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Böhmenkirch

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WappenDeutschlandkarte
Böhmenkirch
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Böhmenkirch hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:48° 41′ N,9° 56′ O48.6844444444449.9338888888889696Koordinaten:48° 41′ N,9° 56′ O
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Stuttgart
Landkreis:Göppingen
Höhe:696 m ü. NHN
Fläche:51,08 km²
Einwohner:5684 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:111 Einwohner je km²
Postleitzahlen:89558, 73312
Vorwahl:07332
Kfz-Kennzeichen:GP
Gemeindeschlüssel:08 1 17 010
LOCODE:DE BMC
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 100
89558 Böhmenkirch
Website:www.boehmenkirch.de
Bürgermeister:Matthias Nägele
Lage der Gemeinde Böhmenkirch im Landkreis Göppingen
Karte
Karte
Fernmeldeturm südwestlich von Schnittlingen

Böhmenkirch ist eine Gemeinde imLandkreis Göppingen inBaden-Württemberg.

Geographie

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Geographische Lage

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Böhmenkirch liegt in einer Höhe von 495 bis746 m ü. NN Höhe auf demAlbuch genannten Teil der Hochfläche derSchwäbischen Alb zwischen OberemBrenz- undKochertal im Ostnordosten und dem großen Talbogen derFils im Westsüdwesten. Das namensgebende Dorf der Gemeinde ist in Luftlinie etwa 21 km von der KreisstadtGöppingen im Westen entfernt und etwa 32 km von der GroßstadtUlm im Süden.

Gemeindegliederung

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Zu Böhmenkirch gehören die ehemals selbstständigen Gemeinden Schnittlingen, Steinenkirch undTreffelhausen. Zur Gemeinde Böhmenkirch in den Grenzen vom 31. Dezember 1972 gehören das Dorf Böhmenkirch und der Weiler Heidhöfe sowie dieabgegangenen Ortschaften Schönenberg, Neuhausen, Boxweiler, Hoebert und Siggenweiler. Zur ehemaligen Gemeinde Schnittlingen gehören das Dorf Schnittlingen und die Häuser Berg (Funkstelle) und Ziegelhütte sowie die abgegangenen Ortschaften Wintereswanc und Winterreute. Zur ehemaligen Gemeinde Steinenkirch gehören das Dorf Steinenkirch, der Weiler Trasenberg, das Gehöft Lindenhof und die Häuser Obere Roggenmühle undRavenstein. Zur ehemaligen Gemeinde Treffelhausen gehört das Dorf Treffelhausen.[2]

Nachbargemeinden

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An das Gemeindegebiet von Böhmenkirch grenzen reihum die GemeindenBartholomä im Norden im Ostalbkreis;Steinheim am Albuch im Osten undGerstetten im Südosten, beide imLandkreis Heidenheim; sowie die StädteGeislingen an der Steige im Südwesten,Donzdorf im Westen undLauterstein im Nordwesten, alle drei im eigenenLandkreis Göppingen.

Flächenaufteilung

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Nach Daten desStatistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]

Geschichte

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Mittelalter

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Böhmenkirch wurde im Jahre 1225 in einem vatikanischen Register erstmals alsBominwirche urkundlich erwähnt. 1302 befand sich Böhmenkirch als Pfand des Reiches im Besitz derGrafen von Helfenstein. Graf Ulrich III. von Helfenstein war 1307 auf Grund seiner Verschuldung gezwungen, Gebiete an Albert I. von Rechberg zu verpfänden, darunter auch Böhmenkirch. 1476 verfügte Böhmenkirch nachweislich über das Stadtrecht mit hoher Gerichtsbarkeit, was in der Neuzeit offenbar verloren ging.

Neuzeit

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Böhmenkirch war Reichsgut, wenngleich dauerhaft an dasHaus Rechberg verpfändet, und genoss besondere Rechte, die beim Böhmenkircher Bauernaufstand von 1580 bis 1582 gegen Haug (Hugo) von Rechberg eine Rolle spielten.

Die ritterschaftliche Herrschaft der Rechberger verlor in der napoleonischen Zeit ihreReichsunmittelbarkeit. Dabei fiel Böhmenkirch mit derHerrschaft Weißenstein 1806 zunächst an dasKönigreich Bayern. 1810 wurde Böhmenkirch auf Grund desGrenzvertrags von 1810 an dasKönigreich Württemberg abgetreten und demOberamt Geislingen zugeordnet.

Brandkatastrophe 1910

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Am 14. April 1910 ereignete sich, verschärft durch Wassermangel und durch Strohdächer, eine Brandkatastrophe, bei der 74 Wohnhäuser zerstört und 372 Personen obdachlos wurden.

Entwicklung seit 1918

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Nach dem Ende der Monarchie gehörte Böhmenkirch zumVolksstaat Württemberg. Bei der Kreisreform während derNS-Zeit in Württemberg gelangte die Gemeinde 1938 zumLandkreis Göppingen. 1945 bis 1952 befand sich Böhmenkirch im NachkriegslandWürttemberg-Baden, das 1945 in derAmerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. 1952 gelangte die Gemeinde zum jetzigen Bundesland Baden-Württemberg. Am 26. September 2021 stimmten die Bürger Böhmenkirchs mit 71,53 Prozent der Stimmen dafür, einen Landkreiswechsel zumOstalbkreis,Landkreis Heidenheim oderAlb-Donau-Kreis zu prüfen.[4]

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg wurden am 1. Januar 1973 Treffelhausen und Schnittlingen sowie am 1. Januar 1974 Steinenkirch eingemeindet.[5]

Wappen der eingemeindeten Orte

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Treffelhausen
Treffelhausen
Schnittlingen
Schnittlingen
Steinenkirch
Steinenkirch

Einwohnerentwicklung

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Quelle:Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1961

DatumEinwohner
18372565
19072671
17. Mai 19392683
13. September 19503906
06. Juni 19614018
27. Mai 19704510
31. Dezember 19834576
DatumEinwohner
25. Mai 19874633
31. Dezember 19904902
31. Dezember 19955427
31. Dezember 20005620
31. Dezember 20055601
31. Dezember 20105515
31. Dezember 20155512
31. Dezember 20205509

Politik

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Gemeinderat

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In Böhmenkirch wird der Gemeinderat nach dem Verfahren derunechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durchÜberhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten 21 (2019: 20) ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. DieKommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis[6].

Parteien und Wählergemeinschaften%
2024
Sitze
2024
%
2019
Sitze
2019
Kommunalwahl 2024
 %
60
50
40
30
20
10
0
55,25 %
42,21 %
2,54 %
FBV/CDU
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
−0,73 %p
−1,81 %p
+2,54 %p
FBV/CDU
FWGFreie Wählergemeinschaft Böhmenkirch55,251155,9811
FBV/CDUFreie Bürgervereinigung/Christlich Demokratische Union Deutschlands47,90944,029
AfDAlternative für Deutschland2,541
gesamt100,021100,020
Wahlbeteiligung68,85 %54,17 %

Bürgermeister

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Bürgermeister in Böhmenkirch ist seit 2010 Matthias Nägele.

Wappen

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DieBlasonierung des Gemeindewappens von Böhmenkirch lautet:In Rot eine goldene Holzkirche.

Für das Jahr 1924 ist für Böhmenkirch ein Baum als Siegelbild belegt. Später änderte sich dieses in eine Kirche. Nach einem Vorschlag der Archivdirektion in Stuttgart nahm die Gemeinde 1957 das heutige „redende Wappen“ an: Der Ortsname Böhmenkirch leitet sich vonBaumenkirche ab, was durch eine aus Baumholz bestehenden Kirche versinnbildlicht wird. Die Farben Gelb und Rot weisen auf die Herrschaft Rechberg hin. Das Wappen und die gelb-rote Flagge wurde am 4. September 1958 vom Innenministerium verliehen.

Gemeindepartnerschaften

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Böhmenkirch unterhält partnerschaftliche Beziehungen zurMarktgemeindeBöheimkirchen imMostviertel inNiederösterreich.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Verkehr

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Böhmenkirch ist durch dieBundesstraße 466 (SüßenHeidenheim) an das überregionale Straßennetz angeschlossen.ImÖPNV ist die Gemeinde ein Kreuzungspunkt der Busverbindungen zwischenGöppingen,Geislingen an der Steige und Heidenheim an der Brenz.

DerSchwäbische-Alb-Radweg führt alsFernradweg durch Böhmenkirch; er führt vomBodensee nachDonauwörth und dabei aus Süßen kommend überDonzdorf undLauterstein (Nenningen und Weißenstein) nach Böhmenkirch und weiter überSteinheim am Albuch Richtung Heidenheim.

Auch derAlbtäler-Radweg verläuft durch die Gemeinde; es handelt sich um einen Rundkurs zwischenRömerstein undSontheim an der Brenz. Er führt von Geislingen kommend in die Ortsteile Treffelhausen und Steinenkirch und weiter überGerstetten insBrenztal.

Bildung

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In Böhmenkirch und im Ortsteil Treffelhausen gibt es jeweils eine reine Grundschule.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Touristische Routen

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Böhmenkirch liegt an derSchwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Genauso liegt Böhmenkirch amFränkisch-Schwäbischen Jakobsweg, einem Pilgerweg, der nachUlm und weiter nach Spanien führt.

Radwege

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Böhmenkirch liegt amAlb-Crossing, einem Fernradweg geeignet für Mountainbiker oder Gravel-Biker, der in sechs Etappen vonAalen bis nachTuttlingen führt.

Bauwerke

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St.-Vitus-Kirche in Treffelhausen
  • Lourdes-Grotte in Treffelhausen
    Lourdes-Grotte in Treffelhausen
  • Ortsmitte Böhmenkirch, Zeichnung von Margret Hofheinz-Döring, 1977
    Ortsmitte Böhmenkirch, Zeichnung vonMargret Hofheinz-Döring, 1977
  • Schnittlingen, Zeichnung von M. Hofheinz-Döring, 1982
    Schnittlingen, Zeichnung von M. Hofheinz-Döring, 1982
  • Treffelhausen, Zeichnung von M. Hofheinz-Döring, 1981
    Treffelhausen, Zeichnung von M. Hofheinz-Döring, 1981

Naturdenkmäler

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  • Mordloch im Roggental, mit 4,3 km die drittlängste Höhle der Schwäbischen Alb
  • Magentäle mit den Felsen Roggenstein und Roggennadel
  • Eybquelle unterhalb von Treffelhausen

Energie

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Eine Windkraftanlage im Windpark nordöstlich von Böhmenkirch
Hauptartikel:Liste von Windkraftanlagen in Baden-Württemberg

Nordöstlich von Böhmenkirch befindet sich einWindpark, in dem 4Windkraftanlagen der 1,5-MW-Klasse installiert sind.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Literatur

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  • Böhmenkirch. In:Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.):Beschreibung des Oberamts Geislingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886.Band 17). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1842,S. 162–165 (Volltext [Wikisource]). 
  • Böhmenkirch und das Land zwischen Messelberg und Albuch, Teil 1, 1990, Eugen Lang und Karl Oßwald, Anton H. Konrad Verlag,ISBN 3-87437-306-1.
  • Böhmenkirch und das Land zwischen Messelberg und Albuch, Teil 2, 1994, Eugen Lang und Karl Oßwald, Anton H. Konrad Verlag,ISBN 3-87437-356-8.
  • Bertram Fink:Die Böhmenkircher Bauernrevolte 1580-1582/83. Herrschaft und Gemeinde im 'langen 16. Jahrhundert' (1476 - 1618) (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, Bd. 51). DRW-Verlag Weinbrenner, Leinfelden-Echterdingen 2004,ISBN 3-87181-751-1.

Weblinks

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Commons: Böhmenkirch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Tabellengruppe 12411: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes zum 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978,ISBN 3-17-004758-2. S. 279–282.
  3. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Böhmenkirch.
  4. Kreis Göppingen verlassen? So geht es nach dem Bürgerentscheid in Böhmenkirch weiter. Abgerufen am 4. Oktober 2021. 
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 449 und 461 (und 461 Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]). 
  6. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums
Städte und Gemeinden imLandkreis Göppingen
Städte:

Donzdorf |Ebersbach an der Fils |Eislingen/Fils |Geislingen an der Steige |Göppingen |Lauterstein |Süßen |Uhingen |Wiesensteig

Gemeinden:

Adelberg |Aichelberg |Albershausen |Bad Boll |Bad Ditzenbach |Bad Überkingen |Birenbach |Böhmenkirch |Börtlingen |Deggingen |Drackenstein |Dürnau |Eschenbach |Gammelshausen |Gingen an der Fils |Gruibingen |Hattenhofen |Heiningen |Hohenstadt |Kuchen |Mühlhausen im Täle |Ottenbach |Rechberghausen |Salach |Schlat |Schlierbach |Wangen |Wäschenbeuren |Zell unter Aichelberg

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