DieBühler ist ein fast 49 km langer Fluss im nordöstlichenBaden-Württemberg, der beiGeislingen am Kocher in der GemeindeBraunsbach imLandkreis Schwäbisch Hall von rechts und Südsüdosten in denKocher mündet.
Die Bühler wird 1024 alsBilerna erstmals urkundlich genannt. Der Name des Flusses leitet sich vomkeltischen*Belira ab, was das keltische Wort*belo- 'weiß' beinhaltet. Denkbare sind jedoch auch germanische Herleitungen.[4]
Die Bühler ist eines der wenigen größeren Fließgewässer, die sich zwischen den Flüssen Kocher undJagst bilden konnten.

Die Bühler hat ihren Ursprung auf einer Höhe von etwa467 m ü. NHN an den östlichen Hanglagen desBüchelberger Grats beiPommertsweiler imOstalbkreis. Dort gibt es eine Reihe von Wasseraustritten aus denKnollenmergeln.
Als offizielle Quelle der Bühler wurde der „Berroth-Brunnen“ festgelegt. Dieser liegt zwischen den zuAbtsgmünd gehörenden WeilernLutstrut im Norden undVorderbüchelberg im Süden.
Die Bühler fließt sehr beständig gen Nordnordwest, nirgends weicht ihr Lauf um mehr als 3 km von der geraden Linie zwischen Ursprung und Mündung.

Bis zumBühlertanner TeilortKottspiel verläuft die Bühler in einem sanften Wiesental in den stark bewaldeten, aus wechselnden Sandstein- und Mergelschichten aufgebauten Waldbergen desMittleren Keupers. Sie entspringt im zum TeilraumLimpurger Berge der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge zählendenSulzbacher Wald, bald danach zieht sie auf nordwestlichem bis nördlichem Lauf die Grenze zwischen diesem links und dem UnterraumEllwanger Berge im Osten. Unterhalb von Pommertsweiler wird die Bühler zu denHammerschmiedeseen aufgestaut. Auf dem letzten Stück vor Kottspiel reicht noch die ebenfalls zum Unterraum Limpurger Berge zählendeFischachbucht und Randhöhen bis ans linke Ufer.
Nach diesem Weiler, wo der große linke NebenflussFischach mündet, tritt sie in den UnterraumVellberger Bucht der Hohenloher Ebene über. Die Talaue weitet sich merklich aus, ab hier fließt sie zunächst imUnteren Keuper, doch schon unterhalb von Bühlertann und vor dessen Nachbardorf Obersontheim stehen im zwischen den offenen Ebenen über dem oberen Hangknick enger werdenden Tal die harten Schichten desOberen Muschelkalks an, die danach in der weitreichenden, das Tal querenden Senkungszone derNeckar-Jagst-Furche kurz wieder abtauchen. Bei Untersontheim beginnt mit der zweiten Laufhälfte das anfangs sehr engeMäandertal, in welchem der Fluss bald in einer engen Schlinge zu Füßen der Veste Vellberg vorbeizieht. Etwa beimSulzdorfer WeilerAnhausen, wo derSchwarzenlachenbach vom Dorf her mündet und wo seitlich am Einzugsgebietsrand auch die Sporne der Keuperberge über und neben den begleitenden Hochebenen enden, verortet man die Grenze zum nächsten UnterraumHaller Ebene. Nun steht Wald fast nur noch am Talhang.

Oberhalb des MühlenanwesensNeunbronn fließt der Bühler über dieQuellgruppe Neunbronn Wasser zu, das aus Gebieten jenseits der Jagst stammt und auf dem Weg zur Karstquelle die Jagst unterquert. Nach demIlshofener MühlenweilerOberscheffach mündet der große rechte NebenflussSchmerach. Der Talgrund ist dort bis in denMittleren Muschelkalk eingetieft, der geschlungene Talverlauf wendet sich nach Nordwesten und tritt in den letzten, zum UnterraumMittleres Kocher- und Unteres Bühlertal der Kocher-Jagst-Ebenen gerechneten Naturraum ein, in dem etwa ab demWolpertshausener TalweilerHopfach der Fluss imUnteren Muschelkalk fließt. Ab hier zeigt das Talprofil oft die typische Dreiteilung des Hangs mit einem steilen oberen Abschnitt, einem flacheren mittleren im Bereich der wenig erosionsresistenten Schichten des Mittleren Muschelkalks und einem wieder steilen in jenem der wieder härteren des Unteren Muschelkalks.
BeiGeislingen am Kocher, inzwischen mehr als 150 Meter tief in die Hochfläche der Haller Ebene links und rechts eingegraben, mündet sie auf etwa247,4 m ü. NHN etwa einen Kilometer oberhalb derKochertalbrücke von rechts in den mittlerenKocher.
Nach ihrem etwa 48,5 km langen Lauf mit mittleremSohlgefälle von 4,5 ‰ mündet die Bühler also etwa 220 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle.
Das Einzugsgebiet der Bühler umfasst etwa 277 km² undnaturräumlich gesehen nacheinander die genannten Teile derSchwäbisch-Fränkischen Waldberge, derHohenloher Ebene und derKocher-Jagst-Ebenen. Es wird begrenzt vom Einzugsgebiet des sie aufnehmenden Kochers im Südwesten und Westen, gegenüber dem die Wasserscheide längstenteils auf der Hochebene derLimpurger Bergen verläuft; im Osten im südlichen Teil vom schlanken Einzugsgebiet der nahen gegenläufigenBlinden Rot, das in den anfangs bis ans rechte Bühlerufer reichenden Ellwanger Bergen liegt, sowie von dem der fernenen, über Nebenflüsse konkurrierendenJagst im Nordosten.
Der höchste Punkt des Einzugsgebietes liegt im Sulzbacher Wald auf dem564,7 m ü. NHN[1] hohen Gipfel des am Südwestrand stehenden Altenbergs, auf dem der weithin sichtbareAltenbergturm steht.
Die zwei längsten NebenflüsseFischach undSchmerach der Bühler sind etwa 14 km lang. Bemerkenswerterweise münden die Täler der größeren Nebengewässer vorzugsweise gegensinnig zur heutigen Fließrichtung der Bühler, ein Indiz für die frühere Zugehörigkeit der Bühler zumdanubischen Flusssystem ebenso wie etwa die Orientierung der zum Oberlauf der Bühler in höchstens 7 km Abstand fast parallel, aber nach Süden fließendenBlinden Rot.
Zuflüsse der Bühler mit einer Länge von 5 km und mehr.

Tabelle der nach Länge oder Einzugsgebiet 10 größten direkten Zuflüsse.
| Name | GKZ | Seite | Stat. km | Länge km | EZG km² | Mündung Ort | mü. NHN | Ursprung Ort | mü. NHN | Bemerkung |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppenbach | 23866-20 | rechts | 37,5 | 05,2 | 006,7 | ⊙48.9808305555569.9262805555556 beiBühlerzell-Senzenberg | 392 | ⊙49.0097805555569.9555583333333 beiBühlerzell-Kammerstatt | 480 | |
| Klingenbach | 23866-32 | links | 35,8 | 06,6 | 013,1 | ⊙48.9910611111119.9157194444444 inBühlerzell-Heilberg | 388 | ⊙49.0050805555569.8533833333333Hasenbühl naheBühlerzell-Teuerzer Sägmühle | 487 | |
| Avenbach | 23866-36 | rechts | 32,0 | 04,5 | 008,4 | ⊙49.0185638888899.912875 inBühlertann-Kottspiel | 377 | ⊙49.0291611111119.9635583333333Sauerberg naheBühlertann-Fronrot | 483 | Strang Sauerbach → Avenbach |
| Fischach | 23866-40 | links | 31,4 | 14,2 | 043,1 | ⊙49.0214444444449.9092194444444 nachBühlertann-Kottspiel | 376 | ⊙49.0887638888899.7880472222222Einkornwald | 481 | |
| Nesselbach | 23866-54 | rechts | 27,1 | 06,0 | 012,5 | ⊙49.0503305555569.9051611111111 zwischenBühlertann undObersontheim | 368 | ⊙49.0766222222229.9508027777778 naheGründelhardt-Brunzenberg | 490 | |
| Riedbach | 23866-56 | links | 24,7 | 04,3 | 007,6 | ⊙49.0644861111119.8941111111111 beiObersontheim-Untersontheim | 361 | ⊙49.0717333333339.8431Zangholz naheObersontheim-Hausen | 429 | StrangRossbach → Riedbach |
| Steinbach | 23866-58 | links | 20,6 | 04,7 | 004,0 | ⊙49.0788333333339.8884305555556Taubenloch vorVellberg-Eschenau | 349 | ⊙49.0804166666679.8303805555556 naheObersontheim-Herlebach | 438 | |
| Aalenbach | 23866-60 | rechts | 16,7 | 09,6 | 019,2 | ⊙49.0906583333339.8781527777778 beiVellberg-Stöckenburg | 332 | ⊙49.1385083333339.9557611111111Burgbergwald naheVellberg-Lorenzenzimmern | 450 | |
| Schwarzenlachenbach | 23866-74 | links | 13,6 | 05,3 | 009,8 | ⊙49.1039277777789.8658527777778 beiSchwäbisch Hall-Anhausen | 317 | ⊙49.0927416666679.8045694444444 amRauhen Berg naheSchwäbisch Hall-Sulzdorf | 450 | Strang Brühlbach → Schwarzenlachenbach |
| Otterbach | 23866-76 | links | 09,8 | 07,4 | 015,2 | ⊙49.1230555555569.8577777777778 vorIlshofen-Oberscheffach | 295 | ⊙49.1338888888899.7744444444444 naheSchwäbisch Hall-Veinau | 405 | |
| Schmerach | 23866-80 | rechts | 08,7 | 14,0 | 035,7 | ⊙49.129659.8613083333333 nachIlshofen-Oberscheffach | 289 | ⊙49.1439944444449.9471444444444Burgbergwald naheIlshofen-Eckarthausen | 449 | |
| Bühler | 23866-00 | n. a. | 00,0 | 48,5 | 276,9 | ⊙49.1683333333339.7861111111111 beiBraunsbach-Geislingen am Kocher | 247 | ⊙48.9261111111119.975 beiAbtsgmünd-Lutstrut | 467 |
DerFeuersalamander ist in den tiefen schluchtartigen Seitentälern der Bühler beheimatet. Selten kann man denEisvogel beobachten. Häufiger dagegen geht dieWasseramsel unter der Wasseroberfläche auf die Jagd nach Wasserinsekten. Auf denSteinriegeln des unteren Bühlertals sonnen sichEidechsen, an den dortigen südexponierten Talhängen kann man sommers zuweilen Kreuzottern antreffen. Es wurden mehrereFledermausarten nachgewiesen:Zweifarbfledermaus,Mopsfledermaus,Zwergfledermaus und dasGroße Mausohr.In der Bühler selbst lebenGroppe,Strömer,Flusskrebs undKöcherfliegenlarven. Ob dasFlussneunauge noch vorkommt, ist ungewiss.
Auf ihrem Lauf verändert sich die Flora mit dem Wechsel der geologischen Schichten. Im oberen Bühlertal herrscht auf den Sandböden (Stubensandstein,Kieselsandstein,Schilfsandstein) der Nadelwald vor.
Bereits imGipskeuper ähnelt die Flora der desMuschelkalks, besitzt aber dennoch ihren eigenen Charakter. Die Wälder bestehen nun überwiegend aus Laubbäumen.
An den steilen Hängen des Muschelkalks ändert sich das Pflanzenkleid abermals.
Die steilen Hänge desMuschelkalktals vonUntersontheim an waren ein natürlicher Schutz für die achtBurgen, die vor allem zwischenVellberg und Geislingen das Tal säumten. Außer ihrenHalsgräben ist heute von ihnen kaum mehr etwas übrig; manche Karten zeichnen mehr Burgstandorte ein, teilweise könnten die typischen Einschnitte in Spornlage auch natürlicher Genese sein. Von der Quelle abwärts sind die Standorte im Tal und am Talrand: