Bob Pettit spielte von 1954 bis 1965 für die Hawks
Gegründet wurden die Hawks 1946 alsBuffalo Bisons, benannten sich mit ihrem Umzug in die damals sogenannte Tri-Cities-Region (heuteQuad Cities), bestehend aus den Städten Moline und Rock Island inIllinois sowie Davenport inIowa aber inTri-Cities Blackhawks um. Der Name bezieht sich aufBlack Hawk (deutschSchwarzer Falke), einen Häuptling derSauk undMeskwaki. Ursprünglich spielte dasFranchise in derNational Basketball League (NBL), wechselte jedoch nach dem Ende der NBL im Jahr 1949 in die NBA und erreichte dort in derSaison 1949/50 unter der Führung vonRed Auerbach diePlay-offs. Ben Kerner, der sprunghafte Besitzer des Teams, zog mit der Mannschaft nachMilwaukee um, wo sie ab derSaison 1951/52 unter dem NamenMilwaukee Hawks antrat.
1953 wählten die Hawks in der Draft mitBob Pettit zwar einen zukünftigen Gewinner derMVP-Trophäe, waren dennoch vorerst nicht erfolgreich und aufgrund zunehmender Popularität des neu angesiedeltenBaseball-VereinsMilwaukee Braves entschloss sich Kerner, das Team erneut umzuziehen und verlegte die Mannschaft zurSaison 1955/56 nachSt. Louis.
Im Jahre 1957 erreichte das Team derSt. Louis Hawks erstmals die Finals, verlor die Serie aber mit 3–4 gegen dieBoston Celtics. In der darauffolgendenSaison 1957/58 gewann das Team unter CoachAlex Hannum den bis heute einzigen NBA-Titel gegen die Celtics, die danach ihre achtjährige Meisterschaftsserie beginnen sollten.
Umzug nach Atlanta und die Lou Hudson-Ära (1965–1978)
In den Jahren 1960 und 1961 konnte das Team zwar die Finals erreichen, verlor diese aber erneut gegen die Celtics. 1968 trennte sich schließlich Ben Kerner von den Hawks und gab deren Verkauf an Tom Cousins undCarl Sanders, den ehemaligenGouverneur vonGeorgia, am 3. Mai bekannt. Die Hawks siedelten daraufhin nach Atlanta um und die heutigenAtlanta Hawks waren geboren. Hier gab es ein „Wiedersehen“ mit den Braves, die ebenfalls nach Atlanta umgezogen waren. In den ersten beiden Jahren in Atlanta erreichte das Team die Division-Finals, verlor diese jedoch gegen dieLos Angeles Lakers und verpasste somit nur knapp die NBA-Finals.
Die 1970er waren vom Showbasketball geprägt.Pete Maravich undLou Hudson bildeten einen spektakulärenBackcourt der jedoch nur mäßig erfolgreich war. Nachdem Maravich zumNew Orleans Jazz transferiert wurde, brach das Team völlig ein und verpasste zwischen 1974 und 1977 viermal die Playoffs. Ein Grund für die Erfolglosigkeit war auch die Tatsache, dass die KonkurrenzligaAmerican Basketball Association (ABA) talentierteDraft-Picks wieDavid Thompson oder Marvin Webster abwarben, die nie das Trikot der Hawks trugen. NachdemTed Turner das Team 1977 aufkaufte und in Atlanta hielt, lief es auch sportlich wieder besser.
Im Jahre 1982 erhielten die Hawks mitDominique Wilkins einen echten Superstar und gehörten zu den besten Teams der Liga. Wilkins kam alsRookie von denUtah Jazz und etablierte sich in Atlanta zu einem der spektakulärsten Spieler der Liga. 1984 stieß mitKevin Willis ein weiterer wichtiger Spieler zu den Hawks. Zusammen mit Wilkins undDoc Rivers gewannen die Hawks von 1985 bis 1989 stets 50 Spiele oder mehr, kamen nie über die Conference-Semifinals hinaus. 1988 stieß zudem CenterstarMoses Malone zu den Hawks. Jedoch hatte der bereits 33-jährige Malone seinen Zenit überschritten, so dass seine Leistungen in dem kommenden Jahren nachließen. Auch in den 1990er Jahren unter Star-CoachLenny Wilkens erreichte das Team mehrmals 50 Siege oder mehr, scheiterte in den Play-offs jedoch immer in der ersten Runde. 1994 wurde Wilkins fürDanny Manning zu denLos Angeles Clippers transferiert. Viele Experten überraschte der Transfer, da Wilkins zu diesem Zeitpunkt der beste Spieler im besten Team der Eastern Conference war. Die Hawks gewannen dennoch 57 Spiele, wofür Wilkens zumTrainer des Jahres wurde. Nach der Saison verließen jedoch Manning und Willis das Team, womit ein Neuaufbau her musste.
Mitte der 1990er wurden neue Spieler wieSteve Smith,Christian Laettner oder der kongolesische CenterDikembe Mutombo verpflichtet. Mutombo bildete dabei das defensive Rückgrat der Hawks und gewann 1996 und 1997 denNBA Defensive Player of the Year Award. Zudem spielte mitMookie Blaylock einer der besten Verteidiger und Playmaker bei den Hawks. Mit diesem talentierten Kern, erreichte man noch bis 1999 regelmäßig die Playoffs. 1999 wurden Smith und Blaylock verkauft. NeuverpflichtungIsaiah Rider konnte die Erwartung nicht erfüllen, so dass in der Saison 1999/2000 nur 28 Siege eingefahren werden konnten und die Playoffs nach acht Jahren verpasst wurden.
Im März 2004 wurde das Team, zusammen mit dem EishockeyteamAtlanta Thrashers, an Vorstandsmitglieder der Atlanta Spirit LLC verkauft. Mit diesen teilten sie sich bis zu deren Umzug nachWinnipeg 2011 diePhilips Arena. Doch die Hawks gerieten ins Straucheln und waren in derSaison 2004/05 mit 13 Siegen schlechtestes Team der NBA. In den folgenden Drafts 2005 und 2006 verstärkte man sich mitMarvin Williams undShelden Williams, die jedoch die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnten. Es gab auch positive Lichtblicke, so kam bereits 2004Josh Smith, über dieFree Agency wurdeJoe Johnson von denPhoenix Suns geholt. Beim Draft 2007 wurde der dominikanische CenterAl Horford verpflichtet. Mit diesem Kern, erreichte das Team 2008 nach neun Jahren Durststrecke wieder die Play-offs.
Al Horford spielte von 2007 bis 2016 für die Hawks
In den beiden darauffolgenden Jahren konnte die Mannschaft die Conference-Halbfinals erreichen, verlor diese aber beide Male mit 0—4 (gegenCleveland undOrlando). Auch 2011 konnten die Hawks die Conference-Halbfinals erreichen, in denen sie denChicago Bulls unterlagen.In der Saison 2011/12 erzielten die Hawks die drittbeste Bilanz in der Eastern Conference, schieden jedoch bereits in der ersten Runde gegen dieBoston Celtics aus. Am 25. Juni übernahmDanny Ferry den Posten des Managers der Hawks. Ferry leitete einen Umbruch ein und tradete den StarspielerJoe Johnson zu denBrooklyn Nets, ebenso wie das „ewige Talent“Marvin Williams zu denUtah Jazz.
Auch 2012/2013 gelang den Hawks der Einzug in die Play-offs. Doch die Hawks kamen auch diesmal nicht über die erste Runde hinaus und mussten sich denIndiana Pacers mit 2—4 Siegen geschlagen geben. Nach Saisonende gaben die Hawks die Trennung von Headcoach Larry Drew bekannt, sein Nachfolger wurde Mike Budenholzer, der zuvor als Assistant-Coach für dieSan Antonio Spurs tätig war. ImNBA-Draft 2013 wählten die Hawks mit dem 17. Pick den deutschen NachwuchsspielerDennis Schröder aus. Im Sommer 2013 verließ Josh Smith die Atlanta Hawks und unterschrieb bei denDetroit Pistons. Die Hawks hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ForwardPaul Millsap von den Utah Jazz verpflichtet.
Trotz des frühzeitigen Ausfalls ihres Starspielers Horford spielten die Hawks eine gute 2013/14-Saison und qualifizierten sich, nicht zuletzt dank Millsap undJeff Teague, für die Play-offs. In der ersten Runde unterlagen sie jedoch dem ConferencebestenIndiana Pacers mit 3—4.
Die Saison 2014/15 wurde für die Hawks zu einer der erfolgreichsten. MitKyle Korver, Al Horford, Paul Millsap und Jeff Teague schickten die Hawks erstmals vier Spieler zu einemNBA All-Star Game. Das Team konnte mit 60 Siegen bei 22 Niederlagen einen Vereinsrekord für sich verbuchen und stellte damit die beste Bilanz der Eastern Conference. Für diese Leistung wurde Trainer Budenholzer alsTrainer des Jahres ausgezeichnet. Womit er nachHarry Gallatin (1963),Richie Guerin (1968),Hubie Brown (1978),Mike Fratello (1986) undLenny Wilkens (1994) bereits der sechste Hawks-Trainer ist, der diese Auszeichnung entgegennehmen sollte. In den Play-offs 2015 trafen die Hawks zunächst auf dieBrooklyn Nets, die sie mit 4—2 schlugen. Auch die anschließende Play-off-Serie gegen dieWashington Wizards gewannen die Hawks mit 4—2 und zogen damit in die Conference-Finals der Eastern Conference ein. Dort musste sich Atlanta jedoch glatt mit 0—4 denCleveland Cavaliers vonLeBron James geschlagen geben.
Die darauffolgende Saison 2015/16 verlief weniger erfolgreich. Die Hawks hielten den Kern beisammen, doch einige Leistungsträger wie Korver und Teague konnten ihre guten Leistungen aus dem Vorjahr nicht oder nur teilweise abrufen. Dazu verließ mitDeMarre Carroll ein wichtiger Spieler im Sommer das Team. Dennoch erreichten die Hawks mit 48 Siegen die Play-offs, schieden jedoch bereits in den Conference-Halbfinals abermals gegen die Cleveland Cavaliers mit 0—4 aus.
Im Sommer 2016 verließen Teague und Horford die Hawks und leiteten damit einen Neuaufbau ein. Neu verpflichtet wurde der ehemalige All-StarDwight Howard, der damit in seine Heimatstadt zurückkehrte.[1] Atlanta konnte mit 43 Siegen erneut den Einzug in die Play-offs feiern. Die Erstrundenserie gegen die Washington Wizards verloren die Hawks jedoch mit 2—4.
Im Sommer 2017 verließ All-Star Paul Millsap die Hawks nach vier Jahren und wechselte zu denDenver Nuggets. Auch die anderen Leistungsträger Dwight Howard,Tim Hardaway, Jr. undThabo Sefolosha verließen das Team. Deshalb wurde ein Neuaufbau um den deutschen Point Guard Dennis Schröder begonnen. Unterstützt von jungen Spielern wieJohn Collins undTaurean Prince schlossen die Hawks die Saison mit einer Bilanz von 24 Siegen und 58 Niederlagen, so dass die erste Saison des Neuaufbaus weit außerhalb der Playoff-Ränge auf dem letzten Platz Eastern Conference endete. Im Anschluss an die Saison 2017/2018 gab zudem HeadcoachMike Budenholzer seinen Abschied von den Hawks bekannt und einigte sich mit dem Club auf eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages.
Am 11. Mai 2018 gab das Franchise bekannt, dassLloyd Pierce neuer Headcoach derHawks wird. Seit 2007 war Pierce als Assistantcoach bei verschiedenen Teams der NBA (Cleveland Cavaliers,Golden State Warriors,Memphis Grizzlies undPhiladelphia 76ers) tätig. Nun tritt er seine erste Anstellung als Cheftrainer an.[2] ImNBA-Draft 2018 wählte Atlanta an 3. Stelle ToptalentLuka Dončić aus, welcher jedoch gegen den 5. Pick des Drafts, Point GuardTrae Young, und einen zukünftigen Erstrunden-Pick getauscht wurde. Am 19. Juli gaben die Hawks bekannt, dass der bisherige Franchise-PlayerDennis Schröder und Center Mike Muscala das Franchise in einem 3-Team-Trade verlassen werden. In diesem Deal, in dem auch dieOklahoma City Thunder und die Philadelphia 76ers involviert waren, erhielt man All-StarCarmelo Anthony, welcher jedoch sofort entlassen wurde, sowie Justin Anderson und einen Erstrunden-Pick für den NBA-Draft 2022.
Nicht für die Play-offs qualifiziert in den Play-ins
Gesamt
2967:3052
49,3
168:222 in den Play-offs (43,1 %) –1 NBA-Meisterschaft
↑0:1 im Western Division Tie-Break um den zweiten Platz der Division gegen dieMinneapolis Lakers. Pre-Playoff – Tie-Break geht nicht in die Play-off-Bilanz ein.