Atenolol
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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(R)-Atenolol (oben) und (S)-Atenolol (unten), 1:1-Stereoisomerengemisch | ||||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Atenolol | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C14H22N2O3 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | weißes bis fast weißes Pulver[1] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Wirkmechanismus | selektive Blockade vonβ1-Rezeptoren | |||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 266,34g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
pKS-Wert | 9,4[3] | |||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Atenolol ist einArzneistoff aus der Gruppe der selektiven β1-Adrenorezeptorenblocker (Betablocker) und wird unter anderem wie die anderen Betablocker zur Behandlung derarteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) eingesetzt.
Pharmakologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Atenolol gehört zu der Gruppe der selektiven Betablocker, da es spezifisch an denβ1-Adrenozeptoren bindet. Es weist keine[4]intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) auf. Die relativeWirkstärke des Atenolols im Vergleich zumPropranolol beträgt 1.
Indikation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einsatzgebiete für diesen Wirkstoff sind koronare Herzkrankheiten, akuter Myokardinfarkt, funktionelle Herz-Kreislaufbeschwerden, Herzrhythmusstörungen, Tachyarrhythmien und Hypertonie.
Pharmakokinetik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das nicht besonders gut fettlösliche Atenolol wird nach oraler Aufnahme relativ gut resorbiert (dieBioverfügbarkeit beträgt ca. 50 %). Wegen seiner schlechterenFettlöslichkeit soll es dieBlut-Hirn-Schranke schlechter passieren und damit zu wenigerzentralen Nebenwirkungen (Sedation,Kopfschmerzen usw.) führen als das zum Beispiel gut fettlöslichePropranolol. Atenolol hat einePlasmahalbwertszeit von 4 bis 6 Stunden. DiePlasmaproteinbindung von Atenolol beträgt etwa 15 %. Atenolol wird in derLeber nur gering verstoffwechselt (weniger als 10 %) und über dieNieren ausgeschieden. Es kann beistillenden Frauen in dieMuttermilch übergehen, daher ist die Einnahme von Atenolol während der Stillzeit kritisch zu diskutieren.
Chemie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Atenolol ist einchiraler Arzneistoff. Die chemische Synthese ist in der Literatur[5] beschrieben. Dieser β-Rezeptorenblocker wird alsRacemat eingesetzt, wobei die Enantiomeren von Wirkstoffen in der Regel unterschiedliche pharmakologische Wirkungen aufweisen.[6] Das aktive Stereoisomer (Eutomer) ist die (S)-Form von Atenolol.[7]
Handelsnamen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Atenil (CH), Atenolan (A), Cardaxen (CH), Selobloc (CH), Tenormin (D, A, CH), Generika (D, A, CH)
- In Kombination mitChlortalidon: Teneretic (D), Tenoretic (A, CH), Generika (D, A, CH)
- In Kombination mitNifedipin: Beta-Adalat (A, CH), Nif-Ten (D, A, CH), Generika (D, A, CH)
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- T. Karow, R. Lang-Roth:Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 2003, S. 62–66
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdefDatenblattAtenolol, ≥98% (TLC), powder beiSigma-Aldrich, abgerufen am 19. Dezember 2019 (PDF).
- ↑abEintrag zuAtenolol in derChemIDplus-Datenbank derUnited States National Library of Medicine (NLM)(Seite nicht mehr abrufbar, Inhalt nun verfügbar via PubChem ID2249)
- ↑V. Martinez, M.I Maguregui, R.M Jimenez, R.M Alonso:Determination of the pKa values of β-blockers by automated potentiometric titrations. In:Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis. 23, 2000, S. 459–468,doi:10.1016/S0731-7085(00)00324-1.
- ↑Ruhr-Uni Bochum:Allgemeine Pharmakologie – Zusammengefasste Handouts der Pharmakologie-Vorlesung von Prof. Michels (Memento vom 12. Juni 2007 imInternet Archive), unter „β-Adrenozeptorantagonisten“.
- ↑Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dieter Reichert:Pharmaceutical Substances, 4. Auflage (2000) 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, siehe dort Seiten 145 bis 146,ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
- ↑Ariëns, EJ. (1984):Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology. In:European Journal of Clinical Pharmacology.26(2) (1984) 663–668;PMID 6092093.
- ↑Joni Agustiana, Azlina Harun Kamaruddina, Subhash Bhatiaa: Single enantiomeric -blockers—The existing technologies, Process Biochemistry45 (2010) 1587–1604.