Atenolol

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Strukturformel
(±)-Atenolol-Enantiomere
(R)-Atenolol (oben) und (S)-Atenolol (unten), 1:1-Stereoisomerengemisch
Allgemeines
FreinameAtenolol
Andere Namen
  • (±)-4-[(2-Hydroxy-3-isopropyl-aminopropoxy)-phenyl]-acetamid
  • (RS)-2-[4-(2-Hydroxy-3-isopropyl-aminopropoxy)phenyl]acetamid
  • 2-(4-{(2RS)-2-Hydroxy-3-[(1-methylethyl)amino]propoxy}phenyl)acetamid (Arzneibuch)
SummenformelC14H22N2O3
Kurzbeschreibung

weißes bis fast weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer29122-68-7
EG-Nummer249-451-7
ECHA-InfoCard100.044.941
PubChem2249
ChemSpider2162
DrugBankDB00335
WikidataQ411325
Arzneistoffangaben
ATC-Code

C07AB03

Wirkstoffklasse

β-Rezeptorenblocker

Wirkmechanismus

selektive Blockade vonβ1-Rezeptoren

Eigenschaften
Molare Masse266,34g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

147°C[2]

pKS-Wert

9,4[3]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von derKennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-SätzeH:keine H-Sätze
P:keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

134 mg·kg−1 (LD50Mausi.p.)[2]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Atenolol ist einArzneistoff aus der Gruppe der selektiven β1-Adrenorezeptorenblocker (Betablocker) und wird unter anderem wie die anderen Betablocker zur Behandlung derarteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Pharmakologie

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Atenolol gehört zu der Gruppe der selektiven Betablocker, da es spezifisch an denβ1-Adrenozeptoren bindet. Es weist keine[4]intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) auf. Die relativeWirkstärke des Atenolols im Vergleich zumPropranolol beträgt 1.

Indikation

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Einsatzgebiete für diesen Wirkstoff sind koronare Herzkrankheiten, akuter Myokardinfarkt, funktionelle Herz-Kreislaufbeschwerden, Herzrhythmusstörungen, Tachyarrhythmien und Hypertonie.

Pharmakokinetik

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Das nicht besonders gut fettlösliche Atenolol wird nach oraler Aufnahme relativ gut resorbiert (dieBioverfügbarkeit beträgt ca. 50 %). Wegen seiner schlechterenFettlöslichkeit soll es dieBlut-Hirn-Schranke schlechter passieren und damit zu wenigerzentralen Nebenwirkungen (Sedation,Kopfschmerzen usw.) führen als das zum Beispiel gut fettlöslichePropranolol. Atenolol hat einePlasmahalbwertszeit von 4 bis 6 Stunden. DiePlasmaproteinbindung von Atenolol beträgt etwa 15 %. Atenolol wird in derLeber nur gering verstoffwechselt (weniger als 10 %) und über dieNieren ausgeschieden. Es kann beistillenden Frauen in dieMuttermilch übergehen, daher ist die Einnahme von Atenolol während der Stillzeit kritisch zu diskutieren.

Chemie

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Atenolol ist einchiraler Arzneistoff. Die chemische Synthese ist in der Literatur[5] beschrieben. Dieser β-Rezeptorenblocker wird alsRacemat eingesetzt, wobei die Enantiomeren von Wirkstoffen in der Regel unterschiedliche pharmakologische Wirkungen aufweisen.[6] Das aktive Stereoisomer (Eutomer) ist die (S)-Form von Atenolol.[7]

Handelsnamen

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Monopräparate

Atenil (CH), Atenolan (A), Cardaxen (CH), Selobloc (CH), Tenormin (D, A, CH), Generika (D, A, CH)

Kombinationspräparate
  • In Kombination mitChlortalidon: Teneretic (D), Tenoretic (A, CH), Generika (D, A, CH)
  • In Kombination mitNifedipin: Beta-Adalat (A, CH), Nif-Ten (D, A, CH), Generika (D, A, CH)

Literatur

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  • T. Karow, R. Lang-Roth:Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 2003, S. 62–66

Einzelnachweise

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  1. abcdefDatenblattAtenolol, ≥98% (TLC), powder beiSigma-Aldrich, abgerufen am 19. Dezember 2019 (PDF).
  2. abEintrag zuAtenolol in derChemIDplus-Datenbank derUnited States National Library of Medicine (NLM)(Seite nicht mehr abrufbar, Inhalt nun verfügbar via PubChem ID2249)
  3. V. Martinez, M.I Maguregui, R.M Jimenez, R.M Alonso:Determination of the pKa values of β-blockers by automated potentiometric titrations. In:Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis. 23, 2000, S. 459–468,doi:10.1016/S0731-7085(00)00324-1.
  4. Ruhr-Uni Bochum:Allgemeine Pharmakologie – Zusammengefasste Handouts der Pharmakologie-Vorlesung von Prof. Michels (Memento vom 12. Juni 2007 imInternet Archive), unter „β-Adrenozeptorantagonisten“.
  5. Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dieter Reichert:Pharmaceutical Substances, 4. Auflage (2000) 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, siehe dort Seiten 145 bis 146,ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
  6. Ariëns, EJ. (1984):Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology. In:European Journal of Clinical Pharmacology.26(2) (1984) 663–668;PMID 6092093.
  7. Joni Agustiana, Azlina Harun Kamaruddina, Subhash Bhatiaa: Single enantiomeric -blockers—The existing technologies, Process Biochemistry45 (2010) 1587–1604.
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