Dieser Artikel behandelt das Tennisturnier im Allgemeinen; zu einzelnen Turnierjahren siehe die Navigationsleiste unten, zu anderen Bedeutungen sieheAustralian Open (Begriffsklärung).
DieAustralian Open (kurzAusOpen oderAO; auch bekannt alsHappy Slam[1]) sind das erste der vierGrand-Slam-Turniere des Jahres. Das Tennisturnier wird seit 1987 jeweils im Januar inMelbourne, der größten StadtAustraliens (Stand 2025), ausgetragen. Die Australian Open sind das größte regelmäßige Sportereignis auf demaustralischen Kontinent. Turnierdirektor ist Craig Tiley, gleichzeitig CEO vonTennis Australia, dem Dachverband des australischen Tennissports.
Die 113.Australian Open 2025 fanden vom 12. bis 26. Januar 2025 statt. Die Einzel-Sieger bei den Herren (ATP) und Damen (WTA) erhielten jeweils 3.500.000 Australische Dollar, umgerechnet etwa 2.111.000 Euro. Insgesamt wurde ein Preisgeld von 96.500.000 Australische Dollar (53.961.863 €) ausgeschüttet.
1904 wurde unter Mitwirkung von Australien undNeuseeland dieAustralasian Lawn Tennis Association gegründet, um dieAustralasian championships auszurichten und amDavis Cup teilzunehmen. Im November 1905 wurde auf dem Warehouseman’s Cricket Ground im Albert Park zu Melbourne die erste Meisterschaft von Australien und Neuseeland ausgetragen, an der 17 Männer teilnahmen. Das erste Finale gewann vor rund 5.000 ZuschauernRodney Heath gegenDr. Arthur Curtis.
In den folgenden Jahren wechselten die Austragungsorte der Meisterschaften zwischen Australien und Neuseeland. 1922 zog sich Neuseeland aus der Partnerschaft zurück. 1927 wurde das Turnier folgerichtig inAustralian championships umbenannt. NachSydney (17-mal),Adelaide (14-mal),Brisbane (achtmal),Perth (dreimal) und zwei Austragungen inNeuseeland (1906 und 1912) folgte 1972 der endgültige Umzug nach Melbourne.
Seit 1922 werden Dameneinzel, Damendoppel sowie (nicht von 1970 bis 1986) ein Mixed-Wettbewerb ausgetragen. Das Turnier fiel von 1916 bis 1918 sowie von 1941 bis 1945 aufgrund der Weltkriege aus. Das erste Endspiel gewannMargaret Molesworth. Die weiteren Jahre dominierteDaphne Akhurst, die insgesamt fünf Einzeltitel gewann. Nachdem sie im Alter von 29 Jahren gestorben war, wurde ihr zu Ehren der Pokal für das DameneinzelDaphne Akhurst Memorial Cup benannt. Die in der Einzelkonkurrenz siegreichen Herren erhalten denNorman Brookes Challenge Cup.
In den 1960er Jahren drücktenMargaret Smith Court undRod Laver dem Turnier ihren Stempel auf. Court gewann insgesamt elfmal den Einzeltitel, achtmal den Doppeltitel und viermal den Mixed-Titel. 1970 erreichte sie mit dem Gewinn desGrand Slam ihren Höhepunkt. Laver, dem als bislang einzigem Spieler zweimal (1962 und 1969) ein Grand Slam gelungen ist, gewann dreimal den Einzeltitel der Australian Open.
1969 wurde das Turnier einoffenes und inAustralian Open umbenannt. 1973 wurde der Melbourner StadtteilKooyong bis Januar 1987 zum festen Austragungsort der Australian Open. Bis 1977 wurde das Turnier im Januar ausgetragen, danach wechselte der Termin in den Dezember, so dass das Turnier 1977 zweimal stattfand. 1986 fand kein Turnier statt, weil man ab 1987 wieder im Januar spielte und den Termin mit dem Masters tauschte. 1988 wurde erstmals im Flinders Park (1997 umbenannt inMelbourne Park) gespielt. Zugleich wurde auf der neuen Anlage nun auf Hartplatz – sogenanntenRebound-Ace-Courts – gespielt und nicht mehr auf Rasen. 2008 wechselte man den Hartplatzbelag aufPlexicushion-Hartplätze, seit 2020 wird aufGreenSet gespielt.
DUNLOP Tennisball Australian Open
Die letzten australischen Sieger warenMark Edmondson (1976) undAshleigh Barty (2022). Edmondson war zum Zeitpunkt seines Sieges nur die Nummer 212 derWeltrangliste. Keinem anderen Spieler ist seitdem ein Grand-Slam-Titelgewinn mit einem so niedrigen Ranglistenplatz gelungen.
Steffi Graf besiegte hier 1988 im EndspielChris Evert. Es war der Auftakt für ihrenGolden Slam und zugleich das erste Finale eines Grand-Slam-Turniers, das unter geschlossenem Dach stattfand. 2003 sowie 2005 bis 2007 war dies erneut der Fall.
Seit am 30. April 1993Monica Seles während ihrer Viertelfinalbegegnung beimTennisturnier in Hamburg gegenMagdalena Maleewa von dem psychisch gestörtenGünter Parche, einem damals 38-jährigen deutschen Fan ihrer stärksten KontrahentinSteffi Graf, beim Seitenwechsel mit einem Messer in den Rücken gestochen worden war, stehen beim Seitenwechsel Sicherheitsleute im Rücken der Spieler.
2002 wurde bei den Australian Open als erstem Grand-Slam-TurnierRollstuhltennis als eigener Wettbewerb hinzugefügt. Dem folgten 2005 die Wimbledon Championships und die US Open sowie 2007 die French Open.
Seit 2005 wurden Tennisbälle vonWilson verwendet. Ab 2019 wechselte man zu Tennisbällen vonDunlop, denDUNLOP Tennisball Australian Open, die sich innerhalb des durch die ITF vorgeschriebenen Gewichtsstandards für Tennisbälle im Bereich von 56 bis 59,4 g bewegen. Sechs Bälle sind gleichzeitig in Verwendung, die erstmals nach sieben Spielen und dann alle weiteren neun Spiele gegen neue Bälle ausgewechselt werden. Sie haben ein Gewicht von 56 g,[2] was zu manchen Protesten der Turnierspieler führte, weil damit die Ballgeschwindigkeit und der Spin reduziert sind.[3] Dies wiederum führt zu längeren Ballwechseln. 2024 wurden 72.000 Tennisbälle verbraucht. Der Verbrauch stieg 2025 auf 86.400 Bälle.
Seit 2015 übernimmt der japanische SportartikelherstellerYonex den Besaitungsservice für die Teilnehmer der Australian Open. 20 Besaiter sind unter der Rod Laver Arena tätig. 2025 wurden während des zweiwöchigen Turniers 86,400 Dunlop Tennisbälle verbraucht. 7769 racquets wurden durch das Yonex Stringing Team neu besaitet.[4] Dies übertraf 2024 mit 7072 Besaitungen. Seit 2015 waren es insgesamt 64.000 Besaitungen.[5]
Hawk-Eye ist ein computergestütztes System einer Tochtergesellschaft vonSony zur Ballverfolgung. Erstmals wurde es bei denAustralian Open 2007 mit sechs Kameras in der Rod Laver Arena eingesetzt. Das Unternehmen hat seine Technologie zu „Hawk-Eye Live“ weiterentwickelt, mit der gleichzeitig zehn Kameras benutzt werden, um in Echtzeit Ballwechsel zu erfassen. DieHochgeschwindigkeitskameras nehmen dabei 340 Bilder pro Sekunde auf. DieAustralian Open 2021 waren dann das erste Grand-Slam-Turnier, bei dem „Hawk-Eye Live“ für alle Spiele anstelle von Linienrichtern eingesetzt wurde, unter anderem, um die Anzahl der Schiedsrichter während derCOVID-19-Pandemie zu reduzieren.[6] Überwiegend sind die Kameras an der Unterseite des Stadiondachs angebracht und verfolgen den Ball aus verschiedenen Winkeln. Die Videoaufzeichnungen der Kameras werden danntrianguliert und kombiniert, um eine dreidimensionale Darstellung der Flugbahn des Balls zu erstellen. Dabei wird bei Bällen, die außerhalb der vorgegebenen Linien landen, ein „Aus“-Ruf durch einen Lautsprecher wiedergegeben, der einen „Aus“-Ton eines menschlichen Linienrichtersemuliert. Ebenso werden strittige (close call) Bälle auf eine Leinwand in einer 3D-Animation projiziert. AuchFußfehler während des Aufschlags werden durch das System erfasst.
Bei den Australian Open wird seit 2019 beim Stande von 6:6 im Entscheidungssatz des Einzels einMatch-Tie-Break bis 10 Punkte gespielt.
2024 fanden das erste Mal die Spiele der ersten Runde an drei anstatt an zwei Tagen statt. Die Matches auf den zentralen Plätzen Rod Laver Arena und Margaret Court Arena umfassten zwei statt drei Begegnungen, um zu vermeiden, dass Spiele, wie beimZweitrundenmatch am 19. Januar 2023 zwischen dem BritenAndy Murray und dem AustralierThanasi Kokkinakis, bis in die frühen Morgenstunden dauern, als das Spiel nach 5:45 Stunden um 04:05 Uhr Ortszeit endete. Es war das zweitlängste Match in der Geschichte der Australian Open. Der TurnierdirektorCraig Tiley sah zunächst keine Notwendigkeit, den Zeitplan anzupassen, musste sich aber letztlich der heftigen Kritik aus Spieler- und Kommentatorenkreisen beugen. Das Turnier des Hauptfelds wurde von 14 auf 15 Tage um einen Tag verlängert und begann bereits einen Tag früher, am Sonntag, den 14. Januar 2024. 2025 hat man dies beibehalten und beginnt das Turnier am Sonntag, den 18. Januar.
An der Vorbereitung und Durchführung der Australian Open 2024 sowie 2025 waren jeweils 12.000 Personen beteiligt. Neben den Siegern erhielten bisher die Stuhlschiedsrichter einen Ehrenteller. Diese Ehrung wurde 2025 erstmalig auf die jeweiligen Trainer des Siegers und der Siegerin ausgeweitet, sowie für einen Balljungen und ein Ballmädchen, die im Ranking der Balljungen und Ballmädchen führend waren. Zusätzlich dürfen sie nach Paris fliegen, um auch bei den French Open 2025 eingesetzt zu werden.[9] Ein Team von 428 Balljungen und -mädchen zwischen 12 und 15 Jahren wurde 2025 während der Australian Open eingesetzt. Bis zum Anmeldeschluss am 1. Dezember 2024 haben sich 2500 Jugendliche für diesen Job bei den Australian Open 2026 beworben. Ihr Training beginnt im Mai 2025. Der Chefschiedrichter Cheryl Jenkins leitete das Team aus 249 Schiedsrichtern aus 34 Ländern.
806 Journalisten und Photographen aus 65 Ländern berichteten 2025 über die Australian Open, davon waren 599 Journalisten vor Ort.
Nachdem das Coaching während des Matches inzwischen erlaubt worden war, wurden 2025 erstmals bei den Australian Open die Spielerboxen teilweise unmittelbar am Spielfeldrand platziert, in direkter Nähe der Handtuchbehälter, die die Spieler und Spielerinnen zwischen zwei Ballwechseln aufsuchen.
2025 hat erstmals In Zusammenarbeit zwischen AO LABS mit Exar.live eine Pilotanwendung für Trainer und Spieler entwickelt, mit der sie ihre Spiele in einer räumlichen Computerumgebung mit demApple Vision Pro nachempfinden können.[10]
KIA hat als einer der Hauptsponsoren 130 Fahrzeuge für die Beförderung von Spielern und Offiziellen zur Verfügung gestellt.
Gespielt wird seit 1988 imMelbourne Park, der eigens für dieses Sportereignis geplant wurde und auf einer Fläche von 20 Hektar insgesamt 24 Hartplätze bietet. Die drei größten Plätze sind die mit Schiebedächern ausgestatteten StadienRod Laver Arena (14.820 Zuschauerplätze),Melbourne Arena (10.000 Plätze) undMargaret Court Arena (über 7.500 Plätze). Mit größeren Tribünen ausgestattet sind auch dieKia Arena, die 1573 Arena, sowie der Show Court 3. Die Courts 4–15, 19 und 20 werden für die Dauer des Turniers mit temporären Tribünen versehen, die zwischen 50 und 2.500 Sitzplätze bieten. Der Namenssponsor der Melbourne Arena war von 2008 bis August 2018 das chinesische ElektronikunternehmenHisense. Sie wurde im Dezember 2020 nach einem früheren Premier des australischen BundesstaatsVictoria inJohn Cain Arena umbenannt.
Bis 1987 wurde auf Rasenplätzen gespielt, seitdem jedoch auf Hartplatzbelägen. Der grüneRebound Ace wurde bis 2007 verwendet und der blauePlexicushion seit 2008. Ab 2020 wird aufGreenSet in der Version Medium-fast gespielt.
Laut der Regeln für extreme Hitze dürfen die Dächer der Arenen ab 39 °C geschlossen werden. Insgesamt gibt es neben der Temperatur weitere drei Parameter, die entscheidend dafür sind, ob eine Partie unterbrochen werden muss: Hitze-Strahlung, Luftfeuchtigkeit und die Wind-Geschwindigkeit. Die Werte werden an fünf Stellen im Melbourne-Park gemessen. Zusammengefasst wird das dann auf einer Skala, die von eins (alles gut) bis fünf (Spielunterbrechung und Trainingsverbot) geht.[11] Zusätzlich steht den Spielern eine tragbare, batteriebetriebene Klimaanlage (IcyBreeze) zur Verfügung, aus der sie sich über einen Schlauch von kalter Luft anblasen lassen können. Geeiste Handtücher liegen in einem Kühlschrank bereit.
Im Vordergrund der Australian Open stehen die Einzelwettbewerbe. Insgesamt werden folgende Turniere ausgespielt (siehe auchAustralian Open 2024 und alle weiteren Unterseiten für frühere Jahre mit allen Ergebnissen):
Herreneinzel
Dameneinzel
Herrendoppel
Damendoppel
Mixed
Junioreneinzel
Juniorinneneinzel
Juniorendoppel
Juniorinnendoppel
Herreneinzel-Rollstuhl
Dameneinzel-Rollstuhl
Herrendoppel-Rollstuhl
Damendoppel-Rollstuhl
Quadeinzel
Quaddoppel
In den Herren-Wettbewerben wird auf drei Gewinnsätze („best of five“), in den Damen-Wettbewerben auf zwei Gewinnsätze („best of three“) gespielt. Bei Gleichstand 6:6 in einem Satz wird einTie-Break bis 7 gespielt. Im März 2022 einigten sich alle vier Grand-Slam-Turniere darauf, im Entscheidungssatz einMatch-Tie-Break einzuführen, das bis 10 gespielt wird, jeweils mit einem Vorsprung von zwei Punkten als Voraussetzung für den Gewinn. Insbesondere zwei sehr lange Matches in Wimbledon waren der Anstoß für die Einführung des Match-Tie-Breaks in den Grand-Slam-Turnieren. 2010 ging die Partie vonJohn Isner gegen den FranzosenNicolas Mahut über drei Tage, dauerte elf Stunden und fünf Minuten. Isner gewann im fünften Satz 70:68. Eine Gedenktafel an der Wand vor Court 18, wo das Spiel stattfand, erinnert noch heute an diesen Wettkampf. Im Jahre 2018 unterlag Isner mit 24:26 gegenKevin Anderson im fünften Satz des Halbfinales.[12]
Quad:Sam Schröder gewann seinen sechsten Grand-Slam-Einzeltitel, davon den dritten in Folge bei den Australian Open 2024. Er gewann acht Grand-Slam-Doppeltitel, zuletzt bei den Australian Open 2023.
Ältester Sieger (2024: Herrendoppel),Rohan Bopanna (Indien), 43 Jahre
Frauen (bis 1968):
In sämtlichen Wettbewerben:Margaret Smith Court (Australien) 22 (11 Einzel, 7 Doppel, 4 Mixed)
Einzel: Margaret Smith Court (Australien) 11 (davon 7 vor 1968)
Einzeltitel in Folge: Margaret Smith Court (Australien) 7
Rollstuhltennis:Diede de Groot, die Rollstuhlsiegerin der AO 2024, erreichte ihren 13. Grand-Slam-Einzeltitel in Folge davon den Vierten Titel in Folge bei den Australian Open. Im Rollstuhltennis im Damendoppel erreichte sie den 18. Doppeltitel, davon ebenfalls den Vierten Titel in Folge bei den Australian Open. Insgesamt erreichte sie 39 Grand-Slam-Titel (21 im Einzel und 18 im Doppel). Hinzu kommt je eine Goldmedaille in den Paralympics 2020 im Einzel und Doppel.
Die Einzelsieger von 2014,Li Na mit dem Akhurst Memoria Cup undStan Wawrinka mit dem Norman Brookes Challenge Cup, die seit 1930 vergeben werden.Siegerpokal für die Siegerinnen im Damendoppel, hier: 1979,Diane Evers undJudy Chaloner, den sie nachträglich erhalten haben
DerNorman Brookes Challenge Cup ist nach dem verstorbenen SirNorman Brookes (1877–1968) benannt, einem ehemaligen australischen Tennischampion. Er wird dem Sieger im Herreneinzel überreicht. Er wurde erstmals 1934 bei den australischen Meisterschaften anFred Perry verliehen
DerDaphne Akhurst Memorial Cup ist nach der verstorbenenDaphne Akhurst (1903–1933) benannt, einer fünfmaligen Gewinnerin des Dameneinzels. Er wird der Siegerin im Dameneinzel überreicht. Er wurde erstmals 1934 bei den australischen Meisterschaften anJoan Hartigan verliehen.
Als Partner und offizieller Trophäenhersteller der Australian Open fertigt ABC Bullion[14][15] jedes Jahr die gesamte Palette an Spielertrophäen aus 100 % australischem Silber. Die Palette umfasst die Nachbildungen des Daphne Akhurst Memorial Cup und des Norman Brookes Challenge Cup, die von den AO-Siegern im Damen- und Herren-Einzel behalten dürfen. ABC Bullion hat auch die Doppel-, Rollstuhl-, Junior-, Legenden- und Zweitplatzierten-Trophäen sowie die Gedenktafeln für die Schiedsrichter der Endspiele geschaffen, wobei alle 2024-Trophäen Edelmetalle aus derCadia-Mine in enthalten.
Insgesamt werden 2025 96.500.000 Australische Dollar (58.203.300 €) Preisgeld an die Tennisspieler ausgeschüttet. Damit hat sich das Preisgeld im Vergleich zum Vorjahr um 12 % erhöht. Es handelt sich erneut um einen Preisgeld-Rekord. Die Preisgelder ab dem Viertelfinale wurden seit 2021 deutlich verringert, die der früheren Runden dafür deutlich erhöht.[16] Von 2010 bis 2020 hatte sich das Preisgeld bei den Herren- und Dameneinzeln für den Turniersieg von 2,1 Millionen auf 4,12 Millionen Australische Dollar fast verdoppelt, bevor es 2021 beinahe halbiert wurde und seitdem wieder jährlich stieg. 2022 betrug der Gesamtumsatz, der durch die Australian Open erzielt wurde, 505,786 Millionen. Ein Jahr zuvor waren es noch 358,034 Millionen. Es wurden 15,1 % des Umsatzes an die Spieler ausgeschüttet.[17] Das Preisgeld der Australian Open hat sich in den letzten 20 Jahren seit 2005, als es 19,1 Millionen AU-Dollar betrug, mehr als vervierfacht. Das Preisgeld hat sich von 40 Millionen AU-Dollar im Jahr 2015 (10 Jahre) mehr als verdoppelt. Seit 2001 erhalten die Herren und Damen bei den Australian Open ein Preisgeld in gleicher Höhe.[18] Generiert werden die Einnahmen aus den Rundfunk- und Fernsehrechten zu 35 %, aus Ticketverkäufen ebenfalls zu 35 %. 20 % stammen von Sponsoren und 10 % aus Rechtevergaben und Verkäufen im Fanshop. Auch 2024 und 2025 wurden die Siegerprämien in Höhe von 4.120.000 AU$ aus dem Jahr 2020 nicht erreicht, dieNovak Đoković undSofia Kenin erhielten.
Preisgelder unterliegen deraustralischen Einkommensteuer. Über dem Grundfreibetrag von 18.200 Australischen Dollar wird für jeden dieses Einkommen überschreitenden Dollar die Steuer stufenweise mit einemGrenzsteuersatz von 19 Prozent bis maximal 45 Prozent (ab 180.000 AU$) erhoben.
Preisgelder seit 2010 (in Australischen Dollar) – Einzelwettbewerbe
Jahr
Sieg
Finale
Halbfinale
Viertelfinale
Achtelfinale
3. Runde
2. Runde
1. Runde
2010
2.100.000
1.050.000
0400.000
200.000
089.000
052.000
031.500
019.500
2011
2.200.000
1.100.000
0420.000
210.000
093.000
054.500
032.000
020.000
2012
2.300.000
1.150.000
0437.000
218.500
109.250
054.625
033.300
020.000
2013
2.430.000
1.215.000
0500.000
250.000
125.000
071.000
045.500
027.600
2014
2.650.000
1.325.000
0540.000
270.000
135.000
075.000
050.000
030.000
2015
3.100.000
1.550.000
0650.000
340.000
175.000
097.500
060.000
034.500
2016
3.400.000
1.700.000
0750.000
375.000
193.000
108.000
067.000
038.500
2017
3.700.000
1.900.000
0900.000
440.000
220.000
130.000
080.000
050.000
2018
4.000.000
2.000.000
0880.000
440.000
240.000
142.500
090.000
060.000
2019
4.100.000
2.050.000
0920.000
460.000
260.000
155.000
105.000
075.000
2020
4.120.000
2.065.000
1.040.000
525.000
300.000
180.000
128.000
090.000
2021
2.750.000
1.500.000
0850.000
525.000
320.000
215.000
150.000
100.000
2022
2.875.000
1.575.000
0895.000
358.000
328.000
221.000
154.000
103.000
2023
2.975.000
1.625.000
0925.000
555.250
338.250
227.925
158.850
106.250
2024
3.150.000
1.725.000
0990.000
600.000
375.000
255.000
180.000
120.000
2025
3.500.000
1.900.000
1.100.000
665.000
420.000
290.000
200.000
132.000
In den Qualifikationsrunden, an denen weitere 128 Spieler teilnehmen, beträgt 2025 das Preisgeld in der 1. Qualifikationsrunde 35.000, in der 2. Qualifikationsrunde 49.000 und in der 3. Qualifikationsrunde 72.000.[20]
Preisgelder seit 2020 (in Australischen Dollar) – Doppelwettbewerbe
Jahr
Sieg
Finale
Halbfinale
Viertelfinale
Achtelfinale
Runde der 32
Runde der 64
2020
760.000
380.000
200.000
110.000
62.000
38.000
25.000
2021
600.000
340.000
200.000
110.000
65.000
45.000
30.000
2022
675.000
360.000
205.000
113.000
65.250
45.100
40.050
2023
695.000
370.000
210.000
116.500
67.250
45.500
30.975
2024
730.000
400.000
227.500
128.000
75.000
53.000
36.000
2025
810.000
440.000
250.000
142.000
82.000
58.000
40.000
Die Preisgelder in den Doppelwettbewerben erhält jeweils das Doppelteam.[21]
Preisgelder seit 2020 (in Australischen Dollar) – Mixedwettbewerbe
Jahr
Sieg
Finale
Halbfinale
Viertelfinale
Achtelfinale
Runde der 32
2020
190.000
100.000
50.000
24.000
12.000
6.250
2021
150.000
85.000
45.000
24.000
12.000
6.250
2022
154.500
87.550
46.350
24.750
12.350
6.450
2023
157.750
89.450
47.500
25.500
12.650
6.600
2024
165.000
94.000
50.000
26.500
13.275
6.900
2025
175.000
97.750
52.500
27.750
14.000
7.250
Die Preisgelder in den Mixedwettbewerben erhält jeweils das Mixedteam.[21]
Beim Junioren-Tennisturnier, an denen 14- bis 18-Jährige teilnehmen, gibt es kein Preisgeld, da es als unangemessen angesehen wird, Kinder dem Druck auszusetzen, direkt um Geld zu spielen. Es sind reine Amateurwettbewerbe.[22] Ist ein Sachpreis für den Sieger vorgesehen, darf dessen Wert 750 US$ nicht überschreiten. Sie erhalten jedoch Ranglistenpunkte, die für ihreinternationale Junioren-Rangliste angerechnet werden. Mit jährlichen Beiträgen aus den vier Grand-Slam-Turnieren unterstützt dasGrand Slam Player Development Programme der ITF Spieler direkt durchGrand Slam Player Grants, (Stipendien) die erstmals 2017 eingeführt wurden, um internationale Wettkampferfahrung zu sammeln. Insgesamt 51 Nachwuchs- und Profispieler erhielten im Jahr 2023 Zuschüsse von bis zu 25.000 US-Dollar, wobei zwei Spieler 50.000 US-Dollar an Stipendium erhielten.[23]
Das Gesamtpreisgeld, das bei den Rollstuhlwettbewerben ausgelobt wird, beträgt 1,6 Millionen AU$, während die Männer-, Frauen- und Quad-Divisionen alle das gleiche Preisgeld haben, wobei den Gewinnern 109.000 AU$ winken.
Seit dem Wimbledonturnier 2001 wurde die Setzliste bei den Grand Slams im Herreneinzel und Dameneinzel von 16 auf 32 gesetzte Spieler angehoben. In den übrigen Wettbewerben bleibt es bei 16. Die Setzliste verhindert, dass die besten Spielerinnen bzw. Spieler gleich in den ersten Runden aufeinander treffen können. 32 Spieler beziehungsweise 32 Spielerinnen werden deshalb gesetzt. Die übrigen Teilnehmer werden hinzugelost. Auch unter den ersten 32 Spielern wird gelost. Die einzig festen Positionen beim Setzen haben die 1 (oberste Linie im Board) und die 2 (unterste Linie). Die Nr. 3 und 4 werden gelost, d. h. wird die 4 zuerst gezogen, kommt sie in die obere Hälfte zur 1 und die 3 geht nach unten zur 2 und umgekehrt.
Das Australian Open Asia-Pacific Wildcard Play-off (AWP) findet inChengdu, China, mit Unterstützung des Chinesischen Tennisverbands im November vor den Australian Open statt. Hauptfeld-Wildcards werden an die siegreichen Einzel- und Doppel-Tennisspieler aus dem asiatisch-pazifischen Raum vergeben. Das AWP steht allen Nationalspielern aus dem asiatisch-pazifischen Raum mit einer Weltranglistenposition von 105+ für Männer und Frauen offen, mit Ausnahme Australischer Spielerinnen und Spieler. Spieler mit einer Weltranglistenposition von 1–104 für Männer und Frauen können sich ebenfalls für die Teilnahme bewerben. Um teilnahmeberechtigt zu sein, müssen die Spieler mindestens einen ATP-/WTA-/ITF-World-Tour-Ranglistenpunkt im Einzel oder Doppel haben.[30]
Der Sieger im Herren-Einzel erhält – wie bei allen Grand-Slam-Turnieren – 2000 Punkte für dieATP-Weltrangliste. Die ATP hat im Vorfeld der Saison 2024 Änderungen bezüglich der Punkteverteilung auf der Tour bekannt gegeben. Demzufolge werden künftig mehr Punkte vergeben, allerdings nicht an die Sieger. Bei einem Grand-Slam-Event etwa erhalten Finalisten 1300 Zähler (bisher 1200), Halbfinalisten 800 (bisher 720) und Viertelfinalisten 400 Punkte (bisher 360). Die Siegerin im Damen-Einzel erhält 2000 Punkte für dieWTA-Weltrangliste, die Finalistin 1300 Punkte. Für das Erreichen des Halbfinales erhält man 780 Punkte, des Viertelfinales 430 Punkte, des Achtelfinales 240 Punkte.[31]
2023 zählten die Australien Open 902.312 Zuschauer.[32] Damit war das Turnier das besucherstärkste der Welt, wurde jedoch durch die US Open 2023 mit 957.387 Zuschauern übertroffen.[33] Der Zuschauerrekord ging 2025 erneut an die Australian Open mit 1.218.831 Zuschauern, nachdem bereits 2024 1.110.657 Zuschauer gekommen waren. Weltweit haben 2 Milliarden Menschen das Turnier am Fernseher verfolgt. Die Endspiele im Einzel erzielen regelmäßig eine Sehbeteiligung von 70 bis 80 Prozent.