Bévilard
Bévilard | ||
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Staat: | Schweiz![]() | |
Kanton: | Kanton Bern![]() | |
Verwaltungskreis: | Berner Juraw | |
Einwohnergemeinde: | Valbirsei2 | |
Postleitzahl: | 2735 | |
frühereBFS-Nr.: | 0682 | |
Koordinaten: | 588265 / 23177247.236767.28365691Koordinaten:47° 14′ 12″ N,7° 17′ 1″ O; CH1903: 588265 / 231772 | |
Höhe: | 691 m ü. M. | |
Fläche: | 5,63 km² | |
Einwohner: | 1741(31. Dezember 2014) | |
Einwohnerdichte: | 309 Einw. pro km² | |
Website: | www.valbirse.ch | |
![]() Bévilard | ||
Karte | ||
Bévilard ist ein Ort in der GemeindeValbirse imVerwaltungskreis Berner Jura desKantonsBern in derSchweiz. Bévilard war bis zum 31. Dezember 2014 eine eigenständigepolitische Gemeinde. Am 1. Januar 2015 fusionierte diese mit den GemeindenMalleray undPontenet zur neuen Gemeinde Valbirse. Der frühere deutsche NameBewiler wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bévilard liegt auf691 m ü. M., acht Kilometer südwestlich vonMoutier (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Becken desJuralängstalsVallée de Tavannes und dehnt sich von derBirs bis an die angrenzenden Hänge aus.
Die Fläche des 5,6 Quadratkilometer grossen Gebiets der ehemaligen Gemeinde umfasst einen Abschnitt des breiten Vallée de Tavannes, das von der Birs entwässert wird. Im Norden reicht das Gebiet über die WeidenPâturage du Droit bis auf880 m ü. M. am Südhang derJurakette desMoron. Nach Süden erstreckt sich Bévilard über den dicht bewaldeten Steilhang derForêt de l’Envers bis zurBergerie de Bévilard auf derMontoz-Kette. Auf dem Scheitel des Montoz-Kamms wird mit1327 m ü. M. der höchste Punkt von Bévilard erreicht. Von der ehemaligen Gemeindefläche entfielen 1997 11 % auf Siedlungen, 49 % auf Wald und Gehölze und 40 % auf Landwirtschaft.
Zu Bévilard gehören mehrere Einzelhöfe. Nachbarorte bzw. ‑gemeinden von Bévilard sind die beiden anderen Ortsteile von Valbirse, Malleray und Pontenet, sowie die GemeindenChampoz,Sorvilier undPéry-La Heutte.
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1850 | 294 |
1900 | 652 |
1910 | 808 |
1930 | 933 |
1941 | 995 |
1950 | 1'130 |
1960 | 1'604 |
1970 | 1'952 |
1980 | 1'707 |
1990 | 1'707 |
2000 | 1'666 |
Mit 1730 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) gehörte Bévilard zu den grösseren Gemeinden desBerner Juras. Im Jahr 2000 waren von den Bewohnern 85,1 % französischsprachig, 5,9 % deutschsprachig und 4,7 % italienischsprachig. Die Bevölkerungszahl von Bévilard verzeichnete vor allem um die Mitte des 20. Jahrhunderts markante Zuwachsraten. Nach dem Höchststand um 1970 wurde im folgenden Jahrzehnt eine deutliche Abwanderung beobachtet. Seit 1980 bleibt die Einwohnerzahl stabil. Das Dorf ist mit dem Nachbarort Malleray zusammengewachsen.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Wähleranteile der Parteien anlässlich derNationalratswahlen 2011 betrugen in Bévilard:SVP 31,4 %,SP 27,2 %,EDU 8,8 %,FDP 7,9 %,GPS 5,6 %,BDP 5,5 %,EVP 4,9 %,Les Rauraques 2,8 %,CVP 2,5 %,AL 1,3 %,glp 0,5 %,PNOS 0,5 %,Piraten 0,2 %,SLB 0,2 %.[1]
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bévilard war bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts einlandwirtschaftlich geprägtes Dorf, hat sich dann aber rasch zur Industriegemeinde entwickelt. Heute arbeiten nur noch 2 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft. Mit derIndustrialisierung siedelten Maschinen- undUhrenfabriken im Dorf an. Durch dieKrise in derUhrenindustrie während der 1970er Jahre wurde Bévilard schwer getroffen, was zum Verlust zahlreicher Arbeitsplätze und zu einem Bevölkerungsrückgang führte.

Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bévilard ist verkehrsmässig gut erschlossen. Es liegt an der rege befahrenen Hauptstrasse vonDelémont nachTavannes. Seit 2017 wird der Ort vom Durchgangsverkehr durch die AutobahnA16 entlastet, welche das schweizerische Nationalstrassennetz mit dem französischen Autobahnnetz verbindet. Am 16. Dezember 1876 wurde dieEisenbahnstrecke von Court nach Tavannes eingeweiht. Der Bahnhof mit dem Namen Malleray-Bévilard befindet sich im Bereich der Grenze der beiden Ortschaften.
Geschichte
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Das Dorf wird 1181 erstmals unter dem NamenBeviler in einer Urkunde von PapstLucius III. erwähnt, der dem KlosterBellelay Grundbesitz in Bévilard bestätigte. Später erscheinen die BezeichnungenBetviler (1225),Buelert (1237),Befelier (1250),Beivilar (1263) undBellvillart (1463). Der Ortsname leitet sich vom lateinischenBelini Villa ab, das auf den keltischen SonnengottBelenos zurückgeht.
Im 13. und 14. Jahrhundert war der Ort Sitz der Edlen von Bévilard. Das Dorf, in dem 1531 dieReformation eingeführt wurde, unterstand der PropsteiMoutier-Grandval. Von 1797 bis 1815 gehörte Bévilard zuFrankreich und war anfangs Teil desDépartement Mont-Terrible, das 1800 mit demDépartement Haut-Rhin verbunden wurde. Durch den Entscheid desWiener Kongresses kam Bévilard 1815 an denKanton Bern zum Bezirk Moutier.
Bis am 31. Dezember 2014 war Bévilard eine eigenständigeGemeinde.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die reformierte Pfarrkirche Saint-Georges mit einem Glockenturm, der von einer Zwiebelhaube gekrönt ist, wurde 1715–16 neu erbaut. Die Pfarrei Bévilard existiert aber schon seit 1263.
- Kreisel, östliche Dorfeinfahrt
- Kino
- Ref. Kirche St. Georges
- Schulhäuser
- Schulanlage
- La Caserne (ehem. Arbeiterwohnungen)
- Helios A. Charpilloz SA
- Bahnhof Malleray-Bévilard
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Arnold Charpilloz (1902–1984), Fussballspieler und Unternehmer
- Daniel Charpilloz (1892–1955), Industrieller
- Paul Adolphe Tièche (1838–1912), Architekt und Politiker
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ehemalige Website der früheren Gemeinde Bévilard (französisch) (Memento vom 26. Dezember 2014 imInternet Archive)
- François Wisard: Bévilard. In:Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Wahlen 2011. Nationalrat. Kanton Bern, Wahlarchiv, abgerufen am 15. März 2024.