nach Belitung an, um die Insel nach Zinnvorkommen zu untersuchen. Sie erreichten die Insel am 27. Juni 1851 und wurden recht schnell nach zinnhaltigen Sedimenten fündig.[2] Am 29. September 1860 wurde die AktiengesellschaftNV Billiton Maatschappij mit der Unterzeichnung desGesellschaftsvertrages auf der Aktionärsversammlung im Hotel „Groot Keizershof“ inDen Haag gegründet.[3][4] Zwei Monate später erwarb das Unternehmen Schürfrechte auf Belitung und Bangka.[4]
Die Zinnfelder, die vonchinesischen Arbeitern abgebaut wurden, waren sehr profitabel. Kurz vor demErsten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen etwa 7500 Arbeiter in 80 Minen. In den 1930er und 1940er Jahren expandierte das Unternehmen in denBauxitbergbau. Die Bauxitminen befanden sich aufBintan, inSurinam und inFranzösisch-Guyana. 1958 übernahm derindonesische Staat die Minen auf Belitung und beendete damit das Engagement von Billiton auf seiner namensgebenden Insel.[1]
1970 wurde Billiton, das mittlerweile ein Bauxit- und Aluminiumunternehmen war, vonRoyal Dutch Shell für 123 Millionen US-Dollar gekauft und inBilliton International umbenannt. Später beschloss Royal Dutch Shell, sich wieder auf das Ölgeschäft zu konzentrieren und sich aus dem allgemeinen Bergbau zurückzuziehen, und verkaufte 1994 den Großteil der Billiton-Assets an das südafrikanische Bergbauunternehmen Gencor. Im Zuge einer Umstrukturierung wurden 1997 die Aluminium-, Kohle-, Kupfer- und Nickel-Assets von Gencor in das neue UnternehmenBilliton plc ausgegliedert, dessen Aktien an derLondon Stock Exchange platziert wurden.[1]

Die Gründung von BHP geht auf den Deutsch-AustralierCharles Rasp zurück. Alsboundary rider auf einer Schafstation im äußersten Westen vonNew South Wales war er mit der Überwachung der Grundstücksgrenzen und des Schafbestandes beschäftigt. Rasp, der sich mit Mineralien auskannte, fand dort 1883 Blei-Silber-Gestein und erkannte das bergbauliche Potential der Region.[1] Er und andere Männer bildeten ein Syndikat, das das Land für Bergbauzwecke pachtete undThe Broken Hill Proprietary Company Limited (kurzBHP) gründete.[1][5] Das neue Unternehmen mit Sitz inMelbourne ging 1885 an die Börse.[4] Da die Vorstände als Wollproduzenten keine Erfahrung mit dem Bergbau hatten, warben sie führende Bergbauingenieure aus Übersee an.[1]
In der Folgezeit entwickelte sichBroken Hill zu einem Zentrum des Silber-, Blei- und Zinkbergbaus mit BHP als Hauptunternehmen. Die Trennung von Zink und wertlosem Material gelang jedoch mit herkömmlichen Aufbereitungsmethoden nur unzureichend.[1] Der Erfolg stellte sich 1902 ein, als BHP und andere Bergbauunternehmen in Broken Hill Pionierarbeit bei der Aufbereitung mittels Schaumflotation leisteten.[1][4] In den 1910er Jahren begann das Unternehmen mit der Förderung von Eisenerz beiWhyalla und Steinkohle beiNewcastle. 1915 eröffnete die Firma ein Stahlwerk im Hafen von Newcastle und begann mit der Stahlverarbeitung.[1]
1934 kehrte der Geschäftsführer von BHP, Essington Lewis, von einer Japanreise nach Australien zurück. Überzeugt, dass das Land sich auf einen Krieg vorbereitet, wurde auf sein Betreiben hin beschlossen, dass BHP Kampfflugzeuge bauen und an die Regierung verkaufen sollte. Ein Syndikat aus BHP und anderen australischen Unternehmen gründete dieCommonwealth Aircraft Corporation. Im März 1939 wurde in Port Melbourne das erste in Australien hergestellte Flugzeug, dieCAC Wirraway, geflogen. ImZweiten Weltkrieg beruhte auch der Großteil der australischen Kriegsanstrengungen in den Bereichen Munition und Verteidigungsausrüstung auf BHP.[1]
Nach 1960diversifizierte BHP in verschiedene Bergbauprojekte. Die Firma begann in Kooperation mitEsso mit der Suche nach Erdöl und wurde 1964/65 in derBass-Straße (Meerenge zwischen Tasmanien und Australien) fündig. Das Erdöl nahm im Laufe der Zeit einen immer größeren Stellenwert im Konzern ein. Im selben Jahrzehnt folgte die Erschließung der Eisenerzvorkommen in derPilbara-Region inWestaustralien. 1984 übernahm BHP vonGeneral Electric das Unternehmen Utah International, das imBowenbecken inQueenslandKokskohle förderte und exportierte.[1] 1990 begann der Kupferbergbau in der chilenischenEscondida-Mine, an der BHP die Mehrheitsbeteiligung besitzt.[4]
BHP war mit einem Anteil von 52 % an derOk Tedi Mining Limited am Gold- und Kupfertagebau Ok Tedi inPapua-Neuguinea beteiligt. Die Mine wurde 1984 in Betrieb genommen. In den 1980er und 1990er Jahren wurden mehrere Millionen Tonnen kontaminierter Sedimente im FlussOk Tedi, der in weiterer Folge in denFly fließt, entsorgt. Aufgrund der daraus resultierenden massiven Umweltschäden reichten 1994/95 rund 30 000 betroffene Einheimische eine Sammelklage gegen BHP vor dem Obersten Gerichtshof von Victoria ein. 1996 einigten sich BHP und die Kläger außergerichtlich auf Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt 150 MillionenKina (ca. 49 Millionen US-Dollar). 2002 zog sich BHP von der Ok-Tedi-Mine zurück und trat seine 52%ige Beteiligung an die gemeinnützige Stiftung PNG Sustainable Development Program ab; im Gegenzug erhielt BHP vom Staat Papua-Neuguinea rechtliche Immunität gegenüber künftigen Klagen.[6]
Nachdem bereits 1999 das Stahlwerk inNewcastle stillgelegt wurde, spaltete BHP seine Stahlsparte ab.[1] Aus dieser gingen die Unternehmen OneSteel (2000 gegründet, 2012 in Arrium umbenannt) undBlueScope Steel (2002 gegründet) hervor.[7]
Im Jahr 2000 änderte die Firma den Namen inBHP Limited, womit die geläufige Abkürzung der offizielle Unternehmensname wurde. Im namensgebendenBroken Hill war BHP ohnehin seit 1940 nicht mehr tätig.[4]


Die Fusionsabsichten von BHP und Billiton zu einerDual-listed Company (kurz DLC) wurden am 19. März 2001 bekannt gegeben.[8] Am 29. Juni 2001 wurde die Fusion vollzogen, das neue Unternehmen hießBHP Billiton.[9] BHP brachte 58 % und Billiton 42 % des Vermögens in das neue Unternehmen ein.[8] Die BHP Limited wurde inBHP Billiton Limited und die Billiton plc inBHP Billiton Plc umbenannt. Die beiden Firmen blieben alsjuristische Personen mit Sitze inMelbourne undLondon erhalten, besaßen von nun an aber eine gemeinsamen Konzernleitung und wurden wie ein einziges, vereinigtes Unternehmen geführt. Die Aktien der BHP Billiton Limited wurden an derAustralian Stock Exchange gelistet, die Aktien der BHP Billiton Plc an derLondon Stock Exchange und derJohannesburg Stock Exchange. Mit der DLC-Struktur erhielten die Aktionäre der beiden Unternehmen die gleiche proportionale wirtschaftliche und stimmrechtliche Beteiligung an der konsolidierten BHP Billiton. Nach der Fusion war BHP – gemessen amBörsenwert von 31 Milliarden US-Dollar – der zweitgrößte Bergbau- und Rohstoffkonzern der Welt (hinterAlcoa mit 34 Milliarden US-Dollar und vorRio Tinto mit 24 Milliarden US-Dollar).[9]
Im Jahr 2005 kaufte BHP das BergbauunternehmenWMC Resources Limited, dem unter anderem die Gold-, Kupfer- und UranmineOlympic Dam gehörte. Das Übernahmeangebot belief sich auf 9,2 Milliarden australische Dollar.[10]
Im November 2007 unterbreitete BHP derRio Tinto Group ein Übernahmeangebot, welches vorsah, eine Aktie von Rio Tinto gegen drei von BHP Billiton zu tauschen.[11] Rio Tinto wies das Angebot zunächst zurück. Anfang Februar 2008 erhöhte BHP das Angebot auf 3,4 eigene Aktien für eine Aktie von Rio Tinto. Die Gesamtsumme des Angebots belief sich damit auf 147,4 Milliarden US-Dollar. Im Falle einer erfolgreichen Übernahme wäre ein Gigant mit geschätzten 350 Milliarden US-Dollar Marktwert entstanden. Die Transaktion wäre nach derMannesmann-Übernahme durchVodafone im Jahr 2000 die zweitgrößte aller Zeiten gewesen.[12] Am 25. November 2008 kündigte der Konzern allerdings an, dass das Geschäft aufgrund der fallenden Rohstoffpreise infolge derFinanzkrise 2008 geplatzt sei.[13]
2010 versuchte BHP, den kanadischen Kali- und DüngemittelproduzentenPotashCorp feindlich zu übernehmen. Das Unternehmen kontrollierte mehr als 25 % des weltweiten Angebots an Kaliumdünger. Die Übernahme scheiterte jedoch an der Blockade der kanadischen Regierung, die nach dem Investment Canada Act ein Mitspracherecht bei großen ausländischen Direktinvestitionen zum Schutz kanadischer Interessen hat. Auch PotashCorp betrachtete das Übernahmeangebot in Höhe von 38,6 Milliarden US-Dollar als erheblich unterbewertet.[14] Im selben Jahr kaufte BHP ein deutlich kleineres Kaliunternehmen, Athabasca Potash, für 341 Millionen kanadische Dollar.[15] 2011 kaufte BHP derChesapeake Energy Corporation derenSchiefergas-Assets beiFayetteville (Arkansas, USA) für 4,75 Milliarden US-Dollar ab.[16] Ebenfalls 2011 akquirierte BHP den texanischen Schiefergasproduzenten Petrohawk Energy Corporation für 12,1 Milliarden US-Dollar.[17]
Im Jahr 2015 gab BHP die Abspaltung aller Geschäftszweige außer Eisenerz, Kohle, Erdöl, Kalisalz und Kupfer und deren Bündelung im neuen UnternehmenSouth32 bekannt. Das große Aluminiumgeschäft sowie die Bergwerke für Silber, Blei, Zink, Mangan und teilweise Nickel und Steinkohle gingen an die neue Gesellschaft über. BHP reagierte mit diesemSpin-off – dem größten in der Geschichte der Bergbauindustrie – auf die fallenden Rohstoffpreise, indem es weniger rentable Geschäftszweige abspaltete und sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrierte.[18][19] Beim Börsengang am 18. Mai 2015 erreichte South32 einen Marktwert von rund 11 Milliarden australischen Dollar.[20]
Am 5. November 2015 kam es zumDammbruch von Bento Rodrigues im BundesstaatMinas Gerais in Brasilien. Dabei brach der Damm eines Abraumbeckens einer Eisenerzmine, die von Samarco Mineração S.A., einem 50:50-Joint-Venture zwischen BHP undVale, betrieben wurde. 19 Menschen starben, außerdem wurden mehrere kleine Gemeinden zerstört und die Umwelt schwer geschädigt. BHP, Vale und Samarco sahen sich infolge der Katastrophe mit mehreren Klagen konfrontiert, die zum Teil noch nicht (Stand: 2021) ausgestanden sind. Im Wesentlichen sind dies eine Zivilklage der brasilianischen Regierung in Höhe von 20 Milliarden Reais[21][22], eine Klage der brasilianischen Staatsanwaltschaft in Höhe von 155 Milliarden Reais[22][23] und eine Sammelklage vor einem britischen Gericht in Höhe von 5 Milliarden Pfund (letztere nur gegen BHP)[24][25]. Nach der Katastrophe gründeten BHP, Vale und Samarco die Hilfsprogramm-Stiftung „Renova“, die bis Ende 2020 insgesamt 2,1 Milliarden US-Dollar an Entschädigungs- und Sanierungsgeldern ausbezahlt hat. Im Dezember 2020 gaben BHP und Vale die Wiederaufnahme des Samarco-Betriebes bekannt.[26]
Im Zuge einesRebrandings ließ das Unternehmen das Wort „Billiton“ aus seinem Namen streichen. Nachdem die öffentliche Darstellung des Unternehmens bereits seit Mai 2017 nur noch mit „BHP“ statt mit „BHP Billiton“ erfolgte[27], wurden die rechtlichen Firmenbestandteile am 19. November 2018 inBHP Group Limited (zuvor BHP Billiton Limited) bzw.BHP Group Plc (zuvor BHP Billiton Plc) umbenannt[28].
Seit 2018 betreibt BHP verstärktesDivestment aus fossilen Rohstoffen. 2018 veräußerte das Unternehmen sein Schiefergas- und Schieferölgeschäft in den USA für 10,5 Milliarden US-Dollar an den britischen ÖlkonzernBP.[29] 2020 gab BHP den Ausstieg aus der Förderung von Kraftwerkskohle innerhalb von zwei Jahren bekannt; das Engagement im Bereich der metallurgischen (d. h. für die Stahlproduktion bestimmten) Kohle soll aber beibehalten werden.[30] Im August 2021 kündigten BHP undWoodside Petroleum die Zusammenlegung ihrer Öl- und Gasaktivitäten an.[31]
Im August 2021 gab BHP bekannt, dass die DLC-Struktur aufgegeben und die primäre Börsennotierung nach Australien verlegt werden soll, um die Börsenstruktur zu vereinfachen.[32] DasDelisting der BHP Group Plc von derLondoner Börse geschah am 31. Januar 2022.[33]
Die BHP Group ist in drei Vermögensgruppen (engl.asset groups) unterteilt, die zugleichOrganisationseinheiten in operativer Hinsicht sind: „Minerals Australia“ (für Bergbauaktivitäten in Australien), „Minerals Americas“ (für Bergbauaktivitäten in Amerika) und „Petroleum“ (für Öl- und Gasaktivitäten). Zusätzlich gibt es noch eine „Commercial“-Einheit für Vertrieb, Marketing, Logistik, Marktanalyse usw.[34] Die Konzernzentrale befindet sich inMelbourne, zudem besitzt der Konzern größere Niederlassungen inAdelaide,Brisbane,Perth,London,Lima,Quito,Santiago de Chile,Kuala Lumpur,Manila,Neu-Delhi,Shanghai,Singapur,Tokio,Houston,Tucson,Washington, D.C.,Saskatoon undToronto.[35]
Seit 1. September 2017 ist Ken MacKenzieChairman des Unternehmens, derChief Executive Officer ist seit 1. Januar 2020 Mike Henry.[36]
Das Geschäftsjahr endet bei BHP am 30. Juni eines Jahres (z. B. GJ 2021: 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021).
| GJ | Umsatzerlöse (in Milliarden USD)[37] | Betriebsergebnis (in Milliarden USD)[37] | Jahresüberschuss (in Milliarden USD)[37] | Kurs/Aktie BHP Group Ltd (in AUD)[38] | Kurs/Aktie BHP Group Plc (in GBp)[38] | Mitarbeiter- zahl[39] |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2007 | 47,473 | 19,724 | 13,416 | 35,03 | 1390 | 40 000 |
| 2008 | 59,473 | 24,145 | 15,390 | 43,70 | 1920 | 42 000 |
| 2009 | 50,211 | 12,160 | 5,877 | 34,72 | 1364 | 41 000 |
| 2010 | 52,798 | 20,031 | 12,722 | 37,65 | 1754 | 40 000 |
| 2011 | 71,739 | 31,816 | 23,648 | 43,80 | 2447 | 41 000 |
| 2012 | 72,226 | 23,752 | 15,417 | 31,45 | 1806 | 46 000 |
| 2013 | 53,860 | 21,977 | 11,223 | 31,37 | 1682 | 47 000 |
| 2014 | 56,762 | 22,649 | 13,832 | 35,90 | 1890 | 47 000 |
| 2015 | 44,636 | 8,670 | 1,910 | 27,05 | 1249 | 43 000 |
| 2016 | 28,567 | 2,804 | −6,385 | 18,65 | 943 | 27 000 |
| 2017 | 36,135 | 12,554 | 5,890 | 23,28 | 1176 | 26 000 |
| 2018 | 43,638 | 15,996 | 3,705 | 33,91 | 1706 | 27 000 |
| 2019 | 44,288 | 16,113 | 8,306 | 41,16 | 2015 | 29 000 |
| 2020 | 42,931 | 14,421 | 7,956 | 35,82 | 1654 | 32 000 |
| 2021 | 60,817 | 25,906 | 11,304 | 48,57 | 2130 | 34 000 |
Die Profitabilität des Unternehmens hängt eng mit den Rohstoffpreisen und der Rohstoffnachfrage aufgrund der weltwirtschaftlichen Lage zusammen. Im Geschäftsjahr 2011, als beide Faktoren besonders günstig waren, erwirtschaftete BHP ein Rekordergebnis von über 31 Milliarden US-Dollar.[40] Das Geschäftsjahr 2016 erwies sich hingegen als besonders schwierig – zum einen durch niedrige Rohstoffpreise, zum anderen durch außerordentliche finanzielle Belastungen wegen derDammbruchkatastrophe in Brasilien. Durch diesen Doppelschlag erlitt das Unternehmen einen Jahresverlust von 6,4 Milliarden US-Dollar und damit den größten Verlust in seiner Geschichte.[41]
Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete BHP einen Umsatz von 60,8 Milliarden US-Dollar, wovon 57 % auf Eisenerz, 26 % auf Kupfer (einschließlich Nebenprodukte wie Gold, Silber, Zink, Molybdän etc.), 8 % auf Kohle, 6 % auf Öl und Gas und 3 % auf Nickel entfielen.[42] Alleine der chinesische Markt machte 65 % des Konzernumsatzes aus, der australische Markt selbst nur 5 %.[43]
Die wesentlichen Aktionäre der BHP Group Limited (insgesamt 2 945 851 394 Aktien) und der BHP Group Plc (insgesamt 2 112 071 796 Aktien) waren 2021:[44]
| Anteilseigner | Anteile an BHP Group Ltd | Anteile an BHP Group Plc |
|---|---|---|
| BlackRock | 6,0 % | 10,1 % |
| The Vanguard Group | 6,0 % | — |
| Elliott International | — | 5,1 % |
| Norges Bank | — | 5,0 % |
| Aberdeen Asset Managers | — | 4,9 % |
Von 2001 bis 2022 war BHP eineDual-listed Company, bestehend aus der australischen BHP Group Limited (ASX,ADR-Programm an derNYSE) und der britischen BHP Group Plc (LSE undJSE, ADR-Programm an der NYSE). Seit Februar 2022 gibt es nur noch die BHP Group Limited mit primärer Börsennotierung an der ASX,Zweitlistings an der LSE und JSE und einem Level-II-ADR-Programm an der NYSE.[45]
Die Gesamtproduktion im Geschäftsjahr 2021 belief sich wie folgt:[46]
| Rohstoff | Produktion |
|---|---|
| Eisenerz | 253 534 000 t |
| Kupfer | 1 635 700 t |
| Zink | 145 100 t |
| Molybdän | 863 t |
| Blei | 2 500 t |
| Uran | 3 267 t |
| Gold | 313 000oz. |
| Silber | 12 534 000 oz. |
| Nickel | 89 000 t |
| metallurgische Kohle | 40 625 000 t |
| Kraftwerkskohle | 19 290 000 t |
| Rohöl und Kondensat | 38 729 000bbl. |
| Erdgas | 340 600 000 000cft |
| Flüssiggas (NGL) | 7 313 000 bbl. |

Der Eisenerzabbau in derPilbara-Region inWestaustralien ist imAsset Western Australia Iron Ore (WAIO) zusammengefasst. Den Kern von WAIO bilden die vierJoint Ventures Mt Newman (Bergwerke:Mount Whaleback, nunmehr Newman East und Newman West[47], Orebodies 24, 25, 29, 30, 31, 32 und 35), Yandi (Bergwerk:Yandi), Mt Goldsworthy (Bergwerke: Yarrie, Nimingarra, Mining Area C, South Flank) und Jimblebar (Bergwerk: Jimblebar). BHP ist an jedem dieser Joint Ventures mit 85 % beteiligt,Mitsui undItochu halten die restlichen 15 %. Mit Ausnahme von Jimblebar handelt es sich um nicht eingetragene Gesellschaften. Ferner gibt es noch das Joint Venture POSMAC, an dem BHP mit 65 % beteiligt ist. POSMAC umfasst eine Unterpacht an einem Teil der Mining Area C und verkauft dann das Erz an das Mt-Goldsworthy-Joint-Venture weiter. Zu WAIO gehören auch die beiden Hafenterminals Nelson Point undFinucane Island inPort Hedland und ca. 1000 Kilometer Eisenbahninfrastruktur (Mount Newman Railway und Goldsworthy Railway).[48]
Das Kohle-Asset Queensland Coal beinhaltet Beteiligungen an den Joint Ventures BHP Mitsubishi Alliance (50 % BHP, 50 %Mitsubishi Development) und BHP Mitsui Coal (80 % BHP, 20 %Mitsui). Der Kohlebergbau erfolgt imBowenbecken inQueensland. BHP Mitsubishi Alliance besitzt und betreibt sieben Bergwerke fürmetallurgische Kohle (Goonyella Riverside, Broadmeadow, Daunia, Peak Downs, Saraji, Blackwater, Caval Ridge) sowie eine Eisenbahnstrecke und den Hay-Point-Coal-Hafenterminal beiMackay. Bis auf Broadmeadow werden diese Bergwerke im Tagebau betrieben. BHP Mitsui Coal besitzt und betreibt die metallurgischen Tagebau-Kohlebergwerke South Walker Creek und Poitrel.[49]
Im Nickelbergbau ist BHP zu 100 % Eigentümer von Nickel West. Sulfiderze werden in Westaustralien in den Minen Mt Keith, Yakabindie, Cliffs und dem Minenkomplex Leinster abgebaut. Für die Aufbereitung stehen drei Konzentratoren, ein Hüttenwerk inKalgoorlie und eine Raffinerie inKwinana zur Verfügung.[50]
Der Konzern besitzt das BergwerkOlympic Dam inSüdaustralien, in dem Kupfer, Gold und Uran abgebaut werden und zu dem auch mehrere Aufbereitungsanlagen (u. a. eine Kupferhütte und eine Kupferraffinerie) gehören.[51]
Vom geplanten Ausstieg aus dem Kraftwerkskohle-Geschäft, der Mitte 2020 angekündigt wurde und innerhalb von zwei Jahren vollzogen werden soll,[30] ist in Australien der Kohletagebau Mt Arthur inNew South Wales betroffen.[52] Nachdem im November 2021 noch immer kein Käufer gefunden war, wird auch die Stilllegung des Bergwerks nicht mehr ausgeschlossen.[53]

Das wichtigste Kupfer-Asset ist eine 57,5%ige Beteiligung an derMinera Escondida Limitada und deren Kupferbergwerk in Chile. BHP auch Betreiber der Escondida-Mine.[54] Weiters gehört dem Konzern der Kupferbetrieb Pampa Norte, zu dem die Bergwerke Spence und Cerro Colorado in derAtacama-Wüste im Norden Chiles zählen.[55] In Peru besitzt BHP eine 33,75%ige Beteiligung an der Kupfer- und Zinkmine Antamina.[56] Mit dem Projekt Resolution Copper plant BHP im Joint Venture mitRio Tinto die Erschließung eines großen Kupfervorkommens inArizona.[57]
BHP erschließt mit dem Jansen Potash Project eine riesigeKalilagerstätte ca. 140 Kilometer östlich vonSaskatoon (Kanada). Nach der Fertigstellung soll Jansen das größteKalibergwerk der Welt sein. Das gepachtete Gebiet umfasst eine Fläche von 9600 Quadratkilometern, die jährlich Kaliproduktion soll anfänglich 4,35 Millionen Tonnen betragen. Die Produktion soll 2027 anlaufen und danach schrittweise ausgebaut werden.[58] Mit Gesamtkosten von 12 Milliarden kanadischen Dollar handelt es sich um die größte wirtschaftliche Einzelinvestition in der GeschichteSaskatchewans.[59]
In Brasilien sind BHP undVale zu jeweils 50 % Eigentümer des Eisenerzbetriebes Samarco Mineração S.A. Zu diesem Joint Venture gehören ein Eisenerzbergwerk und drei Konzentratoren beiMariana (Minas Gerais) sowie vier Pelletieranlagen und ein Hafenterminal bei Anchieta (Espírito Santo). Der Betrieb wurde nach einerUmweltkatastrophe im Jahr 2015 stillgelegt und im Dezember 2020 wieder aufgenommen.[60]
Im Rahmen des Ausstiegs aus dem Kraftwerkskohle-Geschäft wurden 2021 die 33,33 % Anteile an der KohlegrubeEl Cerrejón in Kolumbien anGlencore verkauft.[61]
In Westaustralien besitzt BHP Beteiligungen an mehreren Offshore-Feldern. Das größte australische Gas- und Ölfördergebiet, dasNorth West Shelf, wird von BHP im Joint Venture mitWoodside Petroleum (zugleich Projektbetreiber),Chevron,BP, Japan Australia LNG (MIMI) undRoyal Dutch Shell ausgebeutet. Das Erdgas wird in zwei Untersee-Pipelines zur Aufbereitung undVerflüssigung zu einemGaswerk inKarratha geleitet.[62] BHP besitzt Beteiligungen zwischen 40,0 % und 71,4 % an den Pyrenees-Ölfeldern, wobei BHP zugleich Betreiber ist.[63] Außerdem ist der Konzern Mehrheitsbeteiligter (71,43 %) und Betreiber des Macedon-Gasfeldes und des Macedon-Gaswerks beiOnslow.[64] BHP hält 26,5 % an den Förderlizenzen für die Gasfelder Scarborough und North Scarborough.[65]
Die Öl- und Gasförderung in derBass-Straße, ca. 25 bis 80 Kilometer vor der KüsteVictorias, erfolgt in den zwei Joint Ventures Gippsland Basin (50 % BHP, 50 % Esso Australia) und Kipper Unit (32,5 % BHP, 32,5 % Esso Australia, 35 % Mitsui E&P Australia). Die Aktivitäten in der Bass-Straße umfassen 23 Offshore-Plattformen und -Anlagen, die elf Öl- und Gasfelder ausbeuten, ca. 600 Kilometer Untersee-Pipelines und Gaswerke in Longford und Hastings. Der Betreiber ist Esso Australia.[66]
Zur Fördertätigkeit imGolf von Mexiko zählen Beteiligungen an den Offshore-Ölfeldern Shenzi (72 %), Atlantis (44 %) und Mad Dog (23,9 %).[67] Vor der Küste vonTrinidad und Tobago betreibt BHP das Greater-Angostura-Feld mit einem Anteil von 45 % an der Fördermenge.[68] 2021 ging die Ölproduktion aus dem Ruby-Projekt, einem Joint Venture zwischen BHP (68,46 %) und zwei trinidadischen Staatskonzernen (31,54 %), in Betrieb.[69] In Algerien hält BHP einen effektiven Anteil von 29,2 % an der Joint-Interest-Einheit Rhourde Ouled Djemma Integrated Development, die Öl im Berkine-Becken (ca. 900 Kilometer südlich vonAlgier) fördert.[70]
Am 17. August 2021 schlossen BHP undWoodside Petroleum eine Verpflichtungserklärung zur Fusion ihrer jeweiligen Öl- und Gasportfolios ab.[71] Die Transaktion soll im 2. Quartal 2022 abgeschlossen werden.[72]
Die BHP Group gehört zu den größten Bergbaukonzernen der Welt und besitzt im Eisenerzabbau zusammen mit derRio Tinto Group und derVale S.A. eine marktbeherrschende Stellung[73] (Glencore ist nach Umsatz und Mitarbeiterzahl zwar noch größer als diese Unternehmen, macht seinen Umsatz aber vor allem mit Kupfer, Zink, Nickel und Kohle). BHP, Rio Tinto und Vale sind für rund ein Drittel des weltweit abgebauten Eisenerzes und rund 70 % des Eisenerzhandels auf dem Seeweg verantwortlich.[73] Besonders um 2010 schienen diese drei Unternehmen eine Markt- und Preissetzungsmacht zu entwickeln, die der Stahlindustrie Sorgen bereitete.[74][75] Dennoch ist ihr Einfluss auf den Eisenerzpreis begrenzt; dieser wird weiterhin in erster Linie durchAngebot und Nachfrage gebildet, welche wiederum von China als weltweit größtem Eisenerzverbraucher maßgeblich beeinflusst wird.[73] 2010, 2011 und 2012 befand sich BHP unter den Top 5 derFinancial-Times-Global-500-Liste der nachMarktkapitalisierung größten Unternehmen der Welt.
| Unternehmen | Börsenwert zum 31. Dezember 2020 (in Milliarden USD)[76] | Umsatz 2020 (in Milliarden USD)[77] | Eisenerzproduktion 2020 (in Millionen Tonnen)[77] |
|---|---|---|---|
| BHP Group | 165 | 42,9 a | 248 a |
| Rio Tinto | 122 | 44,6 | 286 |
| Vale | 86 | 40,0 | 300 |
| Fortescue Metals Group | 55 | 12,8 a | 204 a |
| Anglo American | 46 | 30,9 | 64 |
| Weltproduktion (zum Vergleich) | 2470[78] | ||