
August Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (*6. März1788 inSchloss Berleburg,Berleburg; †6. Januar1874 in Berleburg) warnassauischerGeneral,Politiker undStaatsminister. Im Jahr 1849 war erReichsministerpräsident derProvisorischen Zentralgewalt.

August Ludwig wurde 1788 als Sohn desReichsfürstenChristian Heinrich Graf von Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1753–1800) und Charlotte Friederike Franziska vonLeiningen-Westerburg-Grünstadt (1759–1831) geboren. 1823 heiratete er Franziska Maria Fortunata Allesina gen. von Schweitzer (1802–1878), die Enkeltochter des reichen Frankfurter HandelsherrnFranz Maria Schweitzer. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:Emil Karl Adolf (1824), Anna Albertine Georgine (1827), Ferdinand Wilhelm Emil (1834), Philipp Karl Emil Georg (1836),Otto Emil Karl (1842–1911) und Franz Emil Luitpold (1842). Siehe auch:Sayn-Wittgenstein.
August Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg schlug zunächst eine militärische Karriere ein. 1803 trat er alsPremierleutnant in dasLeibregiment in Darmstadt ein. Er nahm auf französischer Seite an denNapoleonischen Kriegen auf den Schauplätzen Preußen, Österreich, Russland, Sachsen und nach derVölkerschlacht von Leipzig auf alliierter Seite in Frankreich teil. 1812 erfolgte die Beförderung zumCaptain, 1814 zumOberstleutnant, 1832 zum Generaladjutant, 1835 zum Generalmajor und 1840 zum Generalleutnant. Von 1814 an war Sayn-Wittgenstein-Berleburg Kommandeur des Leibregiments, von 1830 der des GarderegimentsChevauxlegers und von 1842 der einer Brigade.
1848 schied er aus demhessen-darmstädtischen Militärdienst aus. 1852 wurde ernassauischer Generalleutnant derHerzoglich Nassauischen Armee und Generaladjutant.
In den Jahren 1835–1844 diente August Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg als hessischer Gesandter inPreußen.
Nach der eigentlichenMärzrevolution war er vom 21. Mai bis 20. Dezember 1849 in derReichsregierung vonReichsverweserJohann von Österreich Reichskriegsminister und vom 3. Juni bis zum Ende Reichsregierung am 20. Dezember 1849 Reichsministerpräsident. In den folgenden Jahren lebte er als Privatier.
Vom 7. Februar 1852 bis zum Ende des Herzogtums Nassau am 30. Juni 1866 war er Staatsminister des Herzogtums. Seine österreichfreundlich-bundestreue Haltung führte 1866 zur Teilnahme amDeutschen Krieg an der SeiteÖsterreichs. Dieser endete mit derAnnexion Nassaus durchPreußen, was auch die politische Karriere von August Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg beendete. Sein Lebensabend verbrachte er daraufhin aufSchloss Berleburg.
Für seine Verdienste wurde Sayn-Wittgenstein-Berleburg 1858 durch HerzogAdolph mit demNassauischen Hausorden vom Goldenen Löwen ausgezeichnet.[1] Darüber hinaus trug er das Großkreuz desMilitär- und Zivildienst-Ordens Adolphs von Nassau mit Schwertern, das Nassauische Dienstehrenzeichen für Offiziere nach 50 Dienstjahren und dieMedaille für den Feldzug 1866.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Sayn-Wittgenstein-Berleburg, August Ludwig zu |
| ALTERNATIVNAMEN | Sayn-Wittgenstein-Berleburg, August Ludwig Prinz zu |
| KURZBESCHREIBUNG | General und nassauischer Staatsminister |
| GEBURTSDATUM | 6. März 1788 |
| GEBURTSORT | Berleburg |
| STERBEDATUM | 6. Januar 1874 |
| STERBEORT | Berleburg |