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Auguste de Montferrand

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Büste von A. de Montferrand in der St. Isaakskathedrale St. Petersburg
Auguste de Montferrand (Porträt vonEugène Pluchart 1834)
Montferrands Standbild fürNikolaus I. ist eine der wenigenReiterstatuen der Welt, die allein durch zwei Stützpunkte getragen wird.

Henri Louis Auguste Ricard de Montferrand, eigentlichHenri Louis Auguste Ricard (russischАнри́ Луи́ Огю́ст Рика́р де Монферра́н; *24. Januar1786 inParis; † 28. Junijul. /10. Juli 1858greg. inSankt Petersburg), war ein französischerArchitekt, der in Sankt Petersburg und anderen StädtenRusslands wirkte und im Stil desKlassizismus schuf. Da er den Großteil seiner Schaffenszeit und mehr als die Lebenshälfte (42 Jahre) in Russland verbrachte, wird er auch als russischer Architekt französischer Herkunft bezeichnet.

Leben

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Henri Louis Auguste Ricard war der Sohn von Benoît Ricard (1747–1788) ausClermont-Ferrand (heutigesDépartement Puy-de-Dôme) und Marie Françoise Louise Fistion (1755–1823). Er wuchs im StadtviertelChaillot des16. Arrondissements auf. Es ist nur wenig über ihn während seiner Lebenszeit in Frankreich bekannt. Er fügte bereits als junger Mann den Zusatz „de Montferrand“ an seinen Namen – zur Erinnerung und Wertschätzung der Herkunftsstadt Montferrand (seit 1731 mit Clairmont zu Clermont-Ferrand zusammengeschlossen) seines Vaters und seiner Ahnen. Auguste Ricard de Montferrand studierte mit 20 Jahren Architektur beiCharles Percier an der „Fachschule für Architektur“ („L’École spéciale d’Architecture“) in Paris. Nach deren Abschluss ging er zur ArmeeNapoleons und gelangte so nach Russland. 1814 präsentierte er bereitsZarAlexander I. Entwürfe seiner Werke (Bibliothek, Sakralbauten, Reiterstandbilder etc.), woraufhin der Zar ihn für unbegrenzte Zeit nach Russland einlud. Im Jahr 1816 zog er nachSt. Petersburg um und ließ sich dort für immer nieder. Hier gewann er einen Wettbewerb zum Entwurf derIsaakskathedrale, deren goldene Kuppel heutzutage die Silhouette von Sankt Petersburg dominiert. Er beaufsichtigte das Bauprojekt von 1818 bis 1858, als die größte orthodoxe Kirche der Welt schließlich vollendet wurde.

Zu weiteren Werken zählen die Innen- undFassadengestaltung der Heiland-Transfigurationskathedrale inNischni Nowgorod, Grabdenkmäler, verschiedene Prachtbauten in St. Petersburg, die teilweise nicht mehr existieren. Außerdem entwarf Montferrand zwei Meisterstücke der Ingenieurskunst, das ReiterstandbildNikolaus’ I. unmittelbar vor der Kathedrale sowie dieAlexandersäule auf demPalastplatz. 1836 ehelichte er Véronique Piq und ließ am Mojkakai 86 sein Stadthaus nach eigenen Plänen errichten.

Ricard de Montferrand starb 1858 an den Folgen einer schweren Rheumakrise nach einerLungenentzündung. Seinem Wunsch, in seinem Meisterwerk, der orthodoxen Sankt-Isaakskathedrale, beigesetzt zu werden, konnte, da er Katholik war, nicht entsprochen werden. Als Würdigung an ihn, ihren Erbauer, bewegte sich der Trauerzug dreimal von der St. Katharinenkirche, in der die Trauerfeierlichkeiten abgehalten wurde, zu seinem Meisterwerk, der Kathedrale. Am 9. November seines Todesjahres wurde sein Leichnam nach Überführung in seine Geburtsstadt Paris auf demFriedhof Montmartre beigesetzt.

Werke (Auswahl)

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Montferrands Konterfei auf einem Briefumschlag der UdSSR
  • Gymnasium „Richelieu“ in Odessa, 1817
  • Lobanowa-Rostowskaja-Gebäude, St. Petersburg, 1817–1821
  • Industriekomplex der Messe vonNischni Nowgorod, 1817–1822
  • Manege,Moskau, 1817–1825
  • Kotschubei Gebäude, St. Petersburg, 1818
  • Sankt-Isaakskathedrale, St. Petersburg, 1818–1858
  • Katherinenhof, Landschaftsgestaltung und Parkpavillons, St. Petersburg, 1821–1823 (zerstört)
  • Winterpalast, Restauration der Wandbilder, St. Petersburg, 1827–1828
  • Ekaterinow Vokzal (Vauxhall) Pavillon, Park Pawlowsk, St. Petersburg, 1823
  • Grab seiner Mutter Louise Fistion, Friedhof Montmartre,Paris, 1823
  • Grab des Architekten und GeneralsAgustín de Betancourt, Friedhof Smolenskoje, St. Petersburg, 1824
  • Alexandersäule Zar Alexanders I., St. Petersburg, 1832–1836
  • Reiterstandbild Zar Nikolaus’ I., St. Petersburg, 1856–1858

Literatur

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  • Britta Wollenweber, Peter Franke (Hrsg.), Wladimir Schalimow (Übers.):St. Petersburg. Kulturhauptstadt Russlands.Wostok, Berlin 2000,ISBN 3-932916-09-3
  • Yves Gauthier, Wojtek Buss, Eliane Hagedorn (Übers.):Sankt Petersburg. Flammarion, Paris 2003, Prestel, München 2004,ISBN 2-08-021014-9
  • Валерий Константинович Шуйский:Огюст де Монферран. История жизни и творчества. Центрполиграф, Москва 2005 (Valeri Konstantinowitsch Schuiski: „Auguste de Montferrand. Lebensgeschichte und Werk“. Zentrpoligraf, Moskau 2005),ISBN 5-9524-1749-3

Weblinks

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Commons: Auguste de Montferrand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAMEMontferrand, Auguste de
ALTERNATIVNAMENRicard de Montferrand, Henri Louis Auguste; Ricard, Henri Louis Auguste; Ricard de Montferrand, Auguste; Рика́р де Монферра́н, Анри́ Луи́ Огю́ст (russisch)
KURZBESCHREIBUNGfranzösischer neoklassizistischer Architekt
GEBURTSDATUM24. Januar 1786
GEBURTSORTParis im StadtteilChaillot,16. Arrondissement (Paris) (Bezirk)
STERBEDATUM10. Juli 1858
STERBEORTSankt Petersburg
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