Atum

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Atum inHieroglyphen
Altes Reich
U15
X1
[1]
Mittleres Reich
X1
D38
A40

Tem
Tm
Tem /Atum
Neues Reich
X1
U15

oder
X1
U15
Aa15

oder
X1
U15
G17G43A40

Tem / Temu
Tm /Tmw
Tem /Temu
Saïtenzeit (26. Dynastie)
U15
X1
G1

Tema
Tm3
Tema
Atum / Tem / Temu

Atum (auchTem,Tem-Re,Atum-Re,Temu,Tema)[2] war diealtägyptische große Urgottheit aus Iunu (Heliopolis). Er war eine männlicheSchöpfer- und Himmelsgottheit. In denPyramidentexten desAlten Reichs ist Atum bereits als „Vorderster der großenNeunheit“ ebenso belegt wie auch seinBeiname „Der sich selbst erschaffen hat“.[3]

Inhaltsverzeichnis

Name und Darstellung

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Der Name unterlag im Verlauf der altägyptischen Geschichte unterschiedlichen Schreibweisen. In der Schreibung desNeuen Reiches hatte der NameTem, Temu die Bedeutung von „alle Menschen“, „dasUniversum“, „Alles“ und „vollständig sein“.

Atum wird meist in Menschengestalt mit derOber- undUnterägyptischen Doppelkrone (Pschent), die dieWeiße Krone des Südens und dieRote Krone des Nordens vereint, aber auch mit Pfeil und Bogen dargestellt. Mit Bezug auf seine Erd- und Urnatur sind weitere ErscheinungsformenSchlange,Ichneumon,Widder,Löwe und Affe. In Verbindung zur Sonne erfolgt die Darstellung alsSkarabäus.

Bedeutung

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Atum im Relief mit Beschriftung (Deir el-Bahari)

Dieheliopolitanische Kosmogenie der weltlichen Schöpfung versteht Atum als Lichtgott, der alsSonne während seines erstenSonnenaufgangs das irdische Leben noch in sich trug.[4] Aus ihm heraus entstanden durch Trennung die göttlichen zwei GeschlechterSchu, Gott der Luft, undTefnut, Göttin des Feuers.[5] Im Glauben der Altägypter waren das Diesseits und Jenseits (Duat) auch die Schöpfung von Atum. Doch währendRe in Heliopolis die Sonne desTages war, wurde Atum bei Sonnenuntergang und in der Nacht als abendliche Erscheinungsform des universellen Sonnengottes verehrt.

DiePyramidentexte setzen Atum mit Re gleich, der später Atum-Re-Harachte genannt wurde. Atum war mit demPhönix und seit demNeuen Reich mitApis verbunden. So vereinte der Urgott Atum in sich die Eigenschaften als Allherr, Schöpfer, König der Götter und des Königs, der Sonne, der Erde und war zudem zusammen mit Geb der Beschützer der Toten. Zum anderen kommt ihm später eine magische Bedeutung zu, da die „Hand des Atum“ Unwetter vertreiben konnte.[6] Als Urgott von Heliopolis beanspruchte Atum die Königswürde im Götterreich, das nach derReichseinigung beide Länder (Ober- und Unterägypten) umfassen sollte. Zu allen Zeiten der ägyptischen Geschichte spielen die Verheißungen des göttlichen Königtums auf das Erbe, den „Thron des Atum“ eine große Rolle.

Die Göttin vonHetepet, als „Herrin von Hetepet“ bezeichnet, wurde sehr früh zum weiblichen Komplement des Atum, weswegen ihr Beiname „Gotteshand, die die Neunheit gebar“ lautet[7]. In der18. Dynastie wird diese GöttinHathor genannt und zuweilen auch als Kuh dargestellt.

Kult und Kultorte

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Atum wurde als Allherr und Weltschöpfer verehrt, dessen heiliger Gegenstand der sogenannteBenben-Stein ist, der den Urhügel darstellt. Seit demAlten Reich wurde Atum hauptsächlich inHeliopolis (On) verehrt und hatte dort einen Tempel, den sogenannten Hut-Benben (ḥw.t bnbn)[6], „das Haus des Urhügels“. Dieser Tempel war mit dem „Haus des Phoenix“ (ḥw.t bn.w) verbunden, bzw. war ein Teil davon. Vermutlich war Atum die wichtigste Gottheit in Heliopolis.[8] Inschriften bezeichnen Atum oft als „Herr von Heliopolis“.

Weitere Kultorte befanden sich inPer-Atum beziehungsweiseTeku in derRegion Pithom im 8. unterägyptischen, östlichenHarpunengau. InHerakleopolis wurde das Grab des Atum verehrt.

Atum war mit dem altägyptischen König (Pharao) eng verbunden, was sich in zahlreichen kultischen Ritualen zeigt. So ist es Atum, der den König zur Zeit des Neuen Reiches zusammen mit demthebanischen GottMonth in denAmun-Tempel von Karnak begleitet. Aus derSpätzeit stammt ein Papyrus, der sich heute imBrooklyn Museum inNew York befindet, und der von der Bedeutung des Gottes beimägyptischen Neujahrsfest berichtet.[8]

DerAal wurde alsheiliges Tier des Atum verehrt.[9]

Siehe auch

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Literatur

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Weblinks

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Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. SchreibungTem gemäßPyramidentextspruch 258c.
  2. Christian Leitz u. a.:LGG (= Orientalia Lovaniensia analecta. Band 113). Leuven 2002, S. 411.
  3. Pyramidentextsprüche 1660 und 1587; gemäß Manfred Görg:Ägyptische Religion: Wurzeln – Wege – Wirkungen. Kohlhammer, Stuttgart 2007, S. 49.
  4. Anmerkung: gemäß Spruch 1248 Pyramidentexte war Atum der „Selbstentstandene“
  5. Frühere Annahmen, dass Tefnut die Feuchtigkeit symbolisierte, wurden in derÄgyptologie zwischenzeitlich verworfen, gemäß Jan Assmann:Tod und Jenseits im alten Ägypten. Beck, München 2001, S. 30.
  6. abRolf Felde:Ägyptische Gottheiten. 2. erweiterte und verbesserte Auflage, R. Felde Eigenverlag, Wiesbaden 1995, S. 11.
  7. Hans Bonnet:Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Hamburg 2000, S. 298.
  8. abRichard H. Wilkinson:Die Welt der Götter im alten Ägypten: Glaube – Macht – Mythologie. Stuttgart 2003, S. 101.
  9. Ingrid Garner-Wallert: Aal. In: Wolfgang Helck (Hrsg.):Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band I, Harrassowitz, Wiesbaden 1975,ISBN 3-447-01670-1, Sp. 1.
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