Axel Viehweger
Axel Viehweger (*27. November1952 inWaldenburg (Sachsen)) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (LPDP, ab 1990FDP). Er warMinister für Bauwesen, Städtebau und Wohnungswirtschaft der DDR imKabinett von Lothar de Maizière.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Viehweger besuchte dieErweiterte Oberschule (EOS) und legte dasAbitur ab. Er trat 1970 derLDPD bei. Er studierte von 1973 bis 1978 an derTechnischen Universität DresdenEnergietechnik undKernphysik und war danach wissenschaftlicher Assistent am Institut für Energetik. In den Jahren 1984 bis 1985 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Energetik inDresden. Erpromovierte 1985 zur Thematik „Ein Beitrag zur Ermittlung ‚günstiger‘ hydraulischer Betriebsregime für Heißwasser-Fernheiznetze bei Havariebedingungen oder planmäßigen Außerbetriebnahmen“ zum Dr.-Ing.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Axel Viehweger trat 1975 derDDR-BlockparteiLDPD bei. Er war von 1979 bis 1985Abgeordneter der Stadtbezirksversammlung Dresden-West und bis 1990Stadtrat für Energie von Dresden. Von 1981 bis 1985 war er Vorsitzender des Stadtbezirksverbandes Dresden-West der LDPD und von 1986 bis 1990 Vorsitzender des Kreisverbandes Dresden-Stadt.[1] Seit Februar 1990 war er Mitglied des Präsidiums desBundes Freier Demokraten und später Mitglied derFDP.
Von April bis September 1990 war Viehweger Minister für Bauwesen, Städtebau und Wohnungswesen imKabinett von Lothar de Maizière. Er trat nach Bekanntwerden der Ergebnisse des Volkskammerprüfungsausschusses und der darin erhobenen Vorwürfe einer Zusammenarbeit mit demMinisterium für Staatssicherheit unter dem Decknamen „Jens Grabowski“[2] sowie der enthaltenen Empfehlung zum sofortigen Rücktritt am 28. September 1990 von seinem Amt zurück, blieb jedoch Spitzenkandidat derFDP Sachsen für dieLandtagswahl am 14. Oktober 1990.[3]
Während der ersten Legislaturperiode war er ab 1990 Abgeordneter desSächsischen Landtags, in den er über dieLandesliste der FDP eingezogen war. Laut einem Bericht derSächsischen Zeitung vom 13. November 1990 ließ Viehweger ab diesem Zeitpunkt sein Landtagsmandat „auf Bitten der FDP-Landtagsfraktion und nach einem Gespräch mit dem FDP-BundesvorsitzendenGraf Lambsdorff“ ruhen, bis die Stasi-Vorwürfe gegen ihn geklärt wären.[4] Am 4. November 1991 wurde Viehweger aus der Landtagsfraktion ausgeschlossen.[5][6][7] Daraufhin trat er aus der FDP aus und gehörte dem Landtag für den Rest der Legislaturperiode bis 1994 als fraktionsloser Abgeordneter an.
Vom 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2019 war Viehweger Mitglied des Vorstandes des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften.
Am 11. Oktober 2022 wurde Viehweger zum Vorsitzenden des Verbandsrates der Volkssolidarität Dresden e.V. gewählt.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Andreas Herbst,Helmut Müller-Enbergs: Viehweger, Axel. In:Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010,ISBN 978-3-86153-561-4.
- Axel Viehweger in:Internationales Biographisches Archiv 27/1991 vom 24. Juni 1991, imMunzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Nach eigenen Angaben war er stellvertretender Vorsitzender zu dieser Zeit (Holzapfel, Klaus-Jürgen (Hrsg.):Sächsischer Landtag: 1. Wahlperiode 1990-1994 (Volkshandbuch), Stand Mai 1991, Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach 1991,ISBN 3-87576-265-7, S. 67)
- ↑Lizenz zum Gelddrucken. In:Der Spiegel.Nr. 27, 1991,S. 32–34 (online –1. Juli 1991).
- ↑Dorit Pries:Stasi-Mitarbeiter in deutschen Parlamenten? die Überprüfung der Abgeordneten auf eine Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR. 2008,ISBN 3-8258-0593-X.S. 51 in der Google-Buchsuche
- ↑Dorit Pries:Stasi-Mitarbeiter in deutschen Parlamenten? die Überprüfung der Abgeordneten auf eine Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR. 2008,ISBN 3-8258-0593-X.S. 52 in der Google-Buchsuche
- ↑Tageseinträge für November 1991
- ↑Schritte zum schlanken Staat: Das Land Sachsen unter der Regentschaft seines „Königs“ Biedenkopf
- ↑Spuren im Schnee: Stasi-belastete Abgeordnete in ostdeutschen Landtagen weigern sich, ihre Mandate zurückzugeben. In:Der Spiegel.Nr. 48, 1991,S. 103–107 (online –25. November 1991).
Personendaten | |
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NAME | Viehweger, Axel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (LDPD, FDP), Minister für Bauwesen, Städtebau und Wohnungswesen der DDR (1990), MdL |
GEBURTSDATUM | 27. November 1952 |
GEBURTSORT | Waldenburg |